DE976142C - Verwendung von Phenolharz-Polyamidgemischen zur elektrischen Isolation - Google Patents
Verwendung von Phenolharz-Polyamidgemischen zur elektrischen IsolationInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von Phenolharz-Polyamidgemischen zur elektrischen
Isolation.
Man hat bereits vorgeschlagen, Polyamide in Form von Fäden, Geweben od. dgl. für Textilzwecke
zu verwenden und sie auch gegebenenfalls unter Mitverwendung von Phenolharzen zu Farben,
Lacken od. dgl. zu verarbeiten.
Weiterhin ist Gegenstand eines älteren Rechtes, Polyamide allein zur elektrischen Isolierung zu
verwenden.
Außerdem ist es bekannt, Phenolharze zur Herstellung von Lackdrähten zu verwenden.
Es hat sich nun gezeigt, daß Phenolharz-Polyamidgemische sich zu Fäden ausspinnen oder ausziehen
lassen und sich als solche für die elektrische Isolierung eignen; besonders gut eignen sich diese
Gemische als Lack zur elektrischen Drahtisolation.
Es wird gemäß der Erfindung ein Phenolharz-Polyamidgemisch zur elektrischen Isolation ver- ao
wendet.
So wird z. B. ein Lackdraht durch Tauchen des blanken Drahtes (z. B. des blanken Kupferdrahtes)
in ein Bad eines Phenolharz-Polyamidgemisches hergestellt. Das Verhältnis des Gehaltes an Polyamid
und Phenolaldehydharz des Lackes kann
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variiert werden. Es kann z. B. der Lackgrundstoff 5 bis 50% hochpolymeres Polyamid enthalten.
Auch der Gesamtgehalt an festen Stoffen kann verändert werden und kann 5 bis 2510Zo des Gesamtgewichtes
betragen.
" ·'■ "Wenn der Draht das Lackbad passiert hat, wird
er der Hitzeeinwirkung ausgesetzt. Das geschieht beispielsweise durch ein Durchleiten durch einen
Ofen, dessen Temperatur 250 bis 5000 C beträgt.
Dabei wird der Lack ausgebacken und das Kupfer gleichzeitig durch die Wärmeeinwirkung weichgemacht.
Im allgemeinen ist es nötig, den Draht mehrere Male durch das Lackbad und durch den
Ofen zu führen, um eine genügend starke Isolierschicht zu erhalten. Die Wärmebehandlung führt
das Phenolformaldehyd in den harten und unlöslichen Zustand über und verbessert in ähnlicher
Weise die Eigenschaften des Polyamides, insbesondere die elektrischen Eigenschaften, die Härte und
die Abriebsfestigkeit sowie die Widerstandsfähigkeit gegen die Einwirkung von öl, Lösungsmitteln,
Firnissen und Chemikalien.
Abb. ι zeigt einen gemäß der Erfindung mit Lack isolierten Leiter. Der aus massivem Draht
bestehende Leiter 1 trägt unmittelbar die Lackschicht 14. Die Abb. 2 bis 4 zeigen Ausführungsformen mit kombinierter Isolierung; 1 ist der Leiter,
14 die aus oben beschriebenem Lack bestehende Isolierschicht und 15 eine Isolierschicht, bestehend
aus einem gebräuchlichen organischen Lack.
Die Ausführung nach Abb. 3 hat den Vorzug, daß die Haftfestigkeit des gewöhnlichen Isolierlackes
durch die Zwischenschicht aus polyamidhaltigem Lack erhöht wird, was insbesondere bei
Leitern aus Leichtmetall wünschenswert ist.
Das Anwendungsgebiet des Phenolharz-Polyamidgemisches ist nicht auf die Verwendung zu
Lacken beschränkt, es kann dieses vielmehr auch als solches als Isolierstoff verwendet werden oder
als hochwertiges Bindemittel für andere Isolierstoffe dienen, z. B. zum Verkleben von Glimmer
oder zum Imprägnieren und Verbinden von organischen oder anorganischen Faserstoffen. Ebenso
ist dieses Gemisch als Tränkmittel für Spulenwicklungen geeignet.
Das Phenolharz-Polyamidgemisch kann auch für sich allein oder mit anderen Stoffen kaschiert in
Form dünner Schichten verwendet werden, so z. B. kann mit einer oder mehreren Schichten des PoIyamidgemisches
kaschiertes Papier, gewebte Stoffe oder Zellulose- oder Zellulosederivatfolie als hochwertiger
elektrischer Isolierstoff verwendet werden. Die Isolierung aus Polyamid-Phenolharzmischungen
kann auch mit anderen organischen oder anorganischen Faserstoffen kombiniert werden. So
zeigt z. B. Abb. 5 den Querschnitt eines so isolierten Leiters. Der massive Leiter 1 trägt eine Lage
anorganischen' Faserstoffes 16 und darüber eine
Lage von Phenolharz-Polyamidgemisch 14. Abb. 6 zeigt einen Leiter 1 mit einer einzigen Isolierschicht
17, bestehend3 aus mit Phenolharz-Polyamidgemisch
durchdrungenen Faserstoffen. Eine solche Isolierung wird z. B. so hergestellt, indem
man den Leiter zuerst mit dem Faserstoff, wie z. B. Asbest oder Glaswolle, umspinnt und den umsponnenen
Leiter dann in ein Bad einer Phenolharz-Polyamidlösung taucht oder ihn mit einer solchen
bespritzt. Zuletzt wird der isolierte Leiter noch einer Wärmebehandlung bei 3500 C aus'gesetzt.
Das Phenolharz-Polyamidgemisch ist zur Isolierung bei elektrischen Maschinen sehr geeignet
und hat insbesondere dann vor anderen elektrischen Isolierstoffen große Vorteile, wenn die elektrischen
Maschinen dauernden Einwirkungen von öl, Dichlordifluormethan,
Schwefeldioxyd oder anderen Füllungen der Kühlmaschinen ausgesetzt sind, wie dies z. B. bei Kühlmaschinen-Kompressormotoren
der Fall ist. Die Phenolharz-Polyamidisolierung hat insbesondere vor der sonst zu diesem Zweck
verwendeten Baumwollisolierung den Vorzug, daß sie nicht hygroskopisch ist, und' vermeidet daher
die bei der Baumwollisolierung auftretenden Übelstände.
Claims (4)
1. Verwendung von Phenolharz-Polyamidgemischen zur elektrischen Isolation.
2. Isoliermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es zur Isolation von elektrischen,
der Einwirkung von öl oder Kühl- go mitteln ausgesetzten Maschinen dient.
3. Isoliermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es für eine Mehrschichtisolation
elektrischer Leiter Verwendung findet, gegebenenfalls in Verbindung mit anorganischem
oder organischem Fasermaterial.
4. Isoliermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als hochwertiges Bindemittel
zum Verkleben von elektrischen Isolierstoffen, vorzugsweise Glimmer, dient.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschriften Nr. 495 790, 461 236;
USA.-Patentschriften Nr. 2 071 253, 2 071 250,
2066857,2011213,2085995;
Zeitschrift »Draht-Welt« vom 6. 2. 1937, S. 64;
Buch von Raskop, »Isolierlacke«, Januar 1938,
S. 12/13;
Zeitschrift »Kunststoffe«, Juni 1938, S. 131 bis
133 und 136; 1938, S. 176/177;
Zeitschrift »Farbe und Lack«, 1932, S. 635.
In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 734408.
Deutsches Patent Nr. 734408.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 309 542/8 3.63
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US976142XA | 1938-09-01 | 1938-09-01 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE976142C true DE976142C (de) | 1963-03-28 |
Family
ID=22264290
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA6986D Expired DE976142C (de) | 1938-09-01 | 1939-08-18 | Verwendung von Phenolharz-Polyamidgemischen zur elektrischen Isolation |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE976142C (de) |
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DE734408C (de) * | 1937-06-03 | 1943-04-15 | Ig Farbenindustrie Ag | Elektrischer Isolierstoff |
-
1939
- 1939-08-18 DE DEA6986D patent/DE976142C/de not_active Expired
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