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Tränkmittel für Kabelisollerungen Gegenstand der Erfindung ist eine
Verbesserung an Isolierungen von elektrischen Kabeln und insbesondere eine verbesserte
Verbindung, welche rei fie und im wesentlichen unoxydierte oder schwach oxydierte
Abietinsäure oder ihre Isomeren sowie Kohlenwasserstofföle für die Verwendung zum
Tränken der Papierwicklung von Kabelisolierungen enthält.
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Es ist bekannt, daß die Herstellung von isolierten elektrischen Kabeln
durch Drahtziehen, Flechten, Umwickeln mit Papier, Verseilen, Trocknen, Tränken
und Verbleien erf Olgt.
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Bisher war es üblich, die Papierwicklung mit einem Kohlenwasserstofföl,
wie Petrolat, Zylinderöl o. dgl., mit oder ohne Hinzufügung von Harz züi tränken.
Zu diesen Kohlenwasserstoffölen kann Harz in einer solchen Menge hinzugefügt werden,
daß der gewünschte Verdichtungspunkt der Tränkungsverbindung erreicht wird. Bei
wachsendem Harzgehalt steigt die Temperatur, bei welcher die Tränkungsverbindung
sich verdichtet. Das benutzte Harz ist gewöhnliches Handelsharz, welches ungefähr
9:2 % Abietinsäure oder ihre Isomeren in oxydiertem oder unoxydiertem Zustand
und ungefähr 8 '/" Resene enthält, oder unverseifbares Material, welches
hauptsächlich aus hochsiedenden Ölen und Harzölen und in bestimmten Fällen eine
geringe Menge von unverseifbaren festen Körpern enthält.
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Wenn Kohlenwasserstofföle allein für die Tränkung der Papierwicklung
verwendet werden, so ist dies deshalb nachteilig, weil die öle oxydiert werden und,
obwohl sie am Anfang einen geringen Isolationsverlust haben, dieser Isolationsverlust
erheblich wächst, sobald die Öle oxydiert sind, Wenn Kabel mit Kohlenwasserstoffölen
getränkt werden, welche entweder mit Holz- oder mit Gummiharz vereinigt sind, so
wird dieser Nachteil teilweise beseitigt. Der Isolationsverlust bleibt im wesentlichen
während der Lebensdauer des Kabels konstant, obwohl der Isolationsverlust der Verbindung
von Harz und Kohlenwasserstoffölen anfangs größer sein kann als bei Verwendung von
Kohlenwasserstoffölen allein.
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Gemäß der Erfindung wurde nun festgestellt, daß, wenn wesentlich reine
Abietinsätire allein oder in Gemisch mit ihren Isomeren, d. h. Abietinsäure,
welche im wesentlichen frei von Resenen und im wesentlichen unoxydiert ist, mit
Kohlenwasserstoffölen vereinigt wird, die Nachteile der Kohlenwasserstofföle bei
Anwesenheit oder Abwesenheit von Harz vermieden werden, da die Abietinsäure als
ein Antioxygen wirken und diejenige Oxydation von Kohlenwasserstoffölen verlangsamen
wird, welche bei ihrem Fortschreiten
zu größeren Isolationsverlusten
führen würde, . # # I' Es wurde ferner festgestellt, daß im wesentliAen unoxy.
-ffe.A, bietinsäure oder - die .
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ihre Isonieren eine geringere Viskosität besitzt als oxydierte
A ' bietinsäure und daß dasselbe für Tränkungsmittel gilt, denen Abietinsäure
einverleibt ist. Aus diesem Grunde kann im wesentlichen reine und unoxydierte Abietinsäure
in größeren Mengen in den Tränkungsmitteln verwendet werden und dennoch den gewünschten
Verdichtungspunkt besitzen. Es wurde ferner festgestellt, daß Tränkungsmittel, welche
aus im wesentlichen reiner -und unoxydierter Abietinsäure und Koblenwasserstoffölen
hergestellt sind, nicht schmierig werden, im Gegensatz zu Tränkungsmitteln, die
aus Handels-, Holz- oder Gummiharzen gewonnen sind. Auch in dieser Beziehung führt
die Erfindung zu einem Fortschritt.
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Die elektrischen Messungen von im wesentlichen reiner und unoxydierter
Abietinsäure haben die folgenden Ergebnisse:
Temperatur Widerstandskapa- Leistungs- Spezifische Dielektrische |
in Centigrad zität in Megohm faktor Induktions- Festigkeit |
cm X Icr, % kapazität
Kilovolt |
120 o,18 X io6 8,8 3,0 |
IM 0,36 X io6 4,0 3,0 |
ioo I,00 X 106 1,5 3,0 42 |
go 4,3 X 106 015 3,0 |
8o 20,5 X 106 0,2 310 54 |
70 92 0,4 311 |
6o 150 1,7 3,1 90 |
50 170 4,6 2j9 |
40 18o 1,5 2,6 137 |
30 120 013 2,6 |
Die Messung der dielektrischen Festigkeit wurde mit i:2mm Kugelelektroden durchgeführt.
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Die im wesentlichen reine und unoxvdierte Abietinsäure kann in bekannter
Weise erhalten werden, beispielsweise durch fraktionierte Destillation von Harz
im Vakuum. Es ist jedoch zweckmäßig, sie durch Heratislösen von im wesentlichen
unoxydiertem Harz aus Handelsharz und darauffolgende fraktionierte Destillation
dieses Harzes im Vakuum zwecks Vermeidung von Zersetzungen zu gewinnen.
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Die im wesentlichen reine Abietinsätire kann zusammen mit Kohlenwasserstoffölen
in Beträgen von 5 bis 50 '/" verwendet werden.
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.Gemäß der Erfindung kann die Abietinsäure mit irgendeinem Kohlenwasserstofföl
verwendet werden, das bisher zum Tränken von Kabeln benutzt worden ist, wie Zylinderöl,
Petrolat usw. Ebenso können die Isomeren der Abietinsäure oder Mischungen von Abietinsäure
mit ihren Isomeren, welche im wesentlichen frei von Resenen sind, und leicht oxydierte
Abietinsäure als Äquivalente der im wesentlichen reinen Abietinsäure angesehen werden.