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Verfahren zum Herstellen einer Grundwasserfassung Wassergewinnungsanlagen
werden in der Regel erstellt durch Bau von Vertikalbrunnen, sogenannten Kiesschüttungsbrunnen,
durch Verlegen von horizontalen Sickerleitungen in flachen Grundwasserträgern, durch
Bau von Schacht- oder Kesselbrunnen und neuerdings auch von Schachtbrunnen mit von
diesen ausgehenden horizontalen Filterrohren. Die erwähnten Sickerleitungen dienen
zur Grundwassergewinnung in waagerechten Fassungen durch Erschließen flach liegender,
nicht mächtiger Grundwasserströme von größerer Breite. Sie bestehen im allgemeinen
aus senkrecht zur Stromrichtung liegenden, auf ihrem oberen halben Umfange mit Sickerlöchern
oder Sickerschlitzen versehenen Sickerrohren, die in einen Sammelschacht münden.
In selteneren Fällen wird auch mit Sickergräben oder offenen Gräben gearbeitet,
z. B. zur Gewinnung von Dünengrundwasser. Sammelschächte werden sowohl bei Sickerleitungen
am Hang als auch bei solchen in ebenem Gelände angelegt. Man spricht auch in diesem
Zusammenhang von Satnmelleitungsanlagen, die im wesentlichen aus einer Sammelleitung
und einer Heberleitung l-estehen.
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In den vergangenen Jahren sind besonders die eingangs erwähnten Grundwasserfassungen
entwickelt und in größerer Zahl gebaut worden, die aus einem Schacht und von diesem
ausgehenden horizontalen Filterrohrsträngen bestehen; die Filterrohre sind dabei
entweder starr oder nachgiebig
mit dem Schacht verbunden, der aus
Mauerwerk, aus mehreren Schachtringen oder auch aus einem Schachtrohr bestehen kann.
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Es ist auch bekannt, die Filterrohre in vorher ausgehobene Erdschlitze
zu verlegen, die nach Einbau einer Kiespackung wieder verfüllt werden. Dabei ergibt
sich jedoch die Schwierigkeit, daß die Anschlußstelle für die Filterrohre am Schacht
unter dem Grundwasserspiegel liegt und daß deshalb eine Wasserhaltung erforderlich
ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil zu vermeiden.
Dies wird dadurch erreicht, daß bei einem Verfahren zum Herstellen einer Grundwasserfassung,
bei dem in ein vertikales, unten geschlossenes Schachtrohr mündende und mit diesem
starr oder nachgiebig verbundene Filterrohre in vorher bis in die grundwasserführenden
Schichten ausgehobene Erdschlitze horizontal verlegt werden und diese Erdschlitze
anschließend nach Einbau einer Kiespackung verfüllt werden, das Schachtrohr und
die Filterrohre vor dem Einbringen in das Erdreich fest miteinander verbunden und
dann gemeinsam in den Erdschlitz abgesenkt werden.
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Da der Anschluß der Filterrohre gemäß der Erfindung bereits vor dem
Einbringen in das Erdreich erfolgt, ist bei der Herstellung einer derartigen Grundwasserfassung
somit ein Anschluß der Filterrohre an den Schacht an Ort und Stelle nicht erforderlich
und eine Wasserhaltung entbehrlich. Außerdem wird bei dem Verfahren nach der Erfindung
ein Teil der Arbeiten, die sonst im Erdschlitz ausgeführt werden müßten, an die
Erdoberfläche verlegt, wo die Arbeiten besser ausgeführt werden können.
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Bei einer nach dem Verfahren nach der Erfindung hergestellten Grundwasserfassung
können in vorteilhafter Weise an beliebiger Stelle des Erdschlitzes weitere Erdschlitze
abgezweigt sein, die entweder ebenfalls mit Filterrohren versehen oder in an sich
bekannter Weise mit gut wasserdurchlässigen Füllmitteln ausgebaut sind.
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Ferner können die an das Schachtrohr anschließenden Filterrohrabschnitte
oder auch sämtliche Filterrohrabschnitte mit einem Rohrgelenk versehen sein, so
daß die Filterrohre in einer Vertikalebene in jede beliebige Lage zwischen der Lotrechten
und der Waagerechten schwenkbar sind.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer nach dem Verfahren
nach der Erfindung hergestellten Grundwasserfassung dargestellt; es zeigt Abb. i
einen vorbereiteten Erdschlitz mit darin abgesenktem Schachtrohr und seitlich daran
befindlichen, horizontal verlegten Filterrohrsträngen in Seitenansicht, Abb. 2 die
Aufsicht zu Abb. i.
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In den vorbereiteten Erdschlitz i, der eine den jeweiligen Verhältnissen
entsprechende beliebige Länge und Richtung haben, auch von der Geraden abweichen
kann, wird das Schachtrohr 2 an geeigneter Stelle, beispielsweise in der Mitte des
Schlitzes, abgesenkt. Das Schachtrohr 2 ist unten verschlossen, und seine vorbereiteten
Anschlüsse für die F ilterrohrstränge sind innerhalb des Rohres mit Absperrschiebern
3 versehen. Am Schachtrohr sind seitlich Filterrohrstränge q. angeordnet, die gleichzeitig
mit dem Absenken des Schachtrohres in den Erdschlitz horizontal verlegt werden.
Schachtrohr 2 und Filterrohre 4. werden vor dem Einbringen in das Erdreich fest
miteinander verbunden und dann gemeinsam in den Erdschlitz i abgesenkt. Die an das
Schachtrohr unmittelbar anschließenden Filterrohrabschnitte der Filterstränge q.
oder auch sämtliche Filterrohrabschnitte können mittels Gelenken dergestalt verbunden
sein, daß die Filterrohre in einer Vertikalebene in jede beliebige Lage zwischen
der Senkrechten und Waagerechten schwenkbar sind. Die einzelnen Filterrohre können
also unter sich fest miteinander verbunden oder auch mit Rohrgelenken 5 versehen
sein, so daß die einzelnen Rohrteile leichter zu verlegen sind und sich auch dem
Untergrund besser anpassen. Das Verlegen eines gelenkigen Filterrohrstranges ist
in Abb. i auf der rechten Hälfte gestrichelt dargestellt. Die gelenkige Verbindung
der Filterrohrteile hat noch den weiteren Vorteil, daß nach Absenken des Schachtrohres
und dem Verlegen der ersten Filterrohrteile schon mit dem teilweisen Verfüllen des
Schlitzes begonnen werden kann. Vor dem Verlegen der Filterrohre muß zunächst eine
untere Kiesschicht eingebracht werden, auf der anschließend das Verlegen der Filterrohre
vorgenommen wird; nach dem Verlegen wird die übrige Kiespackung 6 eingebracht, so
daß damit die Filterrohrstränge allseitig von Kies umgeben sind, und der Erdschlitz
bis zur Geländeoberkante wieder verfüllt. Das Grundwasser tritt nach Öffnen der
Schieber 3 aus den Filterrohrsträngen q. in das Schachtrohr 2 ein und wird von hier
aus mittels entsprechender Pumpen zur Verbrauchsstelle gefördert.
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Vom Schachtrohr :2 oder auch von beliebigen anderen Stellen des bereits
vorhandenen Erdschlitzes i aus können weitere Erdschlitze abgezweigt und ebenfalls
mit Filterrohren. versehen werden, um noch größere Wassermengen an den Brunnen heranzuführen.
Die Schlitzverlängerungen können auch ohne Filterrohre nur durch Einbringen eines
gut wasserdurchlässigen Füllmittels in an sich bekannter Weise ausgebaut sein.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat gegenüber den bekannten den Vorteil,
daß die horizontalen Filterrohre zusammen mit dem Schachtrohr auch in größeren Tiefen
eingebaut werden können, da der hierzu benötigte tiefe Erdschlitz ständig mit Flüssigkeit
gefüllt bleibt, alle Arbeiten von der Erdoberfläche her vorgenommen werden können
und ferner die Herstellung eines Betonschachtes wie bei den bekannten Horizontalbohrverfahren
entfällt.