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Anordnung zur Vielfachschaltung von auswechselbaren Fernmeldegeräten,
insbesondere in Anlagen des Eisenbahnsicherungswesens Die Erfindung betrifft eine
Anordnung zur Vielfachschaltung von auswechselbaren Fernmeldegeräten, insbesondere
in Anlagen des Eisenbahnsicherungswesens, wobei das Vielfach mit Hilfe steckbarer
Verbindungsleitungen hergestellt wird.
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Häufig ist es erforderlich, eine größere Anzahl von gleichartigen
Vorrichtungen, z. B. Wähler oder Relaisgruppen, parallel bzw. vielfach zu schalten.
Die Verbindungen zwischen den einzelnen Geräten wurden bisher im allgemeinen in
einem sogenannten Vielfachfeld hergestellt, das eine entsprechende Anzahl von Sammelleitungen
enthält, an welche die einzelnen Anschlüsse angelötet sind. Die im Vielfachfeld
zusammengeschalteten Geräte sind dabei miteinander durch eine feste Schaltung verbunden,
die nur in wenigen Fällen bei der Herstellung einer Fernmeldeanlage im Werk selber
eingebaut, in vielen Fällen aber lediglich im Werk vorbereitet, aber erst beim Zusammenbau
der Anlage in Montagearbeit eingebaut werden kann. Insbesondere beim Zusammenschalten
von Relaisgruppen, die aus vielen Bauteilen zusammengesetzt sind und viele Anschlüsse
erfordern, treten bei der Verwendung eines fest verdrahteten Vielfachfeldes in bezug
auf
Herstellung und Anordnung der Verbindungsleitungen Schwierigkeiten
auf. Dabei ist außerdem der Nachteil vorhanden, daß eine nachträgliche Änderung
oder Erweiterung des Vielfachfeldes sehr umständlich ist. Auch eine Störungsbeseitigung
in einem der an das Vielfachfeld angeschlossenen Geräte ist oft schwierig, andererseits
aber sehr vordringlich, weil in vielen Fällen das gesamte Vielfachfeld bei Störung
nur eines Gerätes gestört sein kann. Man hat daher bereits Anlagen geschaffen, bei
denen jede Gruppe oder jeder Wähler auswechselbar ist. Man hat zu diesem Zweck Steckvorrichtungen
vorgesehen, bei denen beispielsweise an dem auszuwechselnden Gerät eine Steckerleiste
und als Gegenkontakt in dem Gestell eine Federleiste vorhanden ist. Die feste Verdrahtung
zwischen den Federleisten im Vielfachfeld wurde aber beibehalten. Die Beseitigung
einer Störung in den Geräten ist dann durch Herausnehmen der gestörten Einheit und
Einsetzen einer entsprechenden Ersatzeinheit zwar schnell möglich, die geschilderten
Nachteile in bezug auf Einbau, Änderung oder Erweiterung der Anlage und bezüglich
von Leitungsstörungen im Vielfachfeld bleiben aber bestehen.
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Gemäß der Erfindung wird zur Vielfachschaltung von auswechselbaren
Fernmeldegeräten, insbesondere 4 in Anlagen des Eisenbahnsicherungswesens, die Anordnung
so getroffen, daß das Vielfach aus mit Steckanschlüssen versehenen Leitungsbündeln
jeweils erst beim Zusammenstecken gebildet wird und daß die Steckanschlüsse aus
einer Steckerleiste -am freien Ende eines Leitungsbündels und aus einer fest in
jedem Gerät eingebauten Federleiste, an der das andere Ende des Leitungsbündels
fest angeschlossen ist, bestehen. Diese Federleiste dient zur Herstellung der Verbindungen
mit anderen Geräten, die entsprechend mit Steckanschlüssen und Steckerleisten ausgerüstet
sind, und ermöglicht somit das Herstellen des Vielfachs. Beim Auftreten einer Störung
kann dann nach Lösen der Steckverbindung die gesamte fehlerhafte Gruppe herausgenommen
und durch eine andere ersetzt werden. Nach dem Herausnehmen einer Gruppe kann das
Vielfach auch ohne diese Gruppe sehr einfach wieder hergestellt werden, und zwar
durch Zusammenstecken der restlichen Steckverbindungen. Ebenso ist es möglich, das
Vielfachfeld beliebig zu erweitern, indem man weitere Gruppen in das Gestell einsetzt,
wobei die Verbindung zwischen den einzelnen Gruppen über die vorhandenen steckbaren
Kabel hergestellt wird.
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Es ist zwar bereits Gegenstand eines älteren deutschen Patentes, Gruppen
von Baueinheiten durch Vielfachschnüre mit Steckerleisten bedarfsweise an die Buchsenleisten
eines in einem Schaltschrank verlegten Vielfachfeldes anzuschließen. Ueterschiedlich
vom Gegenstand der Erfindung muß-dort aber das Vielfachfeld bereits im Schrank vorhanden
.sein. Außerdem kann an das Vielfachfeld nur eine begrenzte Anzahl von Einheiten
angeschlossen werden, nämlich höchstens so viele Einheiten, wie Buchsenleisten vorhanden
sind. Eine beliebige Erweiterungsmöglichkeit besteht nicht. Wegen des fest eingebauten
Vielfachs ist hier die Bildung - von Ringleitungen ebenfalls nicht möglich.
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Die Erfindung ist an Hand der Fig. i bis .4 beispielsweise erläutert:
Fig. i zeigt die bekannte Anordnung von drei vielfach zu schaltenden Geräten G 1
bis G3, welche mittels Lötverbindung an die Vielfachleitungen h'1 bis L'3 fest angeschlossen
sind.
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In Fig. a ist in vereinfachter Darstellung eine gleichfalls bekannte
Anordnung gezeigt, bei der die in einem Vielfachfeld zusarnmengefaßten Geräte, und
zwar je drei Kontaktgruppen K1 bis K3 und drei Relaisgruppen R1 bis R3, steckbar
ausgeführt sind. In den Geräten selber befinden sich Federleisten F, welche mit
Steckerleisten S zusammenarbeiten, die fest in den Gestellen sitzen. Zwischen diesen
Steckerleisten, deren Anzahl der Anzahl der vielfach zu schaltenden Geräte entspricht,
ist wiederum durch feste Lötverbindung das Vielfachfeld geschaltet.
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In Fig. 3 und 4 sind Anordnungen gemäß der Erfindung dargestellt.
In jede auswechselbare Gruppe ist eine Federleiste'FLi fest eingebaut. An die Lötanschlüsse
dieser Federleiste sind gleichzeitig bewegliche Leitungen L11 bis L13 angelötet
und mit den Anschlüssen einer Steckerleiste SLi verbunden. Sollen mehrere solcher
Geräte G1 bis G3 vielfach geschaltet werden, so wird beispielsweise die Steckerleiste
SLi der ersten Gruppe G1 in die Federleiste FL2 der zweiten Gruppe G2, die Steckerleiste
SL2 in die Federleiste FL, der dritten Gruppe G3 eingeführt usw. Die freie
Steckerleiste der jeweils letzten Gruppe wird zweckmäßig in die Federleiste der
ersten Gruppe gesteckt, wodurch sich der Vorteil ergibt, daß das Vielfachfeld nicht
nur als durchgehende Leitung, sondern als Ringleitung geschaltet werden kann. Eventuelle
Leitungsunterbrechungen führen somit nicht unmittelbar zu Störungen, da über den
anderen Zweig der Ringleitung immer noch eine Verbindung besteht. In Fig. 3 ist
diese Ringschaltung erkennbar. Das steckbare Kabel der Relaisgruppe R3 wird in die
Federleiste der ersten Kontaktgruppe K1 gesteckt. Tritt in einem der vielfach angeschlossenen
Geräte eine Störung ein, so kann nach Lösen der entsprechenden Steckerverbindungen
die gestörte Gruppe herausgenommen und durch eine neue ersetzt werden. Da die Vielfachleitung
als Ringleitung besteht, bleibt das übrige Vielfachfeld arbeitsfähig, selbst wenn
das Einsetzen der Gruppe einige Zeit verzögert würde. In ähnlicher Weise wäre es
möglich, durch Einsetzen weiterer Gruppen und durch sinngemäße Verbindung der steckbaren
Kabeleinrichtungen das Vielfachfeld beliebig zu erweitern. Um auch bei einem großen
Vielfachfeld die Ringleitung schließen zu können, ist es zweckmäßig, mindestens
an einem Teil der Geräte das steckbare Kabel so lang zu bemessen, daß eine Verbindung
vom letzten Gerät zum ersten Gerät hergestellt werden kann.
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Anstatt jedes Gerät mit einer festen Federleiste und mit einer fest
angeschlossenen steckbaren Leitung zu versehen, kann es auch zweckmäßig sein,
in
jedem Gerät zwei parallel geschaltete, fest eingebaute Steckvorrichtungen vorzusehen
und die Vielfachschaltung durch Kabel vorzunehmen, die an beiden Enden entsprechende
Stecker tragen und nun eine wahlweise Verbindung der einzelnen Geräte gestatten.
Auch dabei ist es zweckmäßig, Kabel verschiedener Länge vorzusehen, kurze Kabel
für die unmittelbare Verbindung benachbarter Gruppen und längere Kabel, um den Ring
des Vielfachfeldes vom letzten zum ersten Gerät zu schließen.
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In sinngemäßer Anwendung des Erfindungsgedankens können auch die übrigen,
mit den Gruppen herzustellenden Anschlüsse z. B. für das Anschalten von Signalen
über Steckeranschlüsse und bewegliche Leitungen hergestellt werden. Ebenso ist es
möglich, Abhängigkeiten innerhalb der Gruppen selber durch bewegliche Leitungen
oder Kabel mit Steckeranschlüssen herzustellen, beispielsweise für solche Fälle,
wo eine Kontaktgruppe auf mehrere Relaisgruppen gleichzeitig parallel arbeitet.
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Die Steckvorrichtungen werden zweckmäßig so konstruiert, daß sie unverwechselbar
sind, damit eine Steckverbindung für das Vielfachfeld nicht falsch zusammengesteckt
werden kann. Auch das Zusammensetzen einer Steckvorrichtung des Vielfachfeldes mit
einer Steckvorrichtung, die nicht zum Vielfachfeld gehört, wird dann mit Sicherheit
vermieden.
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Wie aus einem Vergleich von Fig. 3 und 4 mit Fig. 2 hervorgeht, wird
außer dem Vorteil der beliebigen Auswechselbarkeit und Erweiterungsmöglichkeit des
Vielfachfeldes noch der weitere Vorteil erzielt, daß an Lötverbindungen gespart
wird. In Fig. 2 sind für jedes Gerät je Leitung drei Lötverbindungen i bzw. 2 erforderlich,
bei der Anordnung nach Fig. 3 und 4 jeweils nur zwei Lötverbindungen 3 bzw. 4. Da
die Lötverbindungen eine häufige Fehlerquelle bilden und außerdem einen großen Teil
der Montagearbeit erfordern, ist jede Ersparnis an Lötverbindungen von großem Wert.
Insbesondere ist es bei Anlagen, die gemäß der Erfindung ausgeführt sind, nunmehr
möglich, sämtliche Lötverbindungen im Werk herzustellen. Irgendwelche Lötarbeiten
zum Anschluß des Vielfachfeldes sind bei der Montage nicht mehr erforderlich.
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Die Art der Leitungen, welche das Vielfachfeld bilden, hängt von den
jeweiligen Anforderungen ab. Es kann zweckmäßig sein, hierfür entsprechende vieladrige
Kabel zu verwenden; in vielen Fällen ist es aber besonders vorteilhaft, den gleichen
Schaltdraht zu verwenden, der auch zur Herstellung der Lötverbindungen innerhalb
der Gruppen benötigt wird und die vieladrige Verbindung zu der Steckerleiste aus
vielen Einzelleitungen zusammenzusetzen und diese nachträglich zu bündeln.