DE974130C

DE974130C - Bewegliches Organ fuer elektrische Messinstrumente

Info

Publication number: DE974130C
Application number: DEH8441A
Authority: DE
Inventors: Otto Baum; Walter Dipl-Ing Hufbauer; Gerhard Dipl-Ing Muench
Original assignee: Hartmann and Braun AG
Current assignee: ABB Training Center GmbH and Co KG
Priority date: 1951-05-11
Filing date: 1951-05-11
Publication date: 1960-09-22

Description

(WiGBl. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 22. SEPTEMBER 1960

H 8441 VIIIc\'211

Bei der Lagerung von beweglichen Organen elektrischer Meßinstrumente ist man bisher häufig so vorgegangen, daß das eigentliche Meßorgan selbst die beiden Lagerstellen trägt. So werden z. B. bei Drehspulmeßgeräten mit Spitzenlagerung die Spitzen beiderseits auf die Drehspule mit einem kleinen Träger aufgekittet oder auch bei der Spannbandlagerung die Spannköpfe an der Drehspule selbst befestigt. Für Präzisionsgeräte ist diese Anordnung nicht zu empfehlen, weil das Meßsystem als Träger der Lagerstellen zusätzliche Kräfte aufnehmen muß, die es deformieren können. Man hat deshalb auch schon solche Systeme sowohl für Spitzen-als auch für Spannbandlagerung gebaut, bei denen eine durchgehende Achse vorhanden ist, an der das Meßorgan befestigt ist. In vielen Fällen darf diese durchgehende Achse, so insbesondere bei elektrodynamischen Systemen, keine Eisenteile enthalten. Es ist deshalb üblich, sie aus Messingrohr oder einem anderen Metall herzustellen. Auch hier sind insbesondere bei Präzisionsgeräten besondere Maß- ao nahmen zu ergreifen, um räumliche Veränderungen der einzelnen Teile gegeneinander auszuschalten.

Es sind schon bewegliche Organe für elektrische Meßinstrumente mit Spannbandaufhängung bekannt, bei denen die Achse aus einem Glasrohr besteht, in dessen beiden Enden metallische Halterungen für die Spannbänder eingekittet sind und die durch die Spule hindurchragen, die an der äußeren Wandung der beiden Enden festgekittet ist. Insbesondere durch die Verwendung von Glas erreicht diese Anordnung nicht die Stabilität, die für Präzisionsgeräte notwendig ist, denn Glas verhält sich auch bei Raumtemperatur wie eine äußerst zähe Flüssigkeit und fließt bei langdauernder Einwirkung äußerer Kräfte.

Die Erfindung geht aus von einem beweglichen Organ von elektrischen Meßinstrumenten mit durch-

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gehender Achse aus Isoliermaterial und an den Enden angebrachten metallischen Halterungen für Spannbänder. Nach der Erfindung besteht die durchgehende Achse des beweglichen Systems aus keramischem Material, und die Lagerteile für die Achse (Klemmvorrichtung für die Bänder) und das Meßsystem (Spule) sind getrennt an der Achse durch Aufkitten oder Auflöten entsprechender Armaturen auf metallischer Unterlage befestigt. Bei den Spulen ist es möglich, ίο dieselben nicht durch Armaturen an der durchgehenden Achse zu befestigen, sondern dadurch, daß die frei gewickelten Spulen auf einer möglichst unglasierten Stelle der Achse insbesondere mit Bakelitlack festgelackt werden. Diese Anordnung zeichnet sich durch besondere Standfestigkeit aus.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung für eine Spannbandlagerung ist in der Zeichnung dargestellt. Abb. ι zeigt das gesamte bewegliche System, Abb. 2 einen Schnitt durch einen der Spannköpfe. Die keramische Achse ist mit 1 bezeichnet. Sie ist an ihren beiden Enden bei 2 mit einem metallischen Überzug versehen, auf den die Spannköpfe 3 aufgelötet sind. Zur Aufbringung des Überzuges wird die Achse an ihren Enden zunächst versilbert und dann galvanisch verkupfert. In diese Spannköpfe sind zwei Spannbänder 4 eingeklemmt. Die Art dieser Einklemmung wird noch an Hand der Abb. 2 näher beschrieben. Diese Spannbänder 4 sind in üblicher Form am Systemträger mit ihrem einen Ende federnd gelagert und stehen unter dauernder Spannung. Die Drehspule 5, die in der Abbildung geschnitten ist, ist frei um die durchgehende keramische Achse 1 gewickelt und dann durch Festlacken mit dieser verbunden.

Durch die Verwendung der keramischen Achse wird noch der Vorteil erreicht, daß die Spannbänder ohne besondere Isolierung der Spannköpfe zugleich als Stromzuführung für das Rähmchen dienen können. Es fallen also besondere Stromzuführungsbänder, wie sie bei Konstruktionen mit Metallachse üblich sind, weg.

In Abb. 2 ist 1 wiederum die keramische Achse und 2 der an ihrem Ende aufgebrachte Metallbelag. Das Spannfutter 6 ist auf diesem Metallbelag weich aufgelötet. Es ist in seiner oberen Hälfte 7 innen konisch ausgearbeitet. In dieser konischen Hülle gleiten zwei halbkegelförmige Klemmbacken 8. Diese Klemmbacken werden durch die auf das Spannband selbst wirkende Zugkraft nach außen gezogen und dabei zusammengepreßt. Um ein einwandfreies Mitnehmen der Klemmbacken durch die Spannbänder zu garantieren, kann das Spannband mit einem Mitnehmer 9 für die Backen versehen sein. Dieser Mitnehmer besteht aus einem kleinen durchbohrten zylindrischen Messingstück, durch das das Spannband hindurchgesteckt und an dem es mit seinem Ende festgelötet ist. Es genügt statt dessen auch eine einfache Verdickung des Bandes durch eine Lötperle. Dieser Mitnehmer drückt durch den Zug der am Systemträger befindlichen Spannbandfedern die beiden Klemmbacken nach außen und damit in der konischen Hülle des Spannkopfes zusammen, wodurch eine einwandfreie Klemmung des Spannbandes erreicht wird. Zweckmäßig werden zwischen Klemmbacken und Spannband noch Klemmfolien 10 eingebracht. Die Einführung des Spannbandes in den Spannkopf erfolgt durch die Bohrung 11, die sich unterhalb der Klemmbacken am Spannkopf befindet.

Es ist auch möglich, das Zusammenklemmen der Klemmbacken durch eine Überwurfmutter mit Innenkonus vorzunehmen.

Claims

Patentansprüche:

1. Bewegliches Organ für elektrische Meßinstrumente mit durchgehender Achse, an der Halterungen für Spannbänder an beiden Enden befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse aus keramischem Material besteht und daß die Lagerteile für die Achse (Klemmvorrichtungen für die Bänder) und das Meßsystem (Spule) getrennt an der Achse durch Aufkitten oder Auflöten entsprechender Armaturen auf metallisierter Unterlage befestigt sind.

2. Bewegliches Organ nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß frei gewickelte Spulen (5) unmittelbar möglichst auf unglasierten Stellen der Achse (1) insbesondere mit Bakelitlack festgelackt sind.

3. Bewegliches Organ nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von Spannbändern (4) die auf die Achsenenden aufgelöteten Spannköpfe (3) eine Konusklemmung haben, die aus einer im Inneren konischen Hülle (7) besteht, in der zwei halbkegelstumpfförmige Klemmbacken (8) durch den Zug des Spannbandes (4) das Spannband (4) festklemmen.

4. Bewegliches Organ nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannband (4) an seinem Ende einen Mitnehmer (9) in Form einer Verdickung trägt, der gegen die Klemmbacken (8) drückt, und daß der Spannkopf unterhalb der Klemmbacken ein Loch (11) aufweist, durch welches das Spannband (4) eingeführt werden kann.

5. Bewegliches Organ nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die auf die Achsenenden aufgelöteten Spannköpfe (3) eine Konusklemmung haben, bei der das Zusammenpressen der Klemmbacken zwecks Einklemmung des Spannbandes durch eine Überwurfmutter mit Innenkonus erfolgt.

In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 898 922; britische Patentschrift Nr. 433 080; Siemens & Halske: Ms-Handliste 1939, Teil XII, S. ι u. 21, und 1940, Teil Va, S. 1, 13 und 16.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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