DE973352C - Verfahren zum Herstellen feuerfester Erzeugnisse durch Schmelzen und Giessen chromoxydhaltiger Massen - Google Patents

Description

• Verfahren zum Herstellen feuerfester Erzeugnisse durch Schmelzen und Gießen chromoxydhaltiger Massen Feuerfeste Erzeugnisse, in denen die widerstandsfähigen Krigtallphasen durch Chromite der Erdalkalien gebildet werden, besitzen eine außerordentlich hohe Beständigkeit gegen Angriffe durch Glas, und zwar sowohl am Glasspiegel wie unterhalb des Spiegels. Jedoch korrodieren sie leicht unter der Einwirkung der Alkalidämpfe oberhalb des Glasspiegels. Diese Korrosionserscheinungen sind offenbar auf die Oxydation zu Alkalichromat oder Erdalkalichromat zurückzuführen. Zweck der Erfindung ist es, diese feuerfesten Erzeugnisse durch Zusätze zu verbessern, um die Erosion über dem Glasspiegel zu verringern, ohne die Beständigkeit der Körper gegen chemische Auflösung im Glasspiegel oder unterhalb des Spiegels wesentlich zu beeinträchtigen. Die feuerfesten Erzeugnisse gemäß der Erfindung werden nach an sich bekannten Verfahren geschmolzen und gegossen.
• Falls die Erosion eine Folge der Oxydation zu Chromat ist, würde eine Möglichkeit zur Abstellung der beschriebenen Schwierigkeiten darin bestehen, daß diese Phase durch eine nicht oxydierende feuerfeste Phase, wie Tonerde oder Zirkonoxyd, verdünnt wird. Es wurde in der Tat gefunden, daß erhebliche Zusätze sowohl von Tonerde als auch von Zirkonoxyd diese Erosion verhindern. Leider steigern jedoch beide Oxyde die Korrosion im Glasspiegel, wahrscheinlich weil sie sich nicht mit der Chromitphase vertragen, sondern neben Cr. 03 ein wenig widerstandsfähiges Erdalkali-Aluminat oder Zirkonat bilden. Wegen der außerordentlich starken Farbwirkung des gelösten Cr. 0, in farblosen Gläsern ist jeder Zusatz unzulässig, der eine größere Löslichkeit bewirkt.
• In einem nicht zum Stande der Technik gehörigen Vorschlag werden feuerfeste Erzeugnisse beschrieben, bei denen Eisenehromit einen Hauptbestandteil bildet. Gegen alle Erwartung wurde gefunden, daß gegossene Körper aus Eisenchromit unter Bedingungen, welche bei Erdalkalichromiten Erosionen hervorrufen, oberhalb des Glasspiegels nicht erodieren.
• Es hat sich gezeigt, daß beim Zusammenschmelzen von Chromoxyd mit Eisenoxyden und alkalischen Erden beide Chromitphasen erzeugt werden und daß das Eisenchromit demErdalkalichromit seine verhältnismäßige Unempfindlichkeit gegen Erosionoberhalb des Glasspiegels mitteilt. Da die Widerstandsfähigkeit von Eisenchromit in Höhe des Glasspiegels etwas größer ist als die des Erdallzalichromits, so ergibt sich, wenn beide Phasen gleichzeitig vorhanden sind, keine erhebliche Abnahme der Widerstandsfähigkeit. Das neue feuerfeste Erzeugnis besitzt deshalb die Widerstandsfähigkeitseigenschaften der Eisenchromite, gleichzeitig aber demgegenüber den Vorteil der Billigkeit wegen des Gehalts an Erdalkali.
• Wenn die Erdalkalien in Form von natürlichen Mineralien, wie von Magnesit, Dolomit, Kalkstein, Gips, Strontianit, Cölestin, Witherit oder Schwerspat, verwendet werden, so gehen die Säuregruppen bei der Schmelztemperatur in Form von Gas weg und ergeben keinen Nachteil. Jedoch müssen die Verunreinigungen insbesondere an Kieselsäure so gering wie möglich gehalten werden, da Kieselsäure mit den Hauptbestandteilen eine wenig widerstandsfähige Glasphase bildet. Selbstverständlich können auch reinere Rohstoffe verwendet werden, jedoch mit entsprechend höheren Kosten. Das Chromoxyd kann zweckmäßig in Form von handelsüblichem grünem Chromoxyd eingeführt werden, das Eisenoxyd entweder als das schwarze magnetische Oxyd Fei 04 oder das rote Fee O3. Der Überschuß an Sauerstoff in diesen Stoffen ist von Vorteil, da er teilweise der Neigung der Graphitelektroden, die metallischen Oxyde zu reduzieren, entgegenwirkt.
• Wie im Falle anderer feuerfester Erzeugnisse auf Chromitbasis ist ein Überschuß an Cr., 0s nicht von Nachteil, jedoch läßt ein Überschuß an Eisenoxyden oder Erdalkalien die Korrosion im Glasspiegel rasch anwachsen.
• Nachstehend werden Beispiele von geeigneten Versätzen gemäß der Erfindung gegeben.

  Beispiel s

  Versatz Analyse des Versatzes

  Cr2 03 I Ba 0 Fe3 0.4

  85 Teile grünes

  Chromoxyd ....... 85 - --

  5 Teile schwarzes

  Eisenoxyd ........ - - 5

  13 Teile Barium-

  carbonat .......... - I 10 -

  85 10 5

  In den folgenden Ansprüchen wird der Begriff »aus dem Schmelzfluß gegossen« zur Kennzeichnung eines feuerfesten Erzeugnisses verwendet, welches durch Erstarrung von geschmolzenem Material hergestellt worden ist, zum Unterschied von einem aus Schlicker auf nassem Wege gegossenen E=rzeugnis.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Herstellen von feuerfesten Körpern durch Schmelzen und Gießen von aus Chrom-, Eisen- und Erdalkalioxyden bestehenden Massen, dadurch gekennzeichnet, daß praktisch reines Chromoxyd und praktisch reine Oxvde des Eisens oder der Erdalkalien oder andere praktisch reine Verbindungen, die zu diesen Oxyden führen, in solchen Mengen als Ausgangsstoffe verwendet werden, daß Cr2 03 zur Bildung von Eisen- und Erdalkalichromiten ausreicht oder im Überschuß vorhanden ist.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß grünes Chromoxyd verwendet wird. In Betracht gezogene Druckschriften Deutsche Patentschrift Nr. 587 827; britische Patentschrift Nr. 382 04; USA.-Patentschriften Nr. 2 o2I 222, 1 524 030; Searle, Refractory Materials, 192q., S. 171.