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Künstlicher Zahn
Die Erfindung bezieht sich auf einen künstlichen Zahn,
insbesondere einen Facettenzahn, aus Porzellan, Kunststoff od. dgl. Insbesondere
betrifft die Erfindung künstliche Zähne oder Zahnfacetten, die auf einem metallischen
Träger oder einer Brücke befestigt werden.
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Es ist bekannt, an der Rückseite eines künstlichen Zahnes oder einer
Zahnfacette eine nut-oder rillenförmige Aussparung vorzusehen, in die ein Tragstift
oder eine Tragschiene eingeschoben wird. Die bisher bekannten künstlichen Zähne
oder Zahnfacetten haben den Nachteil, daß die Farbe oder Farbnuance des Zahnes bzw.
der Zahnfacette durch den in die Aussparung eingeschobenen Tragstift od. dgl. beeinträchtigt
wird, weil der metallische Träger an der durch die Aussparung verursachen schwachen
Stelle der Zahn- oder Facettenwandung hindurchschimmert. Dadurch wird besonders
an den dünnwandigen Stellen eine Dunkelfärbung des Zahnes bzw. der Zahnfacette hervorgerufen,
die das Aussehen des Zahnes in unerwünschter Weise beeinflußt.
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Es wurde bereits vorgeschlagen, in die Aussparung eines künstlichen
Zahnes oder einer Zahnfacette ein gelochtes Röhrchen aus Metall einzusetzen, um
den Zahnkörper zu verstärken. Dadurch wird aber eine genügende Sicherheit gegen
Bruchgefahr nicht erzielt, und vor allem leuchtet ein solches Metallröhrchen durch
die dünnwandigen Stellen des Zahnkörpers leicht als dunkle Zone
nach
außen hindurch. Die gleiche unerwünschte Wirkung tritt bei einem ebenfalls bekannten
Kunstzahn auf, in dessen Zahnkörper ein verhältnismäßig starkes, mit einigen wenigen
Löchern versehenes Metallstück eingesetzt ist. welches ausschließlich als Bewehrung,
also zur Verstärkung des Zahnes dient. Es ist auch bekannt, Zahnfacetten aus Porzellan
mit einem in die Porzellanmasse eingebetteten Traggerippe aus Edelmetall zu versuchen,
welches dieFFormung der Porzellanmasse erleichtern und den Porzellankörper verstärken
soll. Dieses bekannte Traggerippe kann gegebenenfalls auch mit Durchbrechungen versehen
sein. Im allgemeinen wurde für diesen Zweck ein Träger aus Gold oder Platin verwendet,
weil solches Metall im Hinblick auf die Schmelztemperatur des Silikats günstig ist.
Die dunkle Farbe dieser Edelmetalle trägt aber dazu hei, das Aussehen des Zahnes
bzw. der Zahnfacette zu verschleebtern.
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Durch die Erfindung wird bezweckt, diese Nachteile der bekannten
künstlichen Zähne oder Zahnfacetten zu beseitigen.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Äletalleinlage des künstlichen
Zahnes oder der Zahnfacette einen stiftförmigen Träger zur optischen Abschirmung
nach außen hin umgibt, von heller, weiß- oder silberglänzender Farbe und netzartig
durchbrochen ist. Gemäß einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung
besteht die Metalleinlage aus einem mit zahlreichen Maschen versehenen Drahtgewebe,
bei dem die Summe der Durchbrechungen die Summe der vollen Netzteile überschreitet.
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Der durch die Erfindung erzielte technische Fortschritt wird vor
allem darin erblickt, daß durch diese Metalleinlage eine Verfärbung des Zahnes oder
der Zahnfacette durch den in die Nut oder Rille des Zahnkörpers eingeschobenen stiftförmigen
Träger verhindert wird. Die netzartig durchbrochene, hellfarbige oder silberglänzende
Metalleinlage wirkt als Abschirmung gegen die von außen durch das Zahnmaterial eindringenden
Lichtstrahlen, die von der netzartigen Einlage derart reflektiert werden, daß der
stiftförmige Träger, welcher sich in der Aussparung des Zahnes bzw. der Zahnfacette
befindet, nach außen nicht mehr als dunkler Körper durchschimmern kann.
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Dadurch wird das naturgetreue Aussehen eines solchen künstlichen Zahnes
erheblich verbessert.
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Dies ist wesentlich, weil bei künstlichen Zähnen oder Zahnfacetten
bekanntlich schon sehr geringe Abweichungen der Zahnfarbe gegenüber den anderen
Zähnen äußerst störend wirken und den Zahnersatz erkennen lassen.
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Trotzdem- wird die Festigkeit des Zahnes oder der Zahnfacette durch
die Metalleinlage nicht beeinträchtigt, sondern sogar noch erhöht. Die netzartige
Einlage, welche zweckmäßig während der Herstellung des Zahnes in die Rille oder
Nut des Zahnkörpers eingepreßt wird, verleiht dem Zahnkörper eine erhöhte Widerstandsfestigkeit
und Sicherheit gegen Bruchgefahr und gestattet die Verwendung eines kräftigen stiftförmigen
Trägers aus einem beliebigen Metall, ohne daß dadurch das Aussehen des künstlichen
Zahnes beeinträchtigt wird.
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Durch eine volle oder nur mit wenigen größeren Durchbrechungen versehene
Metalleinlage wird die durch die Erfindung erzielte Wirkung nicht erreicht, weil
das durch die Wandung des Zahnes eindringende Licht von der Oberfläche einer solchen
Einlage lediglich nach Art eines unvollkommenen Spiegels zurückgeworfen wird, während
die netz- oder gitterförmige Metalleinlage gemäß der Erfindung das eindringende
Licht nicht nur reflektiert, sondern gleichzeitig durch Beugung der Lichtstrahlen
zerstreut. Eine im wesentlichen volle Metalleinlage aus dunkler Material reflektiert
wegen des höheren Absorptionskoeffizienten ihrer dunklen Oberfläche verhältnismäßig
wenige Lichtstrahlen. Der Zahn sieht daher dunkel oder grau aus. Es kommt hinzu,
daß eine solche Metalleinlage nicht parallel zur Vorderfläche des Zahnes bzw. der
Zahnfacette verläuft, sondern im wesentlichen einen Querschnitt in Form eines Omega
hat.
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Infolgedessen haben die Lichtstrahlen je nach der Stelle ihres Auftreffens
einen längeren oder kürzeren Weg, und sie werden ja nach ihrem Einfallswinkel verschieden
reflektiert, so daß der größte Teil dieser reflektierten Lichtstrahlen aus demjenigen
Feld der Zahnoberfläche herausfällt, welches von einem normal vor dem Zahn stehenden
Beobachter wahrnehmbar ist. Die Verwendung einer hellfarbigen, aber vollen oder
nur mit wenigen größeren Durchbrechungen versehenen Metalleinlage würde daher noch
nicht ausreichen, um die Bildung von dunklen Flecken oder Schatten auf dem mittleren,
gewölbten Teil des Zahnes zu verhindern.
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Es ist daher für die Erfindung wesentlich, daß die den stiftförmigen
Träger optisch abschirmende Metalleinlage nicht nur von heller, weiß- oder silberglänzender
Farbe ist, sondern daß sie außerdem auch netzartig durchbrochen ist. Dadurch werden
im Gegensatz zu einer im wesentlichen vollen Metalleinlage nur wenige Lichtstrahlen
normal von den im Querschnitt zylindrischen Drähten des Netzes reflektiert. Jeder
reflektierende Draht des Netzes wirkt dabei nach der Abbeschen Theorie über die
Wellenstruktur des Lichtes wie eine Lichtquelle und sendet um sich herum Lichtwellen
aus, die sich nach allen Richtungen ausbreiten. Die dadurch erzeugte Zerstreuung
des Lichtes verhindert in Verbindung mit der durch die helle Farbe der Metalleinlage
erzielten geringen spektralen Absorption die Bildung von Schatten oder dunklen -
Stellen auf der Zahnoberfläche. Infolgedessen kann auch ein dunkler stiftförmiger
Träger des Zahnes oder der Zahnfacette nicht mehr als dunkler Körper nach außen
durchschimmern.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise
veranschaulicht.
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Die einzige Figur der Zeichnung zeigt als Ausführungsbeispiel eine
aus Porzellan, Kunststoff oder sonstigem künstlichem Material hergestellte
Zahnfacette
I, die mit einer rillenförmigen Aussparung 2 zum Aufschieben der Facette auf einen
stiftförmigen Träger od. dgl. versehen ist.
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In die rückwärtige Fläche 3 der Zahnfacette I und in die Innenwandung
der Rille 2 ist ein hellfarbiges, silberglänzendes, z. B. aus Silber oder versilbertem
Metall bestehendes Netz 4 vorzugsweise gerade so tief eingepreßt, daß sich die Netzstruktur
außen nur noch durch entsprechende Unebenheiten der Zahnoberfläche bemerkbar macht.
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Diese rauhe Oberfläche bildet eine vorzügliche Haftfläche für den
Zahnzement und ergibt eine besonders haltbare Befestigung der Zahnfacette auf dem
stiftförmigen Träger. Außerdem wird die mechanische Festigkeit der Zahnfacette durch
das eingelegte Metallnetz erhöht.
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Wie im vorstehenden bereits erläutert wurde, schirmt das silberglänzende
oder ähnlich hellfarbige Metallnetz den dunkleren Metallkörper des tragenden Stiftes
oder der tragenden Schiene od. dgl. nach außen optisch ab, so daß graue Tönungen
oder dunkle Stellen in dem Zahn vermieden werden und der natürliche Farbübergang
von dem Zahnhals zur Zahnschneide nicht gestört wird.
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Das Metallnetz kann sich natürlich auch über einen größeren Teil
der rückwärtigen Fläche 3 der Zahnfacette erstrecken. Entsprechend kann ein solches
Metallnetz auch bei künstlichen Zahnmänteln, Stiftzähnen od. dgl. angewendet werden.
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PATENTANSPROCHE: I. Künstlicher Zahn, insbesondere Facettenzahn,
aus Porzellan, Kunststoff od. dgl., der an seiner Rückseite mit einer nut- oder
rillenförmigen Aussparung und mit einer durchbrochenen Metalleinlage versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Metalleinlage (4) einen stiftförmigen Träger zur
optischen Abschirmung nach außen hin umgibt, von heller, weiß- oder silberglänzender
Farbe und netzartig durchbrochen ist.