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Vorrichtung zum kontinuierlichen Auslaugen von pflanzlichen oder tierischen
Stoffen, insbesondere von Zuckerrübenschnitz eln
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum kontinuierlichen Auslaugen von pflanzlichen oder tierischen Stoffen, inshesondere
von Zuckerrübenschnitzeln.
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Derartige Vorrichtungen, in denen das Auslaugegut von einem endlosen
Rechen- oder Kratzerförderer durch einen im wesentlichen U-förmigen Auslaugeraum
geführt und in denen entgegen oder quer zur Förderrichtung vorgewärmte Auslaugen
flüssigkeit zugesetzt wird, sin.d bereits bekannt.
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Diese bekannten kontinuierlich arbeitenden Auslaugevorrichtungen für
pflanzliche oder tierische Stoffe, insbesondere für Zuckerrübenschnitzel, weisen
den Nachteil auf, daß die Auslaugeflüssigkeit infolge der großen Apparatequerschmtte
und unzureichender Ausrichttung der Strömungen nur sehr langsam und auf unkontrollierbarem
Weg dasAuslaugegut durohsetzt. Die daraus resultierende schwache Auslaugung erfordert
zur Erzielung wirtschaftlicher Ausbeute lange Auslaugestrecken und damit lange Verweilzeiten
des Gutes im Auslaugeraum. Diese wiederum führen insbesondere durch von den Fördereinrichtungen
und weiteren mechanis,chen Einbauten zur Intensivierung der Auslaugung bewirkte
Zersetzung und Zerreibung des Gutes zur Entstehung von Säften, die erst
wieder
umständlich und zeitraubend von der gehildeten Pülpe befreit werden müssen.
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Das Ziel der Erfindung ist es, diese schwerwiegenden Nachteile der
bekannten Verfahren. und Vorrichtungen zu überwinden und eine Vorrichtung zu schaffen,
bei der Auslaugestrecke und Verweilzeit des Gutes im Auslaugeraum wesentlich verkürzt
sind sowie zusätzliche nachgeschaltete Reinigungsvorrichtungen eingespart werden
können.
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Erfindungsgemäß wird dieses Ziel, nämlich eine intensivierung der
Auslaugung unter gleichzeitig weitestgehender Schonung des Auslaugegutes, dadurch
erreicht, daß in dem U-förmigen Auslaugen raum ein Einbaukörper mit wechselseitigen
Einbuchtungen, die je an der offenen Seite durch ein gelochtes Blech gegenüber dem
Rechenförderer mit den von ihm geförderten Schnitzeln abgeschlossen sind, und in
den querliegenden Einbuchtungen des Einbaukörpers Zylindereinsätze mit vorgesetzten
Umwälzpumpen angeordnet sind.
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Zweckmäßigerweise sind in dem Zylindereinsatz Heizkörper eingebaut.
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Das Auslaugegefäß kann waagerecht angeordnet und mit schrägstehenden,
Enden für die Ein- und Austragstellen des auszulaugenden bzw. ausgelaugten Gutes
versehen sein.
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Zweckmäßig ist es, zwei gleiche Auslaugegefäße mit je einem Rechen-
oder Kratzförderer zusammenzubauen. wobei in je zwei nebeneinanderliegenden Einbuchtnngen
eine Doppelnmwälzpumpe angeordnet ist.
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In der Zeiahnung sind drei Ausführungsbeispiele von Auslaugevorrichtungen
dargestellt, die zur Ausübung des neuen Verfahrens besonders geeignet sind.
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Abb. I zeigt in einem Längsschnitt ein senkrechtes Auslaugegefäß,
das in Abb. 2 von der Seite gesehen in Ansicht wiedergegeben ist; Abb. 3 und 4 zeigen
zwei verschiedene Querschnitte durch die Auslaugevorrichtung; Abb. 5 zeigt ein Auslaugegefäß
in liegender Bauweise, und Abb. 6 ist ein Querschnitt durch ein aufrechtes Auslaugegefäß
in Doppel anordnung.
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Mit 3 ist juden Abb. I und 2 ein&chachtaftiges Auslaugegefäß
von rechteckigem Querschnitt bezeichnet, das vermittels zweier Stützen 2 von der
Decke I eines Stockwerk in einem Gebäude getragen wird.
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Dieses Gefäß 3 ist durch einen aus Blech hergestellten Einbaukörper
I2, der in der Längsrichtung des Gefäßes mit Abstand vom Boden eingesetzt ist, so
unterteilt, daß ein ununterbrochener U-förmiger, im waagerechten Querschnitt rechteckiger
Auslaugeraum in der Nähe der Außenwand des Gefäßes 3 entsteht. In diesem U-förmigen
Ausllaugeraum ist zwischen Seitenwänden. 20 (Abb. 3 und 4) ein Rechenförderer 4
eingebaut, der in der Nähe des Bodens des Gefäßes 3 um eine Umlenkrolle 5 herumgeführt
ist. Am oberen Ende des Gefäßes 3 sind drei Umlenkrollen 6, 7, 8 angeordnet, die
zusammen mit der Umlenkrolle 5 den Rechenförderer 4 derart führen, daß er einerseits
das durch den Einwurf 9 des Gehäuses 3 eintretende Auslaugegut zwischen seinen Mituehmergliedern
11 aufnehmen und es auf der Einschüttseite vom Einwurf g aus langsam nach unten
und daran anschließend von der Umlenkrolle 5 ab wieder nach oben führen kann. Durch
das Herüberführen des Rechenförderers 4 über die außen am Auslaugegefäß 3 gelagerte
Umlenkrolle 7 und die Weiterführung über die innen im Gefäß 3 gelagerte weitere
Umlenkrolle 8 werden die ausgelaugten Rübenschnitzel seitlich abgelenkt bei 10 aus
dem Auslaugegefäß ausgetragen. Ein an der Auswurfstelle 10 angeordneter Kamm 27
kann etwa an den Mitnehmergliedern anhaftende, ausgelaugte Schnitzel noch besonders
abstreifen. Die Auslaugeflüssigkeit wird kurz vor der Austrittsstelle 10 für die
ausgelaugten Schnitzel durch einen an das Gefäß 3 angesetzten Stutzen 25 in das
Gefäß 3 eingeführt und durch einen Stutzen 26 auf der anderen Seite des Gefäßes
abgeführt, nachdem sie mit den auszulaugenden Stoffen während des Durchganges durch
den U-förmigen Auslaugeraum angereichert wurde.
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Das durch den Einwurf g eingebrachteAuslaugegut wird durch die Mitnehnierglieder
ii des Rechenförderersß zwischen den Seitenwänden gewissermaßen zu Paketen zusammengehalten
und in diesem Zustand durch die Auslaugefiüssigkeit hindurchgefördert und wirksam
ausgelaugt.
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Der den mittleren Teil des Auslaugegefäßes 3 ausfü-llende Einbaukörper
12 weist auf beiden, dem abwärts und dem aufwärts führenden Trum des Rechenförderers
4 zugekehrten. Seiten einige Einbuchungen I6 auf, die je an der offenen Seite durch
ein gelochtes Blech 17 gegenüber dem Rechen förderer 4 mit den von ihm geförderten.
Schnitzeln abgeschlossen sind. In der Mitte jeder das Auslaugegefäß 3 quer durchsetzenden
Einbuchtung I6 ist ein rohrförmiger Zylindereinsatz I8 (Abb. 4) angeordnet, der
durch den Einbau eines Rohrsystems mit einem Dampfzuführungs- und Kondensatabführungsrohr
in einen Saftvorwärmer 21 verwandelt werden kann. Vor der einen offenen Stirnseite
des Vorwärmers 21 ist eine Umwälzpumpe I5 (Abb. 4) angeordnet, die zusammen mit
entsprechenden Leitbleohen I3, 14 (Abb. Ij durch das gelochte Blech 17 die Auslaugeflüssigkeit
über den Vorwärmer 21 und dem Auslaugeraum ansaugt und sie auf der anderen Seite
wieder durch den Auslaugeraum hindurchdrückt.
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Durch die Wirkung dieser mehrfach vorhandenen Pumpen I5 entstehen
also Querbewegungen der Auslaugeflüssigkeit im Auslaugegut, die zusammen mit den
Auslaugestrecken im einfachen Gegenstrom eine außerordentlich günstige Auslaugung
herbeiführen, namentlich, da die Auslaugeflüssigkeit auf ihren Querlegen durch die
Vorwärmer 21 noch in einfachster und wirkungsvollster Weise auf die geeignete hohe
Auslaugetemperatur gebracht werden kann.
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Die am oberen Ende des Gefäßes 3 angeordnete Umlcnkrolle 8 dient
als Spannrolle für den Rechenförderer. Der Antrieb des Rechenförderers 4 erfolgt
iiber ein Getriebe 28, das mittelbar oder unmittel-
bar von einem
Elektromotor aus angetrieben werden kann. Für den Antrieb der Umwälzpumpen 15 sind
entsprechende Antriebe vorgesehen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Abb. 5 ist das Auslaugegefäß
3, das im wesentlichen die gleiche Ausbildung aufweist wie das in den Abb. I bis
4 gezeigte, liegend angeordnet. Lediglich die Führung des Rechenförderers 4 ist
eine andere, sie erfordert fünf Umlenkrollen 5, 6. 7. S.
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19 in entsprechender Anordnung.
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In Abb. 6 ist in einem Schnitt ein Auslaugegefäß nach den Abb. 1
bis 4 in. Doppel anordnung wiedergegeben.