DE971840C - Druckausleger fuer Krane - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Druckausleger für Krane mit biegesteifen Gurten und Rautenfachwerk. Derartige Ausleger wurden bisher immer mit Endpfosten ausgeführt. Durch diese Endpfosten wird das Auslegersystem statisch unbestimmt, was nicht nur eine bedeutend schwierigere Berechnung des Auslegersystems ergibt, sondern unter Berücksichtigung der für den Kranbau bestehenden Bestimmungen über die Berechnung statisch unbestimmter Systeme zu verhältnismäßig stark bemessenen Stäben und daher verhältnismäßig großem Auslegergewicht führt.

Erfindungsgemäß läßt sich demgegenüber ein wesentlich leichterer Ausleger erreichen, wenn der Ausleger pfostenlos ausgebildet ist, so daß das eine der beiden Stützlager ausschließlich Kräfte in Auslegerrichtung aufnimmt. Diese Ausbildung beruht auf der Erkenntnis, daß bei einem Ausleger zwei beliebig zueinander geneigte biegungssteife Gurte, die durch vier stabsteife, rautenförmig angeordnete so Diagonalen pfostenlos miteinander verbunden sind, einen stabilen, statisch bestimmten Fachwerkträger ergeben, wenn das eine der beiden Stützlager so ausgebildet ist, daß es ausschließlich Kräfte in Auslegerrichtung aufnimmt. Bei mehr als vier Diagonalen wird das erfindungsgemäße System zwar auch statisch unbestimmt, es bleibt aber immer leichter als ein gleiches System mit zusätz-

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lichen Endpfosten oder mit einer einem Endpfosten gleichkommenden Lagerung.

Die auf diese Art auch im räumlichen Auslegerfachwerk mögliche Beschränkung auf Gurte und rautenförmig angeordnete Diagonalen kann man fallweise so weit treiben, daß es im ganzen Ausleger nur ein Gurtprofil und ein Diagonalprofil gibt. Das erfindungsgemäße Rautenfach werk kann durch Ausnutzung der ihm eigentlichen Verschiedenheit der Stablängen zu dem Ausleger mit dem geringsten Gewichts- und Kostenaufwand führen, wobei zwei Fälle zu unterscheiden sind. Erstens kann die Verwendung von Diagonalen gleicher Länge vorteihaft sein, schon mit Rücksicht auf ihre Herstellung, woraus verschiedene lange Feldweiten der Gurte folgen. Zweitens kann die Verwendung von Diagonalen ungleicher Länge dann vorteilhaft sein, wenn die langen Diagonalen hauptsächlich auf Zug, die kurzen auf Druck beanspracht werden. Wenn die Gurte an ihren Anlenkpunkten durch die Diagonalen am Ausweichen verhindert werden, so geschieht dies durch, die langen Diagonalen mit ihren Zugkräften und im weiteren Verlauf der Kräftewirkung durch die kurzen Diagonalen mit ihren Druckkräften. Eine in bestimmten Fällen dauernd vorhandene Druckvorbelastung der Gurte kann zu einer Zugvorspannung langer Diagonalen führen, was ihre Bemessung auf zusätzlichen Druck,, der aus einem zu überlagernden Belastungsfall folgt, vorteilhaft gestaltet. Selbst im Falle schlankester Ausführung der Fachwerkstäbe ergibt sich für die Gurte nach den Bauvorschriften ein Steifigkeitsgrad, der ein Vielfaches des Steifigkeitsgrades der Diagonalen beträgt. Die Gurte des erfindungsgemäßen Kranauslegers werden daher immer die Stabilisierung des pfostenlosen Rautenfachwerkes übernehmen können. Die Verbindung der Gurte an den Enden kann somit im Gegensatz zu den aus dem Brückenbau bekannten Parallelrautenfachwerken mit Endpfosten entfallen. Dieser Entfall der Endpfosten ist aber wichtig, um Platz für Kopfrollen, Seilführung, Einstieg und Krankenhäuser zu schaffen. Eine besonders vorteilhafte Gestaltung des Druckauslegers ergibt sich, wenn in weiterer Ausbildung des Erfindungsgedankens die Gurte oder die Diagonalstäbe oder beide aus hohlen Profileisen, z. B. Rohren, bestehen.

In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. ι eine Seitenansicht des Auslegers, Fig. 2 eine Draufsicht auf diesen, Fig. 3 eine andere Ausführung des Rautenfachwerkes,

Fig. 4 den grundsätzlichen Aufbau des pfostenlosen Rautenfachwerkes mit gleich langen Diagonalen,

Fig. S die Hauptwand eines Druckauslegers mit ungleich langen Diagonalen.

Der aus pfostenlosem Rautenfachwerk bestehende Ausleger ι nach Fig. ι und 2 ist mit seinem einen Ende an das Bockgerüst 2 des Kranes angelenkt. Das andere Ende trägt die Kopf rolle 3. 4 ist das Hubseil und 5 das Einziehwerk. Der Ausleger hat rechteckigen Querschnitt. Er besteht aus den Gurten 6 und den zwischen i'hnen angeordneten Diagonalstäben 7.

DieGurte6 und/oder die Diagonalstäbe 7 werden zweckmäßig von hohlen Profileisen, z. B. Rohren, gebildet. Ihre Verbindung untereinander erfolgt durch Schweißen, gegebenenfalls unter Verwendung kleiner Knotenbleche. Durch die hohle Querschnittsform der Gurte wird eine hohe Steifigkeit des Auslegers und durch die der Diagonalstäbe Weitmaschigkeit des Rautenfachwerkes und somit eine große Torsionsfestigkeit aller Stäbe erzielt. Die hohe Torsionsfestigkeit wird beim Kranausleger insbesondere dann eine Rolle spielen, wenn die Gurte exzentrisch liegende Belastungen aufnehmen sollen, wie das bei den Anschlüssen der Antriebe am Auslegerfuß und am Rollenkopf vorkommen kann, ebenso bei Anordnung von exzentrisch liegenden fahrbaren Lasten.

Wenn ein Aufstieg zur Kopfrolle oder zum Tiefstrahler notwendig ist, kann das Rautenfachwerk auch in einer Windverbandebene doppelt oder mehrfach und damit ohne besondere Leiter besteigbar ausgeführt werden (Fig. 3).

Claims (8)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Druckausleger für Krane mit biegesteifen Gurten und Rautenfachwerk, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger pfostenlos ausgebildet ist, so daß das eine der beiden Stützlager gs ausschließlich Kräfte in Auslegerrichtung aufnimmt.

2. Druckausleger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gurte (6) oder die Diagonalstäbe (7) oder beide aus hohlen Profileisen, z. B. Rohren, bestehen.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschrift Nr. 440 360;

britische Patentschrift Nr. 11 266 aus dem Jahre 1895;

USA.-Patentschriften Nr. 1864934, 1 614 575, 2 414 573,2 509 686, ι 920 370, 2 051 388,2 051 497, 2 392 004, ι 962 J7J, 2 082 017; Zeitschrift »Der Stahlbau«, 1931, S. 17 und 169;

Bethmann : »Die Hebezeuge«,

8. Auflage 1929, S. 452 und 676;

»Stahlbau-Handbuch«, Bd. II, S. 459 und 609;

Forschungshefte aus dem Gebiete des Stahlbaues, Springer-Verlag, 1935, Heft 9, Vorwort;

Katalog der Firma Westdeutsche Mannesmannröhren AG., Düsseldorf, 1950, »Rohrkonstruktion in Leichtbauweise«, S. 37, 38.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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