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Bremseinrichtung für Erreger in Steinformmaschinen mit hydraulischem
oder pneumatischem Antrieb In Steinformmaschinen mit hydraulischem oder pneumatischem
Antrieb werden motorisch angetriebene Erregereinrichtungen verwendet. Bei der hohen
Drehzahl der Antriebsmotore ist die lebendige Energie derart groß, daß nach dem
Abschalten die Auslaufzeit verhältnismäßig groß wird, so daß Nachschwingungen entstehen,
die insbesondere zu Ungleichmäßigkeiten in den Abmessungen der Formlinge führen.
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Es ist bekannt, bei hydraulisch oder pneumatisch angetriebenen Steinformmaschinen
das Kraftmedium in derselben Stellung des in der Regel von einem Bedienungsmann
betätigten Steuerventils verschiedenen Arbeitszylindern der Maschine zuzuführen.
Mit einer solchen Kraftschaltung ist es möglich, das an sich bekannte Abbremsen
des Erregers und seine erneute Freigabe schnell durchzuführen. Damit ist aber die
Aufgabe, welche der Erfindung zugrunde liegt, noch nicht vollkommen gelöst. Es ist
vielmehr noch erforderlich, das Kraftmedium dem Druckzylinder der Bremseinrichtung
und dem oder den Arbeitszylindern zum Abheben der Form oder zur Betätigung anderer
Vorrichtungen an der Maschine so zuzuführen, daß der Arbeitstakt der Maschine nicht
gestört wird. Erfindungsgemäß wird daher die Bremseinrichtung für solche Steinformmaschinen,
bei denen das Kraftmedium in derselben Stellung des Steuerventils verschiedenen
Arbeitszylindern der Maschine zugeführt wird,
derart ausgeführt,
daß eine selbsttätig wirkende Steuervorrichtung in derselben Stellung des Steuerventils
zuerst den Druckzylinder der Bremseinrichtung und darauf einen oder mehrere Arbeitszylinder
zum Abheben der Form zur Wirkung bringt. Diese Einrichtung ermöglicht nicht nur
ein schnelles Abbremsen des Erregers unter Verwendung des für die verschiedenen
Arbeitsvorgänge der Maschine schon vorhandenen Kraftmediums, sondern auch die Durchführung
dieses Arbeitstaktes im rechten Augenblick und ohne Zeitverlust für den gesamten
Fertigungsablauf einer Steinserie.
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Die Anordnung des selbsttätig wirkenden Steuermittels, welches es
ermöglicht, daß zuerst die Bremse und dann der oder die Arbeitszylinder zur Wirkung
kommen, ist in Verbindung mit der Einrichtung zum Abnehmen der Form besonders vorteilhaft,
da Beschädigungen des Formlings beim Abheben der Form durch die nicht rechtzeitig
stillgesetzte Erregereinrichtung vermieden werden.
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Erfindungsgemäß kann ferner die Steuereinrichtung, über welche ein
verzögertes Wirksamwerden der Arbeitszylinder gegenüber der Bremseinrichtung erfolgt,
derart ausgeführt werden, daß der gleichzeitig als selbsttätig wirkende Steuervorrichtung
dienende Druckzylinder der Bremseinrichtung in Reihe mit dem oder den Arbeitszylindern
gesohaltet ist. Die Einrichtung kann auch so getroffen werden, daß die Steuerung
in einem Abzweig der Zuleitung zu dem oder den Arbeitszylindern liegt.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich noch dadurch,
daß ein Arbeitszylinder der Maschine zur Druckmittelsteuerung verwendet wird.
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In den Zeichnungen ist in Abb. i zunächst grundsätzlich der Aufbau
der Maschine ohne selbsttätige Steuervorrichtung schematisch dargestellt.
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In den Abb.2 bis 6 sind dann verschiedene Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes,
ebenfalls schematisch, veranschaulicht.
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Abb. 2 zeigt einen Querschnitt durch eine Innenbackenbremse, bei welcher
das Druckmittel über den Druckzylinder der Bremse einem Arbeitszylinder zugeführt
wird; Abb. 3 und 4 zeigen eine Ausführung, bei welcher eine zusätzliche Einrichtung
das Wirksamwerden von Bremse und Arbeitszylinder nacheinander ermöglicht; in Abb.5
ist eine Ausführungsform dargestellt, in welcher ein Arbeitszylinder der Maschine
zur Steuerung der Druckmittelzuführung zu einem anderen Arbeitszylinder nach Wirksamwerden
der Bremse dient; in Abb.6 ist noch eine besonders einfache und wirksame Außenbackenbremse
für die erfindungsgemäße Bremseinrichtung im Querschnitt dargestellt.
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In Abb. i ist der Grundrahmen bzw. das Fundament der Maschine mit
i bezeichnet, 2 ist ein Schwingtisch, 3 eine Form mit Unterlage 4. 5 ist der Arbeitszylinder
für das Abheben der Form, mit seiner Kolbenstange 6, die unter den Ansatz 7 an der
Form 3 angreift. Auf der anderen Seite der Maschine liegt eine gleiche Hubeinrichtung.
8 ist der Erreger, welcher über die Welle 9 von dem Motor io angetrieben wird. ii
ist die Bremseinrichtung des Rüttelaggregates. 12 ist die Ölpumpe, welche auf einem
Rahmengestell 13 gelagert ist, an welchem auch der Antriebsmotor io der Erregereinrichtung
befestigt ist. 14 ist ein Steuerventil. Die Pumpe fördert das an der Maschine bereits
vorhandene Druckmittel, beispielsweise C51, durch die Leitung 15 über das Steuerventil
14 in die Leitung 16, welche in parallelen Zweigen 17 und 18 endigt, von denen der
erstere zur Bremse i i und der zweite zum Arbeitszylinder 5 führt. Der Zweig i8
hat natürlich einen Abzweig zu dem auf der anderen Seite der Maschine liegenden
zweiten Arbeitszylinder der Hubeinrichtung.
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Nach Abb. 2 ist 12 wieder die Pumpe und 15 die Ölzuführung zur Steuervorrichtung,
welche in diesem Falle der Druckzylinder i9 einer Innenbackenbremse ist. 26 ist
die Druckmittelleitung zu einem Arbeitszylinder, beispielsweise wieder, wie in der
Anordnung nach Abb. i, der Arbeitszylinder 5 der Einrichtung zum Abheben der Form
nach beendigtem Verdichtungsvorgang. Die Innenbackenbremse ist im übrigen in bekannter
Bauart ausgeführt. 21/22 sind die beiden Bremsbacken, die gegen -die äußeren Bremsbacken
23/24 beim Wirksamwerden der Bremse gedrückt werden. 25 ist ein nachstellbares
Gelenk, welches die beiden Bremsbacken 2i/22 miteinander verbindet. 26/27
sind
Zugfedern. - 28 ist das Bremsgehäuse, an welchem die äußeren Bremsbacken 23/24 befestigt
sind. Wenn das Druckmittel von der Pumpe über die Leitung 15 dem Druckzylinder i9
zugeführt wird, so werden dessen beide Kolben 29/3o auseinandergedrückt. Der Kolben
29 gibt aber erst die Zuleitung 2o zum Arbeitszylinder frei, wenn die Bremse bereits
wirksam geworden ist. Auf diese Weise wird also dem Arbeitszylinder der Maschine
erst nach Wirksamwerden der Bremse für die Rütteleinrichtung das Druckmittel zugeführt,
so daß er erst mit Nacheilung tätig wird. Die Zuführungsleitung 5 zum Druckzylinder
i9 der Bremse und die Leitung 2o zum Arbeitszylinder liegen in diesem Ausführungsbeispiel
in Reihe.
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In Abb.3 und 4 sind zwei verschiedene Ausführungsformen dargestellt,
in welchen eine zusätzliche Steuereinrichtung das Wirksamwerden von Bremse und Arbeitszylinder
regelt. 12 ist in Abb. 3 sowohl wie in Abb. 4 wieder die Pumpe. 15 ist das gemeinsame
Zuführungsrohr für das Druckmittel zu den Abzweigen 17, i8/i8a. Die Leitung 17 führt,
wie in der Ausführung nach Abb. 1, zum Druckzylinder der Bremse und über Leitung
i8/i8a zum Arbeitszylinder 5. In Abb. 3 ist null von der Zuleitung i8 zum Arbeitszylinder
5 noch ein Abzweig 31 vorgesehen, welcher das Druckmittel zu dem Steuerzylinder
32 mit Kolben 33 und
Gegendruckfeder 34 führt. Diese Einrichtung
stellt einen Druckspeicher dar. Durch richtige Wahl der Federkraft wird erreicht,
daß der Arbeitszylinder erst dann wirksam wird, wenn der Kolben 33 ganz nach oben
gedrückt ist. Durch entsprechende Wahl des Kolbendruckmessers im Druckzylinder der
Bremseinrichtung und unter Berücksichtigung der Leitungswiderstände kann dann unschwer
erreicht werden, daß zuerst die Bremse und nachfolgend der Arbeitszylinder der Maschine
wirksam wird. In Abb.4 ist der Druckspeicher nicht in eineu Abzweig von der Zuführungsleitung
18 zum Arbeitszylinder 5 gelegt, sondern in Reihe mit ihr, und zwar derart, daß
das von der Pumpe 12 kommende Druckmittel unter den Kolben 33 des Druckspeichers
und über den Kolben durch die Leitung i8a weitergeleitet wird. Erst wenn der Kolben
33 entgegen der Druckfeder 34 so weit gehoben ist, daß die Weiterführung i8a freigegeben
wird, kann der Arbeitszylinder wirksam werden. Auch in diesem Falle wird durch richtige
Dimensionierung des Druckspeichers und des Druckzylinders mit Kolben der Bremse
das Wirksamwerden von Bremse und Arbeitszylinder mit Nacheilen des letzteren gesteuert.
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In der Einrichtung nach Abb. 5 ist 12 wieder die Pumpe, 15 die gemeinsame
Druckmittelleitung, 17 der Abzweig zur Bremse, 18 der zum Arbeitszylinder der 'Maschine,
z. B. wieder zum Arbeitszylinder der Einrichtung zum Abheben der Form. Dieser Abzweig
führt aber zunächst zu einem anderen Arbeitszylinder 35 der Maschine, welcher beispielsweise
zum vorübergehenden Festhalten der Form beim Wirksamwerden ihrer Hubeinrichtung
dient. Die Leitung i8d führt dann zum Arbeitszylinder der Hubeinrichtung. Der Arbeitszylinder
35 dient einem anderen Zweck, hier also zum vorübergehenden Festhalten der Form
beim Wirksamwerden der Hubeinrichtung. Der Kolben 36 wird beim Zuströmen des Druckmittels
nach rechts und damit die an der Kolbenstange 37 befestigte Bremsbacke 38 gegen,
das Gehäuse 35 bewegt. Die Stange 39, welche mit der Formführung 39a verbunden ist,
wird dadurch festgeklemmt, bis sie durch Rückbewegung des Kolbens, was nicht dargestellt
ist, wieder freigegeben wird. Wenn der Kolben 36 so weit nach rechts gedrückt ist,
daß die Leitung i8a. frei liegt, dann wird das Druckmittel auch zum Arbeitszylinder
weitergeleitet und dort wirksam. In dieser Ausführungsform wird also das Nacheinanderwirksamwerden
von Bremse und Hubzylinder durch einen anderen Arbeitszylinder gesteuert.
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In Abb. 6 ist noch eine besonders zweckmäßige und einfache Ausführungsform
der Bremse dargestellt, welche in Einrichtungen mit Parallelschaltung von Arbeitszylindern
und Druckzylinder der Bremse verwendet werden kann. Die Bremse ist in diesem Falle
eine Außenbackenbremse. i ist wieder der Rahmen der Maschine, auf dem der Motor
für den Antrieb des Erregers 45 gelagert ist. Auf dem Wellenstumpf des Erregers
sitzt eine Bremsscheibe 46, auf welche die Bremsbacke 47 entgegen Rückzugfedern
54, 55 wirkt. Die Bremsbacke 47 hat einen Stumpf 48, der als Kolben im Zylindergehäuse
49 dient, der in beliebiger Weise fest auf dem Maschinenrahmen i gelagert ist. Der
als Kolben wirkende Stumpf 48 ist an seinem freien Ende mit einem Dichtungsring
5o versehen. Über dem Kolben ist der Zylinderraum 51 durch einen Schraubstopfen
52 abgeschlossen. Das Druckmittel wird durch die Öffnung 53 dem Druckzylinder zugeführt.