-
Schalter für die Scheinwerferlampen an Kraftfahrzeugen Die bekannten
Schalter für die Scheinwerferlampen an Kraftfahrzeugen sind in der Regel an einen
am Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs vorgesehenen Hauptschalter angeschlossen, so
daß erst dieser Schalter eingeschaltet werden muß, bevor man z. B. bei Tag durch
Betätigung des an beliebiger Stelle angeordneten Schalters (Abblendschalters) mit
den Scheinwerfern Blinkzeichen geben kann, die bei der heutigen Verkehrslage, insbesondere
beim Überholen von schweren Lastzügen, unerläßlich sind. Das Einschalten des Hauptschalters
ist jedoch zeitraubend und lästig, ganz abgesehen davon, daß oft das Ausschalten
vergessen wird, wodurch sich eine unnötige Belastung der Batterie ergibt bzw. der
Ladeström erheblich absinkt, was zu einer vorzeitigen Entleerung der Batterie führt.
Außerdem ist das Betätigen der bekannten Scheinwerferschalter wegen der eingebauten
Rasten nicht so schnell möglich, wie es für ein wirkungsvolles Blinken erforderlich
wäre.
-
Um hier Abhilfe zu schaffen, hat man schon einen Blinkschalter entwickelt,
der bei eingeschalteter Zündung und ohne Betätigung des Hauptschalters das Geben
von Blinkzeichen zuläBt. Dieser Schalter, der übrigens an der Lenksäule sitzt, ist
als Drehschalter ausgebildet und muß - wenn geblinkt werden soll - vom Fahrer gewissermaßen
aufgezogen werden, um dann selbsttätig abzulaufen,
d. h., sein Betätigungsgriff
od. dgl. kehrt von allein in seine Ruhestellung zurück. Dieser bekannte Schalter
ist jedoch mit dem Nachteil behaftet, daß die Dauer der einzelnen Blinkimpulse vom
Fahrer nicht beeinflußt werden kann und auch die Zeitspanne, in der die einzelnen
Impulse ablaufen, von vornherein festliegt, so daß sich die Wirkung der Blinksignale
auf keinen Fall durch Impulswechsel (längere und kürzere Impulse) verbessern läßt.
Darüber hinaus stellt ein solcher Schalter ein zusätzliches Bauelement dar, das
die ganze Blinkeinrichtung in ungünstiger Weise verteuert.
-
Ferner sind Lenkstock-Hand-Abblendschalter bekannt, mit denen Blinkzeichen
gegeben werden können, jedoch nur dann, wenn die Wagenbeleuchtung eingeschaltet
ist, so daß wiederum ein zusätzlicher Handgriff ausgeführt werden muß, der diese
Einrichtung für die Praxis ungeeignet erscheinen läßt, zumal hier - wie bei den
zuerst erwähnten Schaltern - die eingebauten Rasten die Betätigung erschweren.
-
Außerdem hat man schon in der Erkenntnis, daß die sogenannten »Lichthupen«
verbesserungsbedürftig sind, einen an der Lenksäule angeordneten Schalter vorgeschlagen,
bei dem zwecks Blinkens der Schalthebel über eine seine Endschaltstellungen hinaus
gegen die Kraft einer Rückholfeder zu verschwenken ist, wobei z. B. der Fernlichtstromkreis
unterbrochen und dafür ein anderer Stromkreis, z. B. der eines Nebellichtes, eingeschaltet
wird. Es mag sein, daß dieser bekannte Schalter das Blinken selbst erleichtert,
jedoch muß nach wie vor - und dies ist ein größer Nachteil - bei Tagfahrten erst
ein zweiter Schalter, d. h. der Hauptschalter, betätigt werden, um überhaupt Blinkzeichen
geben zu können.
-
Ebenso kann eine andere bekannte Ausführung nicht befriedigen, bei
der der Fuß-Abblendschalter so abgeändert ist, daß man schon bei eingeschalteter
Zündung durch leichtes Antippen des Schalters Blinkzeichen geben kann, da einerseits
ein solcher Schalter wegen der starken Belastung durch die Fußbetätigung zu Störungen
neigt und andererseits der Fahrer häufig den linken Fuß zur Betätigung der Kupplung
braucht und dann nicht blinken kann.
-
Schließlich sind auch schon Unterbrecherrelais bekanntgeworden, von
denen man jedoch in der Praxis nur ungern Gebrauch macht, da sie infolge ihres verwickelten
Aufbaues nicht nur verhältnismäßig teuer, sondern auch überaus störungsanfällig
sind und außerdem noch einen zusätzlichen Schalter sowie häufig noch einen besonderen
Blinkmotor erfordern. Ganz abgesehen von diesen Nachteilen kann auch bei solchen
Blinkeinrichtungen - ähnlich wie bei den bekannten Drehschaltern -die Dauer der
einzelnen Impulse vom Fahrer nicht beeinflußt werden.
-
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Schalter
für die Scheinwerferlampen an Kraftfahrzeugen zu schaffen, der sich, einerseits
einfach bedienen läßt, d. h. der ohne Betätigung eines an einer anderen Stelle angeordneten
Schalters das Tagesblinken im Ermessen des Fahrers gestattet und der andererseits
billig herstellbar sowie rauher Behandlung gewachsen ist.
-
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Schalthebel
eines herkömmlichen Schalters - wie an sich bekannt - gegen die Kraft einer Rückholfeder
über eine seiner Endschaltstellungen hinaus verschwenkbar ist, wobei sich ein vom
eigentlichen Lichtstromkreis unabhängiger, über die Scheinwerferlampen führender,
zusätzlicher Stromkreis schließt, der nach einer weiteren Besonderheit der Erfindung
- wie bereit bei Blinkeinrichtungen vorgeschlagen - an einen während der Fahrt ohnehin
eingeschalteten Stromkreis, vorzugsweise an den primären Zündstromkreis, angeschlossen
ist. Bei einer solchen Ausgestaltung des Schalters leuchten die Scheinwerferlampen
je nach der Dauer der Handbetätigung des Schalthebels gegen die Kraft der Rückholfeder
länger oder kürzer auf, so daß eine nach dem Ermessen des Fahrers auf die gegebenen
Erfordernisse bequem abstimmbare Blinkwirkung zustand<: kommt. Es versteht sich,
daß beim Blinken der Bedienende den Schalthebel nur in einer Richtung zu betätigen
braucht, während der Rücklauf des Schalthebels in die Ausgangslage selbsttätig durch
die Kraft der bekannten, naturgemäß mit einer ge wissen Vorspannung eingesetzten
Rückholfeder erfolgt. Der Hauptvorteil der erfindungsgemäßen Ausführung liegt jedoch
darin, daß der Blinkstromkreis von einem während der Fahrt unter Strom stehenden
Stromkreis gespeist wird, da dadurch das lästige Betätigen des Hauptlichtschalters
fortfällt, also mit dem neuartigen Schalter sofort, d. h. ohne Zeitverlust, Blinkzeichen
gegeben werden können.
-
Zweckmäßig ist es ferner nach der Erfindung, den neuartigen Schalter
nahe dem Lenkrad, z. B. an der Lenksäule zu befestigen, wie dies z. B.. bei einem
zum Blinken hergerichteten Abblendschalter an sich bekannt ist. Dadurch erreicht
man nämlich, daß der Fahrer nicht einmal die Hand vom Lenkrad zu nehmen braucht,
um Blinkzeichen geben zu können.
-
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung fließt der vom Lichtstromkreis
unabhängige Strom einem Kontakt zu, der beim Betätigen des Schalthebels gegen die
Kraft der Rückholf:eder über eine am Schalthebel angeordnete Brücke mit einer der
zu den Scheinwerferlampen führenden stromlosen Leitung, vorzugsweise mit der Fernlichtleitung,
in stromleitende Verbindung kommt, wobei es bei einer Ausführung des Schalters,
bei der der Lichtstrom einem Hauptkontakt zufließt, und von dort je nach der Stellung
des Schalthebels über einen Schleifkontakt zu der Abblendlicht- oder zu der Fernlichtleitung
gelangt, gemäß der Erfindung günstig ist, die Brücke mit dem Schleifkontakt leitend
zu verbinden und sie so zu bemessen oder den zusätzlichen Kontakt derart anzuordnen,
daß erst dann eine Kontaktgabe .durch die Brücke erfolgt, wenn der gegebenenfalls
eingeschaltete Lichtstromkreis unterbrochen ist. Dadurch macht man nämlich eine
Überlagerung der Stromkreise unmöglich.
so daß niemals das Abblendlicht
und das Fernlicht gleichzeitig brennen können, was für die Lebensdauer der Scheinwerferlampen
von Vorteil ist, ganz abgesehen davon, daß bei einer Überlagerung der Stromkreise
überhaupt das Blinken in Frage gestellt sein würde.
-
Wenn man hingegen einen Schalter, der entsprechend einem anderen bekannten
Schalter gebaut ist, bei dem ein Teil des Schalthebels der Stromzuführung dient
und der ferner neben Kontakten für Fern- und Abblendlicht einen derart ausgebildeten
Sonderkontakt aufweist, daß bei einer Schwenkbewegung des Schalthebels über einen
bestimmten Bereich eine weitere Verbindung hergestellt werden kann, ohne daß eine
bereits bestehende Verbindung getrennt wird und der gegebenenfalls das Schalten
des Standlichtes zuläßt, zum Tagesblinken herrichten will, ist es gemäß der Erfindung
zweckmäßig, den Sonderkontakt mit dem Standlichtstromkreis zu verbinden und außer
dem vom Lichtstromkreis unabhängig gespeisten Kontakt einen zweiten, vorzugsweise
an die Fernlichtleitung angeschlossenen Kontakt vorzusehen, der zusammen mit dem
ersten Kontakt auf der Seite des Sonderkontaktes liegt und über eine gegenüber dem
Schalthebel isolierte Brücke Strom erhält. Diese Ausführung ist besonders für Fahrten
im Dämmerlicht oder bei Nebel vorteilhaft, da dadurch die Wirkung des in solchen
Fällen eingeschalteten Standlichtes durch das Blinken mit den Scheinwerferlampen
noch um ein Vielfaches verstärkt wird.
-
Schließlich ist noch zu bemerken, daß die für den neuartigen Schalter
erforderlichen Einzelteile in ihrem Aufbau billig ausfallen und überdies eine praktisch
unbegrenzte Lebensdauer haben.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung durch zwei Ausführungsbeispiele
veranschaulicht. Es zeigt Fig. I einen zum Blinken hergerichteten Schalter, stark
vereinfacht dargestellt und Fig. 2 eine gegenüber Fig. I geänderte Ausführungsform,
ebenfalls vereinfacht dargestellt.
-
Wie aus Fig. I hervorgeht, ist an dem einen Ende eines zweiarmigen,
um eine Achse I schwenkbaren Schalthebels 2 ein Schleifkontakt 3 befestigt, der
leitend einen Kontakt 4 berührt. Dieser Kontakt 4 wird von einer Leitung gespeist,
die entsprechend der allgemein üblichen elektrischen Anschlußkennzeichnung mit +
56 bezeichnet ist und ihrerseits von einem am Armaturenbrett eines Kraftfahrzeuges
angeordneten Hauptschalter 5 Strom erhält. Der Schleifkontakt 3 verbindet je nach
seiner Stellung den Kontakt 4 mit Kontakten 6. oder 7, von denen Leitungen + 56a
und + 56b zu den Scheinwerferlampen (nicht dargestellt) führen. Die Bezeichnung
+ 56a und + 56b entspricht wieder der Anschlußkennzeichnung. Zum besseren Verständnis
sei noch erwähnt, daß die Leitung + 56a zu den Fernlichtfäden und die Leitung +
56b zu den Abblendlichtfäden der Scheinwerferlampen führen.
-
Mit dem Schleifkontakt 3 ist eine abgewinkelte Strombrücke 8 verbunden,
die beim Verschwenken des Schalthebels 2 über die Fernlichtstellung hinaus mit einem
Kontakt 9 in stromleitende Verbindung kommt, der seinerseits über eine Leitung +
15 (primärer Zündstromkreis) Strom erhält, so daß dann der Strom über die Brücke
8 der stromlosen Leitung + 56a zufließt. Das Verschwenken zwecks Blinkens geschieht
dabei gegen die Kraft einer Blattfeder Io, so daß der Schalthebel 2 stets selbsttätig
in seine ursprüngliche Lage zurückkehrt. Ob man eine Blattfeder, eine Spiralfeder
oder eine andere Feder verwendet, richtet sich ganz nach den gegebenen räumlichen
Verhältnissen im Schalter.
-
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig.2 unterscheidet sich von dem nach
Fig. I im wesentlichen dadurch, daß einerseits die Lichtstromleitung + 56 zu der
Schwenkachse I des Schalthebels 2 führt, von wo der Strom je nach der Stellung des
Schalthebels 2 über einen stromleitenden Teil II des Hebels 2 den Kontakten 6 oder
7, oder einem Standlichtkontakt 12 zufließt und anderseits dem von primären Zündstromkreis
gespeisten Kontakt 9, ein zweiter, an die Fernlichtleitung + 56a angeschlossener
Kontakt 13 zugeordnet ist, der beim Verschwenken gegen die Kraft der Rückholfeder
Io über die in diesem Falle gegenüber dem Schalthebel. 2 bzw. gegenüber seinem Teil
II isolierte Brücke 8 Strom von dem ersten Kontakt 9 erhält. Der Kontakt 12 hat
- wie ersichtlich -eine längliche Form, wodurch man erreicht, daß das gegebenenfalls
eingeschaltete Standdicht beim Blinken nicht erlischt.
-
Die von dem Kontakt 12 zu den Standlichtlampen führende Leitung ist
mit + 57 bezeichnet, während die primäre Zündstromleitung und die Abblendlichtleitung
wieder mit + 15 und + 56b bezeichnet sind. Zur Verdeutlichung der Wirkungsweise
des Schalters sind im übrigen in beiden Figuren die Endblinkstellungen durch gestrichelte
Linien gekennzeichnet, wobei noch zu bemerken ist, daß bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2. die Brücke 8 bei normaler Standlichtstellung des Schalthebels 2 die
beiden Kontakte 9, 13 nicht berührt, sondern erst beim Verschwenken diese Kontakte
erreicht, ohne daß dabei der stromleitende Teil i i mit dem länglichen Kontakt 12
außer Eingriff kommt. Die Kontakte 6 und 7 für Fern- und Abblendlicht können, wenn
für zweckmäßig gehalten, gegeneinander vertauscht werden.
-
Wie in Fig. 2 dargestellt, kann weiterhin eine Kontrolleinrichtung
14 vorgesehen werden, die, -in den zusätzlichen Stromkreis oder parallel zu diesem
geschaltet, bei der Überbrückung der Kontakte 9 und 13 mitbetätigt wird. Diese gibt
dann dem Betätigenden ein optisches und/oder akustisches Kontrollzeichen für das
Arbeiten der Blinkeinrichtung.