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Vorrichtung an Gewindeschleifmaschinen für das Gewindeschleifen im
Einstechverfahren Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung an Gewindeschleifmaschinen
für das Gewindeschleifen im Einstechverfahren mit mehrprofiligen Schleif -scheiben.
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Gewindeschleifmaschinen unterscheiden sich von Rundschleifmaschinen
durch die zwangsweise Abhängigkeit der Vorschubbewegung von der Werkstückumdrehung,
wodurch sich der Steigungsvorschub zur Erzeugung eines Gewindes ergibt, und ferner
durch die Drehzahlen der Werkstückspindel, die beim Rundschleifen zwischen 3o bis
450 Umdrehungen pro Minute, demgegenüber beim Gewindeeinstechschleifen bei etwa
O,I8 Umdrehungen pro Minute, d. h. also etwa eine Umdrehung des Werkstückes in 5
Minuten, liegen.
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Zum Einstechschleifen werden mehrprofilige Schleifscheiben benutzt,
die breiter sind als die Länge des im Einstechschleifen zu erzeugenden Gewindes,
wobei die Beistellung in eine Schnellbeistellung für das Nähern von Schleifscheibe
und Werkstück bis kurz vor Beginn des Einstechens und eine Langsambeistellung während
desselben unterteilt ist.
Für das Einstechschleifen an Rundschleifmaschinen
ist eine selbsttätige Beistellung der Schleifscheibe, die in der Querverstellung
dieser zum Werkstück besteht, und deren Unterteilung in Schnellbeistellung und Einstechbeistellung
in Abhängigkeit von einer umlaufenden Steuerkurve bekannt, die während eines Umlaufes
die Schnellbeistellung, die Einstechbeistellung, eine verminderte Beistellbewegung
für das sogenannte Ausfeuern der Scheibe sowie die schnelle Rückstellbewegung der
Schleifscheibe in die Ausgangslage steuert. Diese Steuerscheibe erhält ihren Drehantrieb
jedoch nicht in Abhängigkeit von der Werkstückdrehung, sondern wird gesondert angetrieben,
da ein Steigungsvorschub an Rundschleifmaschinen nicht zu berücksichtigen ist. Ebenso
fehlt auch die Konstanthaltung der erreichten Einstechtiefe während mindestens eines
Umlaufes des Werkstückes, wie dies zum Einstechschleifen mit mehrprofiligen Schleifscheiben
erforderlich ist, bei welchen das Einstechschleifen etwa nach Il/4 Umdrehung des
Werkstückes beendet ist, wobei angenommen ist, daß die Einstechtiefe nach der ersten
Viertelumdrehung des Werkstückes erreicht ist.
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Man hat an Gewindeeinstechschleifmaschinen, die nur diesem Spezialzweck
dienen, eine selbsttätige Beistellung der Schleifscheibe auf rein mechanischem Wege
unter Verwendung von Gestängen, Schalthebeln, Gesperren und Schaltkupplungen gesteuert,
die einen verwickelten Aufbau ergeben. Hierbei ist für die selbsttätige Schnellbeistellung
der Werkstückträger an- und abkippbar, und die selbsttätige Einstechbeistellung
erfolgt durch die Schleifscheibe, wobei die Steuerung beider Bewegungen wiederum
von nur einem einzigen Steuerorgan abgeleitet wird.
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Es ist an Gewindeschleifmaschinen, die zum Längsschleifen von Gewinde
eingerichtet sind, bekannt, Gewinde mit der mehrprofiligen Schleifscheibe auch im
Einstechverfahren zu schleifen. Man hat aber den gesamten Ablauf des Arbeitsvorganges
von Hand durchgeführt. Für die Schnellbeistellung hat man das Werkstück durch Ankippen
des Werkstückschlittens mittels eines durch einen Handhebel verstellbaren Exzenters
rasch gegen die Schleifscheibe bewegt und darauf die Schleifscheibe ebenfalls von
Hand mittels des auf den Schleifbock wirkenden Beistellgetriebes um den durch einen
Anschlag festgelegten Betrag der Spantiefe langsam gegen das Werkstück beigestellt.
Das Ein- und Ausschalten des Werkstückmotors und damit die Ein-und Ausschaltung
des Steigungsvorschubes erfolgte ebenfalls durch von Hand zu betätigende Druckknopfschalter.
Im Verlaufe des Gewindeeinstechvorganges waren deshalb diese Handbetätigungen notwendig,
die von der Geschicklichkeit und Zuverlässigkeit des Arbeiters abhängig sind. Ein
rationelles Gewindeeinstechschleifen war auf diese Weise nicht durchführbar, denn
der Arbeiter hätte hierzu genau feststellen müssen, wann das Gewinde voll ausgeschliffen
war. Es ist aber mehr oder weniger in das Belieben des Arbeiters gestellt, ob er
gerade in diesem Augenblick den Steigungsvorschub unterbricht, oder ihn noch weiterlaufen
läßt, so daß sich damit die Schleifzeiten unnötig erhöhen.
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Die Erfindung bezweckt es, diese Nachteile zu vermeiden und insbesondere
an Gewindeschleifmaschinen kleiner und mittlerer Größe mit einfachen Mitteln einen
halb selbsttätigen Ablauf des Arbeitsspiels für das Einstechschleifen zu ermöglichen,
so daß der eigentliche Einstechvorgang, nämlich die Einstechbeistellung, selbsttätig
nach vorher durch den Arbeiter bewirkter Schnellbeistellung abläuft. Zur Lösung
dieser Aufgabe sind gemäß der Erfindung der nur die Schnellbeistellung bewirkenden
Handhabe zwei Schalter zugeordnet, durch die der die Werkstückdrehung bewirkende
Motor auf Vor-und Rücklauf schaltbar ist und eine die Einstechbeistellung und deren
Rückstellung bewirkende Steuerscheibe vorgesehen, die in Abhängigkeit von der Werkstückdrehung
untersetzt durch den Motor angetrieben wird und der ein elektrischer Kontakt für
die Ausschaltung des Motors zugeordnet ist.
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Dadurch, daß gemäß der Unterteilung der Beistellbewegung in Schnellbeistellung
und Einstechbeistellung, zu der auch die Konstanthaltung der Einstechbeistellung
während eines Umlaufes des Werkstückes gehört, erfindungsgemäß diese Zweiteilung
auch bezüglich der Steuerungsvorgänge durchgeführt wird, indem die Steuerscheibe
nicht mehr die Schnellbeistellung steuert, die vielmehr gesondert durch den Arbeiter
bewirkt wird, läßt sich in Verbindung mit den vorgesehenen elektrischen Schaltmitteln
der Steuerungsvorgang, auf den es für ein wirtschaftliches Einstechschleifen entscheidend
ankommt, außerordentlich vereinfachen. Der selbsttätige Ablauf der Einstechbeistellung
wird durch die vorher bewirkte Schnellbeistellung eingeleitet und unterliegt nicht
mehr der Beobachtung des Arbeiters. Durch das maschinelle Einführen der Schleifscheibe
in das Werkstück wird die Schleifscheibe nicht mehr wie beim Beistellen von Hand
einer ungleichmäßigen Belastung ausgesetzt. Dies hat zur Wirkung, daß die Standzeit
der Schleifscheibe beträchtlich erhöht wird. Durch die neuartige Verteilung der
Beistellphasen und die erfindungsgemäße Art der Betätigungselemente wird mit einem
Kleinstmaß an Mitteln ein beträchtlicher technischer Fortschritt erreicht. Die Maschine
kann jetzt auch von ungeschulten Arbeitskräften fehlerlos für das Einstechschleifen
bedient werden, wobei das Höchstmaß an erreichbarer Wirtschaftlichkeit gewährleistet
ist.
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Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß
der Motor zum Schleifgang und zum Rücklauf durch Anlaufschütze eingeschaltet wird,
die von den von der Schnellbeistellung aus betätigten Schaltern geschaltet werden,
und daß nach Freigabe des elektrischen Kontaktes durch die zusammen mit der Steuerscheibe
bewegte Schaltnase die Anlaufschütze durch andere Schütze abgelöst werden, deren
Steuerleitung ebenfalls von dem elektrischen Kontakt beeinflußt wird.
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Durch diese erfindungsgemäßen Mittel ist es möglich, durch ein und
denselben elektrischen Kontakt die Ausschaltung des Motors sowohl am Ende des
Einstechschleifganges
als auch nach Rücklauf des Werkstückes in die Ausgangsstellung zu bewirken.
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Vorteilhaft werden die von der Schnellbeistellung aus beeinflußten
Schalter über zweiarmige Hebel betätigt, die spiegelbildlich zueinander . in der
Bewegungsbahn des Betätigungsgliedes angeordnet sind. Daraus ergibt sich der Vorteil,
daß der zweite Schalter erst beim Wiederumlegen des die Schnellbeistellung und deren
Rückbewegung bewirkenden Handhebels in die Ausgangsstellung für die Einschaltung
des Rücklaufes des Motors betätigt wird, so daß trotz Anordnung der Schalter. die
Bewegung des die Schnellbeistellung bewirkenden Hebels zwischen zwei festen Anschlägen
erfolgen kann.
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Vorteilhaft wird man für die in Frage stehenden kleineren und mittleren
Gewindeschleifmaschinen die dort vorgesehene handbetätigte Schnellbeistellung belassen
und die die Einschaltung und Umschaltung des Motors bewirkende Schaltnase auf der
Exzenterwelle anordnen, die mit dem Handhebel für die handbetätigte Schnellbeistellung
verbunden ist, welche in bekannter Weise durch Ankippen des Werkstückschlittens
erfolgen kann.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Fig. I zeigt die Vorderansicht einer Gewindeeinstechschleifmaschine
mit der erfindungsgemäßen Beistelleinrichtung; Fig. 2 ist eine Draufsicht mit Schnitt
durch den Werkstückspindelantrieb; Fig. 3 ist eine Seitenansicht; Fig. 4 zeigt ein
Stromlaufbild der elektrischen Steuerung; Fig. 5 ist eine Ansicht des maschinell
angetriebenen Beistellnockens.
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Die dargestellte Maschine hat eine mehrprofilige Schleifscheibe S
zum Schleifen des Gewindes des Werkstücks W im Einstechverfahren. Das Werkstück
wird von der Spitze 32 der Werkstückspindel 33 und der Spitze 34. des Reitstocks
35 aufgenommen. Die Reitstockpinole 36 steht unter der Wirkung einer Feder 37, so
daß die Spitze 34 gegen das Werkstück gedrückt wird. Beim Auswechseln des Werkstücks
wird die Pinole 36 im Reitstock festgeklemmt. Das Werkstück W ist durch einen Mitnehmer
38 mit der Werkstückspindel 33 auf Drehung verbunden. Die Werkstückspindel 33 ist
in dem Spindelstock 39 drehbeweglich und längs verschiebbar in den Lagerstellen
4o und 4I gelagert. Der Antrieb erfolgt von einem Elektromotor 42 aus, der am Spindelstock
angeordnet ist und über ein nicht dargestelltes Zwischengetriebe ein Schnecken-Betriebe
43, 44 antreibt. Das Schneckenrad 44, das von der Werkstückspindel 33 durchsetzt
wird, ist in Wälzlagern 45 im Spindelstock 39 gelagert. Es besitzt eine Mehrkeilnabe
46, die in Keilnuten 47 der Werkstückspindel 33 eingreift. Am hinteren Ende der
Werkstückspindel 33 ist ein Gewindeleitstück 48 befestigt, das mit einer Gewindemutter
49, die am Spindelstock 39 angeordnet ist, im Eingriff steht. Eine Druckfeder 5o
sorgt für spielfreien Eingriff des Gewindeleitstücks mit der Mutter. Die Teile 48,
49 bilden zusammen eine Leitpatrone. Bei Drehung der Werkstückspindel 33 durch das
Schneckengetriebe 43, 44 erfolgt somit zugleich eine Längsverschiebung entsprechend
der Gewindesteigung der Leitpatrone 48, 49. Die Leitpatrone 48, 49 kann gegen eine
solche mit anderer Gewindesteigung ausgewechselt werden. An Stelle einer Leitpatrone
könnte natürlich auch ein anderer Vorschuberzeuger, z. B. eine Leitkurve, verwendet
werden.
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Von dem durch den Elektromotor 42 angetriebenen Zwischengetriebe geht
ein Abzweig auf eine Welle 5I , die über eine Zahnradübersetzung 52, 53, 54 ein
Zahnrad 55 auf der Welle 56 in einem bestimmten Verhältnis zur Werkstückdrehung
antreibt. Auf der Welle 56 sitzt eine Schaltnase 57, die auf den elektrischen Schalter
I3 wirkt. Die Aufgabe dieses Schalters wird später erläutert. Die Schaltnase kann
auch, wie aus Fig. 4 ersichtlich, mit zwei Anschlägen ausgeführt werden, die gegeneinander
einstellbar sind. Auf der Welle 56 sitzt ferner ein Beistellnocken 58, der mit einem
am Werkstückspindelstock 39 angelenkten Winkelhebel 59 zusammenwirkt. Der Winkelhebel
59 liegt über eine Rolle 6o gegen den Nocken 58 an. Der Winkelhebel 59 wirkt auf
einen Kipphebel 6I , der in einem Hohlraum des Schlittens 62 untergebracht ist.
Der Schlitten 62, mit dem der Werkstückspindelstock 39 fest verbunden ist, ist um
eine zylindrische Achse 63 kippbar. Die Achse 63 ist auf einem Prismenstück 64 befestigt,
das in einer Führung65 des Maschinenbettes 66 geführt ist. In der Vorderwand des
Schlittens 62 ist eine Welle 67 gelagert, auf der ein Exzenter 68 befestigt ist
sowie eine Schaltnase 69. Der Exzenter wird von einem auf der Welle 67 befestigten
Hebel 7o bedient, der um I8o ° von dem Anschlag 7I bis zum Anschlag 72 geschwenkt
werden kann. Der Exzenter 68 stützt sich auf dem Hebel 6I ab. Dieser stützt sich
wiederum über eine mit Kugelkopf versehene Stützstange 73 auf einem Gleitschuh 74
ab, der auf einer Führung 75 des Maschinenbettes 66 aufliegt. Die Stützstange 73
ist in Richtung ihrer Achse verschiebbar in dem Hebel 6I gelagert und liegt gegen
eine in dem Hebel 6I untergebrachte Feinstellvorrichtung 76 an. Mittels der Feinstellvorrichtung,
die aus einer mittels Schneckengetriebe betätigten Stellschraube besteht, kann der
Schlitten 62 von Hand um sehr feine Beträge durch Kippen um die Achse 63 beigestellt
werden. Der Exzenter 68 stellt die Schnellbeistellung dar, mit der ein rasches Bei-
und Abstellen des Werkstücks zu und von der Schleifscheibe S bewirkt wird. Die langsame
Beistellung, welche das Eindringen der Schleifscheibe in das Werkstück, das Aufrechterhalten
der Beistellung während des Schleifens und das Außereingriffbringen. der Schleifscheibe
mit dem Werkstück bewirkt, wird durch den Nocken 58 gebildet. Die Form des Nockens
58 ist am besten aus Fig. 5 ersichtlich. Der Winkel a bezeichnet den Anhub. Dieser
bestimmt die Beistellgeschwindigkeit des Werkstücks s auf volle Gewindetiefe. Sein
Verlauf ist so- gestaltet, daß vom Beginn bis zum Erreichen der vollen Gewindetiefe
eine gleichmäßige Beanspruchung des Schleifscheibenprofils stattfindet. Der Winkel
b bezeichnet den konzentrischen Verlauf des.
Nockens, auf dem die
auf volle Gewindetiefe beigestellte Schleifscheibe während einer Umdrehung des Werkstücks
das Gewinde ausschleift. Der Winkel c bezeichnet den Überlauf. Während des Überlaufs
soll die Schleifscheibe gleichmäßig vom Werkstück freikommen, um eine Markierung
an den Gewindeflanken zu vermeiden. Der abfallende Teil der Kurve im Winkel c beträgt
nur einen Bruchteil des Nockenhubs. Der Winkel d kennzeichnet den Abhub, auf dem
die Schleifscheibe in sehr kurzer Zeit vom Werkstück freikommt.
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Die auf der Exzenterwelle 67 sitzende Schaltnase 69 wirkt beim Ankippen
des Schleiftisches 62 auf einen zweiarmigen Hebel 77, der das kurzzeitige Schließen
des elektrischen Schalters IO bewirkt. Kurz vor Erreichen des Anschlags 72 wird
ein mit dem elektrischen Schalter 12 zusammenwirkender Hebel 78 von der Schaltnase
69 berührt. Der Hebel 78 wird dabei zu einem Leerausschlag veranlaßt. Erst beim
Zurücklegen des Exzenterhebels 70 wird die Schaltnase 69 den Übertragungshebel 78
im Uhrzeigersinn zum Ausschlag bringen, so daß dieser den Schalter 12 niederdrückt.
Der Schalter IO schaltet den Motor 42 beim Arbeitsgang und der Schalter 12 beim
Rücklauf, was noch näher erläutert wird. Durch die spiegelbildliche Anordnung der
Hebel 77 und 78 wird jeder Schalter sinngemäß mit der Wirkung der Schnellbeistellung
betätigt. Der Schleiftisch 62 ist mittels einer Gewindespindel 79 auf den Führungen
65 und 75 verschiebbar, um das Werkstück in der Längsrichtung gegenüber der Schleifscheibe
einstellen zu können.
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Die Steuerung des Werkstückantriebsmotors 42 ist aus dem Stromlaufbild
nach Fig. 4 ersichtlich. Die Hauptsteuerleitungen sind mit R und O bezeichnet. Zum
Anlassen des Elektromotors 42 in der Arbeitsrichtung sind zwei Schaltschütze vorgesehen,
deren Spulen mit i und 2 bezeichnet sind. Zum Anlassen des Elektromotors auf entgegengesetzteDrehrichtung,
d. h. auf Rücklauf des Werkstücks in die Ausgangsstellung, dienen zwei andere Schütze,
deren Spulen mit 5 und 6 bezeichnet sind. Weiterhin ist ein Hilfsschütz 4 vorgesehen,
das von dem Schalter 13 aus gesteuert wird. Der Schalter 13 bzw. das Hilfsschütz
4 bewirkt am Ende des Schleifgangs und am Ende des Rücklaufs das Stillsetzen des
Motors 42. Das Schütz 7 dient zumAnlassen der Pumpe, welche die Kühlflüssigkeit
zur Schleifstelle fördert. Die Kontakte der Schaltschütze sind mit demselben Bezugszeichen
wie diese, ergänzt durch einen Buchstabenindex, versehen. Der Schalter IO dient
zum Anlassen der Motorschütze i bzw. 2 und der Schalter 12 zum Einschalten der Motorschütze
5 bzw. 6 beim Einstechschleifen. Zum Anlassen dieser Schütze sind ferner die Druckknopfschalter
i i und 14 vorgesehen; sie werden jedoch nur beim Einrichten der Maschine benutzt.
Beim Einrichten steht der Wahlschalter 9 in Stellung Fund beim Einstechschleifen
in Stellung II . In Stellung I liegt die Verteilerbrücke 9 b an der Leitung 2o und
in Stellung II die Verteilerbrücke 9a. Der Antriebsmotor 12 kann jederzeit durch
einen in der Leitung 2o liegenden Druckknopfschalter 8 ausgeschaltet werden. Das
Schütz 7 für die Kühlflüssigkeitspumpe ist durch einen Wallschalter 16 an die Steuerleitung
für die Motorschütze i bzw. 2 angeschlossen. Die unmittelbare Verbindung des Schützes
7 zur Hauptsteuerströmleitung R ist dabei durch den Schalter 17 unterbrochen. Die
Schalter 16 und 17 sind miteinander gekuppelt, so daß bei Betätigung der eine geschlossen
und der andere geöffnet wird bzw. umgekehrt. Wird der Schalter 17 geschlossen, so
kann das Schütz 7 durch den Druckknopfschalter 19 in der Leitung 22 eingeschaltet
werden. Das Schütz 7 hält sich dann.mit seinem Kontakt 7a und kann mit dem Druckknopfschalter
18 wieder ausgeschaltet werden.
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Das Arbeitsspiel beim Einstechschleifen verläuft wie folgt: Der Wahlschalter
9 steht auf Stellung II. Das Werkstück W wird zwischen die Spitzen 32, 34 gesetzt
und die Schleifscheibe mittels eines auf den Schleifspindelstock wirkenden Beistellgetriebes
(nicht dargestellt) in eine gewisse Entfernung vorn Werkstück gebracht, die nachher
von der Schnellbeistellung 68 überbrückt wird. Wird die Schnellbeistellung betätigt,
d. h. der Exzenter 70 vom Anschlag i gegen den Anschlag 72 geschwenkt, so kippt
der Schleiftisch 62 um die Achse 63, und das Werkstück wird rasch gegen die Schleifscheibe
geführt, jedoch nur so weit, daß diese noch an der Umfangsfläche des Werkstücks
frei vorbeigeht. Bei Beginn des Schleifens steht die Schaltnase 57 auf dem Schalter
13, der in der Leitung 25 zum Schütz 4 liegt. Das Schütz 4 ist daher eingeschaltet,
und sein in der Leitung 24 zum Schütz 2 liegender Kontakt 4a ist in der offenen
Stellung, während sein in der Leitung 26 zum Schütz 5 führender Kontakt 4b in Schließstellung
ist. Beim Umlegen des Exzenterhebels 70 ist durch die Schaltnase 69 der Hebel 77
entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn geschwenkt und der Schalter IO kurzzeitig geschlossen
worden. Vor Erreichen des Anschlags 72 berührt die Schaltnase 69 auch den Betätigungshebel
78 für den Schalter 12, veranlaßt jedoch nur einen Leerausschlag desselben. Durch
das kurzzeitige Schließen des Schalters IO gelangt der Steuerstrom von der Hauptleitung
Rüber die Leitung 2o, die Verteilerbrücke 9a des Wahlschalters 9 und die Leitung
23 zum Motorschaltschütz i, da die in der Leitung 23 liegenden Verriegelungskontakte
2 b, 5 b und 6 b geschlossen sind. Das Schütz i zieht an und hält sich mittels seines
Haltekontaktes i a über die Leitung 21 a und 31. Der Motor 42 läuft an und bewirkt
den Vorschub des Werkstücks in der Arbeitsrichtung. Durch das Schließen des Kontaktes
i a wird auch das Schütz 7 für die Kühlflüssigkeitspumpe eingeschaltet, da der Schaltkontakt
16 geschlossen ist. Kurz nach dem Anlaufen der Werkstückspindel 33 gleitet die Schaltnase
57 von dem Schalter 13 ab, so daß das Schütz 4 stromlos wird und abfällt. Dadurch
schließt der Kontakt 4a die Leitung 24 (der Verriegelungskontakt i b des Schützes
i ist noch geschlossen), so daß das Schütz 2 anspringt. Hierdurch wird der Verriegelungskontakt
2 b in der Leitung 23 geöffnet, so daß das Schütz i abfällt. Das
Schütz
2 hält sich mit seinem Haltekontakt 2 a über die Leitung 24. Das Pumpenschütz 7
bleibt durch den Kontakt 2 c des Schützes 2 eingeschaltet. Der ansteigende Teil
a des Einstechnockens 58 bewirkt die allmähliche Beistellung des Werkstücks zur
Schleifscheibe auf volle Gewindetiefe Der konzentrische Teil b, der den größten
Teil des Nockenumfangs umfaßt, hält darauf die Beistellung während einer vollen
Umdrehung des Werkstücks aufrecht. Alsdann bewirken die abfallenden Teile c und
d das Ausheben und rasche Abkippen des Werkstücks von der Schleifscheibe. In diesem
Augenblick hat auch die Schaltnase 57 den Schalter 13 wieder geschlossen, so daß
das Schütz 4 anspringt. Der Kontakt 4 a öffnet die Leitung 24 , während der Kontakt
4b in der Leitung 26 geschlossen wird. Durch das Öffnen des Kontaktes 4 a wird die
Spule des Schützes 2 stromlos, und das Schütz 2 fällt ab. Der Motor 42 wird somit
am Ende des Schleifgangs, sobald das Werkstück von der Schleifscheibe abgehoben
ist, stillgesetzt. Wie ersichtlich, wirkt das vom Schalter IO geschaltete Schütz
I nur als Anlaufschütz, das nach Freigabe des Schalters 13 durch die Schaltnase
57 von dem Schütz 2 abgelöst wird, dessen Abschaltung durch den vom Schalter 13
beeinflußten Kontakt 4a erfolgt. Die Schaltschütze 5 und 6 für den Rücklauf wirken
analog. Es wird auf diese Weise ein sicheres Ein- und Ausschalten des Motors 42
erreicht, ungeachtet, daß die Schaltnase 57 am Ende des Schleifgangs bzw. des Rücklaufs
auf dem Stillsetzschalter 13 stehenbleibt. Nach Beendigung des Schleifens wird der
Exzenterhebel 70 von dem Anschlag 72 gegen den Anschlag 71 zurückgeschwenkt, so
daß der Exzenter 68 den Schleiftisch 62 rasch von der Schleifscheibe abkippt. Beim
Zurücklegen des Exzenterhebels 7o hat die Schaltnase 69 den Hebel 78 im Uhrzeigersinn
geschwenkt, so daß der Kontakt 12 bin der Leitung 26 kurzzeitig geschlossen wird.
Da der Kontakt 4b ebenfalls geschlossen ist und auch die Verriegelungskontakte 6
c, I c und 2 d geschlossen sind, springt das Schütz 5 an und hält sich über den
Kontakt 5 a in der Leitung 28. Beim Anspringen des Schützes 5 wird auch der Kontakt
5 c in der Leitung 30 zum Schütz 6 geschlossen. Das Schütz 6 springt aber
erst an, wenn der Kontakt I2 a geschlossen und der Schaltnocken 57 den Schalter
13 wieder geöffnet hat, so daß der Steuerstrom über die Leitung 24., 29 gelangen
kann. Nach dem Anspringen hält sich das Schütz 6 über den Kontakt 6a und öffnet
durch seinen Kontakt 6 c die Leitung 26 zum Schütz 5, so daß dieses abfällt. Die
Werkstückspindel 33 bewegt sich in die Ausgangsstellung zurück. Der Rücklauf kann
im Eilgang erfolgen, was beispielsweise durch eine zusammen mit dem Schütz 5 bzw.
6 einrückende Magnetkupplung (nicht dargestellt), die eine besondere Geschwindigkeitsstufe
einschaltet, geschehen kann. Während des Rücklaufs der Werkstückspindel 33 wird
auch der Beistellnocken 58 sowie die Schaltnase 57 zurückgedreht. Bei der von dem
Nokken 58 während des Rücklaufs verursachten. Ankippbewegung tritt jedoch keine
Schleifberührung ein, da der Schleiftisch 62 vorher mittels des Schnellbeistellgetriebes
68 abgekippt worden ist. Ist die Werkstückspindel 33 in der Ausgangsstellung angelangt,
so hat die Schaltnase 57 den Schalter 13 wieder geschlossen, so daß das Schütz 4
wieder anzieht und den Kontakt 4a öffnet, wodurch die Leitung 24, 29 unterbrochen
wird, das Schütz 6 abfällt und der Motor 42 stillgesetzt wird. Das geschliffene
Werkstück wird darauf ausgespannt und ein neues eingesetzt. Das Hilfsschütz könnte
auch wegfallen und der Schalter 13 unmittelbar in die Leitungen 24 bzw. 26 an die
Stelle der Kontakte 4a bzw. 4b gelegt werden. Bei der beschriebenen Ausführung ergibt
sich aber eine einfachere Leitungsführung, was mit Rücksicht auf die beschränkten
Platzverhältnisse am Spindelstock 39 wichtig ist.