-
Selbsttätig schließendes Spülventil mit Gegendruckkammer, insbesondere
zur Klosettspülung Die Erfindung betrifft ein selbsttätig schließendes Spülventil
mit durch Gegendruckkammer gesteuertem Ventilverschlußkörper. Bei diesen Ventilen
wird durch Einstellung des Zuflusses zur Gegendruckkammer die Zeitdauer der Spülung
und durch Einstellung des Hubes des Ventilverschlußkörpers die Spülwirkung, also
die sekundlich abgegebene `'Wassermenge, eingestellt. Bei den oft sehr unterschiedlichen
Betriebsverhältnissen, insbesondere bei anomalen Verhältnissen in der Zuflußleitung,
ist eine befriedigende Einstellung nicht immer zu erreichen. Eine Beeinflussung
der Betriebsverhältnisse durch eine dem Spülventil vorgeschaltete Drosselvorrichtung
ist für die Einstellung nicht geeignet, weil diese Einstellung jederzeit willkürlich
verändert werden kann. Auf der gleichen Stufe steht auch der Vorschlag, den Zuflußquerschnitt
durch den als Drossel- und Abschlußkörper ausgebildeten Zylinder der Gegendruckkammer
einzustellen. Diese Ausführung mit dem vorgeschalteten Drosselkörper hat noch den
erheblichen Nachteil, Wirbelbildungen im Ventilgehäuse an der Zuflußstelle zu erzeugen,
so daß sich unkontrollierbare Betriebsverhältnisse ergeben.
-
Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu beseitigen. und weitgehend
gleichbleibende Betriebsverhältnisse bei einer wesentlichen Vereinfachung der Ventilkonstruktion
durchzuführen.
-
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die den Ventilabschlußkörper
steuernde Gegend
'ruckkammer in bekannter Weise aus einem mit Spielraum
im Ventilgehäuse gelagerten Rohrzylinder besteht, der bis annähernd in die Ebene
des Ventilsitzes herabgezogen ist und an seinem unteren Ende Ausnehmungen besitzt,
die bei einer Drehung des Rohrzylinders den Zuflußquerschnitt und den Strömungsweg
verändern. Diese Maßnahme nach der Erfindung ergibt den wesentlichen Vorteil, d'aß
das Ventil auf die Betriebsverhältnisse abgestimmt werden kann und z. B. die Spülwirkung
bei ganz geöffnetem Ventil, also in der höchsten Stellung des Ventilabschlußkörpers,
eingestellt werden kann. Dies bedingt den Vorteil, daß diese Einstellung ohne eine
Hubeinstellschraube erfolgen kann, und zwar so, daß der Kolbenhub bis zur vollen
Höhe eingestellt werden kann. Damit ergibt sich ein großer Abstimmungsbereich und
eine zeitlich genau einstellbare Bewegung des Steuerkolbens. Im unteren Raum des
Rohrzylinders sind die Druckverhältnisse weitgehend ausgeglichen; damit ergeben
sich auch für den Zufluß zur Gegendruckkammer günstige Bedingungen, so daß bei entsprechender
Abstimmung der Zuflußwege besondere weitere Regelvorrichtungen entbehrlich werden.
-
Der untere Rand des Rohrzylinders kann als Kurvenbahn ausgeführt werden,
oder aber das untere Stück des Rohrzylinders erhält Aussparungen, Bohrungen oder
Schlitze, die in Größe und Abstand voneinander unterschiedlich auf den Umfang des
Zylinderendes verteilt sind. Dadurch wird eine weitgehende gleichmäßige Aufteilung
des Durchflußquerschnittes bei der Einstellung des Drosselwertes und ein gleichmäßiger
Durchfluß ohne störende Wirbelbildungen erreicht. Es ergibt sich eine günstige Druckverteilung,
die auch ohne Regelvorrichtungen für den Hub und den Zufluß zur Gegendruckkammer
ein gleichmäßiges und gutes Arbeiten des Ventils sichert.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung unter Beschränkung auf die für
das Verständnis erforderlichen Teile in vorwiegend schematischer Darstellung erörtert.
Es zeigt Fig. i einen Querschnitt durch ein Spülventil, Fig. 2 eine Draufsicht irü
Schnitt A -B der Fig. i, Fig. 3 einen Querschnitt einer weiteren Ausführung
eines Spülventils.
-
In das Ventilgehäuse a ist der oben durch einen Boden abgeschlossene,
die Gegendruckkammer bildende Rohrzylinder b eingeschoben, der mit einem Zapfen
c drehbar in der aufschraubbaren Gehäusekappe d gelagert ist. Der Rohrzylinder
b hat gegen die Gehäusewandung einen Abstand, bildet also mit der Innenwandung
des Gehäuses ca einen Ringraum e. Der Zylinder b ist so lang gehalten, daß sein
unterer Rand annähernd in der Ebene des Ventilsitzes fliegt. In der vom Rohrzylinder
b gebildeten Gegendruckkammer läuft in üblicher Weise der durch eine Manschette
abgedichtete Ventilkolben h, der in Fig.3 gestrichelt angedeutet ist. In einer mittigen
Bohrung des Ventilkolbens h ist die Stoßstange i für die Betätigung des Hilfsventils
geführt. Wird der Hilfsventilkörper angehoben, so entleert sich die Gegendruckkammer,
und der entlastete Ventilkolben geht nach oben und gibt die Ausflußöffnung frei.
-
Der Rohrzylinder b hat an seinem unteren Ende, auf dem Umfang entsprechend
verteilt, Längsschlitze h unterschiedlicher Größe. Dadurch. findet das durch den
Anschlußstutzen einströmende Wasser auf dem Wege zum Ventilsitz f einen unterschiedlichen
Drosselwiderstand, je nachdem, ob die größeren oder kleineren Schlitze den nächstgelegenen
Einlaufquerschnitt bilden. Die Flüssigkeit fließt in den Ringraum e, umströmt den
Rohrzylinder b mit entsprechendem Energieverbrauch und gelangt zum Teil auch durch
die übrigen dem Anschlußstutzen nicht zugekehrten Schlitze k in den unteren Rohrzylinderraum.
Auf diese Weise findet je nach Einstellung des Rohrzylinders eine unterschiedliche
Drosselung des Flüssigkeitsstromes statt. Dabei ergibt sich eine weitgehend gleichmäßige
Strömung und Druckverteilung ohne Stau und ein ruhiges schlagfreies Arbeiten des
Ventilverschlußkörpers. Auf diese Weise läßt sich die Spülwirkung, also die sekundliche
Wassermenge, einstellen, und zwar so, daß der Ventilkörper sich bis zum vollen Hub
heben kann. Der dadurch gegebene lange Abstimmungsbereich ermöglicht auch eine genaue
Bemessung der Spüldauer. Es können bei diesen gleichbleibenden Verhältnissen daher
durch entsprechende Bemessung der Durehflußquerschnitte weitere Regelorgane gegebenenfalls
erspart werden. Es wird dadurch z. B. möglich, als Zuflußweg zur Gegendruckkammer
eine entsprechend abgestimmte Bohrung im Ventilkolben oder eine Bohrung
l im Rohrzylinder b zu wählen.
-
Der um seinen axialen Zapfen c in der Gehäusekappe d gelagerte
Rohrzylinder b wird in der Einstellage, durch die Ringmutter it abgedichtet,
festgelegt.
-
Nach Fig. 3 verläuft der untere Rand in des Rohrzylinders in einer
Kurvenbahn. Die Einstellung der Drosselwerte und die erzielten Wirkungen stimmen
mit d'er Ausführung nach Fig. i und 2 überein.