DE592627C - Selbsttaetig schliessendes Ventil mit Gegendruckkammer und Hilfsventil im Hauptventilkoerper, dessen Ventilspindel durch den Boden der Gegendruckkammer gefuehrt ist - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein selbsttätig schließendes Ventil mit Gegendruckkammer und Hilfsventil im Hauptventilkörper, bei dem die mit dem Hilfsventil verbundene Ventilstange, durch den Boden der Gegendruckkammer abgedichtet, nach außen geführt ist. Die Erfindung bezweckt nun, durch konstruktive Maßnahmen die zur Steuerung des Ventilkörpers auf diesen zur Wirkung kommenden Kräfte so zu beeinflussen, daß ein ruhiges, stoßfreies Arbeiten des Spülventils erreicht wird.

Dieser Zweck wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Ventilspindel durch einen besonderen, mit ihr verbundenen, in einer abgesetzten Bohrung der Gegendruckkammer laufenden Kolben abgedichtet wird, der mit dem Häuptventilkolben einen Differentialkolben bildet. Durch diesen besonderen Kolben wird eine Entlastung bzw. Verminderung des auf den Ventilkörper wirkenden Schließdruckes erhalten, so daß die Dichtungsflächen geschont werden. Insbesondere aber wird auch ein ruhiges und schlagfreies Öffnen und Schließen des Ventils erreicht, da der zusätzliche Kolben gleichzeitig als Dämpfungsglied wirkt. Die den Kolben aufnehmende Bohrung ist mittelachsig in dem den Boden der Gegendruckkammer bildenden, den Zufluß zur Gegendruckkammer regelnden Reiberkonus angeordnet.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Ventils nach der Erfindung im Mittelschnitt veranschaulicht.

Das als Winkelrohrstück ausgebildete Ventilgehäuse ι ist mit seinem Stutzen 2 an die Speiseleitung und mit seinem Stutzen 3 an die Spülleitung angeschlossen. In das Ventilgehäuse ist mit Spiel in den Rohrschenkel 4 die mit " Flansch versehene Zylinderbuchse 5 eingesetzt, deren Zylinderraum die Gegendruckkammer 6^: bildet.. Zwischen der Buchse 5 und der Gehäusewandung ist somit ein freier Ringraum 7 vorhanden. Die Buchse 5 ist mit Gleitsitz oder Paßsitz in die Überwurfmutter 8 eingesetzt, durch welche sie unter Zwischenschaltung einer Dichtung mit dem Stirnende des Rohrschenkels 4 des Gehäuses fest verschraubt ist. In der Gegendruckkammer 6 ist der durch Ledermanschette 9 abgedichtete, kolbenartige Hauptventilkörper 10 geführt. Der Raum unter dem Hauptventilkörper 10 ist durch die in ihm vorgesehene zentrale Bohrung 11 mit dem Raum der Gegendruckkammer 6 verbunden. In dem Hauptventilkörper 10 ist die unten mit einem Bunde 12 versehene Ventilspindel 13 mit Längsspiel geführt. Mit der Ventilspindel 13 ist der Körper des Hilfsventiles 14 fest verbunden. Der Hilfsventilkörper 14 arbeitet mit dem oben am Hauptventilkörper 10 vorgesehenen Ringsitz 15 zusammen. In den Boden der Gegendruckkammerbuchse 5 ist der Reiberkonus 16 eingesetzt. Die Gegendruckkammerbuchse 6 ist mit einer Bohrung 17 versehen, welche mit einer auf dem Reiberkonus 16 vorgesehenen, konisch zulaufenden Nut 18 zusammenwirkt, die durch eine senkrechte Nut 19 auf dem Reiberkonus 16

in den Raum der Gegendruckkammer 6 mündet. Der Reiberkonus 16 ist mit einem Bundansatz 20 in der Überwurfmutter 8 geführt und wird in seiner Einstellage durch den in der Überwurfmutter 8 verschraubbaren Stellring 21 festgelegt bzw. sein Dichtungsdruck eingestellt. Auf den nach oben verlängerten Ansatz 22 des Reiberkonusses 16 ist, durch Nase und Nut gegen Drehung gesichert, der Stellring23 aufgeschoben, so daß durch Drehung dieses Ringes der Reiberkonus 16 gedreht und damit der Durchflußquerschnitt der Kanäle 17, 18 eingestellt wird. Durch eine gleichfalls auf den Ansatz 22 des Reiberkonusses 16 aufgeschraubte Ringmutter 24 werden die Teile in ihrer Einstellage gesichert festgelegt. Der Reiberkonus 16 ist mit einer zentralen Zylinderbohrung 25 versehen. In dieser Bohrung 25 ist der mit der Ventilstange 13 fest verbundene, durch Manschette abgedichtete Kolben 26 geführt, auf welchen sich die Schraubenfeder 27 abstützt, deren anderes Ende gegen, die Ringmutter 28 anliegt. Die Ringmutter 28 ist mit Bohrungen versehen, oder aber ihre Führung mit der Ventilstange 13 besitzt entsprechendes Spiel, so daß der Bohrungsraum 25 in Verbindung mit der Außenluft steht. Die Betätigimg des Ventils erfolgt durch den drehbar gelagerten und mit seinem gegabelten Ende mit der Ventilstange 13 in Eingriff stehenden Handhebel.
Die Wirkungsweise ist die folgende: Beim Herunterdrücken des Handhebels wird die Ventilstange 13 angehoben. Hierdurch wird zunächst das Hilfsventil 14 von seinem Sitz 15 abgehoben, so daß die Gegendruckkammer 6 sich über die Bohrung 11 des Hauptventilkörpers in den Raum des Auslaufstutzens 3 entleert. Hierdurch tritt eine Entlastung des Hauptventilkörpers 10 ein, so daß dieser an sich bestrebt ist, allein aufzuschwimmen. Um jedoch die Bewegung des Hauptventilkörpers 10 zwangsläufig zu gestalten, wird dieser zusätzlich durch die Ventilstange 13 mittels deren Bundansatz 12 mitgenommen. Bei dieser Bewegung der Ventilstange 13 wird auch der Kolben 26 mitgenommen. Auf der Zeichnung sind die Teile in ihrer Lage bei ganz geöffnetem Ventil dargestellt. Wird der Handhebel freigegeben.so wird durch das über den Mantelraum und durch die Kanäle 17, 18, 19 in die Gegendruckkammer 6 strömende 5« Wasser der Speiseleitung die Gegendruckkammer gefüllt. Der Hauptventilkörper 10 bewegt sich also mit entsprechender Geschwindigkeit gegen seinen Sitz. Die Geschwindigkeit der Bewegung wird einmal durch die entsprechende Einstellung der Kanäle 17, 18 und weiter durch den Druck der Feder 27 bestimmt. Der Druck der Feder 27 ist durch die Verschraubung 28 verstellbar und damit in gewissen Grenzen auch die Schließgeschwindigkeit zu beeinflussen. Durch entsprechende Bemessung der Größe des Kolbens 26 läßt sich der Schließdruck des Ventils auf einen entsprechenden gewünschten Wert bringen, so daß beispielsweise bei hohen Leitungsdrücken eine entsprechende Entlastung des Haupt- ⁶S ventilkörpers 10 möglich ist. Weiter hat aber die Einfügung des Kolbens 26, der mit dem Hufs- und Hauptventilkörper einen Differentialkolben bildet, den Vorteil, daß eine ruhige Bewegung des Hauptventilkörpers erreicht wird.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Selbsttätig schließendes Ventil mit Gegendruckkammer und Hilfsventil im Hauptventilkörper, dessen Ventilspindel durch den Boden der Gegendruckkammer geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilspindel durch einen besonderen, mit ihr verbundenen, in einer abgesetzten Bohrung der Gegendruckkammer laufenden Kolben abgedichtet ist, der mit dem Hauptventilkolben einen Differentialkolben bildet.

2. Selbsttätig schließendes Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Kolben aufnehmende Bohrung mittelachsig in dem den Boden der Gegendruckkammer bildenden, den Zufluß zur Gegendruckkammer regelnden Reiberkonus angeordnet ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen