DE969764C - Tuer fuer Kuehl- oder Waermeraeume - Google Patents

Description

(WiGBl. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 17. JULI 1958

(Ges. v. 15. 7.1951)

Die Erfindung bezieht sich auf die Ausbildung der Türen von Kühl- bzw. Wärmeräumen oder von Schränken und ähnlichen Behältern, die in der Kälte- und Wärmetechnik Verwendung finden. Bisher hat man derartige Türen gewöhnlich aus Holz oder Metall hergestellt, und zwar meist doppelwandig, wobei der Innenraum zwischen den beiden Wänden mit einem losen oder festen Wärmedämmstoff, z. B. Korkschrot, Aluminiumfolie, Kunststoff od. dgl., ausgefüllt war. Die Folge davon ist, daß eine solche Tür verhältnismäßig schwer ausfällt und infolgedessen sehr starke Halterungen und Türscharniere notwendig sind. Außerdem ist das verhältnismäßig oft erforderliche Öffnen und Schließen einer solchen schweren Tür unbequem. Ferner ist die Herstellung einer solchen doppelwandigen Tür teuer und erfordert viel Material und Arbeitszeit. Außerdem neigen aus Holz hergestellte Türen leicht zum Verziehen, wenn sie nicht in besonders sorgfältiger Weise von geübten Facharbeitern hergefstellt sind. Im folgenden wird nun eine verbesserte Ausbildung für Türen von Kühl- und Wärmeräumen gezeigt, welche die genannten Übelstände nicht mehr besitzen.

Erfindungsgemäß ist als Baustoff für die ohne Verwendung eines inneren Halterahmens und einer Außenblechverkleidung ausgeführte Tür ein einheitliches Stück eines selbsttragenden, mechanisch festen künstlichen Schaumstoffes mit niedrigem spezifischem Gewicht, z. B. eines Schaumstoffes der

809 572/26

Holz- und Zellulosebasis, eines auf der Basis eines makromolekularen Kunststoffes oder auf der Basis eines anorganischen Kunststoffes (Metall oder Silikat) beruhenden Schaumstoffes, angewendet. Hierdurch ergibt sich ein wesentlicher Fortschritt für die Konstruktion und Fabrikation von Kühlschranktüren od. dgl. Während es bei Kühlschranktüren bisher üblich war, eine innere und äußere, insbesondere aus Blech bestehende Türverkleidung anzuwenden, kann diese Verkleidung nunmehr wegfallen, was eine wesentliche Gewichts-und Materialersparnis mit sich bringt. Der bei der Erfindung angewendete künstliche Schaumstoff ist, da für den Aufbau der Tür ein einheitliches Stück dieses Stof-

*5 fes angewendet wird, sowohl Isoliermittel der Tür als auch tragendes Bauelement. Da die erwähnten Türverkleidungen wegfallen, ist auch der sonst zwischen Außen- und Innenblech bei Türen vielfach übliche Isolier stoff rahmen nicht erforderlich. Es kommt hinzu, daß auch keinerlei Rahmenkonstruktionen oder versteifende innere Einbauten in der Tür benötigt werden. Die Türscharniere und die Verschlußteile können leichter als bei den bekannten Konstruktionen ausgeführt werden, weil sie nun nicht mehr ein so schweres Gewicht zu tragen haben. Auch in fabrikatorischer Hinsicht ergibt sich eine wesentliche Vereinfachung, weil weniger Bauteile als bisher erforderlich sind.

Die bei der Erfindung verwendeten Schaumstoffe sind infolge ihrer günstigen Wärmeleitzahl und ihres geringen spezifischen Gewichtes besonders geeignet, da sie eine große mechanische Festigkeit besitzen. Sie haben noch meist den Vorteil, daß sie praktisch säurefest sind. In besonderen Fällen kann die Innenfläche der Tür mit einem Überzug aus einem wasser- oder säurefesten Stoff, z. B. Lack, einer Folie od. dgl., überzogen werden. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Tür dargestellt, aus dem weitere Einzelheiten der Erfindung ersichtlich sind.

Die Fig. 1 und 2 zeigen eine gemäß der Erfindung

ausgebildete Tür 1 eines Kühlraumes im Auf- und Grundriß. Die Tür ist aus einem einzigen Stück eines künstlichen Schaumstoffes, auf der Basis eines makromolekularen Kunststoffes, hergestellt. Sie ist aus einer Tafel dieses Kunststoffes, welche die erforderliche Stärke hat, auf die gewünschte Größe zugeschnitten. Die Bearbeitung kann dabei in einfacher Weise mittels Sägen und Hobeln vorgenommen werden. 2 ist ein Türschloß, und 3 und 4 sind Scharniere, welche zum Befestigen der Tür an dem Kühlschrank dienen. Die genannten Teile sind in entsprechende Aussparungen der Tür eingesetzt und durch Verleimen mit einem etwa aus demselben Kunststoff bestehenden Leim fest verbunden.

In manchen Fällen kann ferner die Tür auch aus einem Schaumstoff auf anorganischer Basis, z. B. Metall (Aluminium, Zink od. dgl.) oder Silikat (Glas) bestehen. Gegebenenfalls kann die Tür auch aus einem künstlichen Schaumstoff im ganzen gegössen oder gepreßt sein. Eine Nachbearbeitung ist dann nicht mehr erforderlich. Die Beschlagteile, z. B. die Türscharniere, das Türschloß usw. können dann in den die Tür bildenden Wärmedämmstoff eingegossen bzw. eingepreßt sein. Der künstliche Schaumstoff kann mit seiner Naturfarbe zur Verwendung gelangen, er kann aber auch bei der Herstellung mit einer Farbe gemischt werden, die der fertigen Tür den gewünschten Farbton verleiht.

Claims (5)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Tür für Kühl- oder Wärmeräume, z. B. von Schränken, Zellen oder ähnlichen Geräten, dadurch gekennzeichnet, daß als Baustoff für die ohne Verwendung eines inneren Halterahmens und einer Außenblechverkleidung ausgeführte Tür ein einheitliches Stück eines selbsttragenden, mechanisch festen, künstlichen Schaumstoffes, mit niedrigem spezifischem Gewicht, z. B. eines Schaumstoffes der Holz- oder Zellulosebasis, eines auf der Basis eines makromolekularen Kunststoffes oder auf der Basis eines anorganischen Kunststoffes (Metall oder Silikat) beruhenden Schaumstoffes verwendet ist.

2. Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfläche mit einem wasser- und säurefesten Überzug, z. B. Lack, einer Gießfolie od. dgl., versehen ist.

3. Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Außenfläche mit einem mechanisch festen, insbesondere stoßfesten Überzug versehen ist.

4. Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie im ganzen gegossen oder gepreßt ist.

5. Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschlagteile bzw. ihre Halterungen, z. B. Türscharniere, das Türschloß usw., in den die Tür bildenden Wärmedämmstoff eingegossen bzw. eingepreßt sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 293 269, 564 844, 582368, 641395, 686396;

Prioform-Handbuch, 2. Aufl., 1950, S. 168, 176.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 809 572/26 7.58