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Profilstab für Siebböden Profilstäbe werden in der Siebtechnik als
Träger für das Siebgut und zur Begrenzung der Sieböffnungen verwendet. Entsprechend
der Vielfältigkeit der Siebaufgaben haben sich im Laufe der Jahre mannigfaltige
Stabformen herausgebildet, obwohl das Streben nach Vereinheitlichung dem entgegensteht.
So wird heutzutage für die Durchführung eines üblichen Fabrikationsprogramms eine
große Zahl verschiedenster Formwerkzeuge benötigt, deren Anfertigung und Lägerhaltung
eine erhebliche wirtschaftliche Belastung der Herstellerfirmen bedeutet.
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Einem Profilstab für Siebböden kommen in erster Linie folgende Aufgaben
zu: Einmal soll das Siebstabprofil die statischen und dynamischen Kräfte aufnehmen,
wie sie durch das auflagernde Siebgut und durch die Schwingbewegungen der Siebmaschine
hervorgerufen werden. Zum anderen soll ein Siebstabprofil eine möglichst hohe Lebensdauer
bzw. große Verschleißfestigkeit besitzen. Schließlich
muß die von
den Profilstäben begrenzte Sieböffnung einen möglichst geringen Durchgangswiderstand
besitzen, damit es nicht zu den gefürchteten Verstopfungserscheinungen kommt. Obige
Forderungen widersprechen sich nun aber teilweise. So hat zwar ein mit parallelen
Flanken versehenes Siebstabprofilim allgemeinen die größte Verschleißfestigkeit,
jedoch bedingen parallele Siebflanken stets auch einen hohen Durchgangswiderstand.
Letzterem und damit auch der Verstopfungsfreiheit kommt - dann besondere Bedeutung
zu, wenn es sich um Siebböden handelt, die bei der feuchten oder halbfeuchten Siebung,
bei der Entwässerung oder bei der Absiebung von lehmigen oder tonigen Stoffen eingesetzt
werden.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Siebstabprofil zu
schaffen, das entgegen den bisher bekannten Ausführungsformen sowohl einen günstigen
Durchgangswiderstand ergibt als auch eine hohe Verschleißfestigkeit besitzt. Auf
Grund eingehender Untersuchungen wurde nämlich gefunden, daß man unter ganz bestimmten,
hauptsächlich die Ausbildung der Oberseite bzw. des Kopfes des Profilstabes betreffenden
Voraussetzungen zu einem Profilstab kommt, der die obenerwähnten Eigenschaften besitzt.
Das wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Oberseite des Profilstabes zumindest
an ihren Randflächen konkav gewölbt ist, derart, daß die Randflächen mit der durch
die zugehörige Randkante verlaufenden, lotrechten Ebene einen spitzen Winkel einschließen.
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Weitere Einzelheiten des neuen Profilstabes seien an Hand einiger
in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele, und zwar in Gegenüberstellung
zu bekannten Profilen, näher erläutert. Dabei zeigen die Fig. i a und i b zwei bekannte
Siebstabformen von im wesentlichen dreieckförmigem Profil, während in den Fig.2
bis 4 das neue Siebstabprofil in drei verschiedenen Ausführungsformen dargestellt
ist. Wie aus Fig. i a hervorgeht, ist bei den bekannten Siebstabprofilen, die eine
glatte Kopffläche und nach unten zurückspringende Flanken 2 besitzen, das dem Verschleiß
unterworfene bzw. ihm zu Abarbeitung zur Verfügung stehende Material, also die die
Lebensdauer bestimmende Werkstoffmenge durch den Preßradius El zwingend vorgeschrieben.
Ganz scharf, d. h. ohne Übergangsradius können die Profile weder in einem Walz-
noch in einem Preßvorgang geformt werden. Der Radius f( beeinflußt zugleich auch
den Durchgangswiderstand. Sobald nämlich durch den Verschleiß des überlaufenden
Materials das Profil an der Oberseite entsprechend abgearbeitet ist, tritt eine
Erweiterung des Spaltes 3 ein und damit eine Verschiebung der Kornscheide. Das bedingt,
daß das Sieb nach kurzer Zeit ausgewechselt werden muß. Die gleichen Überlegungen
treffen auch für das in Fig. i b dargestellte, bekannte Siebstabprofil zu, bei dem
der Profilkopf eine dachförmige Ausbildung besitzt, wie sie für Siebungen mit gröberen
Kornscheiden häufig verwendet werden. Gegenüber den oben beschriebenen Profilstäben
sind nun die in den Fig.2 bis 4 besehriebenen Siebstäbe an ihrer Oberseite, zumindest
an ihren Randflächen 4, erfindungsgemäß derart konkav gewölbt, daß sie mit der durch
die zugehörige Randkante 5 verlaufenden lotrechten Ebene 6 einen spitzen Winkel
a einschließen. Das kann, wie die Fig. 2 bis 4 zeigen, auf verschiedene Weise geschehen,
beispielsweise dadurch, daß in der Oberseite des Profilstabes eine oder mehrere
in Längsrichtung des Stabes verlaufende Auskehlungen 7 vorgesehen werden (Fig.2
und 4.) oder aber der Stab an seiner Oberseite eine der Fig.3 entsprechende Wellung
8 besitzt. Die konkave Ausbildung der Randflächen 4 des Profilstabes bringt den
Vorteil, daß das durch die Pfeile angedeutete Siebgut 9 die von den Stäben begrenzte
Sieböffnung bzw. den Siebspalt 3 jetzt leichter passieren kann. Während nämlich
bei den bisher bekannten Profilstäben das Siebgut 9 bei seinem Einlauf in den Spalt
3 zusammengedrängt wird und eine den Durchgangswiderstand vergrößernde Wirbelbildung
auftritt, ist das bei den neuen Profilen nicht mehr der Fall, da hier das nicht
unmittelbar auf den Spalt 3 treffende Siebgut - wie Fig. 2 zeigt -seitlich abgelenkt
wird, wodurch ein Zusetzen der Siebspalte vermieden wird. Das seitlich auf die Profilköpfe
abgleitende Siebgut wird beim nächsten Hub des Siebbodens erneut aufgenommen und
kann dann, sofern es nach seiner Wurfbewegung genau auf eine Sieböffnung trifft,
letztere passieren. Auf diese Weise werden also Randströmungen und das Zusammendrängen
von Siebgut in der Nähe des Siebspaltes mit Sicherheit vermieden. Durch die erfindungsgemäße
Kantenausprägung wird aus dem zu siebenden Feststoff oder Feststoff-Flüssigkei:tsgemisch
gewissermaßen messerartig jeweils der Anteil herausgeschnitten, der durch die Sieböffnungen
ungehindert hindurchgeht.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung der Profilstaboberseite bringt es
nun mit sich, daß man die Flanken des Profilstabes in ihrem unmittelbar an die Randkanten
5 anschließenden Teil io auch lotrecht verlaufend ausbilden kann, vorzugsweise bis
etwa zur Tiefe der an der Staboberseite vorgesehenen Auskehlung 7 (Fig. 4). Wie
ein Vergleich mit den Fig. i a und i b ohne weiteres ergibt, erreicht man dadurch,
daß für den Verschleiß an den die Sieböffnungen begrenzenden Profilkanten erheblich
mehr Material zur Verfügung steht, ein solches Sieb also eine wesentlich größere
Lebensdauer besitzt, wobei wesentlich ist, daß der Durchgangswiderstand des Siebes
dadurch nicht vergrößert wird.