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Verfahren zur Extraktion von Bolekoöl Bolekoöl wird aus in tropischen
Regionen in Äquatornähe vorkommenden Mandelbäumen vom Typ »Onguekoa Klaineana
Pierre« oder »Ongnekoa Gore Engler« gewonnen, Die darin vorliegenden, Triglyceride
bi-idenden Fettsäuren enthalterf etwa 5o'/o Isansäure und 4o11/o Isanolsäure.
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Es ist bekannt, Isan- und Isanolsäure aus Bolekoöl mit Alkoholen,
Kohlenwasserstoffen oder Mischungen #davon zu extrahieren (K a u f m a n
n und Mitarbeiter, Fette und Seifen, 53 (1951), 537 bis 542). jedoch gestatten
diese Verfahren, die selektive Extraktion der genannten Säuren nicht. Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren zur selektiven Extraktion dieser beiden Hauptbestandteile
des Bolekoöl-s. Das Verfahren besteht aus zwei aufeinanderfolgenden Extraktionen.
Die erste Extraktion wird mit unterhalb 75' siedenden Kohlenwasserstoffen
durchgeführt und die zweite mit chlor- oder sauerstoffhaltigen Lösungsmitteln. Im
Extrakt der ersten Extraktion liegt der größere Anteil an Isansäure und nur ein
sehr geringer Anteil der Isanolsäure in Form von Glyceriden vor. Im Gegensatz dazu
ist der Extrakt der zweiten Extraktion reich an Isanolsäure. Ein Vorteil des
erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß ein an Isansäure reiches Öl großer Stabilität
erhalten wird, mit dem Verfahren durchgeführt werden können, die bei Verwendung
des Bolekoöls an sich unmöglich sind.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch zur Behandlung von
01 geeignet, das durch Pressen aus Mandeln erhalten wird. Die Ausbeute aus
solchem Öl ist größer, als wenn die Mandeln direkt extrahiert werden. Wenn
die Mandeln nur gepreßt werden, ist es schwierig, erhöhte Temperaturen während des
Pressens zu vermeiden, ' durch die mehr oder weniger wesentliche Veränderurigen.
des Bolekobls erfolgen.
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Für dieerste Extraktion sind Hexane, Pentane, Butane oder Mischungen
aliphatischer Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Petrcyläther, geeignet. Es
ist vorteilhaft, die erste Extraktion bei Temperaturen von etwa 15' durchzuführen,
um eine an Isanolsäure arme und an Isansäure reiche Mischung zu erhalten. Das Verfahren.
kann bei Verwendung von flüchtigen Kohlenwasserstoffen, wie Butan, unter Druck durchgeführt
wer-den.
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Die Wahl des Lösungsmittels für die zweite Extraktion ist nicht so
wesentlich wie bei der ersten Extraktion. Vorteilhafterweise werden Verbindungen
verwendet, deren Endsiedepunkt nicht zu hoch liegt, weil sonst die Abtrennung der
extrahierien Produkte schwierig wird. Vorzugsweise werden daher Schwefeläther, Methylchlorid,
Methylenchlorid, Chloroform, Aceton, Tetrachlorkohlenstoff, Isopropanoil usw. verwendet.
Die, zweite Extraktion -erfolgt vorzugsweise bei Temperaturen um 35'.
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Durch die nochmalige Extraktion der extrahierten Produkte soll der
Gehalt an Isan- und Isanolsäure erhöht werden.
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Geeignete Vorrichtungen richten sich nach den besonderen Bedingungen
und insbesondere den behandelt-en Mengen. Das Verfahren der Erfindung an sich ist
selbstverständlich unabhängig von; den verwendeten Vorrichtungen.
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Vor der selektiven Extraktion können die Mandeln mit Methanol behandelt
werdem Diese zusätzliche Extraktion wird angewendet, wenn die Mandeln infolge unsachgemäßer
Lagerung mehr oder weniger verdorben sind.
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Ganz allgemein sollen die für die Extraktion verwendeten- Lösungsmittel
so wasserfrei als möglich sein. Es wurde gefunden, daß durch die Gegenwart von Wasser
die Verfahrensausbeuten verringert werden und die- Qualität -der erhaltenen Produkte
verschlechtert wird. Beispiel i In einen Soxleth-Apparat wurden 5,oo g geraspelte
Ongnekoa-Mandeln eingeführt. Zwischen 15 und 20 0 wurde dann mit Hexan extrahiert.
Nach 15 Stunden wurde die Extraktion beendet und das Lösungsmittd abdestilliert.
Es wurden 16o g eines gelben klaren, nur wenig viskosen Öls (5oo cP bei 2o')
erhalten. Das Öl war vollständig stabil, seine Farbe und sein Säuregrad wurden
durch 2stündiges Erwärmen auf ioo' nicht verändert. Es kann mehrere Monate bei.Raumtemperatur
aufbewahrt werdend, ohne daß irgendwelche Veränderungen festzustellen sind. DieHydroxylzahl
des Öls liegt zwischen 5o und 55.
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Der Rückstand der ersten Extraktion wurde anschließend in gleicher
Weise in einem Soxleth-Apparat für lauwarme Lösungsmittel in Gegenwart von Aceton
behandelt. Die angewendeten Temperaturen lagen zwischen 35 und 40'. Nach
dem Abdampfen des Lösungsmittels erhielt man i 5o g eines rötlichen, klaren,
viskosen Öls (goo cP bei 2o'). Es besaß die gleiche Stabilität wie das Bolekoöl
selbst Die HydrGxylzahl des bei der zweiten Extraktion erhalten-en Öls liegt bei
iio bis 115. Beispiel :2 Eine Fättlnü der Onguekoa-Mandel zeigt sich an einer Rotfärbung
ihrer Haut, des weiteren wird dadurch der Ölextrakt bei bekannten Verfahren dunkel
gefärbt und ist zeitweilig trübe.
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Wenn man die verdorbenen Mandeln 48 Stunden in der Kälte
(15 bis 2o') in Methanol einweicht und anschließend nach dem Verfahren des
Belspiels x behandelt, -erhält man genau die gleichen Öle wie bei der Extraktion
von Vandeln guten Zustands. Beispiel 3
Ein durdli, Pressen erhaltenes schwärzliches,
trübes und sehr viskoses Boleko51 wurde in folgender Weise behandelt:
536 g des Öls wurden in einen Extraktor für Flüssigkeiten eingebracht, in
dein bei 15 bis 2o' Methavol umlief. Das Lösu-ngsmittel löste sich langsam in der
ölphase, deren Volumen nicht wesentlich verändert wu.Tde. Nach dein Abdiestillier,m
und, Wiedergewinnen des Extraktionslösungsmittels verblieben 8o g eines orangen,
viskosen Öls, das audh nicht lipoide Substanzen enthielt.
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Das behandelte 01 wurde anschließend mit Petreläther exträhiert.
Dabei vergrößerte sieh das Volumen der ölphase auf etwa das Vierfache des Anfangswertes.
In diesern Augenblick trat plötzlich eine Trennung ein, und dtas die obere Phase
hildende Lösungsmittel schied sich gleichzeitig mit einem an Isansäume- reidien
Triglycehd ab. Es wnr& 6 Stunden weiter extrahilort und dann der Petroläther
abdiestilliert. Man erhielt 159 g eines orangen, kla-ren Öls mit fast den
gleicheri agenschaften wie das Öl im Beispiel i (Viskosität 550 cP
bei 201, Hydroxylzahl 55 bis 6o).
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Bei der ExtTaktion mit Schwefeläther wurden 205 g eines rötlichen
Öls erhalten, das stark dem dies Beispiels i ähnelte (Viskosität 95o cP bei 20'
Hydroxylzahl iio).