DE2106032A1 - Verfahren zur Verminderung des Anteils von gesättigten Verbindungen in einem aromatischen Kohlenwasserstofföl durch Lösungsmittelextraktion - Google Patents

Verfahren zur Verminderung des Anteils von gesättigten Verbindungen in einem aromatischen Kohlenwasserstofföl durch Lösungsmittelextraktion

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Description

  • Verfahren'zur Verminderung des Anteils von gesättigten Verbindungen in einem aromatischen Kohlenwasserstofföl durch Lösungsmittelextraktion Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren, mit dem der Anteil gesättigter Verbindungen in einem aromatischen Kohlenwasserstofföl durch eine Lösungsmittelextraktion herabgesetzt wird. Die Herabsetzung soll insbesondere bis zu einem Anteil der gesättigten Verbindungen von weniger als etwa 15 Vol.-% durchgeführt werden.
  • Die Lösungsmittelextraktion ist ein bekanntes Verfahren.
  • Gewöhnlich wird sie als Flüssig-Flüssig-Extraktion in der Weise durchgeführt, daß man ein zu extrahierendes Material, d.h., ein Material, in dem wenigstens zwei, verschiedenen chemischen Klassen angehörende Stoffe enthalten sind, die unterschiedliche Löslichkeiten ineinander oder in einem Lösungsmittel aufweisen, mit einem Lösungsmittel, gewöhnlich im Gegenstrom, zusammenbringt. An einem Ende der Vermischungszone wird ein Raffinat, das überwiegend die weniger lösliche Verbindung enthält, und an dem anderen Ende eine Extraktphase, die überwiegend die andere Verbindung enthält, abgezogen.
  • Für viele Verwendungszwecke, insbesondere auf dem Schmierstoffgebiet, ist es notwenig, Destillatöle weitgehend von aromatischen Verbindungen zu befreien, hauptsächlich, um ihr Viskositäts-/Temperatur-Verhalten und ihre Alterungseigenschaften zu verbessern. Das wird bekanntlich erreicht durch Extraktion mit einem selektiven Lösungsmittel, welche einerseits aromatenreiche Produkte, die als Extraktphasen bekannt sind, (aromatisches O1 + für Aromaten selektives Lösungsmittel) und andererseits die extrahierten Öle liefert, die noch etwas Lösungsmittel enthalten und mit Raffinat-Phasen bezeichnet werden.
  • Für die Durchführung von Lösungsmittel-Extraktionsverfahren ist bereits eis groß Zahl von Lösungsmitteln vorgeschlagen oder verwendet worden, z.3. Phenol, flüssiges Schwefeldioxyd, Nitrobenzol, N-Methyl-2-pyrrolidon sowie Furfurol.
  • Diese Verfahren beruhen auf dem unterschiedlichen Lösungsvermögen dieser Lösungsmittel für die verschiedenen, in Erdölfraktionen vorkommenden Stoffklassen. So besitzen die vorstehend aufgeführten Lösungsmittel hohes Lösungsvermögen für Aromaten und geringeres Lösungsvermögen für die anderen Kohlenwasserstoffklassen. Extrakte, die man durch selektive Lösungsmittelextraktion von Destillaten oder entasphaltierten Rückstandölen, beispielsweise durch Lösungsmittelextraktion von Schmieröldestiliaten (d.h. Destillat-Extrakten) aus naphtenbasischen Rohölen, gemischtbasischen oder paraffinbasischen Rohölen erhält, enthalten gewöhnlich nach dem Abtreiben des Lösungsmittels einen größeren Volumen-Anteil aromatischer Kohlenwasserstoffe und ferner bis zu etwa 50 Vol.-% gesättigte Verbindungen, d.h paraffinische und alicyclische Verbindungen; solche lösungamitteifreien Extrakte werden nachfolgend als aromatische Ole bezeichnet.
  • Es ist bekannt, daß sich die Eigenschaften solcher aromatischen Öle durch Raffinationsverfahren wie Destillation oder Kydrierbehandlung verbessern lassen, beispielsweise um ihre Farbe aufzuhellen. Eine Eigenschaft, die man jedoch durch diese und andere Verfahren nur höch schwierig ändern kann, ist der Gehalt der aromatischen Öle an gesättigten Verbindungen; diese Eigenschaft ist beispielsweise für die Herstellung von Ölen zur Verarbeitung von Gummierzeugnissen sehr wichtig. Bei Ölen, die zur Verarbeitung von Gummi bestimmt sind, ist es erwünscht, und durch bestimmte Spezifikation vorgeschrieben, den Raumteil der gesättigten Verbindungen bei oder unter 15 Vol.-% zu halten. Um dieses Ziel zu erreichen, sind zahlreiche Verarbeitungsstufen notwendig, wie Destillation und Verschneiden verschiedener aromatenreicher Kohlenwasserstoffe.
  • Es ist ein Ziel der Erfindung, aromatische Öle mit verringertem Gehalt an gesättigten Verbindungen, insbesondere einem Gehalt unter etwa 15 Vol.-*, herzustellen.
  • Es wurde gefunden, daß man aromatische Öle mit vermindertem Gehalt an gesättigten Verbindungen erhalten kann, wenn man eine Extraktphase in einem Lösungsmittel-Extraktionsverfahren mit einem Kohlenwasserstoff, der einen größeren Raumteil aromatischer Kohlenwaaserstoffe und 1 - 30 Vol.-% gesättigte Verbindungen enthält, zusammenbringt und daraus ein aromatisches Öl mit verringertem Gehalt an gesättigten Verbindungen gewinnt. Wie ferner gefunden wurde, kann der Kohlenwasserstoff einen geringeren oder größeren Gehalt an gesättigter Verbindung als das aromatische Öl besitzen, das man erhält, wenn man die Extraktphase ohne Vermischung mit dem Kohlenwasserstoff einem Extrahierverfahren unterwirft.
  • Bei dem Verfahren der Erfindung wird eine Extraktphase (vorzugsweise ein Destillat-Extrakt), die ein aromatisches Öl und ein für Aromaten selektives Lösungsmittel enthält, in einem Lösungsmittel-Extraktionsverfahren mit einem Kohlenwassersbff in BerUhrung gebracht, der einen größeren Raumteil aromatischer Kohlenwasserstoffe, etwa 1 - 30 Vol.-% gesättigte Kohlenwasserstoffe und etwa 0 - 20 Vol.- eines für Aromaten selektiven Lösungsmittels enthält, wobei die Gesamtmenge des für Aromaten selektiven Lösungsmittels so bemessen wird, daß sich unter den gewählten Temperatur-, Druck-, und Kohlenwasserstoff-Konzentrationsbedingungen, die während der Extraktion beibehalten werden, eine zweite Extrakt- sowie eine zweite Raffinatphase ausbilden und man die zweite Extraktphase von der zweiten Raffinatphase abtrennt und daraus ein aromatisches Öl gewinnt, das geringeren Gehalt an gesättigten Verbindungen besitzt als das aromatische Öl, das man in einer Lösungsmittel-Extraktion ohne Berührung mit dem Kohlenwasserstoff erhielte.
  • Es wurde gefunden, daß im allgemeinen etwa 0,1 bis 0,5 vorzugsweise etwa 0,12 bis 0,4 Raumteile Kohlenwasserstoff pro Raumteil des in der Extraktphase anwesenden aromatischen Öls die maximale Verminderung des Anteils gesättigter Verbindungen in dem endgültig erhaltenen aromatischen Öl ergeben, wobei unter Extraktphase der lösungsmittelfreie Extrakt verstanden wird. Weiterhin wurde gefunden, daß Anteile der gesättigten Verbindungen im Kohlenwasserstoff von etwa 2 -25 Vol.- zusammen mit etwa 0 - 10, vorzugsweise etwa 0 - 1 Vol.-% Lösungsmittel die günstigsten 'Ergebnisse liefern, d.h., die maximale Herabsetzung des Prozentsatzes gesättigter Verbindungen im endgultig erhaltenen aromatischen Öl.
  • Das Verhältnis des für Aromaten selektiven Lösungsmittels (nachfolgend als Lösungsmittel bezeichnet) zum lösungsmittel freien Extrakt muß so groß sein, daß seine Löslichkeit unter den gewählten Temperatur-, Druck- und Eohlenwasserstoff-Konzentrationsbedingungen im lösungsmittelfreien Extrakt überschritten wird, damit sich zwei getrennte flüssige Phasen ausbilden, nämlich eine zweite Raffinatphase, die wenig oder kein Lösungsmittel enthält, und eine damit nicht mischbare zweite Extraktphase, die das Xösungsmittel und extrahierte Kohlenwasserstoffe enthält. Die zweiten Extrakt- und Raffinatphasen bilden sich aus, wenn man (a) die Löslichkeitsgrenzen des Lösungsmittels im lösungsmittelfreien Extrakt bei einer gegebenen Temperatur überschreitet,(b) die Temperatur des Lösungsmittel. enthaltenden Extrakts herabsetzt,(c) in die Extraktphase einen Kohlenwasserstoff eindrückt, oder durch eine Eombination der vorstehenden Maßnahmen. Bei dem Verfahren der Erindung werden allgemein etwa 0,5 - 20, vorzugsweise etwa 1 - 10 Raumteile des Lösungsmittels pro Raumteil des lösungsmittelfreien Extrakts angewandt. Der in der Extraktionszone herrschende Druck wird so hoch gewählt daß unter den Flüssig-Flüssig-Extraktionsbedingungen die Verdampfung von lösungsmittelfreiem Extrakt oder Lösungsmittel im wesentlichen vermieden wird. Die üblichen Drucke von etwa 0 - 7 atü sind hinreichend, wobei es sich versteht, daß man den für einen gegebenen Fall benötigten Druck durch einen Versuch bestimmt. Das Verfahren der Erfindung läßt sich bei Temperaturen zwischen etwa 29 und 7100 durchführen, wobei die zu wählende Temperatur vom Ausgangsmaterial, dem Lösungsmittel(gemisch), dem Verhältnis von Lösungsmittel: Beschickung, der Anzahl von Extraktionsstufen, dem beabsichtigten Extraktionsgrad und gegebenenfalls den Anteilen eines Hilfs-Lösungsmittels abhängt. Im allgemeinen wird das -Verfahren der Erfindung bei Temperaturen von etwa 37 bis 600C durchgeführt.
  • Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bringt man eine Extraktphase, die etwa 0,5 bis 20 Raumteile Lösungsmittel pro Raumteil des lösungsmittelfreien Extrakts, insbesondere des Deatsillat-Extrakts, den man durch Lösungsmittel-Extraktion eines Schmieröl8 bei einer Temperatur von etwa 71 bis 12100 erhält und der nachfolgend als primärer Destillatextrakt bezeichnet wird, in Berührung mit einem Kohlenwasserstoff, der weniger als 1 % Lösungsmittel enthält, und zwar in einem Volumenverhältnis von Kohlenwasserstoff zu lösungsmittelfreiem Extrakt bis hinauf zu etwa 0,5:1, und setzt die Temperatur auf unter 71°C heran, damit sich zweite Extrakt- und Raffinatphasen ausbilden. Die zweite Extraktphase wird dann von der zweiten Raffinatphase abgetrennt und daraus nach dem Abtreiben des Lösungsmittels ein aromatisches Öl gewonnen, dessen Prozentgehalt gesättigter Verbindungen unter etwa 15 Vol.-% liegt.
  • Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß man die Temperatur des Primärextrakts, wie beschrieben, auf unter 710C senkt, dadurch eine zweite Raffinat- und eine zweite Extraktphase erhält, die zweite Extraktphase von der zweiten Raffinatphase abtrennt und die abgetrennte zweite Extraktphase mit dem Kohlenwasserstoff in Berührung bringt, und dadurch eine dritte Raffinat- und Extraktphase erhält. Nach der Abtrennung der dritten Extrsktphase und der Entfernung des Lösungsmittels wird ein aromatisches Öl erhalten, dessen Gehalt an gesättigten Verbindungen unter 15 Vol.-% liegt. Die bevorzugte Quelle des Kohlenwasserstoffs ist das bei den vorstehenden bevorzug-ten Ausführungsformen des Verfahrens erhaltene. Material.
  • d. h., dieses Kohlenwasserstoffmaterial wird der ersten Extraktphase unter ständigem Rücklauf des Eohlenwasserstoffmaterials zugesetzt.
  • Obwohl sich Destillatextrakte aus der Extraktion von verschiedenen Typen von Schmierölfraktionen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignen, sind Extraktlösungen, die aus der Extraktion von Schmierölfraktione für Raffinate mit hohem Viskositätsindex (wenigstens etwa 85) stammen, besonders nützlich.
  • Verschiedene Schmieröl-Extraktlösungen eignen sich als Extraktionsmittel zur Durchlhrung des Verfahrens der Erfindung. Besonders geeignete Extraktlösungen erhält man durch Extrahieren von Schmieröldestillaten für die Herstellung von Schmierölraffinaten, die eine Viskosität von wenigstens etwa 200 SUS (Saybolt Universal Seconds) bei 37,8°C haben, wie die sogenannten 200-, 250-, 580 5 und schweren Destillate.
  • Der Exrakt soll mit anderen Worten Kohlenwasserstoffe enthalten, die ein Molgewicht von wenigstens etwa 300, vorzugsweise etwa 350 - 500 besitzen. Es sind Jedoch auch Extraktlösungen geeignet, die man bei der Herstellung von sog. Brightstock durch Lösungsmittelextraktion von kurzgeschnittenen Rückständen, im allgemeinen nach Entasphaltierung, erhält und deren Molgewichte in der Größenordnung von 600 - 800 liegen, d. h. Brightstock-Extraktphasen.
  • Das zur Durchführung der Erfindung verwendete Kohlenwasserstoffmaterial enthält im allgemeinen bis zu etwa 30 Vol.-% gesättigte Verbindungen und bis zu etwa 20 Vol.-% Lösungsmittel, wobei der Rest gewöhnlich wenigstens zum größeren Raumteil aus aromatischen Verbindungen besteht. Das.Kohlenwasserstoffinaterial kann demnach ein lösungsmittelfreier Destillatextrakt sein, wie vorstehend beschrieben, der jedoch die Grenzen der Prozent-Anteile an gesättigten Verbizdungen und Lösungsmitteln einhält. Unter dem Ausdruck gesättigte Verbindungen werden die in Destillatextrakten vorkommenden paraffinischen und alicyclischen Verbindungen verstanden.
  • Das Kohlenwasserstoffmaterial kann deshalb ein durch Abtreiben des Lösungsmittels erhaltener Destillatextrakt aus der Herstellung von Schmierölen sein. Wie bereits erwähnt, wird bei einer besonders bevorzugten Ausfuhrungsform der Erfindung das Kohlenwasserstoffmaterial verwendet, das man nach dem Abtreiben des Lösungsmittels aus einem Sekundärextrakt erhält, der sich durch Abkühlung des primären Destillat-extrakts und durch Rückführung dieses Kohlenwasserstoffmaterials in den primären Destillatextrakt bildet.
  • Das Verfahren der Erfindung läßt sich allgemein bei jedem tÜ85ig- F1üssig-Lösungsmitteleztraktionsverfahren anwenden, in dem zwei getrennte flüssige Phasen im Gegenstom zueinander geführt werden. Das Verfahren der Erfindung ist deshalb nicht nur für solche Flüssig-Flüssig-Gegenstrom-Lösungsmittelextraktionen anwendbar, bei denen das zu fraktionierende flüssige Gemisch mit einem einzigen selektiven Lösungsmittel in Kontakt gebracht wird, sondern auch bei dem sog. "Duo Sol"-Lösungsmittelextraktionsverfahren,bei dem die zu trennende flüssige Mischung etwa in der Mitte einer Extraktionszone zugeführt wird, in der zwei nichtmischbare Lösungsmittel unterschiedlicher Dichte im Gegenstrom geführt werden. Das zur Durchführung der Erfindung verwendete selektive Lösungsmittel kann spezifisch schwerer oder leichter als der zu verarbeitende lösungsmittelfreie Destillatextrakt sein und aus einem der folgenden bekannten selektiven Lösungsmittel. (d. h. Hauptlösungsmitteln) wie Nitrobenzol, flüssigem Propan und Schwefeldioxyd, ß, ß2-Dichloräthyläther (aiorex), Phenolen (Selecto), Furfurol, N-Nethyl-2-pyrrölidon, flüssigem Fluorwasserstoff oder anderen bekannten organischen und anorganischen Selektivlösungsmitteln bestehen, wobei Furfurol und N-Methyl-2-pyrrolidon bevorzugt werden. Außerdem kann es zweckmäßig sein, Verdünner, Hilfslösungsmittel oder in besonderen Fällen auch Antilösungsmittel zu verwenden, um die Selektivität des Hauptlösungsmittelsabzuwandeln, den Schmelzpunkt des Hauptlösungsmittels zu senken, um seine Verwendung bei niedrigen Temperaturen möglich zu machen oder aus anderen Gründen. Der Anteil des Hilfslösungsmittels kann dn besonderen Bedingungen angepaßt werden; üblicherweise wird man etwa 1 - 20 oder mehr Gewichtsprozent'bezogen auf das Hauptlösungsmittel' verwenden. Das Hilfslösungsmittel soll im erwünschten Ausmaß mit dem Hauptlösungsmittel mischbar und vorzugsweise eine neutrale Verbindung sein. Beispiele für geeignete Hilfslösungsmittel sind Wasser, die Sulfolane, etwa 2,2- oder 2,3-Dimethylsulfolan und dgl.; verschiedene Nitrile wie Acetonitil, Bis-2-cyanoäthyläther und dgl.; verschiedene Äther wie Diäthyläther, Metbyl-tert= butyläther; Glykole oder ihre Äther, Tetrahydrofuran und dergleichen, halogenierte Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel wie Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Äthyldichlorid, Trichloräthan, Tetrachloräthan und dergleichen; Ester der Kohlensäure und ein- oder zweiwertiger Carbonsäuren, beispielsweise Diäthylcarbonat, Bis-2-hydroxyäthylcarbonat, Bis-2-chloräthylcarbonat, Bis-2-methoxyäthylcarbonat, Äthylencarbonat, n-Butylformiat, Methylfuroat, Dimethyloxalat, Diäthylsuccinat, Dimethylphtalat, Dimethylisophthalat und dergleichen sowie Ketone, z. B. Methyläthylketon, Methyl isobutylketon und dergleichen.
  • Bei der Extraktion kann man eine kleine Menge eines geeigneten oberflächenaktiven Mittels zusetzen, um die Leistung der Extraktionsanlage zu erhöhen. So kann man langkettige Ester von Perfluoralkyl-Älkoholen oder Perfluoralkyl-Säurenr -Amiden- und-Aminen und dergl. in geeigneten Konzentrationen von etwa 0,001 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Lösungsmittelgewicht ,- verwenden, Zur Abtrennung des extrahierten Materials aus der Extraktphase und der Rückgewinnung des Lösungsmittels lassen sich alle bekannten Maßnahmen anwenden. So ist es meist zweckmäßig, die extrahierten Stoffe aus der Extraktphase mit oder ohne Hilfe eines Strippgases wie Stickstoff, Sohlendioxid und dergl., zu destillieren. Die Lösungsmittel können in manchen Fällen aus der Extrakt schicht durch Kristallisieren oder Auswaschen mit einem dafür hochselektiven Lösungsmittel, wie Äthern, zurückgewonnen werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann taktweise, kontinuierlich oder halbkontinuierlich sowie in einer oder mehr tatsächlichen oder theoretischen Stufen durchgeführt werden, wobei man die bisher zur selektiven Lösungsmittelraffination von Erdölfraktionen üblichen Misch- und Trennanlagen verwenden kann. Verschiedene Typen von Flüssig-Flüssig-Extraktionsverfahren und geeigneten Ausrüstungen -sind z. B. beschrieben in "Chemical Engineers' Hsndbook" (Verlag: M6Graw-Hill Publishing Co., New York, 1950), ab Seite 716 und ab Seite 474.
  • Die Erfindung soll an Hand der nachfolgenden Beispiele weiter erläutert werden.
  • Beispiel 1 Ein Abscheider mit Riilireinrichtung wurde mit 90,8 1 eines Schmierölextrakts, der 13 Vol.-% 1g n¢stfreies enthielt Ö1, das 20 Vol.-% gesättigte Verbindungen4ind 87 Vol.-% Furfurol-Lösungsmittel enthielt, sowie 2,271 1 eines Kohlenwasserstoffs, der weniger als 1 % Furfurol-Lösungsmittel, 22,1 Vol.-% gesättigte Verbindungen und im übrigen aromatische Kohlenwasserstoffe enthielt, beschickt. Das Gemisch wurde 15 Minuten lang gerührt und seine Temperatur auf 54,4°C eingestellt. Beim Absetzen bildete das Gemisch zwei Phasen, und nach 30 Minuten wurde eine Extraktphase (87,1 1) abgezogen. Nach dem Abtreiben des Lösungsmittels aus der Extraktphase enthielt das aromatische Öl 9,6 Vol.-% gesättigte Verbindungen.
  • Beispiel 2 Ein Abscheider wurde mit 89 1 eines Schmierölextrakts, der 13 Vol.-% lösungsfreies Ö1, das 20 Vol.-% gesättigte Verbindungen aufwies, sowie 87 Vol.-% Furfurol enthielt, beschickt. Diesem Extrakt wurden 4,447 1 eines Kohlenwasserstoffs zugesetzt, der weniger als 1 % Furfurol, 22,1 % gesättigte Verbindungen und im übrigen aromatische Kohlenwasserstoffe enthielt. Die Temperatur des Gemischs wurde unter Rühren auf 54,40C eingestellt. Beim nachfolgenden Absetzen bildete das Gemisch zwei Phasen, und nach 30 Minuten wurde die Extraktphase von der-Raffinatphase getrennt und ergab nach dem Abtreiben des Furfurols ein aromatisches Öl mit 9,9 Vol.-% gesättigten Verbindungen.
  • Beispiel 3 Ein Abscheider wurde mit 83,3 1 Schmierölextrakt, der 13 Vol.-% Ö1, welches 20 Vol.-% gesättigte Verbindungen enthielt, sowie 87 Vol.-% Furfurol enthielt, beschickt.
  • Diesem Extrakt wurden 2,31 1 eines Kohlenwasserstoffs zugesetzt, der weniger als 1 ffi Furfurol, 7,8 Vol.-% gesättigte Verbindungen und im übrigen aromatische Eohlenwasserstoffe enthielt. Die Temperatur des Gemischs wurde unter Rühren auf 54,4°C eingestellt, wobei das Gemisch beim Absetzen zwei Phasen ausbildete. Nach 30 Minuten wurde die Extrakt- von der Raffinatphase getrennt und nach dem Abtreiben des Furfurols aus der Extraktphase ein aromatisches Öl erhalten, das 8,5 Vol.-% gesättigte Verbindungen enthielt.
  • BeisPiel 4 Ein Abscheider wurde mit 89 1 eines Schmierölextrakts mit einer Temperatur von 71,100, der 13 Vol.-% eines Öls, das 20 Vol.-% gesättigte Verbindungen enthielt, und 87 Vol.-% Furfurol enthielt, beschickt. Die Temperatur wurde unter Rühren auf 54,4°C gesenkt. Nachdem sich im Laufe von 30 Minuten zwei Phasen ausgebildet hatten, wurde die Extraktphase (83,) 1) abgezogen. Nach der Entfernung des Furfurol aus der Extraktphase hinterblieb ein aromatisches Öl mit 11,3 Vol.-gesättigter Verbindungen.
  • Die Beispiele 1 - 4 zeigen deutlich das hervorragende Ergebnis des Verfahrens der Erfindung bei der Verminderung des Anteils gesättigter Verbindungen in einem aromatischen Ö1.
  • Aus den Beispielen 1 und 2 geht hervor, daß eine Herabsetzung des Anteils gesättigter Verbindungen in einem aromatischen Öl selbst dann eintritt, wenn der Prozentgehat gesättigter Verbindungen im Kohlenwasserstoff, der mit der Extraktphase vereinigt wird, höher liegt als der Prozentgehalt, den man bei der Extraktion der Extraktphase nach dem in Beispiel 4 beschriebenen Verfahren erhält.

Claims (8)

  1. PATENTANSPRÜCHE
    Verfahren zur Verminderung des Anteils von gesättigten Verbindungen in einem aromatischen Eohlenwasserstoff-(EW)-öl durch Lösungsmittel (LM)-Extraktion, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß man eine Extraktphase, die ein aromatisches EW-öl und ein für Aromaten selektives LM enthält, mit einem KW-gemisch, das einen größeren Anteil aromatischer KW, etwa 1 - 30 Vol.-% gesättigte Verbindungen und etwa 0 - 20 Vol.- eines für Aromaten selektiven IM enthält, zusammenbringt, wobei die Gesamtmenge des für Aromaten selektiven IM so bemessen wird, daß sich unter den gewählten Temperatur-, Druck- und KW-Konzentrationsbedingungen der Extraktion eine zweite Extraktphase sowie eine zweite Raffinatphase bilden, und daß man die zweite Extraktphase von der zweiten Raffinatphase abtrennt und aus der zweiten Extraktphase ein aromatisches EW-öl mit vermindertem Anteil von gesättigten Verbindungen gewinnt.
  2. 2) Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c, h g e k e n nz e i c h n e t , daß das Volumenverhältnis des EW-gemischs zu dem in der -Extraktphase vorhandenen aromatischen EW-öl zu etwa 0,1 - 0,5, insbesondere etwa 0,12 - 0,40 gewählt wird.
  3. 3)- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e k e nnz e i c h ne t, daß ein KW-gemisch zugesetzt wird, das weniger als 10 Vol.-% des für Aromaten selektiven LM's enthält.
  4. 4) Verfahren nach Anspruch 3 , d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß ein KW-gemisch zugesetzt wird, das etwa 0 - 10, insbesondere 0 - 1 Vol.-% des fUr Aromaten selektiven DM's enthält.
  5. 5) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 4, d a d u r c h g e k e n n z e i c h ne t, daß ein EW-gemisch eingesetzt wird, dessen Gehalt an gesättigten Verbindungen etwa 2 - 25 Vol.-% beträgt.
  6. 6) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 5 , d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß als für Aromaten selektives LM Furfurol verwendet wird.
  7. 7) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 6 , d a d u r c h g ek e n n z e i c h n e t , daß als Extraktphase ein SchmierölextrAkt verwendet und die Extraktphase mit dem Bf-gemisch bei einer Temperatur von etwa 70 -122°C zusammengebracht wird und die Bildung der zweiten Extrakt- und Raffinatphase bei einer Temperatur von etwa 29 - 70, insbesondere etwa 37 - 600C vorgenommen wird.
  8. 8) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 7 , d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß als Extraktphase ein Brightstock-Extrakt verwendet und die Bildung der zweiten Extrakt- und Raffinatphasen bei einerTemperatur von etwa 29 - 710 vorgenommen wird.
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