DEU0003392MA - - Google Patents

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DEU0003392MA
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 15. Juni 1955 Bekanntgemacht am 27. Dezember 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Bolekoöl wird aus in tropischen Regionen in Äquatornähe vorkommenden Mandelbäumen vom Typ »OnguekoaKlaineana Pierre« oder »Onguekoa Gore Engler« gewonnen. Die darin vorliegenden, Triglyceride bildenden Fettsäuren enthalten etwa 50% Isansäure und 40'% Isanolsäure.
Es ist bekannt, Isan- und Isanolsäure aus Bolekoöl mit Alkoholen, Kohlenwasserstoffen oder Mischungen davon zu extrahieren (Kaufmann und Mitarbeiter, Fette und Seifen, 53 (1951), 537 bis 542). Jedoch gestatten diese Verfahren die selektive Extraktion der genannten Säuren nicht.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur selektiven Extraktion dieser beiden Hauptbestandteile des Bolekoöls. Das Verfahren besteht aus zwei aufeinanderfolgenden Extraktionen. Die erste Extraktion wird mit unterhalb 75° siedenden Kohlenwasserstoffen durchgeführt und die zweite mit chlor- oder sauerstoffhaltigen Lösungsmitteln. Im Extrakt der ersten Extraktion liegt der größere Anteil an Isansäure und nur ein sehr geringer Anteil der Isanolsäure in Form von Glyceriden vor. Im Gegensatz dazu ist der Extrakt der zweiten Extraktion reich an Isanolsäure. Ein Vorteil des
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erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß ein an Isansäure reiches öl großer Stabilität erhalten wird, mit dem Verfahren durchgeführt werden können, die bei Verwendung des Bolekoöls an sich unmöglich sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch zur Behandlung von Öl geeignet, das durch Pressen aus Mandeln erhalten wird. Die Ausbeute aus solchem öl ist größer, als wenn die Mandeln direkt ίο extrahiert werden. Wemn die Mandeln nur gepreßt werden, ist es schwierig, erhöhte Temperaturen während des Pressens zu vermeiden, durch die mehr oder weniger wesentliche Veränderungen, des Bolekoöls erfolgen.
Für die erste Extraktion sind Hexane, Pentane, Butane oder Mischungen aliphatischer Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Petroläther, geeignet. Es ist vorteilhaft, die erste Extraktion bei Temperaturen von etwa 150 durchzuführen, um eine an Isanolsäure arme und an Isansäure reiche Mischung zu erhalten. Das Verfahren kann bei Verwendung von flüchtigen Kohlenwasserstoffen, wie Butan, unter Druck durchgeführt werden.
Die Wahl des Lösungsmittels für die zweite Extraktion ist nicht so wesentlich wie bei der ersten Extraktion. Vorteilhafterweise werden Verbindungen verwendet, deren Endsiedepunkt nicht zu hoch liegt, weil sonst die Abtrennung der extrahierten Produkte schwierig wird. Vorzugsweise werden daher Schwefeläther, Methylchlorid, Methylenchlorid, Chloroform, Aceton, Tetrachlorkohlenstoff, Isopropanol usw. verwendet. Die zweite Extraktion erfolgt vorzugsweise bei Temperaturen um 350·
Durch die nochmalige Extraktion der extrahierten Produkte soll der Gehalt an Isan- und Isanolsäure erhöht werden.
Geeignete Vorrichtungen richten sich nach den besonderen Bedingungen und insbesondere den behandelten Mengen. Das Verfahren der Erfindung an sich ist selbstverständlich unabhängig von den verwendeten Vorrichtungen.
Vor der selektiven Extraktion können die Man>deln mit Methanol behandelt werden. Diese zusätzliche Extraktion wird, angewendet, wenn die Mandein infolge unsachgemäßer Lagerung mehr oder weniger verdorben sind.
Ganz allgemein, sollen die für die Extraktion verwendeten Lösungsmittel so wasserfrei als möglich sein. Es wurde gefunden, daß durch die Gegenwart von Wasser die Verfahrensausbeuten verringert werden und die Qualität der erhaltenen Produkte verschlechtert \vi,rd.
Beispieli
In einen Soxleth-Apparat wurden 500g geraspelte Onguekoa-Mandeln eingeführt. Zwischen 15 und 20° wurde dann mit Hexan extrahiert. Nach 15 Stunden wurde die Extraktion beendet und das Lösungsmittel abdestilliert. Es wurden 160 g eines
gelben klaren, nur wenig viskosen Öls (500 oP bei 20°) erhalten. Das Öl war vollständig stabil, seine Farbe und sein Säuregrad wurden durch 2stüiidiges Erwärmen auf ioo° nicht verändert.
Es kann mehrere Monate bei Raumtemperatur aufbewahrt werden, ohne daß irgendwelche Verände- 6g rungen festzustellen sind. Die Hydroxylzahl des Öls liegt zwischen 50 und 55.
Der Rückstand der ersten Extraktion wurde anschließend , in gleicher Weise in einem Soxleth-Apparat für lauwarme Lösungsmittel in Gegenwart von Aceton behandelt. Die angewendeten Temperaturen lagen zwischen 35 und 400. Nach dem Abdampfen des Lösungsmittels erhielt man 150 g eines rötlichen, klaren, viskosen Öls (900 cP bei 20°). Es besaß die gleiche Stabilität wie das Bolekoöl selbst Die Hydroxylzahl des bei der zweiten Extraktion erhaltenen Öls liegt bei 110 bis 115.
Beispiel· 2
Eine Fäulnis der Onguekoa-Mandel zeigt sich an einer Rotfärbung ihrer Haut,, des weiteren wird dadurch der Ölextrakt bei bekannten Verfahren dunkel gefärbt und ist zeitweilig trübe.
Wenn man die verdorbenen Mandeln 48 Stunden in der Kälte (15 bis 200) in Methanol einweicht und anschließend nach dem Verfahren des Beispiels ι behandelt, erhält man genau die gleichen öle wie bei der Extraktion von Mandeln guten Zustande.
Beispiel 3
Ein durch Prassen erhaltenes schwärzliches, trübes und sehr viskoses Bolekoöl wurde in folgender Weise behandelt:
536 g des Öls wurden in einen Extrakte«· für 9j Flüssigkeiten eingebracht, in dem bei 15 bis 200 Methanol umlief. Das Lösungsmittel löste sich langsam im der Ölphase, deren Volumen nicht wesentlich verändert wurde. Nach dem Abdestillieren und Wiedergewinnen des Extraktionslösungsmittels verblieben 80 g eines orangen, viskosen Öls, das auch nicht lipoide Substanzen enthielt.
Das behandelte Öl wurde anschliießendi mit Petroläther extrahiert. Dabei vergrößerte sich das Volumen der Ölphase auf etwa das Vierfache des Anfangs wertes. In diesem Augenblick trat plötzlich eine Trennung ©in, und das die obere Phase bildende Lösungsmittel schied, sich gleichzeitig mit einem an Isansäuire reichen Triglyceriid ab. Es no wiurdie 6 Stunden weiter extrahiert und dann der Petroläther abdestilliert. Man erhielt 159 g eines orangen, klaren Öls mit fast den gleichen Eigenschaften wie das Öl im Beispiel 1 (Viskosität 550 eP bei 20°, Hydroxyl-zalhl 55 Ibis 60).
Bei der Extraktion mit Schwefeläther wurden 205 g eines rötlichen Öls erhalten, das stark dem des Beispiels 1 ähnelte (Viskosität 950 cP bei 200, Hydroxylzahl 110).

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE:
    i. Verfahren zur Extraktion von Bolekoöl, insbesondere aus Onguekoa-Mandeln oder daraus durch Pressen erhaltenen Ölen, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst mit Kohlen-
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    Wasserstoffen mit Siedepunkten unter 750 und dann mit cihlor- oder saueirstoffhaltigen Lösungsmitteln extrahiert.
  2. 2. Verfahren nadh Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kohlenwasserstoffe Butane, Pentane oder Hexane verwendet.
  3. 3. Verfahren nadh Anspruch. 1, dadurch gekennzeichnet, daß man mit Mischungen von Kohlenwasserstoffen, wie Petroläther, extrahiert.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als chlor- oder sauerstoff hai ti ge Lösungsmittel Methylchlorid Methylendhloirid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Schwefelätiher, Aceton oder Isopropanol verwendet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mandeln vor den beiden Extraktionen in der Kälte mit Methanol behandelt werden.
    In Betracht gezogene Druckschriften:
    Ubbelohdes Handbuch der Chemie und Technologie der Öle und Fette, II. Band, i.Abt, 1932, S. 129, 130;
    Grün/Halden, Analyse der Fette und Wachse, Bd. II, 1929, S. 143;
    Fette und Seifen, 53, S. 537 bis 542 (1951).

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