DE965038C - Gestaengelose Steuerungsanordnung fuer Duplexpumpen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine gestängelose Steuerungsanordnung für Duplexpumpen, die es ermöglicht, bei Erhöhung der Sicherheit des Umsteuervorganges und Einfachheit der Steuereinrichtung die Steuerschieber ohne die Anwendung von Differentialkolben und Hilfsschieber zu verstellen.

Die bekannten halb mechanischen gestängelosen Steuerungen für Verbund- und Simplexbauart, bei denen die formschlüssig mit dem Verteilerschieber ίο verbundenen Umsteuerschieber über einen mechanisch oder durch Frischdampf verstellten Hilfsschieber mit Dampf umgestellt werden, sowie die gestängelosen Schieber Steuerungen für Kolbendampfmaschinen verwenden Steuerschieber mit ein- und auch beidseitig am Verteilerschieber angeordneten kleinen und größeren Differentialkolben.

Die Steuerschieber für Kolbendampfmaschinen mit und ohne Kurbeltrieb werden durch Beaufschlagung des größeren Differentialkolbens mit Zylinderdampf in Bewegung gesetzt, und durch darauffolgende Beaufschlagung des kleineren Differentialkolbens mit Frischdampf wird der volle Umsteuerweg beendet.

Eine bekannte Schiebersteuerung für doppeltwirkende Antriebsmaschinen mit- Kolben verwendet auch Hauptschieber in Form eines Differentialkolbens, an dessen einem Ende noch ein von einem Anschlag bewegter Hilfsschieber angebracht ist.

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Hat der Hauptschieber in einer Richtung die Mittelstellung erreicht durch Beaufschlagung mit Zy linderdampf, so wird der Steuerweg durch die nachfolgende Frischdampfbeaufschlagung des Hilfs-Schiebers beendet, und in der anderen Bewegungsrichtung verstellt sich der Hauptschieber mittels nach und nach zugeführtem Zylinder- und Frischdampf durch Beaufschlagung eines kleinen Antriebskolbens.

ίο Für Duplexpumpen ist weiterhin eine gestängelose Steuereinrichtung bekannt, welche mit zwei Flachschiebern als Verteilerschieber arbeitet, die in die kolbenförmigen Umsteuerschieber formschlüssig eingesetzt sind. Einer dieser Kolbenschieber ist zusätzlich mit einer Kolbenscheibe größeren Durchmessers versehen, weil einerseits für die Verstellung die Differentialkolbenwirkung erforderlich ist und andererseits diese Formgebung das Anfahren bei jeder Stellung der Kolben und Schieber ermöglicht.

Diese bekannten Steuereinrichtungen sind. Lösungen, die einen hohen Anteil am Gesamtaufwand der Arbeitsmaschine erfordern und die im Aufbau wegen ihrer Trennung in gesonderte Verteil-, Um-Steuer- und Hilfsschieber kompliziert sind. Ferner bieten diese Gestaltungen keine günstigen Voraussetzungen für die Fertigung, Wartung und den Betrieb. Das Ziel der Erfindung ist daher die Schaffung einer wirtschaftlichen Bauart der Steuerungseinrichtung bei gleichzeitiger Erhöhung der Sicherheit, der zwangläufigen Folge der Umsteuerung der Schieber, auch bei niedrigster Hubzahl.

Erfindungsgemäß wird dies durch zwei Steuerschieber erreicht, welche wechselweise für die zwei innerhalb eines Hubes einander nachlaufenden Arbeitskolben für den Antrieb der Duplexpumpe als Verteilerschieber wirken und die hinsichtlich der Arbeitsmittelführung derart einander zugeordnet sind, daß der vo>r der Hubendstellung des einen Arbeitskolbens als Arbeitsmittelverteilschieber für diesen Arbeitskolben dienende Steuerschieber gleichzeitig als Umsteuerschieber für den Arbeitsmittelverteilschieber des anderen Arbeitskolbens wirksam ist.

Um eine vorteilhafte Dampfführung zu erreichen und verlustbringende Rohrleitungen zu vermeiden, werden die Steuerschieber in Weiterbildung der Erfindung als Hohlkolben von gleichem Durchmesser ausgebildet. Diese Hohlschieber vereinigen den Arbeitsmittelverteilschieber und den Umsteuerschieber in einem Bauteil mit gleichem Außendurchmesser. Die sichere Folge der Umsteuervorgänge und den vollen Umsteuerweg der Steuerschieber gewährleistet diese Steuereinrichtung dadurch, daß der Steuerschieber des einen Arbeitskolbens bei seiner Umstellung die Umsteuerleitung des Steuerschiebers des anderen Arbeitskolbens vorschaltet und dieser Schieber dann, vom zugehörigen Arbeitskolben gesteuert, durch abgezweigten Zylinderdampf im richtigen Zeitpunkt voll umgestellt und durch Zylinderdampf verriegelt wird. Der Steuerschieber, welcher die Vorschaltung bewirkte, wird ab diesem Zeitpunkt bis z,u seiner Umstellung mit Abdampf verrißgelt. Diese Wechselwirkungen zwischen den Steuerschiebern und den Arbeitskolben und Steuerschiebern treten in jeder beliebigen Stellung der Schieber und Kolben während des Anlaufes der Pumpe ein, und mit der stetigen Folge wird die Arbeitsweise erreicht, die einer Dampfpumpe mit 90⁰ Kurbclversetzung entspricht, welche bekanntlich infolge ihrer gesetzmäßigen gleichmäßigen Förderung ohne Druckwindkessel arbeitet.

Mit der erfindungsgemäßen Steuerungsanordnung sind nied'rigste Hubzahlen bei gleichmäßigem Lauf möglich, und ihr Vorteil besteht deshalb auch darin, daß Duplexpumpen mit dieser Steuerungsanordnung auch für der Simplexbauart vorbehaltene Verwendungszwecke benutzbar sind, so daß die Vorzüge der letzteren gleichzeitig ausgenutzt werden können.

Ein weiterer Vorteil liegt in der konstruktiven Beweglichkeit und in ihrer Eignung für jeden Dampfdruck und hohe Überhitzung. Die Steuerung nach der Erfindung eignet sich deshalb für horizontal und für vertikal einzubauende Duplexpumpen, bei denen es besonders auf eine geringe Baulänge bzw. Baiuhöhe ankommt. Diese Forderung besteht für den Anwendungsbereich von Duplexpumpen zur Kiesseispeisung auf Schiffen und Lokomotiven.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand go an einem Ausführungsbeispiel schematisch erläutert, und zwar zeigt

Abb. ι Arbeitskolben K₁ und K₂ im oberen Totpunkt,

Abb. 2 Arbeitskolben K₁ im oberen und Arbeitekolben K₂ im unteren Totpunkt,

Abb. 3 Arbeitskolben K₁ und K_z im unteren Totpunkt,

Abb. 4 Arbeitskolben K₁ im unteren und Arbeitskolben K₂ im oberen Totpunkt.

Nach Abb. 1 hat der Kolben K₁ über die Kanäle 1,9 Frischdampf erhalten und den Kanal 4 freigegeben. Der Schieber^ wird über die Kanäle 3, 15 umgesteuert. Der Dampf entweicht über die Kanäle 18, 6,2. Der Kolben K₂ erhält über die Kanäle 1, 17 Frischdampf. Der Abdampf entweicht über die Kanäle 16, 2.

Nach Abb. 2 gibt der Kolben K₂ den Kanal 12 frei. Über die Kanäle 11, 10 wird der Schieber S₁ umgesteuert. Der Dampf entweicht über die Kanäle 7,

Der Kolben K₁ erhält über die Kanäle 1, 8 Frischdampf. Der Abdampf entweicht über die Kanäle 9, 2.

Nach Abb. 3 gibt der Kolben K₁ den Kanal frei. Über die Kanäle 6, 18 wird der Schieber S₂ umgesteuert. Der Abdampf entweicht über die Kanäle 15,3,2. Kolben K₂ erhält über die Kanäle 1, 16 Frischdampf. Der Abdampf entweicht über die Kanäle 17, 2.

Nach Abb. 4 gibt der Kolben K₂ den Kanal 13 frei. Über die Kanäle 14, 7 wird der Schieber S₁ umgesteuert. Der Dampf entweicht über die Kanäle 10, 11,2. Der Kolben K₁ erhält über die Kanäle i, 9 Frischdampf. Der Abdampf entweicht über die Kanäle 8, 2.

Das Arbeitsmedium ist beliebig, vorzugsweise wird Dampf oder Preßluft verwendet.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE:

   i. Gestängelose Steuerungsanordnung für Duplexpumpen, dadurch gekennzeichnet, daß für zwei innerhalb eines Hubes einander nachlaufende Arbeitskolben (K₁, K₂) für den Antrieb der Duplexpumpe zwei wechselweise umsteuerbare Steuerschieber (^₁, ^₂), von denen je einer als Arbeitsmittelverteilschieber je eines Arbeitskolbens dient, hinsichtlich der Arbeitsmittelführung derart einander zugeordnet sind·, daß der vor der Hubendstellung des einen Arbeitskolbens als Arbeitsmittelverteilschieber für diesen Arbeitskolben dienende Steuerschieber gleichzeitig als Umsteuerschieber für den Arbeitsmittelverteilschieber des anderen Arbeitskolbens wirksam ist.
2. 2. Steuerungsanordnung nach Anspruch i. dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Steuerschieber (S₁, S₂) als Hohlkolben von gleichem Durchmesser ausgebildet sind.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   österreichische Patentschrift Nr. 108600;
   französische Patentschrift Nr. 893 002.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

   © 609 737/15 12.56 (709 524/73 5. 57)