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Verfahren zur Behandlung von Wasser, welches für den menschlichen
und tierischen Gebrauch bestimmt ist Durch Wissenschaft und Praxis ist in den letzten
Jahrzehnten der Beweis erbracht worden, daß neben den Hauptnährstoffen die sogenannten
Spurenelemente für die Gesunderhaltung von Mensch und Tier von entscheidender Bedeutung
sind. Beim Menschen finden sich z. B. im Blut, in den Knochen, im Haar, in der Haut,
dem Gehirn und im Gehirnanhang, im Herzen, vor allem aber in den Drüsen (Milz, Galle
und Leber) unter anderem folgende Spurenelemente: Aluminium, Arsen, Bor, Brom, Chrom,
Fluor, Jod, Kupfer, Kobalt, Lithium, Mangan, Molybdän, Nickel, Titan, Zinn, Zink
usw., und zwar teilweise in beachtlichen Mengen. Diese lebensnotwendigen Wirkstoffe
dürfen eine Mindestgrenze nicht unterschreiten, wenn der Gesamtorganismus nicht
schwer gefährdet werden soll.
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Es ist bekannt, daß z. B. in der Leber in besonderem Maße eine Vielheit
dieser Spurenelemente vorhanden ist. Die Natur hat dieses wichtige Organ augenscheinlich
als Reservoir für diese Wirkstoffe geschaffen. Von der Leber aus werden die für
den Gesamtorganismus notwendigen Spurenelemente nach Bedarf durch den Blutkreislauf
den einzelnen Stellen zugeführt. Normalerweise wird daher im Bedarfsfalle der Blutspiegel
durch dieses Reservoir der Leber konstant gehalten.
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Da die lebensentscheidende Bedeutung dieser Spurenelemente hinreichend
bekannt ist, erübrigt es sich, in diesem Rahmen auf Einzelheiten näher einzugehen.
Nur kurz soll hier die besondere Wichtigkeit des Spurenelementes Kupfer Erwähnung
finden, welches in besonderem Maße wichtig für alle Sauerstoffanlagerungen und somit
für die Bildung der roten Blutkörperchen ist.
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Wenn auf der einen Seite die Notwendigkeit diesgr Spurennährstoffe
für den Gesamtorganismus
von Mensch und Tier anerkannt wird, so
bleibt die Frage offen, wie der Organismus dann auf der anderen Seite diese wichtigen
Spurenelemente erhalten kann. Das nächstliegende Mittel wäre die Sicherstellung
der Spurenelemente für den tierischen oder menschlichen Körper auf dem Wege über
die Pflanze. Dieses ist aber heute leider nicht mehr als ein sicherer Weg zu betrachten.
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Seit über 70 Jahren werden mehr oder weniger die Äcker, Gärten,
Wiesen usw. einseitig gedüngt. Man glaubte in den vergangenen Jahrzehnten, daß,
wenn man Kalk, Stickstoff, Phosphor und Kali anwendete, bei ausreichendem Vorhandensein
von Licht, Wärme und Feuchtigkeit die Pflanze alle Voraussetzung hatte, um eine
gute Ernte sicherzustellen. Durch die Anwendung synthetischer Düngestoffe ist der
biologische Kreislauf in den vergangenen Jahrzehnten aufs schwerste durch diese
einseitigen Düngungsmethoden gestört worden. Indem wir heute zwar dem Boden über
dreifache Ernteerträge abringen, haben wir es auf der anderen Seite übersehen, daß
durch die einseitige synthetische Mineraldüngung die Böden die lebensnotwendigen
Spurenelemente nicht genügend bekommen.
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Die Fachgelehrten sind sich heute darüber einig, daß durch einseitige
Düngungsmethoden der letzten Jahrzehnte bereits jetzt schon starke Bodenschäden
eingetreten sind. Zwar versucht man auf Grund dieser neuen Erkenntnisse nunmehr
eine harmonische Düngung herbeizuführen in der Weise, daß auch neben den Hauptnährstoffen
die Spurenelemente gleichfalls mit eingestreut werden. Es ist aber fraglich, ob
der bereits eingerissene Schaden auf diese gedachte Weise noch aufgeholt werden
kann. Der Bauer und Gärtner wird aber immer wieder in Versuchung kommen, möglichst
viel synthetischen Dünger dem Boden zuzuführen, damit er Ernten erreicht, die für
ihn gewichtsmäßig einen möglichst hohen Gewinn sichern. Überblickt man diese Frage
rückschauend, so müssen wir feststellen, daß der natürliche Kreislauf in der Düngung
in den letzten Jahrzehnten vollständig gestört worden ist. Da bekanntlich die Spurenelemente
nicht für immer im Organismus verbleiben, so werden dieselben durch die tierischen
Misscheidungen dem Acker wieder zugeführt. Dieses ist, wie gesagt, seit Jahrzehnten
kaum noch der Fall, da die natürliche Düngung auf Kosten des synthetischen Verfahrens
nachgelassen hat. Bleibt in diesem Sinne noch zu erwähnen, daß die landwirtschaftliche
Produktion heute mehr oder weniger in Städten verbraucht wird, wo aus sanitären
Gründen Klosetts Verwendung finden müssen, die gleichfalls eine schwere Schädigung
des natürlichen Kreislaufes des Düngers vom Acker zum Hof bedeuten. Man hat bisher,
um einen Mangel an Spurenelementen im Boden oder in der Pflanze zu beheben, in erster
Linie versucht, durch eine Mikronährstoffdüngung die Heilung derselben zu erreichen.
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Aber nicht nur dem Boden allein fehlen oft die für die Gesundung von
Mensch und Tier lebensnotwendigen Spurenelemente, sondern auch dem Wasser. In Gegenden,
wo der Boden Mangelerscheinungen zeigt, fehlen auch diese Wirkstoffe mehr oder weniger
dem aus der Unterschicht der Erde entnommenen Wasser. Besonders gefährdet sind daher
Mensch und Tier, die nicht nur durch die Nahrung einen Mangel an Spurenelementen
erhalten, sondern darüber hinaus auch dann noch, z. B. durch eigene Brunnenanlagen,
ein Wasser benutzen, was gleichfalls arm an Spurenelementen ist.
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Zum Teil war der Mangel im Trinkwasser auch bekannt. In Amerika z.
B. bemüht man sich, dem Trinkwasser Fluor zuzuführen, um hierdurch der Erkrankung
an Zahnkaries vorzubeugen. Es wurden auch Wege gezeigt, um einen Mangel an Spurenelementen
durch Mineralsalze, die man künstlichen Mineralwässern beigeben will, zu beseitigen.
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Es wurde auch bekannt, daß man dem Mangel an Spurenelementen - besonders
im menschlichen Organismus - dadurch begegnen wollte, daß man auch Metallsalze des
Eisens, Kupfers oder Kobalts oder eine metallische Jodverbindung dem Backmehl zusetzen
will, um durch das Einbacken und durch den späteren Genuß dieser Backwaren den Mangel
im menschlichen Organismus zu beheben.
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Die Erfindung will nun neue Wege zeigen, um die lebensnotwendigen
Spurenelemente dem menschlichen oder tierischen Organismus zuzuführen. Sie geht
vor allem auch von der Erkenntnis aus, daß nicht nur ein Element, wie z. B. das
Fluor, dem Organismus zur Vorbeugung einer Krankheit zugeführt werden soll, sondern
daß möglichst viele anorganischen Elemente zusammen einen höheren Effekt zu erzielen
vermögen als eines allein.
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Nicht nur die Ernährung ist für die Lebenshaltung des Organismus unbedingt
notwendig, sondern der Organismus muß auch eine bestimmte Menge Flüssigkeit zu sich
nehmen. Auf diese Tatsache baut sich vorliegende Erfindung auf. Wenn aus den vorher
erwähnten Gründen die Sicherstellung -der lebensnotwendigen Spurenelemente über
den Weg der Pflanze und der tierischen Ernährung fraglich geworden ist, so ist letzten
Endes der Weg über die täglich zu nehmende Flüssigkeitsmenge möglich.
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Auch auf diesem Gebiet bedarf es der Umkehr von den bisherigen Methoden.
Gemeint sind hier in erster Linie die großen Wasserversorgungsanlagen der Städte.
Zur Desinfizierung wird bisher diesen Wassermengen künstlich Chlor zugesetzt. Chlor
ist aber eine Substanz, die sehr mit Sorgfalt zu behandeln ist. Bekanntlich sind
die Chlorauswirkungen bei der Pflanzenwelt sehr nachteilig und dürften daher die
Organismen der Menschen und Tiere auch gefährdet sein.
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Jedenfalls dürfte feststehen, daß durch diese einseitige Behandlung
des Trinkwassers auch eine Gefährdung für die Gesundheit von Mensch und Tier auf
die Dauer zu erblicken ist.
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Die vorliegende Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, auf diesem
Gebiet die Einseitigkeit aufzuheben und durch das tägliche Trinkwasser den Menschen
und Tieren die unbedingt lebensnotwendigen Spurennährstoffe zu vermitteln.
In
Brunnenanlagen werden laut der Erfindung z. B. in passende Behälter, die mit wasserbeständigen
Sieben zweckdienlich umgeben sind, die gewünschten Spurenelemente hineingetan. Bevor
diese Metallmehle in der verschiedenen Form zwecks Auflösung eingehängt werden,
muß natürlich vorher das betreffende Wasser durch Vollanalyse untersucht werden,
um zu wissen, welche Spurenelemente bereits vorhanden sind und welche durch dieses
neue Verfahren ergänzt werden müssen. Der Inhalt solcher Behälter, der alle für
die Gesundheit erforderlichen Spurennährstoffe enthält, löst sich langsam im Laufe
der Zeit auf. Damit aber eine Gefahr der Überdosierung vermieden wird, werden in
diese Behälter keine Metallsalze gegeben; dieselben würden durch zu schnelles Auflösen
eine Vergiftung unter Umständen herbeiführen können. Um solche berechtigten Bedenken
nicht aufkommen zu lassen, geschieht die Anreicherung von Trinkwasser auf folgendem
Wege: Für die Füllung solcher gedachten Behälter werden z. B. vermahlene Fabrikationsrückstände
verwendet, wie solche bei der Gewinnung und Verarbeitung von Schwer- und Leichtmetall
und Edelstahl anfallen. In solchen vermahlenen Schlacken sind alle Spurenelemente
enthalten, die der Organismus zur Gesunderhaltung benötigt. In solchen Schlacken
finden sich z. B. die Spurenelemente vor, von denen wir heute mit Bestimmtheit wissen,
daß sie für die Gesundung und Gesunderhaltung des Organismus unerläßlich sind; hierzu
zählen Kupfer, Zink, Eisen, Mangan, Kobalt, Molybdän u. a. Wieweit die übrigen enthaltenen
Spurenelemente für den Organismus wichtig sind, können wir heute noch nicht mit
Bestimmtheit sagen. Fest steht allerdings, daß viele von ihnen sich gleichfalls
in den tierischen und menschlichen Organismen befinden. Wieweit dieselben direkte
oder nur katalytische Wirkung haben, kann man zur Zeit noch nicht sagen.
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Ein besonderer Vorteil für die Verwendung dieser metallhaltigen Schlacken
ist darin zu ersehen, daß die einzelnen wichtigen Spurenelemente in verschiedenen
Verbindungsformen, z. B. als Oxyde und auch in metallischem Zustand, vorhanden sind.
Dieser günstige Umstand trägt dazu bei, daß das enthaltene Oxyd sofort, die feinvermahlenen
Metallgranalien erst langsam durch Einwirkung des Wassers in die oxydische Verbindungsform
umgewandelt werden, was unter Umständen, je nach Aufschluß, Jahre dauert. Unterstützt
kann diese zeitlich erwünschte Wirkung noch dadurch werden, daß man diese Metallschlacke
in Feinst-, Mittel-und gröberes Korn vermahlen läßt. Die Feinstvermahlung wird im
Anfang wirken, die mittlere später und das grießförmige Korn erst nach Jahren.
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Da die vorgeschlagenen Spurenelemente in Fabrikationsbetrieben anfallen,
die nicht reine Metalle, sondern Legierungen verarbeiten, ist die Gefahr einer toxischen
Wirkung kaum vorhanden. Jedenfalls sind in diesem 'Sinne bei pflanzlichen Versuchen
an maßgeblichen Forschungsinstituten mehrjährige Versuche durchgeführt worden, wobei
selbst eine 5ofache Überdosierung noch keine Vergiftungserscheinungen an den Pflanzen
zeigte. Bei der Legierung sind die einzelnen Metallkomponenten bekanntlich ineinander
verschmolzen. Die Freigabe der einzelnen Wirkstoffe in ihrer Ionenform kann daher
nur ganz langsam stattfinden.
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Wenn bisher von den Wasserwerken der Städte gesprochen worden ist,
so besagt dieses nicht, daß eine solche Anreicherung von Spurenelementen nicht auch
in jeder Brunnenanlage künftig stattfinden kann. Natürlich ist von Fall zu Fall
genau zu beachten, welche Mengen ein solcher gedachter Behälter an Spurennährstoffen
enthält, um eine eventuelle Überdosierung zu vermeiden. Wasserdurchfluß und Wasserverbrauch
bedingen von Fall zu Fall die erforderlichen Mengen von metallhaltigen Schlackenmehlen.
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Bei Anwendung dieser Schlackenmehle für gedachte Zwecke kann das leicht
lösliche Oxyd eventuell die Gefahr einer Überdosierung hervorrufen. Es empfiehlt
sich daher, die Gehalte an Oxyden vor der Anwendung entsprechend zu verringern,
was z. B. zweckdienlich durch Auswaschungen mit einer Flüssigkeit (Wasser) geschehen
kann.
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Die volkswirtschaftliche Bedeutung der vorliegenden Erfindung braucht
nicht näher erklärt zu werden, da sie anfangs schon genügend angedeutet worden ist.