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Vnrware für Gürtel Gürtel u. ,dgl. aus einem massiven Streifen, wie
thermoplastischem Kunststoff (Polyvinylchlorid), sind: bekannt. Dem Vorteil, sie
in vielen beliebigen Farben ausführen und beliebig profilieren zu können, steht
jedoch ein schwerwiegender Mangel gegenüber. Dieser liegt darin, daß bei leichter
Ausführung, also bei kleiner Breite und geringer Dicke des Gürtels einerseits unn
bei Wahl eines weichen und schmiegsamen Kunststoffes anderseits die dem Kunststoff
innewohnende geringe Elastizität nicht .ausreicht, um ,die beim Gebtauch des Gürtels
auftretende Dehnung wieder auszugleichen. Es kommt deshalb -zu einer dauernden Dehnung
und folglich zu einer unerwünschten Änderung der Gürtellänge. Die Erfindung .hat
sich die Aufgabe gestellt, eine Vorware für Gürtel und ähnliche Verwendungszwecke
zu schaffen, die äußerlich den Charakter eines- Streifens aus einem biegsamen und
schmiegsamen Kunststoff hat, dabei aber die Mängel der bekannten massiven Streifen
aus thermoplastischem Kunststoff vermeidet, ja @drarüber hinaus auch noch die Möglichkeit
einer elastischen Ausführung bietet. Di e gestel lte Aufgabe isst erfindungsgemäß
im wes entliehen dadurch gelöst, daß die Vorware für Gürtel u. dgl. aus einer mit
einem biegsamen und schmiegsamen thermoplastischen Kunststoff, wie insbesondere
Polyvinylchlorid, ummantelten gummielastischen Litzengeflecht oder einem ebensolchen
gewebten Band besteht. Durch die Ummantelung wird eine
verhältnismäßig
dünnwandige, vorzugsweise nahtlose Hülle aus Kunststoff gewonnen, die' den von der
Litze oder dem Band gebildeten gummielastischen Kern vollständig umhüllt. Dadurch
erhält -die Vorware äußerlich die gleiche Beschaffenheit, wie ein massiver Kunststoffstreifen.
Sie kann in vielen verschieden=en Farben ausgeführt und ferner durch Prägen mit
gravierten Walzen gemustert werden. Beispielsweise ist es dabei möglich, der Vorware
durch entsprechende Färbung und durch :eine ledernarbenartige Prägung das Aussehen
eines natürlichen Lederriemens zu geben. Ferner besteht d=er Vorteil, d'aß die Vorware
bzw. die daraus gefertigten Gegenstände nicht so leicht schmutzen und daß sie durch
einfaches Abwaschen leicht und schnell gereinigt werden können. Im übrigen hat die
neue Vorware aber eine wes-entliich andere Beschaffenheit als die bekannten massiven
Kunststoffstreifen, denn aus dem Vorhandensein eines gummnelastischen Kernes ergeben
sich neue Eigenschaften, die ;das Wesen der Vorware erheblich verändern. Die aus
der Natur des verwendeten Kunststoffes sich ergebende Eigentümlichkeit der Kunststoffhülle,
daß sie, auf sich selbst gestellt, bei einer Dehnung nur langsam zurückkriecht oder
sogar eine Dauerdehnung erleidet, wird durch den gummielastischen Kern kompensiert.
Die Gummifäden des Kernes sorgen dafür, daß die Vorware sich nach Aufhebung der
eine Dehnung bewirkenden Zugkraft sofort wiederauf die u.rsprünglicheLänge zusammenzieht.
Es kann also im-Gegensatz zu massiven Kunststoffstreifen niemals zu einer Dauerrechnung
bzw, einer unerwünschten Längung des Gürtels kommen. Durch entsprechende Wahl eines
weichen Kunststoffes einerseits und eines entsprechenden kräftigen Gummizuges des
Kernes anderseits ist es ferner möglich, .der Vorware eine verhältnismäßig hohe
elastische Dehnbarkeit, z. B. von etwa :25- % oder mehr zu verleihen, so :daß daraus
elastisce Gürtel gefertigt werden können, die einen besonders guten Sitz verbürgen,
indem sie das Kleid oder die Kostümjacke in der Taille elastisch umschließen.
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Da .die beim Gebrauch auftretenden Zugbeanspruchungen von der den
Kern bildenden Gummilitze oder dem Gummiband :aufgenommen w=erden, kann der Kunststoffmantel
eine geringe Wandstärke erhalten. Anderseits braucht die Litze oder das Band nicht
stärker zu sein, als es für den jeweiligen Verwendungszweck erforderlich ist. Infolgedessen
kann man mit den Abmessungen der neuen Vorware, und zwar sowohl mit der Breite als
.auch insbesondere mit der Dicke beliebig heruntergehen, wodurch es möglich-ist,
Gürtel, die äußerlich den Charakter eines Kunststoffgürtels haben, in besonders
leichter und biegsamer Ausführung und von elegantem Aussehen herzustellen. Schließlich
ist äls Vorteil auch noch die hohe Abriebfestigkeit des Kunststoffmantels zu erwähnen.
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Wegen der oben aufgeführten vorteilhaften Eigenschaften der neuen
Vorware läßt sich diese außer für Gürtel auch für andere Zwecke verwenden, wo es
auf diese Eigenschaften ankommt. So kann die neue Vorware für Schuhborden zur Herstellung
der Oberteile von Sommerschuhen, Sandaletten u. d@gl. verwendet werden. Hierbei
tritt gegenüber der Verwendung von massiven Kunststoffstreifen unter anderem der
wesentliche Vorteil ein, daß wegen der durch die Gummifäden des Kernes in den Schuhborden
hervorgerufenen elastischen Spannung einerseits ein guter und fester Sitz des Schuhes
erzielt wird, anderseits aber .einer unerwünschten Dehnung des Schuhoberteiles vorgebeugt
wird, so daß der gute Sitz dauernd erhalten bleibt. Außerdem gewinnt hier die große
Abriebfestigkeit und die Abwaschbarkeit des Kunststoffmantels eine erhöhte Bedeutung.
Ein we=iterer wesentlicher Vorteil besteht darin, daß die Gummifäden des Kernes
durch den Kunststoffmantel gegen den Zutritt von Luft und Schweiß geschützt sind.,
so daß diese den Gummi nicht .angreifen können.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
in schematischer Darstellung. Dabei zeigt Fig. r einen Abschnitt der fortlaufenden
Vorware, wobei.ein Teil ides Kunststoffmantels entfernt ist, Fig. z einen vergrößerten
Querschnitt.
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Die dargestellte Vorware für Gürtel od. dgl. besitzt einen flachen
Kern in Gestalt einer aus Faserstoffäden, z. B. Baumwollfäden, geflochtenen Litze
d, die Mittelend- oder Kettenfäden b aus Gummi enthält und infolgedessen elastisch
dehnbar ist und einender Zahl und Dicke der Gummifäden entsprechenden Gummizug (Federung)
aufweist. Der flache Kern ist mit einem weichen schmiegsamen thermoplastischen Kunststoff,
nämlich mit Polyvinylchlorid ummantelt. Die Ummantelung bildet eine im Verhältnis
zur Litze. ziemlich dünnwandige nahtlose Hülle c, welche die Litze allseitig umschließt.
Das Aufbringen der Hülle erfolgt vorzugsweise in einer nach Art einer Strangpresse
arbeitenden Kunstoffspritzmaschine in der Weise, daß die Litze durch die Spritzdüse
hindurchgeführt und dabei mit .dem in Form von zwei an ihren Rändern zusammenhängenden
dünnen Schichten aus der Düse austretenden Kunststoff ummantelt wird. Die so gebildete
Kunststoffhülle c hat ,auf der Litze a eine ausreichende Haftreibung, um eine gegenseitige
Verschiebung von Kern und Mantel zu verhindern. Gewünschtenfalls kann aber auch,
z. B. durch nachträgliche Anwendun=g von Wärme und Druck, dafür gesorgt werden,
daß die Kunststoffhülle an den Faserstoffäden der Litze mehr oder weniger klebt.
Im übrigen werden Kern und Hülle bei Verarbeitung der Vorware zu Gürteln, Schuhborden
od. -dgl. auch noch dadurch in ihrer gegenseitigen Lage gesichert, daß die durch
Zerschneiden der fortlaufenden Vorware gewonnenen Gürtel oder Borden mit ihren Enden
in den Verschlußteilen des Gürtels festgeklemmt bzw. an d er Schuhsohle, z. B. durch
Nähen, f=estgelegt werden.
Die Kunststoffhülle c kann beliebig gefärbt
sein. Sie kann ferner mit einer beliebigen Prägung, z. B. mit einer Ledernarbung
oder irgendeiner anderen gewünschten Musterprägung versehen sein. Das Prägen kann
im unmittelbaren Anschluß an das Ummanteln der Litze durch hinter der Düse angeordnete
gravisierte Prägewalzen erfolgen.
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Die Zahl und Stärke der in die Litze a eingearbeiteten Gummifäden
b- richtet sich nach der gewünschten Elastizität der Vorware. Diese kann
je
nach dem Verwendungszweck einen mehr oder weniger starken Gummizug erhalten.
Die Gummifäden b sind gegen .den Kunlststoffmantel c durch die Faserstoffädaen der
Litze a abgedeckt. Damit ist ein Verkleben der Gummifäden mit der äußeren Hülle
verhindert, so daß das für die elastisch.-, Dehnbarkeit bzw. Federung der Litze
erforderliche freie Spiel der Gummifäden gewährleistet bleibt. Daneben bewirken
die Fasenstoffäden auch noch eine Art Isolierung der Gummifäden gegen die Kunststoffhülle,
so daß der Kunststoff auf den Gummi keinen schädigenden Einfluß ausüben kann.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht
darin, daß die Ummantelung c aus einem farblosen und glasklaren Kunststoff besteht,
so d!aß die Litze a durch den Mantel hindurch sichtbar ist. Die Farbe der Vorware
wird dann durch .die durchsöli.einende bzw. durch den Mantel hindurch sichtbare
Litze bestimmt, die zudem auch dwrcl- ihre Flechtart das Aussehen der Vorware beeinflussen
kann. Ferner besteht dabei die Möglichkeit, die Vorware mit Hilfe ihres Kernes mehrfarbig
zu mustern, indem die Litze mustergemäß angeordnete Flechtfäden unterschiedlicher
Färbung enthält. Die daraus sich ergebende Musterung der Litze ist durch die glasklar-,
Kunststoffhülle sichtbar. Dabei erhält man an einer äußerlich aus Kunststoff bestehenden
Vorware neue und eigentümliche Musterungsmöglichkeiten, die bei einem massiven Kunstoffstreifen
nicht erreichbar sind. Auch bei glasklarer Ausführung kann die Ummantelung,der Litee
geprägt sein, wobei sich durdh das Zusammenwirken der Prägemuster mit .derm Bild
der einfarbigen oder auch farbig gemusterten Litze noch zusätzliche eigentümliche
Musterwirkungen ergeben.
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Natürlich beschränkt sich -die Erfindung nicht auf das dargestellte
Beispiel, vielmehr sind mancherlei Abänderungen desselben sowie andere Ausführungsformen
möglich. So kann die neue Vorware in beliebigen Breiten und Stärken hergestellt
werden. Ihr Kern könnte statt, wie im Beispiel angenommen, aus einer einfachen Gummilitze
auch .aus einer flachen Schlauchlitze mit Gummimittelendfäden bestehen. Dabei ergibt
sich wegen der gegenseitigen Verschieblichkeit der beiden Wände der Schlauchlitze
der Vorteil einer besonders guten Biegsamkeit der Vorware. Ferner könnte der Kern
statt aus einer gummielastischen Flechtlitze auch aus einem gewebten Band bestehen,
das :durch Einarbeiten von Gummikettenfäden elastisch dehnbar ist. Auch hierbei
kann !das Band einfarbig oder gewünschtenfalls mehrfarbig gemustert sein. Ferner
Ist es möglich, als Kern einen mit Faserstoff bekleideten Gummistreifen zu verwenden.
Vorzugsweise besteht .dabei die Fas.erstoffbekleidung des Gummistreifens aus einer
schlauchförmigen Umflechtung ,aus Faserstoff-, z. B. Baumwollfäden. Man könnte den
Gummistreifen gegebenenfalls aber auch mit Faserstoff beflocken. Die neue Vorware
braucht nicht notwendigerweise den im Beispiel gezeigten einfachen flachen Querschnitt
zu haben, vielmehr kann sie auch profiliert, also z. B. mit längs verlaufenden Leisten
oder Rippen oder/und mit Randwulsten versehen sein. Diese Rippen od. dgl. können
sich am Kunststoffmantel befinden und durch entsprechende Profilierung der Austrittsöffnung
der Spritzdiise der zum Ummanteln dienenden Kunststoffspritzmaschine erzeugt werden.
Schließlich könnte die neue Vorware statt des gezeigten flachen auch einen anderen,
z. B. einen kreisrunden Querschnitt erhalten. Ihr Kern kann dann von einem mit Faserstoffäden
umflochtenen Gufmifadenbünldel oder gegebenenfalls auch von einem mit Faserstoff
umkleideten vollen Gummistrang bestehen. Die Umkleidung des Gummistranges kann eine
schlauchförmige Umlechtung sein. Es ist aber auch - möglich, den Gummistrang zu
beflocken.
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Wenngleich eine in der oben beschriebenen Weise erzeugte nahtlose
Kunststoffhülle besonders vorteilhaft erscheint, könnte die Ummantelung des Kernes
mit Kunststoff auch in anderer Weise erfolgen, und zwar beispielsweise derart, daaß
der Mantel in Gestalt einer um die Litze oder das Band herumgefalteten und dann
an ihren sich überlappenden Rändern verschweißten Kunststofffolie aufgebracht wird,
oder @daß auf die Litze bzw. das Band von entgegengesetzten Seiten zwei Kunststoffolien
aufgebracht und diese dann an ihren etwas Rändern miteinander verschweißt werden.
Die Folie oder Folien können gewünschtenfalls durch Wärme und Druck mit den Fa.serstoffäden
der Litze bzw. des Bandes etwas verklebt werden. Außer für Gürtel kann die neue
Vorware, wi'e schon erwähnt, für Schuhborden zur Herstellung der Oberteile von Sommerschuhen
verwendet werden. Auch sind noch andere Verwendungszwecke möglich. Die Ummantelung
des Kernes könnte statt. aus Polyvinylchlorid auch aus einem anderen ähnlichen Kunststoff
bestehen.