DE962552C - Verfahren zur Herstellung von in organischen Loesungsmitteln loeslichen, Urethangruppen enthaltenden Polyadditionsprodukten aus mindestens zwei Hydroxylgruppen enthaltenden Verbindungen und mehrwertigen organischen Isocyanaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von in organischen Loesungsmitteln loeslichen, Urethangruppen enthaltenden Polyadditionsprodukten aus mindestens zwei Hydroxylgruppen enthaltenden Verbindungen und mehrwertigen organischen IsocyanatenInfo
- Publication number
- DE962552C DE962552C DEF12977A DEF0012977A DE962552C DE 962552 C DE962552 C DE 962552C DE F12977 A DEF12977 A DE F12977A DE F0012977 A DEF0012977 A DE F0012977A DE 962552 C DE962552 C DE 962552C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- weight
- soluble
- parts
- compounds
- hydroxyl groups
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G18/00—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
- C08G18/06—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
- C08G18/08—Processes
- C08G18/089—Reaction retarding agents
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G18/00—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
- C08G18/06—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
- C08G18/08—Processes
- C08G18/16—Catalysts
- C08G18/161—Catalysts containing two or more components to be covered by at least two of the groups C08G18/166, C08G18/18 or C08G18/22
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G18/00—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
- C08G18/06—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
- C08G18/08—Processes
- C08G18/16—Catalysts
- C08G18/22—Catalysts containing metal compounds
- C08G18/222—Catalysts containing metal compounds metal compounds not provided for in groups C08G18/225 - C08G18/26
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G18/00—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
- C08G18/06—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
- C08G18/08—Processes
- C08G18/16—Catalysts
- C08G18/22—Catalysts containing metal compounds
- C08G18/26—Catalysts containing metal compounds of lead
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G18/00—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
- C08G18/06—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
- C08G18/28—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen characterised by the compounds used containing active hydrogen
- C08G18/40—High-molecular-weight compounds
- C08G18/42—Polycondensates having carboxylic or carbonic ester groups in the main chain
- C08G18/4236—Polycondensates having carboxylic or carbonic ester groups in the main chain containing only aliphatic groups
- C08G18/4238—Polycondensates having carboxylic or carbonic ester groups in the main chain containing only aliphatic groups derived from dicarboxylic acids and dialcohols
Description
Bei der Umsetzung von Mono- oder Polyisocyanaten mit hydroxylgruppenhaltigen Verbindungen, wie z. B.
mono- oder polyiunktionellen Alkoholen, Polyestern, Polyesteramiden, Polyglykoläthern, niedermolekularen
Polyurethanen, werden häufig außer der gewünschten Urethanbildung Nebenreaktionen beobachtet. Diese
führen insbesondere auf dem Gebiet der nach dem Diisocyanat-Polyadditionsverfahren hergestellten
hochmolekularen Stoffe zu unerwünschten Störungen. So werden beispielsweise bei der Verlängerung von
Polyestern oder Polyesteramiden mit Diisocyanaten bisweilen an Stelle der erwarteten linear aufgebauten
löslichen vernetzte unlösliche Endprodukte erhalten. Dies tritt besonders dann in Erscheinung, wenn
lösliche Produkte mit endständigen Isocyanatgruppen hergestellt werden sollen, und wird um so augenscheinlicher,
je höher das Molekulargewicht der erwarteten Produkte ist. Aber auch bei Polyadditionsprodukten,
die mit einem Unterschuß an Diisocyanat, bezogen auf die Anzahl der vorhandenen Hydroxylgruppen,
hergestellt werden, führen Nebenreaktionen häufig zu andersartigen Produkten, als nach dem an sich übersichtlichen
Reaktionsschema zu erwarten sind. Zahlreiche Deutungen über die Art der Nebenreaktionen
lassen sich geben, ohne daß mit Sicherheit die eine oder andere für die unerwarteten Reaktionsabläufe
verantwortlich gemacht werden kann. Dies liegt in der Natur der Isocyanatgruppe, die wie kaum eine
andere Atomgruppierung durch eine große Reaktionsfähigkeit ausgezeichnet ist. Mögliche Nebenreaktionen
bei der Umsetzung hydroxylgruppenhaltiger Verbindungen mit Isocyanaten sind beispielsweise Dimerisierangen
oder Polymerisationen der Isocyanate untereinander, bedingt durch die schwach basisch
reagierenden, im Verlauf der Umsetzung entstehenden Urethangruppierungen,ReaktionderIsocyanat;;ruppen
mit den Wasserstoff atomen der in jedem Falle entstehenden Urethangruppierungen oder mit anderen
aktiven Wasserstoffatomen, wie solche von Carbonamid- oder Harnstoffgruppen, sofern diese im Molekül
der zur Umsetzung gelangenden hydroxylgruppenhaltigen Verbindung enthalten sind oder sich im
Verlauf der Isocyanatreaktion bilden.
Es wurde nun gefunden, daß man bei Umsetzungen von mindestens zwei Hydroxylgruppen enthaltenden
Verbindungen mit mehrwertigen organischen Isocyanaten die vorgenannten Nebenreaktionen unterbinden
kann, ohne die gewünschte Urethanbildung zu hemmen, wenn bei der Umsetzung gleichzeitig sauer
reagierende Substanzen und in mindestens einer . Reaktionskomponente lösliche, nicht basische Metallverbindungen,
insbesondere lösliche Schwermetallverbindungen, anwesend sind. Das Arbeiten im sauren Bereich bei Anwesenheit der betreffenden
Metallverbindungen bewirkt also einen geregelten Reaktionsablauf und gestattet den Aufbau von Verbindungen,
die bisher nicht hergestellt werden konnten. So können beispielsweise nach diesem Verfahren aus
linearen Hydroxylpolyestern mit p-Phenylendiisocyanat, Naphthalin-1, 5-diisocyanat oder 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
hochmolekulare lösliche Additionsprodukte erhalten werden, die — abhängig von der zur Verwendung gelangenden Diisocyanatmenge
— entweder endständige Hydroxyl- oder Isocyanatgruppen enthalten. Ohne Anwendung des
regelnden Säure-Metall-Systems werden als Folge gleichzeitig ablaufender Nebenreaktionen unter gleichen
Reaktionsbedingungen verzweigte bzw. vernetzte unlösliche Endprodukte erhalten.
Alle sauer reagierenden Verbindungen, wie Halogenwasserstoffsäuren
oder Verbindungen, die diese abzuspalten in der Lage sind, wie z. B. Säurehalogenide,
beliebige anorganische Säuren, organische Mono- oder Polycarbonsäuren, Sulfonsäuren, wie Benzolsulfonsäure,
p-Toluolsulfonsäure, Naphtholsulfonsäuren oder
deren Halogenide, sind z. B. geeignet. Aber auch solche Verbindungen kommen in Betracht, die bei
erhöhten Temperaturen sauer reagierende Bestandteile abspalten können, wie z. B. Butadiensulfon.
Als Metallverbindungen kommen solche in Frage, die in mindestens einer Reaktionskomponente oder
in dem Reaktionsprodukt löslich sind und die einen beschleunigenden Effekt auf die Umsetzung einer
Isocyanatgruppe mit einer Hydroxylgruppe ausüben, ohne dabei die sauer reagierende Verbindung zu
neutralisieren. Mit Vorteil können z. B. angewendet werden Eisen(III)-chlorid, Eisenacetylacetonat, Eisenpentacarbonyl,
Eisenacetessigester, Eisencyclopentanoncarbonsäureester, ferner ebenso oder ähnlich aufgebaute
Verbindungen der Metalle Nickel, Kobalt, Zink, Blei, Aluminium, Mangan, Magnesium.
Die zu benutzenden Mengen der regelnden Zusatzstoffe sind meist klein. Die sauer reagierende Kornponente
soll vorteilhafterweise in einer solchen Menge dem Reaktionsgemisch zugefügt werden, daß es sauer
gestellt ist. Hier genügen meist Mengen von weniger als 1I10 0I0, bezogen auf die hydroxylgruppenhaltige
Komponente, doch diese Dosierung unterliegt erhebliehen Schwankungen, die abhängig von der Reaktionsfähigkeit
der verwendeten Isocyanate, von der Reaktionstemperatur und von der Zusammensetzung
der hydroxylgruppenhaltigen Komponente sind. Die Menge der aktivierenden Metallverbindung richtet sich
nach dem Aciditätsgrad des Reaktionsgemisches und ist gleichfalls von den oben bei den sauer reagierenden
Verbindungen genannten Faktoren abhängig. Sie muß von Fall zu Fall ermittelt und sorgfältig mit der
Menge der verwendeten sauer reagierenden Kornponente abgestimmt werden. Auf jeden Fall muß die
Metallverbindung in einer solchen Menge verwendet werden, daß bei den gewählten Reaktionsbedingungen
eine durch Viskositätssteigerung oder durch positive Wärmetönung deutlich werdende Reaktion abläuft.
Anderenfalls findet nur eine partielle oder auch überhaupt keine Umsetzung der Reaktionskomponenten
statt.
Es ist aus der Patentschrift 831772 bereits bekannt,
die Umsetzung von Hydroxylendgruppen enthaltenden Polyestern mit Diisocyanaten in Gegenwart
von sauren Verbindungen vorzunehmen, durch die eine Verzögerung der Reaktivität der Isocyanatgruppen
bewirkt wird. Ferner enthält das Patent 919 071 den Vorschlag, die Herstellung von elastischen
Kunststoffen aus Polyestern und Polyisocyanaten bei Gegenwart kleiner Mengen von in organischen Lösungsmitteln
löslichen Verbindungen des Eisens durchzuführen. Dieser Zusatz hat eine Verkürzung der
Reaktionszeit zur Folge. Es kann diesen Stellen nicht entnommen werden, daß die kombinierte Verwendung
von sauren Verbindungen und von in einer Reaktionskomponente löslichen, nicht basischen Verbindungen
die dargelegte fortschrittliche Wirkung bei der Herstellung von in organischen Lösungsmitteln
löslichen, Urethangruppen enthaltenden Polyadditionsprodukten aus mindestens zwei Hydroxylgruppen
enthaltenden Polyestern und mehrwertigen Isocyanaten haben würde.
Zu 600 Gewichtsteüen eines linearen Hydroxylpolyesters
aus 10 Mol Adipinsäure, 8,8 Mol Äthylenglykol und 1,9 Mol Diäthylenglykol vom Durchschnittsmolekulargewicht 2300 werden nach azeotroper Ent-
Wässerung mit Benzol 0,360 Gewichtsteile Terephthalsäurechlorid und 0,084 Gewichtsteile Eisenacetylacetonat
und kurz danach 43,8 Gewichtsteile p-Phenylendiisocyanat
bei 900 zugegeben. Nach erfolgter Homogenisierung der Komponenten, was sich durch Rühren
während 10 Minuten erreichen läßt, wird das Reaktionsgemisch in einen Behälter gebracht und
10 Stunden bei 1200 nacherhitzt. Erhalten wird nach
dieser Zeit ein in Aceton und Essigester lösliches Kondensat. Das Produkt enthält freie Isocyanatgruppen,
läßt sich auf einem Mischwalzwerk zu einem
Fell ausziehen und zeigt alle Eigenschaften eines linear aufgebauten hochmolekularen Thermoplasten in guter
Übereinstimmung mit dem nach der Rechnung zu erwartenden Molgewicht von 50 000.
Wird bei unveränderter Arbeitsweise ohne Zusatz der regelnden Begleitstoffe Terephthalsäurechlorid und Eisenacetylacetonat gearbeitet, so wird ein in Aceton und Essigester unlösliches Kondensat erhalten, welches die typischen Merkmale eines vernetzten gummielastischen Kunststoffes zeigt.
Wird bei unveränderter Arbeitsweise ohne Zusatz der regelnden Begleitstoffe Terephthalsäurechlorid und Eisenacetylacetonat gearbeitet, so wird ein in Aceton und Essigester unlösliches Kondensat erhalten, welches die typischen Merkmale eines vernetzten gummielastischen Kunststoffes zeigt.
Im folgenden werden Vergleichsresultate von Produkten nach diesem Beispiel aus linearem Hydroxylpolyester
und p-Phenylendiisocyanat sowie Terephthalsäurechlorid und Eisenacetylacetonat als regelnde
Zusatzstoffe gezeigt mit Materialien, die unter Beachtung gleicher Versuchsbedingungen ohne
Zusatz der regelnden Substanzen hergestellt sind. Die Arbeitsweise ist dieselbe, wie im Beispiel 1 beschrieben,
mit dem Unterschied, daß auf 0,360 Gewichtsteile Terephthalsäurechlorid 0,126 Gewichtsteile
Eisenacetylacetonat pro 600 Gewichtsteile Hydroxylporyester verwendet wurden. Die Versuchsergebnisse
sind ia der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt:
Gewichtsteile p-Phenylendiisocyanat pro 600 Gewichtsteile Polyester |
Geregelt | Zt1 | Berech netes Mol gewicht |
39>6 40,8 |
nein ja nein ja |
109 131 154 166 |
47,840 109,172 |
Die Viskositätszahl ζη wird aus der Formel
ηΒ3> ■ iooo
ηΒ3> ■ iooo
berechnet, wobei die spezifische Viskosität ηΒΊ>
bei 25° in m-Kresol gemessen und die Konzentration c in g/l
ausgedrückt wird.
Die Viskositätszahlen ζη in der dritten Spalte obiger
Tabelle zeigen bei den nicht geregelten Produkten einen niedrigeren Wert als bei den geregelten. Der
Grund hierfür ist eine geringfügige Verzweigung durch Sekundärreaktionen, durch die ein Teil des
Diisocyanates im Gegensatz zu den geregelten Kondensationen dem linearen Kettenaufbau verlorengeht.
Unter Verwendung des im Beispiel 1 genannten Hydroxylpolyesters und bei gleicher Arbeitsweise, wie
dort beschrieben, werden zu 600 Gewichtsteilen Polyester 0,360 Gewichtsteile · Terephthalsäurechlorid,
0,084 Gewichtsteile Eisenacetylacetonat und 57,54 Gewichtsteile Naphthalin-i, 5-diisocyanat bei 120° zugegeben.
Nach Homogenisierung der Komponenten wird während 10 Stunden bei 120° ausgeheizt. Erhalten
wird ein in Aceton oder Äthylacetat lösliches, auf einem Mischwalzwerk zu einem Fell ausziehbares
Kondensat, welches freie Isocyanatgruppen enthält. Die spezifische Viskosität einer o,i°/0igen Lösung in
m-Kresol bei 25 ° beträgt 0,134. Wird mit 56,16 Gewichtsteilen
Naphthalin-i, 5-diisocyanat gearbeitet, so resultiert ein gleichartiges Produkt, welches durch
eine spezifische Viskosität von 0,185 gekennzeichnet ist.
In beiden Fällen werden vernetzte, unlösliche Kondensate erhalten, wenn ohne Verwendung der
regelnden Zusatzstoffe gearbeitet wird.
Zu 600 Gewichtsteilen des im Beispiel 1 beschriebenen
Polyesters werden nach azeotroper Entwässerung mit Benzol 0,36 Gewichtsteile Terephthalsäurechlorid,
0,18 Gewichtsteile Eisenacetylacetonat und 46,8 Gewichtsteile eines Gemisches von 70 °/01, 2, 4-Toluylendiisocyanat
und 30 % 1, 2, 6-Toluylendiisocyanat bei
80° zugegeben. Nach Durchmischung der Komponenten wird in einem gesonderten Behälter und unter
Abschluß von der umgebenden Außenluft während 10 Stunden bei 120° nacherhitzt. Es entsteht ein
thermoplastisches, in Aceton oder Äthylenacetat lösliches Kondensat, welches freie Isocyanatgruppen enthält.
Die spezifische Viskosität des Produktes, gemessen an einer o,i%igen Lösung in m-Kresol bei 25 °,
beträgt 0,185.
Wird unter gleichen Versuchsbedingungen ohne Zusatz der regelnden Begleitstoffe Terephthalsäurechlorid
und Eisenacetylacetonat gearbeitet, so wird ein vernetzter, in Aceton oder Äthylenacetat unlöslicher
Kunststoff erhalten.
Zu 600 Gewichtsteilen des im Beispiel 1 beschriebenen
Polyesters werden nach azeotroper Entwässerung mit Benzol 0,36 Gewichtsteile Terephthalsäurechlorid,
0,2 Gewichtsteile Zinkacetylacetonat und 43,2 Gewichtsteile p-Phenylendiisocyanat bei 900 zugegeben.
Nach inniger Durchmischung der Komponenten wird aus dem Reaktionsgefäß in einen gesonderten Behälter
abgefüllt und 10 Stunden bei 1200 nacherhitzt. Erhalten
wird ein in Aceton und Äthylacetat lösliches hochmolekulares Kondensat, welches freie Isocyanatgruppen
enthält und welches sich auf einem Mischwalzwerk zu einem Fell ausziehen läßt. Die spezifische
Viskosität des Kondensats, gemessen an einer o,i°/0igen
Lösung in m-Kresol bei 250, beträgt 0,169. Wird unter sonst gleichen Versuchsbedingungen, jedoch mit anderen
Diisocyanatmengen, nämlich mit 42,6 Gewichtsteilen oder 42 Gewichtsteilen p-Phenylendiisocyanat
gearbeitet, so werden völlig gleichartige Produkte erhalten, die sich von dem erstbeschriebenen lediglich
durch ihre höheren Molekulargewichte, diese gekennzeichnet durch höhere spezifische Viskositäten, nämlich
solchen von 0,216 bzw. 0,266, auszeichnen.
In allen drei Fällen werden vernetzte, in organischen Lösungsmitteln unlösliche Produkte vom Charakter
eines vulkanisierten Kautschuks erhalten, wenn ohne Verwendung der regelnden Zusatzstoffe gearbeitet
wird.
Zu 600 Gewichtsteilen des im Beispiel 1 beschriebenen
Polyesters werden 0,36 Gewichtsteüe Terephthalsäurechlorid, 0,18 Gewichtsteüe Eisenacetylacetonat und
67,2 Gewichtsteile 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
bei 8o° zugegeben. Nach Vermischung der Komponenten wird in gesondertem Behälter während io Stunden
bei 120° nacherhitzt. Erhalten wird ein isocyanathaltiges, in Aceton oder Äthylacetat lösliches Kondensat
mit einer spezifischen Viskosität, gemessen an o,i%iger Lösung in m-Kresol bei 250, von 0,088. Ohne
Verwendung der regelnden Zusatzstoffe entsteht unter gleichen Versuchsbedingungen ein vernetztes, in organischen
Lösungsmitteln unlösliches Kondensat vom Charakter eines vulkanisierten Kautschuks.
Zu 600 Gewichtsteilen des im Beispiel 1 beschriebenen
Polyesters werden 0,36 Gewichtsteile Terephthalsäure-
chlorid, 0,18 Gewichtsteile Kobaltacetylacetonat und
43,2 Gewichtsteile p-Phenylendiisocyanat bei 900 zugegeben.
Ein Nacherhitzen des Reaktionsgemisches während 10 Stunden bei 120° ergibt ein in Aceton oder
Äthylacetat lösliches isocyanathaltiges Produkt mit
ao einer spezifischen Viskosität, gemessen an einer
o,i°/0igen Lösung in m-Kresol bei 250, von 0,171.
Ohne Verwendung der regelnden Zusatzstoffe wird ein unlösliches, vernetztes Kondensat vom Charakter
eines vulkanisierten Kautschuks erhalten.
Zu 600 Gewichtsteilen eines Adipinsäureglykolpolyesters mit endständigen Hydroxylgruppen und einem
Durchschnittsmolekulargewicht von 2540 werden nach
azeotroper Entwässerung mit Benzol 0,3 Gewichtsteile Terephthalsäurechlorid, 0,3 Gewichtsteile Nickelacetylacetonat
und 41,4 Gewichtsteile p-Phenylendiisocyanat bei 90° zugegeben. Nach Erhitzen der Reaktionsmischung
während 10 Stunden bei 120° wird
ein in Aceton oder Äthylacetat lösliches isocyanathaltiges Kondensat mit einer spezifischen Viskosität,
gemessen an o,i°/0iger Lösung in m-Kresol bei 250, von
0,215 erhalten. Der Deformationswert bei 80° beträgt 1400 mit einem elastischen Anteil von 37.
Wird ohne regelnde Zusatzstoffe gearbeitet, so wird ein gleichfalls noch lösliches isocyanathaltiges Kondensat
mit einer spezifischen Viskosität von 0,188 und einem Deformationswert bei 80° von 1400 bei einem
elastischen Anteil von 48,2 erhalten. Die geringere spezifische Viskosität dieses Kondensats wie auch der
höhere elastische Anteil des Deformationswertes deuten auf Nebenreaktionen, die im Kondensat zu
Verzweigungen geführt haben, hin. Dadurch ist wieder der eindeutige Effekt der regelnden Zusatzstoffe im
Sinne eines vorwiegend linearen Kettenaufbaues gezeigt.
In den vorgenannten Beispielen sind als hydroxylgruppenhaltige Verbindungen ausschließlich mäßig
hochmolekulare Polyester mit endständigen Hydroxylgruppen genannt worden. Dies soll keineswegs eine
Einschränkung des Verfahrens bedeuten. Selbstverständlich ist das Prinzip der geregelten Herstellung
von Urethangruppen enthaltenden Polyadditionsprodukten auch auf andere Hydroxylverbindungen
anwendbar. So sind z. B. reine Polyurethane aus Glykolen der verschiedenen Art, einschließlich PoIyäthylenglykolen
sowie Polypropylenglykolen höheren Molekulargewichts, mit Diisocyanaten nach dem vorgenannten
Verfahren herstellbar mit Eigenschaften, die unterschiedlich von denen sind, die ohne Anwendung
von regelnden Zusatzstoffen hergestellt wurden. Aber auch bei Verwendung von polyfunktionellen
Hydroxylverbindungen, wie z. B. Glycerin, Trimethylolpropan, Hexantriol, Ricinusöl, Pentaerythrit,
Sorbit, Mannit, deren Alkylenoxydkondensate oder deren partielle Veresterungsprodukte mit Mono-, PoIy-
oder Oxycarbonsäuren und Polyisocyanaten kann das Verfahren mit Vorteil Anwendung finden.
In den angeführten Beispielen sind des weiteren nur aromatische Diisocyanate genannt worden. Selbstverständlich
sind auch die deutlich träger reagierenden aliphatischen oder aliphatisch-aromatischen Diisocyanate
sowie solche, die mehr als zwei Isocyanatgruppen im Molekül enthalten, im Sinne der Erfindung
anwendbar.
Die Ausführung der geregelten Herstellung von Urethangruppen enthaltenden Polyadditionsprodukten
kann selbstverständlich auch in Gegenwart von inerten Lösungsmitteln oder Weichmachern durchgeführt
werden. Des weiteren ist es belanglos, wie die regelnden Zusatzstoffe in das System hineingebracht werden,
wenn dieselben nur bei beginnender Umsetzung der Isocyanatgruppen mit den Hydroxylgruppen einer
oder auch mehrerer Verbindungen zugegen sind. Das heißt, daß beispielsweise die sauer reagierenden Verbindungen
mit dem Isocyanat, z. B. in Form eines Halogenwasserstoffsäureadduktes mit den lösliche
Metallverbindungen enthaltenden Hydroxylverbindungen zusammengebracht werden können, oder umgekehrt,
das durch eine Metallverbindung aktivierte Isocyanat kann mit den beispielsweise Carbonsäureanhydride
enthaltenden Hydroxylverbindungen zur Umsetzung gebracht werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von in organischen Lösungsmitteln löslichen, Urethangruppen enthaltenden Polyadditionsprodukten aus mindestens zwei Hydroxylgruppen enthaltenden Verbindungen und mehrwertigen organischen Isocyanaten, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion bei Anwesenheit von sauer reagierenden Stoffen und von mindestens in einer Reaktionskomponente löslichen, nicht basischen Metallverbindungen· ausgeführt wird.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 831 772.© ««9 659/503 10.56 (609 865 4.57)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF12977A DE962552C (de) | 1953-10-07 | 1953-10-08 | Verfahren zur Herstellung von in organischen Loesungsmitteln loeslichen, Urethangruppen enthaltenden Polyadditionsprodukten aus mindestens zwei Hydroxylgruppen enthaltenden Verbindungen und mehrwertigen organischen Isocyanaten |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2897181X | 1953-10-07 | ||
DEF12977A DE962552C (de) | 1953-10-07 | 1953-10-08 | Verfahren zur Herstellung von in organischen Loesungsmitteln loeslichen, Urethangruppen enthaltenden Polyadditionsprodukten aus mindestens zwei Hydroxylgruppen enthaltenden Verbindungen und mehrwertigen organischen Isocyanaten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE962552C true DE962552C (de) | 1957-04-25 |
Family
ID=25973868
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF12977A Expired DE962552C (de) | 1953-10-07 | 1953-10-08 | Verfahren zur Herstellung von in organischen Loesungsmitteln loeslichen, Urethangruppen enthaltenden Polyadditionsprodukten aus mindestens zwei Hydroxylgruppen enthaltenden Verbindungen und mehrwertigen organischen Isocyanaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE962552C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1034850B (de) * | 1955-12-21 | 1958-07-24 | Bayer Ag | Beschleunigung der Umsetzung von Polyoxy-Verbindungen mit Polyisocyanaten |
DE1130448B (de) * | 1957-09-25 | 1962-05-30 | Union Carbide Corp | Verfahren zur Beschleunigung der Reaktion zwischen einer wenigstens einen Isocyanat- oder Isothiocyanatrest enthaltenden organischen Verbindung und einer reaktionsfaehigen Wasserstoff enthaltenden organischen Verbindung |
DE1152817B (de) * | 1957-09-25 | 1963-08-14 | Union Carbide Corp | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen |
DE1300694B (de) * | 1960-03-23 | 1969-08-07 | Ici Ltd | Verfahren zur Herstellung von geformten, gegebenenfalls geschaeumten Polyurethanen |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE831772C (de) * | 1952-11-18 | 1952-02-18 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung hochmolekularer vernetzter Kunststoffe |
-
1953
- 1953-10-08 DE DEF12977A patent/DE962552C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE831772C (de) * | 1952-11-18 | 1952-02-18 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung hochmolekularer vernetzter Kunststoffe |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1034850B (de) * | 1955-12-21 | 1958-07-24 | Bayer Ag | Beschleunigung der Umsetzung von Polyoxy-Verbindungen mit Polyisocyanaten |
DE1130448B (de) * | 1957-09-25 | 1962-05-30 | Union Carbide Corp | Verfahren zur Beschleunigung der Reaktion zwischen einer wenigstens einen Isocyanat- oder Isothiocyanatrest enthaltenden organischen Verbindung und einer reaktionsfaehigen Wasserstoff enthaltenden organischen Verbindung |
DE1152817B (de) * | 1957-09-25 | 1963-08-14 | Union Carbide Corp | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen |
DE1300694B (de) * | 1960-03-23 | 1969-08-07 | Ici Ltd | Verfahren zur Herstellung von geformten, gegebenenfalls geschaeumten Polyurethanen |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0639595B1 (de) | Als Verdickungsmittel geeignete Polyurethane und ihre Verwendung zur Verdickung wässriger Systeme | |
DE3219608A1 (de) | Isocyanuriertes hexamethylendiisocyanat, verfahren zu seiner herstellung und diese verbindung enthaltende massen | |
EP0340584A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von modifizierten Polyisocyanaten. | |
DE1519432B2 (de) | Polyurethanbeschichtungsmassen | |
DE2414470C3 (de) | ||
DE2550156A1 (de) | Verfahren zur herstellung von polyisocyanatgemischen mit blockierten isocyanatgruppen | |
DE1812997A1 (de) | Modifizierte Polyester | |
DE2414470A1 (de) | Waessrige loesung eines bisulfit-blockierten polyisocyanats | |
DE929507C (de) | Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen | |
DE1494465C3 (de) | Feuchtigkeitstrocknende Eintopfüberzugs- und -klebemasse | |
DE2325825B2 (de) | Verfahren zur Herstellung vonvernelzten· licht- und lagerstabilen, wäßrigen Polyurethandispersionen | |
DE2604657A1 (de) | Haerter fuer polyurethan-reaktionsgemische | |
DE2346996A1 (de) | Isocyanatzusammensetzungen | |
EP0618251B1 (de) | Niedrigviskose, hochfunktionelle, helle Polyether und Saccharose-Basis | |
DE962552C (de) | Verfahren zur Herstellung von in organischen Loesungsmitteln loeslichen, Urethangruppen enthaltenden Polyadditionsprodukten aus mindestens zwei Hydroxylgruppen enthaltenden Verbindungen und mehrwertigen organischen Isocyanaten | |
EP0260499A2 (de) | Verwendung von Fettpolyolen für die Herstellung wässriger Polyurethan-Dispersionen | |
EP0152861A2 (de) | Verfahren zur Herstellung von urethanmodifizierten Polyisocyanat-Zubereitungen und ihre Verwendung bei der Herstellung von Polyurethankunststoffen oder von Polyisocyanatkunststoffen | |
DE1805720A1 (de) | Verfahren zur Festlegung der Reaktivitaet von Glykol,Diisocyanat bzw. deren Gemischen in vorbestimmter Groessenordnung | |
DE952940C (de) | Verfahren zur Herstellung hochmolekularer, vernetzter Kunststoffe aus linearen oder vorwiegend linearen Polyestern, Diisocyanaten und Diaminen | |
DE1645573A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von gut trocknenden Bindemitteln | |
DEF0012977MA (de) | ||
DE1667054A1 (de) | Dialkylzinnsalze aromatischer Carbonsaeuren als Katalysatoren bei der Herstellung von Urethanen und Polyurethanen | |
DE2206328A1 (de) | Als Katalysator für die Herstellung von Polyurethanharzen geeignete Zubereitung | |
DE1520305C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von nichtzelligen Polyurethanen | |
EP0603626B1 (de) | Verfahren zur Konditionerung und Stabilisierung von Polyolen |