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Stauchfalzwerk für Falzmaschinen
Die Erfindung betrifft ein Stauchfalzwerk
für Falzmaschinen, bei dem drei Falzwalzen und der Faiztascheneingang miteinander
den Falzraum bilden.
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Stauchlfalzwerke zeichnen sich gegenüber Messerwalzwerken durch einfache
Konstruktion, geringen Raumbedarf und hohe Falzleistung besonders aus, und es wurden
- um eine gute Falzleistung zu erzielen - die verschiedensten Falzwalzenanordnungen
innerhalb der Falzwerke bekannt. So gibt es Falzwerke, deren Falzwalzendurchmesser
gleich sind und im rechten oder-stumpfen Winkel zueinan. der angeordnet sind. Andere
Faizwerke sind mit spitzwinklig zueinander angeordneten Falzwalzen ungleicher Durchmesser
ausgerüstet, d. h. die dritte Falzwalze ist im Durchmesser so weit verringert, daß
das Falzgut ungehindert in die Falztasche einlaufen kann, ohne daß die Oberkante
der unteren Falztaschenwand die dritte Falzwalze verdeckt und dadurch die Stauchfaltenbildung
verhindert.
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Der Bau von Stauchfalzwerken wurde jedoch bisher auf Formate bis
etwa goo mm Breite beschränkt, da über diese Breite hinaus eine unzulässig große
Durchbiegung der Falzwalzen eintritt, was zu erheblichen Störungen während des Falzvorganges
führt.
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Wird zur Vermeidung der Durchbiegung der Durchmesser der Falzwalzen
vergrößert, so bedeutet dies eine Vergröterung des Falzraumes. Als
Falzraum
wird der Raum bezeichnet, der von den im Winkel zueinander angeordneten Falzwalzen
eingeschlossen ist und vom Falztascheneingang abgeschlossen wird. Je größer.aber
dieser Falzraum ist, um so unbestimmter wird die Lage der Stauchfalte im Falzraum
während des Falzvorganges - es bildet sich eine Uberschußfalte, die vom Größenverhältnis,
der treibenden Umfangteile der falzenden Walzen abhängig ist - und um so unbestimmter
wird die Lage des zu bildenden Falzbruches. Unzulässig große Falzungenauigkeiten
sind die Folge. Die Verbreiterung des Formates durch Vergrößerung der Falzwalzendurchmesser
ist also nicht möglich.
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Es sind Stauchfalzwerke bekannt, bei welchen die Vergrößerung der
Falzbreite ohne Vergrößerung der Falzwalzendurchmesser dadurch erreicht wird, daß
das Durchbiegen der Falzwalzen durch eine e oder mehrere Stützrollen an jeder Falzwalze
verhindert wird und die Steifigkeit der Falzwalzen somit erhalten bleibt. Die Anwendung
der Stützrollen bedingt jedoch bauliches Auseinanderziehen der Falzwerke bzw. Falzwalzen,
was durch die dadurch notwendig werdenden Uberbrückungsmittel zwischen den einzelnen
Falzwerken nachteilig ist.
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Außerdem können durch ungenaues Einstellen der Stützrollen leicht
Falzungenauigkeiten eintreten.
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Weiterhin wird die Maschine durch die Stützrollen unzugänglich in
der Bedienung und erhält mehr Verschleißteile. Aus diesen Gründen ist keine praktische
Anwendung solcher Falzwerk, e bekanntgeworden.
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Erfindungsgemäß werden die beschriebenen Mängel dadurch beseitigt,
daß die drei Falzwalzen eines Stauchfalzwerkes, wie an sich bekannt, gleichen Durchmesser
haben und die beiden sich nicht berührenden Falzwalzen zwecks Falzraumverkleinerung
so nahe zueinander gelagert sind, daß die Verbindungslinien der Falzwalzenachsen,
wie ebenfalls an sich bekannt, ein spitzwinkliges Dreieck bilden und daß die untere
Wand der Falztasche oder ein Teil von ihr aus einem beweglichen Einführkörper besteht,
der während der Bogeneinftthrung die dritte Falzwalze abdeckt, jedoch unmittelbar
danach, insbesondere während der Faltenbildung, wieder freigibt. Die Freigabe der
dritten Falzwalze erfolgt so weit, daß ihr treibendes Umfangteil größenordnungsmäßig
dem treibenden Umfangteil Ider zweiten Falzwalze entspricht.
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Dadurch wird jegliche Überschußfaltenbitdung vermieden und die Lage
des zu bildenden Falzbruches fest bestimmt. Die Bewegung des Einführkörpers kann
vom Bogen selbst mechanisch, elektromagnetisch, elektronenoptisch oder auch pneumatisch
gesteuert werden und in eine und hergehender oder auch schwenkender Richtung erfolgen.
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Durch die Erfindung wird erreicht, daß bei gleichzeitiger Verbesserung
der Falzgenauigkeit die Falzwalzen bei großen Formatbreiten biegefest bemessen werden
können, d. h. der Durchmesser der Falzwalzen und somit die Formatbreite kann wesentlich
vergrößert werden. Die Erfindung bietet dadurch die e Möglichkeit zum Bau von Stauchfalzwerken
breitester Formate.
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In der Zeichnung sind die bisherige Ausführungsform sowie die Ausführung
der Erfindung als senkrechte Schnitte dargestellt.
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Abb. I zeigt die bisherige Falzwalzenanordnung eines Stauchfalzwerkes
mit vergrößerten Falzwalzendurchmessern, Abb. 2 die erfindungsgemäße Falzwalzenanordnung
eines Stauchfalzwerkes mit in Taschenrichtung bewegbarem Einführkörper, Abb. 3 die
erfindungsgemäße Falzwalzenanordnung eines Stauchfalzwerkes mit schwenkbarem Einführkörper,
Abb. 4 die erfindngsgemäße Falzwalzenanordnung eines Stauchfalzwerkes mit als Abdecksegment
ausgebildetem Einführkörper.
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Wie Abb. I zeigt, läuft der Bogen bei der bisher bekanntesten Falzwalzenanordnung
zwischen den beiden Falzwalzen I, 2 in das Falzwerk ein, stößt auf die Innenseite
der unteren Falztaschenwand 5 und wird in die Falztasche 4, 5 gelenkt. Nach Erreichung
des Falztaschenstauchanschlages 6 bildet der Bogen 12 im Falzraum II eine Stauchfalte
in Richtung der Falzwalzen 2, 3, deren Lage mit der Vergrößerung der Falzwalzendurchmesser
und der damit verbundenen Vergrößerung des Falzraumes II immer unbestimmter wird.
Die Abb. 1 zeigt den Moment der Erfassung der Stauchfalte durch die ungIeich großen
wirksamen treibenden Umfangteile A-B, B-C der Falzwalzen2, 3 und die dadurch hervorgerufene
Überschußfalte 13. Unzulässig große Falzungenauigkeiten sind die Folge.
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Abb. 2 bis 4 zeigen ein Falzwerk mit vergrößerten Falzwalzen in der
Anordnung des Erfindung gedankens. Durch die Rückveriegung der dritten Falzwalze
3 bis dicht vor die untere Falztaschenwand 5 wird der Falzraum II wesentlich verkleinert
und somit die Lage der sich bildenden Stauchfalte fast unveränderlich festgelegt.
Weiterhin bewirkt die Rückverlegung, daß die wirksamen treibenden Umfangteile der
zweiten und dritten Falzwalze 2, 3 etwa gleich groß sind, so daß sich der Bogen
12 nach der Satauch, falbenbildung ohne Überschußfaltenbildung an die Falzwalzen2,
3 anlegt.
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Bei der Einführung des Bogens 12 in die Falztasche 4, 5 wird ein beweglicher
Einfühfkörper, der gleichzeitig die untere Falztaschenwand 5 oder eine verschiebbare
Zunge 7 (Abb. 2) sein kann, im Verhältnis zum Bogeneinlauf so gesteuert, daß der
zwischen den beiden Falzwalzen I, 2 einlaufende Bogen 12 auf die Innenseite des
nach vorn geschobenen beweglichen Einführkörpers 5 bzw. 7 aufstößt und dadurch in
die Faiztasche 4, 5 gelenkt wird. Während der Weiterbewegung des Bogens 12 in Richtung
des Falztaschenstiuchanschlages 6 wird der Einführkörper 5 bzw. 7 wieder in seine
Ausgangsstellung zurückbewegt, so daß der Bogen 12 von den annähernd gleichen wirksamen
treibenden Umfangteilen der zweiten und dritten Falzwalzen 23 erfaßt werden kann.
Die Bogeneinführung mittels beweglicher Einführkörper kann auch durch Schwenkbewegung
(s. Abb. 3) erfolgen, in-
dem der Einführkörper aus schwenkbaren
Zungen 8 besteht, die beim Falzvorgang in Falzwalzennuten 9 versenkt werden. Weiterhin
kann die Bogeneinführung erfindungsgemäß auch dadurch erreicht werden (s. Abb. 4),
daß der Einführkörper als schwenkbares Abdtecksegment IO ausgebildet ist, welches
die Bogeneinführung in die Falztasche 4, 5 sowie die Falzwalzenfreigabe beim Falzvorgang
ermöglicht.
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Die beschriebenen Einführkörper lassen sich mechanisch, ellektromagnetisch
oder durch Fotozelle elektronenoptisch steuern. Bei elektromagnetischer Steuerung
werden sie so lange in Abdeckstellung gehalten, bis der in die Falztasche einlaufende
Bogen den Stromkreis unterbricht, so daß während der Falzbildung der bewegliche
Einführkörper die Falzwalze 3 freigibt. Auch der umgekehrte Weg kann beschritten
werden, indem der bewegliche Einführkörper elekromagnetisch versenkt oder zurückgezogen
wird, solange das vordere Bogenstück den Stromkreis direkt oder indirekt schließt.
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PATENTANSPRÜCIIE I. Stauchfalzwerk für Falzmaschinen, bei dem drei
Falzwalzen und der Falztascheneingang miteinander den Falzraum bildien, dadurch
gekennzeichnet, daß die drei Falzwalzen (I, 2, 3), wie an sich bekannt, gleichen
Durchmesser haben und die beiden sich nicht berührenden Ealzwalzen (1, ) zwecks
Falzraumverkleinerung so nahe zueinander gelagert sind, daß die Verbindungslinien
der Falzwalzenachsen, wie ebenfalls an sich bekannt, ein spitzwinkliger Dreieck
bilden und daß die untere Wand (5) der Falztasche (4, 5) oder ein Teil von ihr aus
einem beweglichen Einführkörper (7, 8, Io) besteht der während der Bogeneinführung
die dritte Falzwalze (3) abdeckt, jedoch unmittelbar danach, insbesondere während
der Faltenbildung, wieder freigibt.