DE962159C - Verfahren zur Verbesserung der Anfaerbbarkeit von waermevorbehandelten Fasern aus Polyvinylalkohol - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der Anfaerbbarkeit von waermevorbehandelten Fasern aus Polyvinylalkohol

Info

Publication number
DE962159C
DE962159C DEK17594A DEK0017594A DE962159C DE 962159 C DE962159 C DE 962159C DE K17594 A DEK17594 A DE K17594A DE K0017594 A DEK0017594 A DE K0017594A DE 962159 C DE962159 C DE 962159C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
fibers
polyvinyl alcohol
treated
dyeability
aminoacetalization
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEK17594A
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Kurashiki Rayon Co Ltd
Original Assignee
Kurashiki Rayon Co Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Kurashiki Rayon Co Ltd filed Critical Kurashiki Rayon Co Ltd
Priority to DEK17594A priority Critical patent/DE962159C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE962159C publication Critical patent/DE962159C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/44General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using insoluble pigments or auxiliary substances, e.g. binders
    • D06P1/64General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using insoluble pigments or auxiliary substances, e.g. binders using compositions containing low-molecular-weight organic compounds without sulfate or sulfonate groups
    • D06P1/642Compounds containing nitrogen
    • D06P1/645Aliphatic, araliphatic or cycloaliphatic compounds containing amino groups
    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P3/00Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
    • D06P3/58Material containing hydroxyl groups

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verbesserung der Anfärbbarkeit von wärmevorbehandelten Fasern aus Polyvinylalkohol Es ist bekannt, daß aus Polyvinylalkohollösungen hergestellte Polyvinylalkoholformkörper, insbesondere Fasern u. dgl., keine genügende Heißwasserbeständigkeit besitzen, so daß sie zur Verbesserung ihrer Wasserbeständigkeit und ihrer mechanischen Festigkeit besonderen Nachbehandlungen, z. B. mit Aldehyden, unterworfen werden müssen. Es ist weiterhin bekannt, daß die glatte Anfärbung von Polyvinylalkoholfasern beträchtliche Schwierigkeiten bereitet und daß bisher eine Anfärbung mit sauren Farbstoffen und sauren Beizenfarbstoffen nicht möglich war.
  • Das Hauptmerkmal der Erfindung liegt daher in der Entwicklung eines Verfahrens zur Verbesserung sowohl der Färbbarkeit als auch der mechanischen Eigenschaften von Fasern aus Polyvinylalkohol oder Polymerisaten, die zu mindestens 8o Gewichtsprozent aus Polyvinylalkohol bestehen. Die erfindungsgemäß hergestellten Fasern sind vorzüglich zur Verwendung als Textilfasern geeignet.
  • Gemäß der Erfindung werden Polyvinylalkoholfasern mit Aldehyden oder Aldehydacetalen behandelt, die außerdem eine sekundäre oder tertiäre Aminogruppe enthalten. Alle in Frage kommenden Verbindungen können durch folgende allgemeine Formel gekennzeichnet werden Am-R-A. In der Formel bedeutet A eine Aldehydgruppe in freier - C H O- oder acetalisierter - CH (O R') 2 Form, wobei R' (in der Acetalgruppierung) in üblicher Weise eine Alkylgruppe kennzeichnet. Am kennzeichnet eine Ammogruppe, in der ein oder beide Wasserstoffatome durch eine Alkyl-, Aryl- oder alicyclische Gruppe substituiert sind, oder aber einen stickstoffhaltigen, heterocyclischen Ring, der über das Stickstoffatom mit dem Rest der Molekel verbunden ist (z. B. N - R - A). R ist eine geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe mit = bis 17 Kohlenstoffatomen oder eine Alkyl-Aryl-Gruppe mit i bis 17 Kohlenstoffatomen oder nur eine Arylgruppe.
  • Für das Verfahren der Erfindung geeignete Verbindungen dieser Formel sind z. B. N-Methylaminoacetaldehyd, -N-Äthylaminoacetaldehyd, N-Cyclohexylaminoacetaldehyd, N-Benzylaminoacetaldehyd, N-Phenyläthylaminoacetaldehyd, N - Methylaminopropionaldehyd, N-Methyl-ß-aminobutyraldehyd, N-Äthyl-ß-aminobutyraldehyd, N-Methyl-y-aminobutyraldehyd, N-Lauryl-y-aminobutyraldehyd, N-Methylaminocapronaldehyd, N-MethylaTninocaprylaldehyd, N-Methyl-p-aminobenzaldehyd, N-Dimethylaminoacetaldehyd, N-Diäthylaminoacetaldehyd, N-Dipropylaminoacetaldehyd, N-Dibutylaminoacetaldehyd, N-Diamylaminoacetaldehyd, N-Methylbenzylaminoacetaldehyd, N-Dibenzylaminoacetaldehyd, N-Dimethylaminopropionaldehyd, N-Dirnethyl-ß-aminobutyraldehyd, ß-Piperidinobutyraldehyd, N-Diäthyly-aminobutyraldehyd, N-Dibutyl-y-aminobutyraldehyd, N-Dimethylaminobenzaldehyd, N-Diäthylaminobenzaldehyd, Morpholinoacetaldehyd, Piperidinoacetaldehyd, Piperidinopropionaldehyd usw., ebenso die Acetale dieser Verbindungen mit Methanol, Äthanol, Propanol, Butanol sowie mit Glykolen und anderen Alkoholen. Die Acetalisierung mit einem derartigen stickstoffhaltigen Aldehyd bzw. Acetal wird nachfolgend aus Einfachheitsgründen als »Aminoacetalisierunga bezeichnet.
  • ' Die Aminoacetalisierung der Polyvinylalkoholfasem wird im allgemeinen mit in flüssiger Phase vorliegenden Behandlungsmitteln, vorzugsweise mit einer wäßrigen Lösung, durchgeführt. Die Acetalisierung kann durch Säuren katalysiert werden; hierfür sind anorganische Säuren, wie Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure oder Phosphorsäure, brauchbar. Um ein Quellen der Körper zu vermeiden oder hintan zu halten, kann ein wasserlöslicher Alkohol oder ein Salz zu der zur Aminoacetalisierung dienenden Lösung zugesetzt werden; hierfür geeignete anorganische Salze sind z. B. Natriumsulfat, Kaliumsulfat, Ammoniumsulfat, Zinksulfat, Magnesiumsulfat, Kupfersulfat, Aluminiumsulfat, Alaun, Natriumbisulfat, Ammoniumbisulfat, Natriumchlorid, Kaliumehlorid, Natriumnitrat, Natriumphosphat.
  • Obwohl die Aminoacetalisierung vorzugsweise in wä.ßriger Lösung durchgeführt wird, kann die Reaktion .auch mit in Dampfphase vorliegenden Behandlungsmitteln ausgeführt werden. In diesem Fall können die Polyvinylalkoholfasern- zuerst in die Lösung einer Säure und eines Salzes getaucht werden und dann den Dämpfen eines Aminoaldehyds oder eines Aminoaldehydacetals ausgesetzt werden. Man kann aber auch in umgekehrter Reihenfolge die Fasern zuerst in die Lösung eines Aminoaldehyds oder dessen Acetals einbringen und sie dann den Dämpfen einer flüchtigen Säure aussetzen.
  • Geschwindigkeit und Grad der Aminoacetalisierung hängen von der Zusammensetzung des zur Aminoacetalisierung dienenden Mediums und den Reaktionsbedingungen ab. Die Reaktionsgeschwindigkeit wächst mit steigender Temperatur, steigender Konzentration an Aminoaldehyd oder -acetal und steigender Säurekonzentration und fällt mit steigender Salzkonzentration. Die Reaktionsbedingungen können schnell und in einfacher Weise, je nach der Beschaffenheit der zu behandelnden Körper und dem gewünschten Aminoacetalisierungsgrad, geändert und darauf abgestimmt werden. Die Aminoacetalisierung wird im allgemeinen bei Temperaturen zwischen 30 und 7o° ausgeführt und erstreckt sich über eine Dauer von etwa einer halben Stunde bis zu einigen Stunden.
  • Die Aminoacetalisierung verbessert die Anfärbbarkeit der Polyvinylalkoholfasern in beträchtlichem Maße. Hierbei wird nicht nur die Affinität des Polyvinylalkohols zuBaumwollfarbstoffen (direkt ziehenden Farbstoffen), sondern insbesondere auch zu Wollfarbstoffen (sauren Farbstoffen und sauren Beizenfarbstoffen) gesteigert; die Behandlung macht es möglich, Mischungen von Polyvinylalkoholfasern mit Wolle gleichmäßig anzufärben. Der optimale Bereich der Aminoacetalisierung scheint zwischen etwa o,i und i0/, Stickstoff, bezogen auf das Gewicht der aminoacetalisierten Polyvinylalkoholfasern, zu liegen, jedoch wird auch schon bei Fasern mit dem geringen Stickstoffgehalt von o,o2 Gewichtsprozent ein gesteigertes Farbstoffaufnahmevermögen beobachtet. Andererseits kann der Stickstoffgehalt j e nach den Erfordernissen auch bis auf 5 Gewichtsprozent gesteigert werden.
  • Die Affinität des Polyvinylalkoholformkörpers zu bestimmten Farbstoffen oder Farbstoffklassen kann durch geeignete Auswahl des zur Aininoacetalisierung verwendeten Aminoaldehyds oder -acetals geregelt werden. Beispielsweise wird die Affinität zu sauren Farbstoffen oder sauren Beizenfarbstoffen um so mehr gesteigert, je stärker basisch die verwendete Aminokomponente ist. In der Regel sind Verbindungen mit tertiärer Aminogruppe stärker basisch als die entsprechenden sekundären Verbindungen. Hieraus folgt, daß Aldehyde oder Acetale mit tertiären Aminogruppen für den genannten Zweck geeigneter sind als Verbindungen mit sekundären Aminogruppen. Selbstverständlich hängt die Basizität der Verbindungen auch von der Natur des die Aminogruppe tragenden Aldehyd- oder Acetalwertes ab.
  • Die Behandlung mit Aminoaldehyden oder -acetalen verbessert nicht nur die Färbbarkeit des Polyvinylalkoholgefüges, durch die Acetalisierung der Hydroxylgruppen des Polyvinylalkohols mittels der Aldehyde bzw. Acetale wird darüber hinaus in bekannter Weise die Wasserbeständigkeit des Polyvinylalkohols gesteigert. Auch in dieser Hinsicht haben sich die Verbindungen mit tertiären Aminogruppen als wirksamer erwiesen als die entsprechenden sekundären Verbindungen.
  • Durch die Verwendung von Mischungen der ange- i führten stickstoffhaltigen Verbindungen können die Färbbarkeit und die Wasserbeständigkeit des behandelten Polyvinylalkoholgefüges derart beeinflußt werden, daß Fasern gewünschter, auf den besonderen Verwendungszweck abgestimmter Eigenschaften erhalten werden. Durch Kombination der Aminoacetalisierung mit einer Acetalisierung können diese Eigenschaften weiter modifiziert werden.
  • Wenn der Polyvinylalkoholformkörper sowohl aminoacetalisiert als auch acetalisiert werden soll, können beide Arbeitsstufen entweder gleichzeitig durch Anwendung einer Lösung, die sowohl einen Aldehyd als auch einen Aminoaldehyd bzw. deren Acetale enthält, oder aber nacheinander in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden. Bei primärer Acetalisierung, z. B. mit Formaldehyd oder Glyoxal, und nachfolgender Aminoacetalisierung ist der Grad der Aminoacetalisierung kleiner als bei umgekehrter Arbeitsfolge, also primärer Aminoacetalisierung. Es scheint, daß im Falle einer Aminoacetalisierung in zweiter Arbeitsstufe einige Aldehydreste durch Aminoaldehydreste ersetzt werden, was jedoch ohne wesentlichen Einfluß auf die Wärmebeständigkeit im nassen Zustand bleibt, da die Zahl der acetalisierten Hydroxylgruppen in allen Fällen -die Zahl der aminoacetalisierten Hydroxylgruppen beträchtlich übersteigt. Die Abspaltung von Aminoaldehydmolekeln bei nachfolgender Acetahsierung mit normalen Aldehyden ist praktisch zu vernachlässigen.
  • Wenn die Acetalisierung und die Aminoacetalisierung in einem Arbeitsgang und in ein und demselben Bad durchgeführt werden, werden die Konzentrationen an Aldehyd und Aminoaldehyd derartig aufeinander abgestimmt, daß das Produkt durch den Aldehyd die gewünschte Wärmebeständigkeit im nassen Zustand und durch den Aminoaldehyd die gewünschte Färbbarkeit erhält. Da die Aminoacetalisierung langsamer fortschreitet als die Acetalisierung; muß die Konzenzentration des Aminoaldehyds vergleichsweise höher sein als die des Aldehyds.
  • Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung. Wenn nicht anders bezeichnet, bedeuten die in den Beispielen zur Charakterisierung des Acetalisierungsgrades bzw. des Aminoacetalisierungsgrades angeführten Zahlen den Prozentsatz der acetalisierten bzw. aminoacetalisierten Hydroxylgruppen des Polyvinylalkohols. Beispiel i Nach einem Naß- oder Trockenspinnverfahren hergestellte Polyvinylalkoholfasern wurden 5 Minuten in Luft auf 225° erhitzt, um ihren Erweichungspunkt in Wasser auf 85° zu erhöhen, und dann 3 Stunden bei 75 ° mit einer wäßrigen Lösung von 2o % Schwefelsäure, io % Natriumsulfat und 3 % N-Cyclohexylaminoacetaldehyddimethylacetal behandelt. Die Fasern enthielten hiernach o,6 Gewichtsprozent Stickstoff und lösten sich bei halbstündiger Behandlung mit kochendem Wasser nicht auf.
  • Das Farbstoffaufnahmevermögen der Fasern für saure Farbstoffe entsprach dem der Wolle, das für direkt ziehende Farbstoffe war besser als bei Baumwolle. .Wenn die Fasern beispielsweise i Stunde bei 70° in einem Bad mit der 3ofachen Menge Farbstofflösung angefärbt wurden, das, bezogen auf das Gewicht der Faser, 5 0/0 Natriumsalz der 5-Sulfo-a-naphthalinazo-a-naphthalinazophenyl-a-naphthylamin-8-sulfonsäure (Säurefarbstoff), 2 % Schwefelsäure und 5 0/0 Natriumsulfat enthielt, zeigten sie eine reinschwarze Färbung. Bei Anfärbung unter sonst gleichen Bedingungen in einem Bad, das 2 % Natriumsalz der Diphenyldisazo-bis-8-amino-i-naphthol-3, 6-disulfonsäure (direkt ziehender Farbstoff) und io % Natriumsulfat enthielt, wurde der Farbstoff fast vollständig absorbiert, und die Fasern zeigten einen blauen Farbton, tiefer als auf gleichbehandelter Baumwolle. Beispiel 2 Gemäß Beispiel i aminoacetalisierte Fasern mit einem Aminoacetalisierungsgrad von 4% wurden i Stunde bei 70° mit einer Lösung von io % Schwefelsäure, 15 % Natriumsulfat und 5 % Formaldehyd bis zu einem Formacetalgehalt von 30,80/0 acetalisiert ; die Fasern schrumpften auch bei mehrstündiger Behandlung mit kochendem Wasser nur um ?,0/,. Bei istündiger Anfärbung dieser Fasern bei 8o° mit den Farbstofflösungen nach Beispiel r wurden sowohl der Säurefarbstoff als auch der direkt ziehende Farbstoff fast vollständig absorbiert; die Farbtiefe wurde durch die Acetalisierung mit Formaldehyd nur wenig gemindert.
  • Andererseits zeigte sich, daß eine wie im Beispiel i wärmevorbehandelte und dann unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 2 mit Formaldehyd acetalisierte, aber nicht vorher aminoacetalisierte Faser bei der Färbung mit den gleichen Farbstoffen und unter den gleichen Färbebedingungen wie im Beispiel i- weder mit dem Säurefarbstoff noch mit dem direkt ziehenden Farbstoff gleichmäßig ausgefärbt wurde. Während der Säurefarbstoff nur einen hellbraunen Farbton erzeugte, hatte der direkt ziehende Farbstoff gar keine Wirkung. Beispiel 3 Nach einem Naß- oder Trockenspinnverfahren erzeugte Fasern aus einem Polymerisat auf Polyvinylalkoholbasis, hergestellt durch Verseifung eines kettenförmigen Mischpolymerisates aus 8o Molprozent Vinylacetat und 2o Molprozent Methylvinylketon, wurden i Minute lang in Luft von 200° um 30 °/o ihrer anfänglichen Länge gedehnt und dann im gedehnten Zustand 3 Minuten in Luft von 225° erhitzt. Diese Fasern, die einen Erweichungspunkt von 85° hatten, wurden 2 Stunden bei 8o° mit einer wäßrigen Lösung von 3 % N-Butylaminoacetaldehyddimethylacetal behandelt. Die Fasern nahmen hierbei o,2 % Stickstoff auf und lösten sich nicht bei iominütigem Einbringen in kochendes Wasser. Die Farbstoffaffinität gegenüber Säurefarbstoffen entsprach der der Wolle, die Affinität gegenüber direkt ziehenden Farbstoffen war größer als von Baumwolle. Die Fasern wurden zuerst 30 Minuten bei 7o° in einem Bad mit der 3ofachen Menge einer Farbstofflösung, die 20/, des Natriumsalzes der 5-Nitro-2-oxybenzolazo-m-phenylendiaminsulfonsäure, 20/, Schwefelsäure und 51)/, Natriumsulfat enthielt, und dann weitere 30 Minuten bei 7o° im gleichen Farbbad, jedoch nach Zusatz von i0/0 Kaliumbichromat, angefärbt; hierbei wurde der gleiche braune Farbton wie auf Wolle erzeugt. Bei Anfäjbung der Fasern mit 2 °/o Kongorot unter den im Beispiel i beschriebenen Bedingungen zeigten die Fasern einen roten Farbton und bessere Farbstoffaffinität als Baumwolle. Beispiel 4 Fasern aus einem Polymerisat auf Polyvinylalkoholbasis, hergestellt durch Verseifung eines Mischpolymerisates aus 95 Molprozent Vinylacetat und 5 Molprozent Maleinsäureanhydrid, wurden erst 2 Stunden in Äthylalkoholdampf von i4o° und 6,7 kg/cm2 Druck wärmevorbehandelt und dann 2 Stunden bei 50° in einer wäßrigen Lösung von 15 °/o Schwefelsäure, io % Natriumsulfat, 4 % p-Dimethylarninobenzaldehyd und 2 °/a Formaldehyd acetalisiert. Die Faser enthielt 0,3 °/o Stickstoff und schrumpfte bei 3minütigem Eintauchen in kochendes Wasser um 6 °/o ihrer Länge. Bei Anfärbung mit dem sauren Farbstoff gemäß Beispiel i, und zwar unter den. Bedingungen von Beispiel 2, wurde ein reinschwarzer Farbton erzielt.
  • Wurden die Fasern jedoch unter sonst gleichen Bedingungen mit den gleichen Bädern behandelt, wobei einzig zum Acetalisierungsbad kein p-Dimethylaminobenzaldehyd zugesetzt wurde, konnte nur ein hellbrauner Farbton erzielt werden. Beispiel 5 Wärmevorbehandelte Fasern nach Beispiel i wurden 30 Minuten in eine 50° warme Lösung von io % Schwefelsäure, 15 °/o Natriumsulfat und 3 °/o Formaldehyd eingebracht. Nach der Ausfärbung mit dem Säurefarbstoff aus Beispiel 4 zeigten die Fasern einen hellbraunen Farbton. Wurden die Fasern jedoch. im Anscbluß an die Acetalisierung i Stunde bei 6o° mit einer Lösung von 2o % Schwefelsäure; 15 °/p Natriumsulfat und 5 0% p-Dimethylaminobenzaldehyd behandelt und dann mit dem gleichen sauren Farbstoff angefärbt, so wurde ein reinschwarzer Farbton erhalten. Die Fasern schrumpften selbst bei 30 Minuten währender Behandlung mit kochendem Wasser nur um 2 °/o. Beispiel 6 Nach einem Naß- oder Trockenspinnverfahren hergestellte Polyvinylalkoholfasern wurden 2 Minuten in Luft von 2io° um 4o0/, ihrer Anfangslänge gedehnt, in Stücke von io cm Länge geschnitten und dann ohne erneute Dehnung in Luft von 225° 5 Minuten wärmevorbehandelt. Nach 2o Minuten währendem Einbringen in eine 30° warme wäßrige Lösung von 2o 0% Schwefelsäure und 15 °/o Natriumsulfat wurden die Fasern von überschüssiger Lösung durch Ausdrücken befreit, bis sie noch etwa das Dreifache des Trockengewichts wogen, und dann zuerst 5 Stunden bei 85° Piperidinopropionaldehyddämpfen und nachfolgend 2 Stunden bei 7o° Formaldehyddämpfen ausgesetzt. Bei der Anfärbung dieser Fasern mit den gleichen Farbstoffen und unter den gleichen Bedingungen wie nach Beispiel i war die Affinität zu direkt ziehenden Farbstoffen und sauren Farbstoffen weit größer als bei der gleichen, aber nur mit Formaldehyd acetalisierten Faser.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung ist natürlich nicht auf Fasern, Fäden u. dgl. beschränkt, sondern kann auch bei Bändern, Streifen, Röhren, Hüllen, Filmen und anderen Formlingen aus Polyvinylalkohol oder Polymerisaten auf Polyvinylalkoholbasis mit mindestens 8o % Polyvinylalkohol angewendet werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verbesserung der Anfärbbarkeit von wärmevorbehandelten Formkörpern, insbesondere Fasern aus Polyvinylalkohol oder Polymerisaten, die zu mindestens 8o Gewichtsprozent aus Polyvinylalkohol bestehen, dadurch gekennzeichnet, daB die Fasern mit einem sekundären oder tertiären Aminoaldehyd oder Aminoaldehydacetal behandelt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern mit einer wäßrigen sauren Lösung einer der angeführten Aminoverbindungen, die gegebenenfalls außerdem noch geringere Mengen eines aliphatischen Aldehyds mit :i bis 3 Kohlenstoffatomen enthält, behandelt werden, bis die Fasern o,o7, bis 5 Gewichtsprozent chemisch gebundenen Stickstoff enthalten.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern zur Wärmevorbehandlung auf Temperaturen zwischen etwa i4o und 225° erhitzt wurden, bis sie in Wasser von 8o° nicht mehr als um 5 % ihrer ursprünglichen Länge schrumpften. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 848 0g7.
DEK17594A 1953-03-31 1953-03-31 Verfahren zur Verbesserung der Anfaerbbarkeit von waermevorbehandelten Fasern aus Polyvinylalkohol Expired DE962159C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEK17594A DE962159C (de) 1953-03-31 1953-03-31 Verfahren zur Verbesserung der Anfaerbbarkeit von waermevorbehandelten Fasern aus Polyvinylalkohol

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEK17594A DE962159C (de) 1953-03-31 1953-03-31 Verfahren zur Verbesserung der Anfaerbbarkeit von waermevorbehandelten Fasern aus Polyvinylalkohol

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE962159C true DE962159C (de) 1957-04-18

Family

ID=7215175

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEK17594A Expired DE962159C (de) 1953-03-31 1953-03-31 Verfahren zur Verbesserung der Anfaerbbarkeit von waermevorbehandelten Fasern aus Polyvinylalkohol

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE962159C (de)

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR848097A (fr) * 1937-12-28 1939-10-23 Ig Farbenindustrie Ag Produits de polymérisation et procédé de préparation de ces produits

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR848097A (fr) * 1937-12-28 1939-10-23 Ig Farbenindustrie Ag Produits de polymérisation et procédé de préparation de ces produits

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2907986C2 (de)
DE3207845A1 (de) Quaternaere ammoniumverbindungen, ihre herstellung und ihre verwendung zum veredeln von textilmaterialien
DE962159C (de) Verfahren zur Verbesserung der Anfaerbbarkeit von waermevorbehandelten Fasern aus Polyvinylalkohol
DE102019120068A1 (de) Verfahren zum Färben von additiv gefertigten Formteilen
DE909491C (de) Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Fasern aus Casein
DEK0017594MA (de)
DE832593C (de) Verfahren zum Faerben von tierischen Fasern
DE961702C (de) Verfahren zur Verbesserung der Faerbbarkeit von Polyvinylalkoholfasern
AT154401B (de) Verfahren zum Färben von geformten künstlichen Produkten.
DE2708235A1 (de) Verfahren zum bedrucken von cellulosefaser- und polyester/cellulose-mischfasermaterial
AT208500B (de) Verfahren zur Herstellung von synthetischen Fasern aus Polyacrylnitrilpolymerisaten oder Mischpolymerisaten mit überwiegendem Anteil an Acrylnitril
DE2049344C (de) Verfahren zur Behandlung von cellulosehaltigen Materialien
DE2120387C3 (de) Verfahren zur Herstellung vielfarbig gefärbter wollehaltiger Acryl-Textilprodukte
DE970073C (de) Verfahren zum Faerben mit Kuepenfarbstoffen
DE2625517C2 (de) Verfahren zur Erzeugung von wasserunlöslichen Azofarbstoffen auf der Faser
AT166455B (de) Verfahren zum Färben von tierischen Haarfasern
AT210069B (de) Mittel zum Färben von lebenden Haaren u. a. Keratinfasern
AT152808B (de) Verfahren zum Färben von Faserstoffen.
DE740909C (de) Verfahren zum Faerben von kuenstlichen Gebilden aus chloroformloeslichem Celluloseacetat
DE2023179A1 (de) Verfahren zum Faerben und Bedrucken von Textilfasern
DE1047166B (de) Verfahren zur Verbesserung der Faerbbarkeit von waermebehandelten Gebilden aus Polyvinylalkohol
DE740846C (de) Verfahren zur Herstellung von Pigmentdrucken auf Faserstoffen
DE626626C (de) Verfahren zum Drucken von Textilprodukten
DE2023179C (de) Verfahren zum Farben und Bedrucken von Textilfasern
AT244287B (de) Verfahren zur Erzielung lichtechter Färbungen