DE961907C - Anordnung zur thermischen Rueckfuehrung bei Reglern, insbesondere sogenannten Zeigerreglern - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 11. APRIL 1957

S 35176VIIIb I sie

Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur thermischen Rückführung bei Reglern, bei denen- die Wirkung eines von der zu regelnden Größe hervorgerufenen Steuerstromes auf den Regelvorgang durch einen Rückführstrom gelöscht wird. Derartige Rückführanordnungen werden besonders bei elektrischen Regeleinrichtungen, den sogenannten Zeigerreglern, zur Überwachung von veränderlichen Betriebsgrößen in Kraftanlagen verwendet, bei denen also der Zeiger einer Meß- oder Anzeigevorrichtung bei Abweichungen des Istwertes der Betriebsgröße von einem vorhandenen Sollwert durch öffnen oder Schließen eines Stromkreises eine Impulsgabevoirichtung für den Verstellmotor des zu regelnden Organs steuert.

Rückführungen an Reglern sind an sich bekannt und sollen den Regelvorgang beruhigen. Der Rückführwert, der dem Einfluß des Steuerstromes entgegenwirkt, wird entweder in Abhängigkeit von der Bewegung des Verstellorgans oder bei der sogenannten nachbildenden Rückführung unabhängig von der tatsächlichen Stellung des Stellgliedes, d. h. nur während der Zeit, in der der Antrieb des Verstellorgans eingeschaltet wird, erzeugt.

Es ist schon vorgeschlagen worden, als Rückführorgan den Brückendiagonalstrom einer im Ruhezustand entsprechend abgeglichenen Brücke zu verwenden, wobei in der Brücke in zwei aneinanderstoßenden Seiten je ein temperaturabhängiger Widerstand eingebaut ist, von denen der eine oder der andere je nach Arbeiten des Reglers in der einen oder anderen Richtung von einer eigenen Wärmequelle, z. B. einer Heizwendel, aufgeheizt wird. Eine derartige Anordnung ist sehr einfach

herzustellen und hat gegenüber anderen Rückführvorrichtungen den Vorteil, daß sie keine empfindlichen oder beweglichen Organe enthält.

Für verschiedene Regelaufgaben, bei denen die Rückführung sehr rasch ansprechen soll, ist jedoch die Aufheizgeschwindigkeit derart beheizter Widerstände nicht ausreichend. Man kann zwar durch die Anordnung von Stoffen besonders guter Temperaturleitfähigkeit die Aufheizgeschwiridigkeit bis ίο zu einem gewissen Höchstwert steigern, doch liegt dieser Wert mitunter immer noch unter der notwendigen Regelgeschwindigkeit. Die Verwendung von derartigen Wärmeleitstoffen bringt auch den Nachteil mit sich, daß der Abkühlungsvorgang ebenso rasch wie der Aufheizvorgang vonstatten geht, was in vielen Fällen nicht erwünscht ist. Ferner ist es bekannt, die in Meßbrücken angeordneten temperaturabhängigen Widerstände direkt ohmisch zu beheizen und 'hierfür gegebenenfalls Wechselstrom zu benutzen.

Gegenstand der Erfindung ist eine weitere Verbesserung von Gleichstrombrückenschaltungen für Regler mit thermischer Rückführungsanordnung unter Verwendung beheizter Widerstände. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die in der Gleichstrombrücke liegenden Widerstände durch einen galvanisch getrennten Wechselstromkreis beheizt werden.

An Hand der Zeichnung werden Ausführungsmöglichkeiten und die Vorteile der Erfindung im einzelnen erläutert.

Fig. ι zeigt eine gesamte Rückführanordnung, während

Fig. 2 und 3 lediglich verschiedene Ausbildungsformen der in Fig. 1 enthaltenen Brücke zeigen.

In der Fig. 1 ist mit 1 ein polarisiertes Relais bezeichnet. Diesem Relais wird über die Spule 2 der einem an sich bekannten Meßwertgeber entnommene Steuerstrom und über die Spule 3 der Rückführstrom zugeführt. Der Rückführstrom wirkt in bekannter Weise dem Steuerstrom entgegen. Dieser Rückführstrom stellt den Diagonalstrom der Brücke 4 dar, die in bekannter Weise aus dem mit Mittelanzapfung versehenen Widerstand 5 und den temperaturabhängigen Widerständen 6 und 7 besteht. Je nach Arbeiten des Reglers wird entweder dem Widerstand 6 oder dem Widerstand 7 über die Schaltkontakte 9 und über die Kondensatoren 8 Wechselstrom zur ohmsehen Aufheizung zugeführt. Durch das Aufheizen einer der Widerstände wird aber die Brücke verstimmt, und in der Brückendiagonale und somit in der Wicklung 3 des polarisierten Relais fließt Strom.

Die Fig. 2 zeigt eine andere Ausgestaltung der in Fig. ι verwendeten Brücke. In dem dargestellten Beispiel ist der temperaturabhängige Widerstand in zwei parallel geschaltete Widerstände 61, 62 bzw. 71, 72 aufgeteilt. Der Aufheizstrom, der induktiv, z. B. über einen Transformator, diesen Widerständen zugeführt wird, durchfließt diese gleichstrommäßig parallel geschalteten· Widerstände, wie sich aus der Zeichnung ergibt, in Serie.

Die Fig. 3 zeigt, daß es praktisch ohne weiteres auch möglich ist, die beiden gleichstrommäßig parallel geschalteten Widerstände direkt als Sekundärwicklung eines Transformators auszubilden, wobei die Wirkungsweise der Brücke analog wie in Fig. 2 ist.

Die in Fig. 2 und 3 gezeigten Brücken können ohne weiteres mit der in Fig. 1 gezeigten Brücke ausgetauscht werden, wobei die Regelanordnung entsprechend arbeitet.

Es sei darauf hingewiesen, daß entsprechend dem gewünschten Regelvorgang die Wicklung mehr oder weniger stark eingebettet werden kann, um das Abkühlen des temperaturempfindlichen Widerstandes entsprechend zu verzögern.

Es kann sich mitunter als zweckmäßig erweisen, in die Brücke oder in die Gleichstromzuführung Drosseln einzubauen, um ein Abfließen des zur Heizung verwendeten Wechselstromes zu vermeiden. Da diese Drosseln für Gleichstrom praktisch keinen Widerstand darstellen, ändert sich an der Regelanordnung nichts.

Claims (3)

Patentansprüche-

1. Anordnung zur thermischen Rückführung bei Reglern, insbesondere sogenannten Zeigerreglern, bei der die Wirkung des Steuerstromes auf den Regelvorgang durch einen Rückführstrom gelöscht wird, wobei als Rückführstrom der Brückendiagonalstrom einer zwei wärmeabhängige und in Abhängigkeit vom Regelvorgang entsprechend beheizte Widerstände enthaltenden Gleichstrombrücke verwendet wird, gekennzeichnet durch eine galvanisch getrennte Einspeisung von Wechselstrom zur Heizung der in der Gleichstrombrücke liegenden Widerstände,

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die temperaturabhängigen Widerstände je in zwei parallel liegende Widerstände aufgeteilt sind, die vom Brückenstrom parallel und von dem die Rückführung beeinflussenden Hilfsstrom hintereinander durclvflössen werden.

3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden gleichstrommaßig parallel geschalteten Widerstände inReihe auf dem Kern eines Transformators als Sekundärwicklung mit Mittelanzapfung aufgebracht sind, der primärseitig von dem die Rückführung beeinflussenden Hilfsstrom gespeist wird.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 746 949; W. Jaeger, »Elektrische Meßtechnik«, 3. Auflage, 1928, S. 271, 272.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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