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Einrichtung zum Verdichten der Bettung unter Bahnschwellen Die Erfindung
bezieht sich auf eine Einrichtung zum Verdichten der Bettung unter Bahnschwellen
unter Verwendung mindestens zweier nebeneinanderliegender und wechselweise vortreibbarer
Stopfwerkzeuge.
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Zum Verdichten der- Bettung unter Bahnschwellen verwendete man bisher
üblicherweise sogenannte Stopfhacken, mit denen die Bedienungsleute so lange gegen
die zu verdichtenden Schottermassen schlugen, bis die Bettung als ausreichend fest
genug erschien. Da diese Arbeit einerseits sehr zeitraubend war und andererseits
keine ausreichende Verdichtung des Bettungsmaterials zur Folge hatte, wurden in
neuerer Zeit Gleiss.topfmaschinen entwickelt, bei denen das Einpressen des Bettungsmaterials
unter die Schwelle mit Hilfe von hammerartigen Verdichtungswerkzeugen erfolgt. Bei
den bekanntesten Maschinen dieser Art wurden mehrere Stopfwerkzeuge iln Schwellenlängsrichtung
angeordnet und nacheinander oder wechselweise vorgetrieben. Diese Stopfmaschinen
waren dem Stopfen mittels Stopfhacken weit überlegen, und es wurden mit ihnen bereits
gute Ergebnisse erzielt. Sie hatten jedoch alle den Nachteil, daB sie sehr kompliziert
im Aufbau, teuer in der Herstellung und umständlich in der Wartung waren. Weiterhin
konnten die mit ihnen erzielten Verdichtungsergebnisse nicht restlos zufriedenstedlen,
weil
bei ihnen das zu verdichtende Material in der Schlagrichtung
weitergedrückt wurde, wobei es, jedoch oftmals seitwärts ausweichen konnte.
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Vorgenannte Nachteile zu beseitigen und eine Verdichtungseinrichtung
zu schaffen, mit der eine bedeutend bessere Verdichtung der Bettung erreicht werden
kann, ist das Ziel der vorliegenden Erfindung. Erfindungsgemäß erreicht man dieses
dadurch, daß die unteren Stopfflächenkanten der unmittelbar nebeneinanderliegenden
Stopfwerkzeuge derart angeordnet sind, daß die Richtungen der von ihnen auf das
Bettungsmaterial ausgeübten Drücke zusammenlaufen. Dadurch wird das zu verdichtende
Betttzngsmaterial während des Stopfvorganges jeweils in Richtung auf das andere
Stopfwerkzeug abgelenkt, wodurch der Schotter nicht beliebig zur Seite ausweichen
kann. Somit können mit der erfindungsgemäßen Stopfeinrichtung hervorragende Verdichtungsergebnisse
erzielt werden. Das Bettungsmaterial wird teilweise schon vor der Bahnschwelle und
bei Beginn des eigentlichen Stopfvorganges verdichtet.
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Diese Anordnung der Stopfflächenkanten kann dadurch bewirkt werden,
daß die Werkzeugachsen parallel liegen, während die Stopfflächenkanten einen stumpfen
Winkel miteinander bilden.. Dabei kann es zweckmäßig sein, daß die Werkzeugachsen
parallel liegen, während sich die Stopfflächenkanten zu einem Halbkreis oder einer
anderen Kurve ergänzen. Es besteht aber auch erfindungsgemäß die Möglichkeit, daß
die Werkzeugachsen zusammenlaufen, während die Stopfflächenkanten auf diesen Achsen
senkrecht oder nahezu senkrecht stehen. Weiterhin ist es von Vorteil, wenn die Einrichtung
aus einem Doppelzylinder besteht, dessen Kolben wechselweise die in den Zylinderköpfen
eingesteckten Stopfwerkzeuge antreiben. .Auch ist es zweckmäßig, daß zwei oder mehrere
Einrichtungen auf einem Schienenfahrzeug nebeneinander und/oder hintereinander angeordnet
sind.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung, die einige beliebige Ausführungsbeispiele
darstellt, näher erläutert. Es zeigt Fig. i eine schematische Seitenansicht der
Einrichtung, Fig. 2, 3 und 5 verschiedene Stopfkantenausbildungen bei parallelen
Werkzeugachsen und Fig.4 eine Ausbildung bei zusammenlaufenden Werkzeugachsen.
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Wie Fig. i zeigt, soll der unter den Schwellen 2, auf denen die Schienen
3 verlegt sind, angeschüttete Schotter i verdichtet werden. Zu diesem Zweck w'rd
die erfindungsgemäß ausgebildete Verdichtungseinrichtung verwendet, die im wesentlichen
aus den Stopfwerkzeugen 4, dem Doppelzylinder 5 mit Preßluftanschluß 6 und einer
Halteeinrichtung 7 besteht. Die Einsrichtung kann selbstverständlich auch durch
andere bekannte Vorrichtungen gehalten werden, wie beispielsweise durch eine sich
auf der zurückliegenden Schwelle abstützende Spreize oder durch Montage auf einem
Schienenfahrzeug. Die Preßluftleitung ist der Einfachheit halber nicht dargestellt.
Aus Fig. 3, die eine Draufsicht gemäß Fig. 2 darstellt, ist die Zwillingsanordnung
mit parallelen Werkzeugachsen zu ersehen. Nebeneinander sind in dem Zylinderkopf
des Doppelzylinders 5 zwei gleichartig ausgebildete Stopfwerkzeuge 4 und 4" eingesteckt.
Die beiden Stopfflächenkanten 9 und 9" der Stopfwerkzeuge 4 und 4" sind dabei so
ausgebildet, daß sie in der Ruhelage nahezu einen Halbkreis miteinander bilden.
Sie können selbstverständlich auch jede andere Kurve oder auch, wie aus Fig.5 zu
ersehen ist, beispielsweise einen stumpfen Winkel miteinander bilden.
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Die Arbeitsweise der Einrichtung soll an Hand der Fig. 4 und 5 näher
erläutert werden. Fig. 4. veranschaulicht dabei eine Ausbildung, bei der die Werkzeugachsen
der Stopfwerkzeuge 4 und 4, nicht mehr parallel zueinander liegen, sondern zusammenlaufen.
Dabei stehen die Stopfflächenkanten 9 und 9" senkrecht zu den.Ifferkzeugachsen.
Das Werkzeug 4 ist bereits durch den Kolben i i des einen Zylinderraumes 12 vorangetrieben
worden.. Der nächste Schlag erfolgt durch den im `anderen Zylinderraum ras ankommenden
Kolben iia, der auf das Werkzeug 4a einwirkt, während der Kolben i i wieder in seine
Ausgangsstellung zurückgeht. Dieser Vorgang wiederholt sich wechselweise in ununterbrochener
Reihenfolge. Mit io ist eine Verbindung der beiden Werkzeugzylinder 16 und 16" angedeutet.
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Wird beispielsweise gemäß Fig.5 das Stopfwerkzeug 4a vorangetrieben,
so wird das Bettungsmaterial in der durch den Pfeil 13 angedeuteten Richtung vorgedruckt.
Beim nächsten Schlag wird das Bettungsmaterial durch das Stopfwerkzeug 4 gepackt
und in der durch den Pfeil 14 angedeuteten Richtung wieder in Richtung auf das Stopfwerkzeug
4a gedrückt. Beim Vordrucken des Bettungsmaterials durch das eine Stopfwerkzeug
setzt das andere Stopfwerkzeug dem Ausweichbestreben des Bettungsmaterials einen
Widerstand entgegen, so daß eine gegenüber den bekannten Einrichtungen bedeutend
bessere Verdichtung erreicht werden kann.