DE960968C - Laufflaechenprofilierung fuer Luftreifen - Google Patents
Laufflaechenprofilierung fuer LuftreifenInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 28. MÄEZ1957
F 15458II163 e
Die Erfindung betrifft die Profilierung der Lauffläche
von Luftreifen. Es sind Laufflächen bekannt, die mehrere im wesentlichen zueinander parallele
Rippen aufweisen, welche durch ringsum laufende Nuten voneinander getrennt sind; die Seitenwände
dieser Rippen verlaufen sägezahnartig, und die Rippen
selbst sind durch Quernuten in einzelne klötzchenartige Abschnitte unterteilt. Eine derartige
Laufflächenprofilierung soll eine gute Bodenhaftung des Reifens gewährleisten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Laufflächenprofilierung dieser Art insofern weiter
zu verbessern, als unter Wahrung einer guten Bodenhaftung ein leiser Lauf des Reifens, eine
geringe Reifenabnutzung und ein selbsttätiges Säubern der Profilnuten von eingedrungenem
Schmutz erzielbar ist. Dieser Erfolg wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die schmalen
Quernuten schräg zur Rippenlängsrichtung verlaufen und jeweils von einem inneren Scheitelpunkt ao
der äußeren sägezahnartigen Seitenwand zu dem in der Zahnteilung folgenden inneren Scheitelpunkt
der inneren Seitenwand der betreffenden Rippe führen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht. Es zeigt
Fig. ι ein Schaubild eines Reifens nach der Erfindung,
Fig. 2 in größerem Maßstab einen Teilgrundriß der Lauffläche nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt'längs der Linie 3-3 der
Fig. 2,
Fig. 4 in größerem Maßstab einen Teilschnitt längs der Linie 4-4 der Fig. 2 zur Darstellung der
Veränderungen in der Tiefe der Nut, in der der Schnitt vorgenommen wurde, sowie der vom Nutgrund
aufwärts gerichteten Versteifungen,
Fig. 5 in größerem Maßstab einen Schnitt längs der Linie 5-5 der Fig. 2,
Fig. 6 den an der Fahrbahn angreifenden Teil des Profils bei Gebrauchsbelastung, von der
Linie 6-6 der Fig. 1 aus gesehen,
Fig. 7 einen Teilschnitt längs der Linie 7-7 der
Fig. 6.
Die Reifendecke 10 hat einen Körper 11 und
einen Laufflächenteil 12. Die Lauffläche weist eine Mittelrippe 13 auf, ferner Schulterrippen 14 und 15
und zwischen der Mittelrippe und den Schulterrippen
liegende Rippen 16, 17, 18 und 19. Zwischen
einander benachbarten Rippen sind-Umfangsnuten
20, 2i, 22, 23, 24 und 25 vorgesehen. Die äußeren
Seitenflächen der Schulterrippen 14 und 15 weisen eine Reihe von \^erzahnungen 26 bzw. 27 auf, die
sich ein beträchtliches Stück radial einwärts in die Seitenwand des Reifens erstrecken. In dieser Ausgestaltung
tragen sie dazu bei, das seitliche Rutschen zu verhindern; sie verbessern allgemein die
Bodenhaftung des Reifens, besonders in weicher Erde oder im Schnee. Alle Rippen sind an ihren
Seitenflächen in ihrer vollen radialen Höhe verzahnt oder genutet, mit Ausnahme des Grundes der
Nuten 20 und 25, die leicht verbreitert sind, um die Gefahr des Einreißens zu vermindern. Höhe, Breite
und Abstände der Schulterrippen und der benachharten Zwischenrippen sind so gewählt, daß bei
unter Last laufendem Reifen die am Boden angreifenden Schulter- und Zwischenrippen derart verformt
werden, daß sich ihre einander seitlich gegenüberliegenden Flächen berühren (s.Fig.6), und zwar
an über den Reifenumfang verteilten Stellen, die durch die Ausbildung der Verzahnungen in bezug
aufeinander bestimmt werden.
Fig. 2 zeigt, daß die Verzahnungen der Schulterrippen die doppelte Teilung aufweisen, wie die
ihnen gegenüberliegenden Verzahnungen der jeweils benachbarten Zwischenrippe. Ferner sind die Zähne
und Kerben der Verzahnungen der Zwischenrippen 16 und 19 in der Längsrichtung der Rippen so angeordnet,
daß sie jeder zweiten Kerbe der gegenüberliegenden Verzahnung der Schulterrippen 14
und 16 seitlich gegenüberliegen. Die Flanken der Zähne der Rippen 14 und 15 und die Flanken der
dreieckigen Kerben der Rippen 16 und 19 stehen im wesentlichen im gleichen Winkel zur Mittelebene
des Reifens. Wenn die Rippen 14, 15, 16
und 19 indem unter Last laufenden Reifen ver formt
werden, so werden sie flacher und breiten sich seitlich aus, so daß die Zähne der Rippen 14 und 15
in die ihnen gegenüberliegenden Kerben der Rippen 16 bzw. 19 eintreten. Dabei berühren die Zähne mit
ihren Spitzen den Grund der entsprechenden Kerben, während die Kerbflanken die Zahnflanken berühren.
Die Zähne füllen die sie aufnehmenden Kerben also völlig aus. Gemäß Fig. 6 sind die Seitenkerben
der den Rippen 16 und 19 gegenüberliegenden Rippen 14 und 15 abwechselnd flacher
und tiefer ausgebildet. Dabei stehen die Zähne der Rippen 16 und 19 mit ihren Zahnspitzen dem
Schnittpunkt der Seitenflächen der flachen Kerben axial gegenüber. Wenn nun diese Schulterrippen
und die ihnen gegenüberliegenden Zwischenrippen sich seitlich aneinander abstützen, bleiben rautenförmige
Ausnehmungen 28 in voller Höhe der aneinander anliegenden Rippen offen. Aus Fig. 2 ist
ersichtlich, daß die Zähne der Rippen 16 und 19 normalerweise an der schmälsten Stelle von den
Rippen 14 und 15 durch Nuten getrennt sind, die im Vergleich zu der Breite der Nuten 21, 22, 23
und 24 verhältnismäßig schmal sind. Die Rippen 14 und 15 haben am Grunde der die Zähne der
Rippen 16 und 19 aufnehmenden Kerben leichte Unterschneidungen 5 und 6, um die Gefahr des
Einreißens zu verringern. Ebenso haben die Rippen 16 und 19 am Grund der an den Rippen 14
und 15 angreifenden Zähne leichte Unterschneidungen 2 und 3. Das Ausmaß dieser Unterschneidungen
in der Umfangsrichtung des Reifens ist in Fig. 6 durch gestrichelte Linien angedeutet.
In den Schulterrippen 14, 15 angeordnete
schmale, tiefe Nuten 30, 31 münden in die Nuten 20 bzw. 25 und verlaufen diagonal wenigstens über die
Hälfte der Breite der Schulterrippen in einer mit den schmalen Nuten der gegenüberliegenden Zwischenrippen
konvergierenden Richtung. ·
Die Rippen 16, 17, 18 und 19 werden von tiefen,
schmalen Schrägnuten 9 durchquert, die sich in einem Winkel von etwa 20 Grad in bezug auf die
Mittelebene des Reifens über die ganze Rippenbreite erstrecken. Diese Nuten 9 teilen die Oberfläche
der betreffenden Zwischenrippen in zahlreiche längliche, etwa S-förmige Klötzchen, wobei benachbarte
Klötzchen mit ihren Enden ineinander eingreifen. Es wurde festgestellt, daß in einem Reifen
der Größe 8,00-15 mit 108 solcher Klötzchen pro Rippe zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden.
Die Nuten 9 verlaufen in den Rippen" 16 und 17 in einer zur Nut 21 und in Rippen 18 und 19 in einer
zur Nut 24 konvergierenden Richtung. Fig. 4 zeigt, daß diese engen Nuten 9 ungefähr 0,25 Zoll breit
sind und an ihrer tiefsten Stelle sich über eine Länge erstrecken, die etwa 80% der Tiefe der
radial außerhalb dieser tiefsten Stelle liegenden Nut beträgt. Diese tiefe Stelle 1 gewährleistet die
Schmiegsamkeit in der Mitte der Klötzchen 32, während die Versteifungen 8 und 7 die Enden der
Klötzchen an einer übermäßigen seitlichen Bewegung hindern und das Umbiegen der mit der Fahrbahn
zusammenwirkenden Enden der Klötzchen während eines Bremsvorganges oder bei großer
Zugleistung verhindern.
Es seien nun die Schulterrippen 14 und 15, insbesondere
deren schmale Nuten 30 und 31, in Zusammenhang mit den im wesentlichen senkrechten
Wandteilen 32 und 33 betrachtet. Bei Niederdruckreifen, wie sie derzeit für Personenkraftwagen ver-
wendet werden, nutzen sich die Schulterteile des
Reifens schneller ab als die Mitte. Die Reifenerzeuger standen daher vor dem Problem, in den
Schulterteilen der Reifen für Personenkraftwagen eine so große Gummimenge vorzusehen, daß die
Reifen dieser übermäßigen Beanspruchung gewachsen sind; gleichzeitig sind jene Nachteile zu vermeiden,
die bei der Verwendung von Laufflächen mit stark ausgebildeten Schulterteilen bisher dadurch
auftraten, daß der Reifen an den Schulterteilen wegen deren mangelhafter Vulkanisierung
beschädigt wurde. Es mußte also die Wärme einheitlich durch die große Gummimenge an der Laufflächenschulter
geleitet werden. Wenn die Schulterrippe genügend groß ist, überträgt sie die beim Angriff
an der Fahrbahn aufgenommene Kraft durch einer hammerartigen Schlag auf die Karkasse des
Reifens, was zur Abtrennung der Lauffläche von der Karkasse führte. Um diesen Nachteil zu beheben,
sind die Rippen 14 und 15 mit den tiefen, langen schmalen Nuten 30 und 31 und mit im
wesentlichen senkrechten seitlichen Außenflächen zwischen Facetten 34 und 35 versehen, die von den
Schulterrippen 14 bzw. 15 aus sich nach der Seite hin erstrecken. Diese Facetten 34 und 35 sind in
kurzen Abständen an der Schulter der Lauffläche ausgebildet. Die tiefen Kehlen zwischen den Facetten
gestatten beim Vulkanisieren die Übertragung der Wärme auf ein größeres Gummivolumen, als es
sonst möglich wäre. Infolge der schmalen Nuten 30 und 31 und der Kehlen sind die Schulterrippen
schmiegsam, so daß die hammerartigen Schläge und damit die Beschädigungen des Reifens vermieden
werden. Die Facetten vergrößern ferner das Gummivolumen der Schulterrippen und erhöhen
ihre Stabilität bei deren seitlicher Abstützung an den Zwischenrippen.
Die seitliche Versteifung der Schulterrippen soll auch ein Pfeifen des Reifens vermeiden. Die
Einführung \ron Niederdruckreifen brachte das
Problem des Pfeifens von gerippten. Reifen auf Vorderrädern mit sich, das auftrat, wenn man mit
solchen Reifen durch eine enge Kurve fuhr. Man glaubte, daß das Pfeifen auf Schwingungen der
Schulterrippen zurückzuführen sei. Soweit bekannt
4-5 ist, sind bisher jedoch noch nicht alle bei der Erzeugung des Pfeifeffekts wirksamen Faktoren ermittelt
worden. Es ist aber festgestellt worden, daß ein Reifen mit der vorstehend beschriebenen Laufflächenausbildung
im Gebrauch keine Pfeifgeräusehe erzeugt. Es wird angenommen, daß die zur
Seitenstabilisierung der Schulterrippen 14 und 15 i verwendeten Teile bei der Verhinderung der Pfeifeffekts
eine wichtige Rolle spielen. Da eine veränderliche Profilteilung von der sogenannten akustischen
Behandlung her bekannt ist, wird von einer ausführlichen Beschreibung der vorstehenden Behandlung
abgesehen.
Im Betrieb erfüllt der neue Reifen die Zwecke der Erfindung.
Die Klötzchen 32 der Rippen 16, 17, 18 und 19
überlappen sich in der Umfangsrichtung des Reifens derart, daß in dem der Fahrbahn dargebotenen
Gummivolumen dieser vier Rippen keine Unterbrechung auftritt, so daß zusammen mit den nicht
unterbrochenen Mittel- bzw. Schulterrippen ein sanftes Fahren gewährleistet ist. Die tiefen, schmalen
Nuten 9 bilden Räume, in die hinein sich die Gummirippen 16, 17, 18 und 19 verformen können,
so daß diese Rippen weicher werden. Das gegenseitige Überlappen der Klötzchen an ihren Enden
in der Umfangsrichtung des Reifens wirkt allen Zug- oder Bremskräften entgegen, die diese Enden
der Klötzchen aus ihrer Relativlage zu bewegen trachten. Die Enden der Klötzchen sind außerdem
durch Erhöhungen 8 und 7 (Fig. 4) versteift, die sich vom Boden der schmalen Nuten 9 an den Enden
der Klötzchen aufwärts erstrecken. Diese Versteifung und dieses Überlappen bewirkt eine derartige
Stabilisierung der Enden der Klötzchen, daß das frühzeitige Abschürfen der Klötzchen an den Enden
vermieden ist. Die Ränder der gleichzeitig am Boden angreifenden Klötzchen entlang den schmalen
Nuten bilden insgesamt eine beträchtliche, an der Fahrbahn angreifende Kantenlänge. Diese Ränder
sind als Gleitschutzelemente besonders wirksam, und zwar im direkten Verhältnis zu der Länge,
mit der sie an der Fahrbahn angreifen. Die schmalen Nuten 9 haben in einem 8,00-15-Reifen zweckmäßig
eine Breite von 0,20 Zoll und die Klötzchen eine Breite von 32,29 Zoll; die Nuten 9 haben daher
eine Breite von etwa 10% der Breite der schmalen Teile der Klötzchen 32. Es hat sich herausgestellt,
daß diese schmalen Nuten breit genug sind, um die Rippen, in denen sie angeordnet sind, bei Belastung
des Reifens weich zu machen, daß sie aber infolge der Versteifung und des gegenseitigen Eingriffs der
Klötzchen 32 die Seitenstabilität der Rippen nicht beeinträchtigen.
Eine weitere wichtige Aufgabe wird dadurch erfüllt, daß die schmalen Nuten in den Rippen 16, 17
und 18, 19 mit den Nuten 21 und 24 konvergieren.
Diese Rippen ergeben daher eine beträchtliche Rutschfestigkeit nach beiden Seiten, weil sie
schräg zur Fahrtrichtung verlaufende Rippenkanten von beträchtlicher Länge aufweisen. Dabei wird
zwar die Schmiegsamkeit der Rippen und ihre Verformbarkeit bei Belastung des Reifens etwas erhöht,
doch schließen sich bei normaler Belastung die Nuten nicht völlig, so daß ihre Ränder sich stets in
einer Wirklage befinden, in der sie die Bodenhaftung der Lauffläche verbessern.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Laufflächenprofilierung für Luftreifen, mit mehreren im wesentlichen zueinander parallelen, durch ringsum laufende Nuten voneinander getrennten Rippen, deren Seitenwände sägezahnartig verlaufen und die durch Quernuten in einzelne klötzchenartige Abschnitte unterteilt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die schmalen Quernuten (9) schräg zur Rippenlängsrichtung verlaufen und jeweils von einem inneren Scheitelpunkt der äußeren sägezahnartigen -Seiten-wand zu dem in der Zahnteilung folgenden inneren Scheitelpunkt der inneren Seitenwand der betreffenden Rippe führen.
- 2. Lauffläche nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die klötzenartigen Rippenabschnitte (19) S-förmige Gestalt haben und miteinander verschränkt sind.
- 3. Lauffläche nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß den sägezahnartigen Außensei ten wänden der äußeren, klötzchenartig aufgeteilten Rippen (16, 19) die inneren, mit doppelter Teilung sägezahnartigen Seitenwände (20) der durchlaufenden Schulterrippen (14, 15) derart gegenüberstehen, daß zwischen den unterteilten Rippen (16, 19) und den Schulterrippen (14, 15) im Abstand der größeren Rippenteilung aufeinanderfolgende, rautenförmige Ausnehmungen (28) liegen.
- 4. Lauffläche nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens in jede zweite der rautenförmigen Ausnehmungen (28) eine schmale Nut (30, 31) einmündet, die die anliegende Schulterrippe (14 bzw. 15) etwa bis zur halben Rippenbreite durchschneidet und zu den schmalen Quernuten (9) konvergierend in die Ausnehmung (28) einmündet.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 835 850;
britische Patentschrift Nr. 564 580.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 609 656/42 9.56 (609 845 3.57)
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