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Verfahren zur Überführung von Fetten in Fettsäureteilester Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zur Überführung von Fetten in Fettsäureteilester.
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Es ist bekannt, Teilester aus Fettsäuren und mehrwertigen Alkoholen
durch Erhitzen eines Fettes mit einem Alkohol in Gegenwart eines Umesterungskatalysators
herzustellen. Die bekannten Verfahren sind jedoch zum Teil umständlich und im Großbetrieb
nicht rationell durchzuführen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur technischen
Herstellung von Fettsäureteilesbern, insbesondere Fettsäuremonoestern mehrwertiger
Alkohole in einem brauchbaren Reinheitsgrad zu entwickeln. Das zur Umsetzung bestimmte
Fett wird dabei im wesentlichen vollständig in den gewünschten Teilester übergeführt.
Der Umesterungskatalysator bleibt während des Verfahrens in aktivem Zustand und
wird im wesentlichen nicht verbraucht.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht darin, daß ein Fett und
ein mehrwertiger Alkohol. z. B. Glycerin, in Gegenwart eines Umesterungskatalysators
miteinander umgesetzt werden und der erhaltene Teilester aus der Reaktionsmischung
abgetrennt wird, indem man diese in dünner Schicht im Hochvakuum bei einer Temperatur
destilliert, die wesentlich unter der Zersetzungstemperatur des Katalysators liegt,
der im Destil lationsrückstand in aktiver Form zurückbleibt, wobei
man
durch Zusatz von frischem Fett und Alkohol zum Rückstand das Verfahren so oft wiederholt,
bis ungefähr die dem eingesetzten Fett äquivalente Menge eines Teilesters erhalten
wurde.
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Zur Erläuterung des Verfahrens sind die einzelnen Verfahrensschritte
bei der Überführung eines fetten Öles in einen Monoester durch Glycerin in der Zeichnung
zusammengestellt.
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Das umzusetzende Fett im Sojabohnenöl besteht zum großen Teil aus
Fettsäureverbindungen, die in Form von freien Fettsäuren oder Fettsäureestern, insbesondere
Triglyceriden, vorliegen. Die Glycerinmenge wird nach der Menge des umzusetzenden
Fettes, das als Fettsäure gerechnet werden kann, bemessen. Das Glycerin kann in
stöchiometrischen oder auch geringeren Mengen verwendet werden. Es ist jedoch ratsam,
mindestens einen doo/aigen Überschuß und in vielen Fällen sogar einen 2ooo/oigen
oder noch höheren Überschuß über die stöchiometrische Menge zu verwenden. Der Umesterungskatalysator
wird dem Glycerin in einer Menge von o,oi bis. 0,5 Mol je Mol Fettsäure beigemischt.
Als UmesteTungskatalysato.ren sind alle bekannten alkalischen oder sauren Umesterungskatalysatoren,
die nicht gleichzeitig mit dem erhaltenen Teilester destillieren, geeignet. Bei
der Umesterung des Sojabohnenöles oder ähnlicher pflanzlicher Öle werden als Katalysatoren
vorzugsweise Metallverbindungen., die mit den in der Reaktionsmischung vorhandenen
Fettsäuren unter Salzbildung reagieren, wie Alkali- und Erdalkalioxyde und -hydroxyde,
verwendet. Obwohl auch Verbindungen einwertiger Metalle, wie Natriumhydroxyd, Natriummethylat,
Natriumearbonat, geeignet sind, werden jedoch im allgemeinen die Verbindungen zweiwertiger
Metalle bevorzugt. Von diesen sind die Strontiumverbindungen besonders geeignet,
da sie eine große Ausbeute an Teilestern liefern und die bemerkenswerte Fähigkeit
besitzen, die Bildung von Farbkörpern während des Verfahrens zu verhindern. Da es
sich bei dem Verfahren gemäß der Erfindung um ein Kreisverfahren handelt, in dem
sich die Farbkörper anreichern könnten, ist die Ausschaltung derselben von besonderer
Wichtigkeit.
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Die aus Sojabohnenöl, Glycerin und dem Katalysator bestehende Mischung
wird je nach dem zu behandelnden Material bei 2o bis ungefähr 300° umgesetzt. Es
ist jedoch notwendig, daß die Mindesttemperatur genügend hoch ist, um eine wesentliche
Bildung des gewünschten Teilesters zu be--@virken: Im Falle des Sojabohnenöles beginnt
eine merkliche Monoglyceridbildung bei ungefähr i8o bis 200°, aber die Hauptreaktion
verläuft erst bei einer Temperatur von ungefähr 230 bis 25o°.
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Nach Beendigung der Reaktion wird das gebildete Monoglycerid aus der
Reaktionsmischung abgeschieden, während die Reaktionsmischung den Katalysator in
aktiver Form gelöst enthält. Während der Reaktion stellt sich in der Reaktionsmischung
ein Gleichgewicht zwischen dem Alkohol, dem umzuwandelnden Fett und dem gebildeten
Teilester ein. Das unter den Reaktionsbedingungen erreichte Gleichgewichtssystem
ist jedoch ein dynamisches Gleichgewicht. Ein Wechsel in den Mengen der einzelnen
Bestandteile der Reaktionsmischung verursacht eine Verschiebung des Gleichgewichts,
so daß ein neuer metastabiler Zustand eintritt. Auf diese Weise verursacht z. B.
die Entfernung von Alkohol aus der Reaktionsmischung durch Phasentrennung oder andere
Mittel eine Rückbildung des vorhandenen Teilesters, wobei zusätzlicher Alkohol frei
wird, der den Platz des aus der Reaktionsmischung abgetrennten Alkohols einnimmt.
Die Geschwindigkeit der Rückbildung des Teilesters ist abhängig von der Konzentration
des Alkohols, der Temperatur der Reaktionsmischung und dem jeweiligen Katalysator.
Erhöhte Temperaturen und die Gegenwart von aktiven Katalysatoren beschleunigen im
allgemeinen die Rückbildung. Ein Sinken der Temperatur bewirkt jedoch, daß sich
Alkohol von der Ölphase abscheidet, wodurch die Zusammensetzung des Systems sich
plötzlich stark ändert.
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Die Zeit, die bei einer Veränderung der Gleichgewichtsbedingungen
verstreichen kann, bis ein? bestimmte, merkbare Umsetzung des Teilesters in eine
stabilere Esterform auftritt, wird als Rückbildungszeit bezeichnet. Zur Veranschaulichung
dieses Begriffes sei ein Beispiel angeführt: Sojabohnenöl und Glycerin reagieren
bei einer bestimmten Temperatur in Gegenwart eines aktiven Katalysators miteinander,
bis ein Gleichgewichtszustand erreicht ist. Solange dieses statischeGleichgewicht
nicht gestört, d. h. die Temperatur und die Konzentration der Bestandteile des Systems
aufrechterhalten werden, indem ein Verlust, ein Zerfall oder eine Phasentrennung
der Bestandteile verhütet wird, bleibt es unbegrenzte Zeit bestehen.
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Wenn das System jedoch abgekühlt wird, scheidet sich Glycerin aus
der Reaktionsmischung aus, wodurch eine Umsetzung oder Rückbildung des Teilesters
eingeleitet wird. Die gesenkte Temperatur verlangsamt diese Rückbildung, so daß,
wenn die Mischung rasch abgekühlt wird, z. B. von einer Reaktionstemperatur von
26o auf ioo°, die Rückbildungszeit mehrere Stunden beträgt, z. B. wenn eine Umsetzung
von ioo/o des Teilesters zugelassen wird, mehr als 8 Stunden.
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Wenn jedoch aus dem System entweder Glycerin oder Teilester oder beide
abdestilliert werden sollen, wird die Rückbildungszeit durch die erforderliche höhere
Temperatur beträchtlich kürzer. Eine Rückbildung von io o/a und mehr tritt z. B.
bereits in io Minuten auf, wenn das Mo noglycerid aus einer glycerinarmen Mischung
bei 2oo° abdestilliertwird, und bereits in 5 Minuten bei 23o°.
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Der Teilester wird erfindungsgemäß innerhalb der Rückbildungszeit
abgetrennt, damit eine größtmögliche Ausbeute erzielt wird. Die Abtrennung des Alkohols
und des Teilesters erfolgt dabei gleichzeitig oder so, daß der Teilester aus einer
Mischung, aus der der durch die Reaktion nicht verbrauchte Alkohol bereits im wesentlichen
entfernt ist, so rasch abdestilliert wird, daß eine wesentliche Rückbildung verhütet
wird.
Die Reaktionsmischung mit dem Teilester und dem Katalysator
in aktiver Form wird dabei erfindungsgemäß bei einer Temperatur unter der Zerfallstemperatur
des Katalysators in einer dünnen Schicht ausgebreitet, aus der der Teilester im
Vakuum abdestilliert wird. Wenn im Gegensatz hierzu die Mischung aus einem Gefäß
im Vakuum abdestilliert würde, würde die. Rückbildungszeit bereits längst überschritten
sein, bevor eine genügende Menge Monoester abgetrennt ist.
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Ein günstiger Wirkungsgrad ergibt sich, wenn z. B. bei der Veresterung
von Sojabohnenöl mit Glycerin in Gegenwart eines Umesterungskatalysators die Reaktionstemperatur
der Mischung im wesentlichen aufrechterhalten wird und die Mischung im Vakuum auf
einer Oberfläche als dünner Film verteilt wird, wobei der Monoester und das überschüssige
Glycerin gleichzeitig und schnell verdampfen. Der Destillationsrückstand, der den
Katalysator in aktiver Form enthält, kann wieder verwendet werden. Die Abtrennung
des Monoesters erfolgt dabei innerhalb der Rückb-ildungszeit, d. h. bevor sich eine
wesentliche Menge des Monoesters zurückgebildet oder umgesetzt hat.
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Ein bevorzugtes Verfahren, bei dem die Abtrennung des Monoesters ebenfalls
innerhalb der Rückhildungszeit erfolgt, besteht jedoch darin, daß die Reaktionsmischung
auf ungefähr roo° abgekühlt wird, wobei sich ein wesentlicher Teil des bei der Reaktion
nicht verbrauchten Glycerins aus der ,Mischung abscheidet. Das sich absetzende Glycerin
wird durch Phasentrennung abgezogen. Der größte Teil des restlichen Glycerins wird
anschließend in einer dünnen Schicht im Vakuum unter einem solchen Druck und bei
einer solchen Temperatur, bei denen das Monoglycerid noch nicht verdampft, abdestilliert.
Anschließend wird dann der glycerinfreie Rückstand wieder in einem dünnen Film,
jedoch unter Bedingungen, bei denen der Monoester verdampft, destilliert. Das im
wesentlichen aus Monoestern bestehende Destillat wird nach: der Destillation möglichst
rasch abgekühlt.
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Da in der dünnen Schicht im wesentlichen alle Moleküle des Monoglycerids
rasch ihren Weg zur Oberfläche finden und dort aus dem erhitzten Film austreten
können, kann die Temperatur so gehalten werden, daß an keiner Stelle der Reaktionsmischung
eine Überhitzung eintritt. Die Destillationszeit kann im allgemeinen weniger als
5 Minuten betragen.
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Die Oberfläche, auf der die Schicht ausgebreitet ist, wird vorteilhaft
als endlose Oberfläche einer Zentrifuge ausgebildet, wodurch verhältnismäßig große
Mengen Monoglycerid in einer verhältnismäßig kurzen Zeit destilliert werden können.
Im allgemeinen wird zur Destillation weniger als r Minute, oftmals nur ein paar
Sekunden benötigt. Infolge dieser kurzen Zeit kann, obwohl die Mischung den Katalysator
in aktiver Form enthält, bei Temperaturen in der Größenordnung von 13o bis 2oo°,
jedoch höchstens bei ungefähr 225o destilliert werden, ohne daß eine wesentliche
Umsetzung des Monoglycerids dabei eintritt. Der bei der Destillation verwendete
Druck muß so niedrig sein, daß je nach der Schichtdicke und der verwendeten Temperatur
der gewünschte Teilester im wesentlichen innerhalb der Rückbildungszeit destilliert.
Im allgemeinen wird ein Druck von ioo #u oder auch ein Druck in der Größenordnung
von i bis 2o [. Quecksilbersäule angewendet. Wenn es erwünscht ist, das Endprodukt
frei von Alkohol zu erhalten, wird vorteilhaft der Alkohol in der oben angeführten
Art und Weise vor der Abtrennung des Monoglycerids entfernt. Bei dem zuvor angeführten
Verfahren erhält man im allgemeinen weniger als i °/o Glycerin im Endprodukt.
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Der Destillationsrückstand besteht im wesentlichen aus Di- und Triglyceriden.
Er kann mit dem nicht in der Reaktion verbrauchten Glycerin, das vorher aus der
Reaktionsmischung abgeschieden wurde, wieder vereinigt werden und nach Ergänzung
des Fettes und Glycerins demselben Verfahren unterworfen werden. Dies wird so lange
wiederholt, bis so viel Monoglycerid als Destillat gewonnen wurde, wie der Menge
des umzusetzenden Fettes entspricht. Da der aktive Katalysator mit dem Destillationsrückstand
immer wieder in den Kreislauf eingebracht wird, brauchen nur geringfügige Mengen
zur Deckung der Verluste, die während des Kreislaufes eintreten können, ergänzt
zu werden.
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So wird bei dem Verfahren gemäß der Erfindung der Ausgangsstoff vollständig
in das reine Monoglycerid, das im wesentlichen frei von Katalysator und Glycerin
ist, übergeführt, ohne daß der Katalysator verbraucht wird.
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Jeder durch die Veresterung eines Fettes erhältliche Teilester kann
nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellt werden. Das umzusetzende Fett
kann aus natürlichen oder synthetischen Fettsäureverbindungen einschließlich Fettsäuren
oder Fettsäureestern oder Mischungen davon bestehen und fest oder flüssig sein.
Die Fettsäureverbindungen sind vorzugsweise solche mit ungefähr 12 bis 2o Kohlenstoffatomen
in der Fettsäurekette, obwohl auch solche mit Fettsäureketten von etwa ä bis etwa
26 Kohlenstoffatomen geeignet sind. Die Fettsäureester können Ester eintvertiger
oder mehrwertiger Alkohole sein, wie z. B. bei Verwendung von fetten Ölen, die einen
wesentlichen Gehalt an Trigly ceriden besitzen.
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Geeignete Fette sind z. B. Fisch- und Walöle, tierische Fette, wie
Talg, Wollfett, hydrierter Talg und verschiedene andere tierische Fette und fette
Öle, ferner pflanzliche Öle, wie -Sojabohnenöl, Baumwollsamenöl, Holzöl, Kokosnußö,l,
Palmöl, Kornöl, Olivenöl, Castoröl, Erdnußöl u. ä., wie auch hydrierte pflanzliche
Öle usw. Für bestimmte Zwecke werden besonders brauchbare Teilester durch Verestern
von freien Fettsäuren, wie Starin säure, Ölsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Myristinsäure
u. ä., hergestellt.
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Der bei. der Reaktion verwendete Alkohol kann entweder einwertig oder
mehrwertig sein. Der einwertige Alkohol, wie Methylalkohol oder Äthylalkohol. wird
zusammen mit einem Fettsäureester
eines mehrwertigen. Alkohols zur
Reaktion gebracht, damit sich ein Teilester bildet. Alkohole, die besonders zur
Veresterung geeignet sind, sind aliphatische, auch arylsubstituierte und besonders
niedriger molekulare gesättigte mehrwertige Alkohole. Ferner sind geeignet z. B.
Polyoxyalkane, wie Glycerin, Sorbit, Mannit u. ä.; Ätheralkohole, wie Diglycerin,
Polyglycerin u. ä.; Alkylenglykole, wie Trimethylenglykol, Äthylenglykol, Propylenglykol,
Diäthylenglykol, Polyäthylenglykole, Polypropylenglykole u. ä.; ebenso andere Alkohole,
wie Pentaerythrit u. ä.
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Der bei der Reaktion verwendete Katalysator kann jeder Umesterungskatalysator
sein, der nicht mit dem gebildeten Teilester abdestilliert. Obgleich Metallverbindungen,
wie Verbindungen von Alka Dien und alkalischen Erden, bevorzugt werden, kann man
auch andere geeignete Katalysatoren verwenden, z. B. organische und anorganische
Säuren, wie Phosphorsäure, Schwefelsäure oder substituierte anorganische Säuren,
wie Alkylschwefelsäure; organische Säuren, wie Arylsulfonsäuren u. ä., ebenso andere
Stoffe, wie Tetramethylammoniumhydroxyd, Aluminiumchlorid. u. ä. Vorzugsweise werden
mit Fettsäuren reagierende Strontiumverbindungen, insbesondere die wasser- und alkohollöslichen
Verbindungen, verwendet. Geeignet sind unter anderem Strontiumoxyd, Strontiumhydroxyd.,
Strontiumchlorid, Strontiumbromid, Strontiumnitrat, Strontiumacetat, Strontiumtetraborat,
Strontiumlactat u. ä. Derartige Verbindungen werden vorzugsweise da verwendet, wo
auf die Farbe des Endproduktes Wert gelegt wird.
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Die Veresterung wird bei einer Temperatur ausgeführt, die größer ist
als die zur Bildung des gewünschten Teilesters notwendige Minimaltemperatur, zweckmäßig
bei einer Temperatur, bei der sich das eine Höchstausbeute an dem gewünschten Teilester
gewährleistende Gleichgewicht in einem Zeitraum von 1/z bis d. Stunden ausbildet.
Die Reaktion erfolgt gewöhnlich bei Temperaturen von ungefähr 2o bis ungefähr q.00°,
je nach dem umzusetzenden Fett und der tragbaren Reaktionszeit. Zum Beispiel wurde
die Veresterung von Sojabohnenöl schon bei i8o bis 2oo°, mit besserem Wirkungsgrad
bei 25o bis 26o° und am besten bei 285° durchgefiihrt. Dabei wird eine Reaktionszeit
von ungefähr 1/2 Stunde benötigt, obgleich man in einigen Fällen auch mit 15 oder
weniger Minuten auskommt. W enn die Reaktionsmischung längere Zeit, z. B. 2 Stunden
oder länger, erhitzt wird, sollten Maßnahmen getroffen werden, um einen wesentlichen
Verlust an Alkohol zu verhüten, der das Reaktionsgleichgewicht verschieben würde.
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Es ist zu empfehlen, die Reaktionsmischung vorzuwärmen, bevor sie
zur Umsetzung gebracht wird, damit die Gesamtreaktionszeit vermindert wird. Die
Reaktionsmischung wird während der Umsetzung vorteilhaft gerührt. Das während der
Umsetzung gebildete Wasser sollte ständig aus der Reaktionsmischung entfernt werden.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung ist insbesondere zur Herstellung
von Monoestern, wie Monoglyceriden, geeignet. Es können jedoch auch andere Fettsäureteilester,wie
Diglyceride u. ä., gewonnen werden. Der erhaltene Teilester kann dabei mit dem bei
der Umsetzung nicht verbrauchten Alkohol aus der Reaktionsmischung abgetrennt werden.
Die Menge des verwendeten Alkohols wird dabei so gewählt, daß sich ein Ester der
gewünschten Zusammensetzung ergibt.
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Vorzugsweise wird jedoch der gewünschte Teilester getrennt vom Alkohol
in wesentlich reinerer Form abdestilliert und der bei der Reaktion nicht verbrauchte
Alkohol mit dem Destillationsrückstand, der aktiven Katalysator enthält, wiederverwendet.
Das nachstehend angeführte Ausführungsbeispiel soll durch Angabe der Mengen und
genaueren Bedingungen bei den in der Zeichnung zusammengestellten Verfahrensschritten
das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutern.
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Beispiel Ein fettes Öl, z. B. Sojabohnenöl, wird mit 2,3 Mol Glycerin
j e Mol fettes 01 (als Trigly cerid berechnet) und mit o,i Gewichtsprozent
Strontiumoxyd, bezogen auf das Gewicht der Reaktionsmischung, gemischt. Das Strontiumoxyd
reagiert mit der Fettsäure des Öls zum Strontiumsalz, das als Veresterungskatalysator
wirkt. Die erhaltene Mischung wird durch einen Vorerhitzer, in dem ihre Temperatur
auf ungefähr 225 bis 23o° gesteigert wird, in ein Reaktionsgefäß geleitet. Dort
wird sie 2o Minuten unter Rühren auf 25o bis 26o° gehalten, wobei sich das Monoglycerid
bildet. Der "sich dabei entwickelnde Wasserdampf wird aus dem Reaktionsgefäß abgelassen.
Die Mischung, die im wesentlichen aus aktivem Katalysator, bei der Reaktion unverbrauchtem
Glycerin und Mono-, Di-und Triglyceriden besteht, wird nun durch eine Kühlschlange,
in der sie rasch auf ungefähr ioo° abgekühlt wird, gepreßt und 5 Minuten ruhig abgestellt,
wobei sich ein wesentlicher Teil des freien Glycerins von der Mischung abscheidet
und abgezogen wird..
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Der Rückstand, der nur noch wenig Glycerin enthält, wird dann kontinuierlich
einer Hochvakuumdestillierzentrifuge, die für kontinuierlichen Betrieb eingerichtet
ist, zugeführt, in der das aufgegebene Gut gewöhnlich i oder 2 Sekunden oder mindestens
weniger als 2 oder 3 Minuten zur Destillation verbleibt. Da die Mischung dabei zu
einem dünnen Film ausgebreitet wird, nimmt sie sehr rasch eine andere Temperatur
an, wodurch das restliche Glycerin in verhältnismäßig kurzer Zeit und bei verhältnismäßig
niedriger Temperatur abdestilliert werden kann, ohne daß sich das Monoglycerid zurückbildet
oder umsetzt. Als Druck werden bei der Destillation des Glycerins ungefähr ioo #t
und als Rotortemperatur vorzugsweise ungefähr ioo° angewendet, obgleich auch Drücke
von io bis 300 #t und Temperaturen von 9o bis 15o° geeignet sind.
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Zur Steigerung des Reinheitsgrades des später abzutrennenden Monoglycerids
wird der Destillationsrückstand
der ersten Destillation sofort
durch eine weitere Hochvakuumdestillierzentrifuge geleitet, in der bei ungefähr
2o #u Druck und bei einer Rotortemperatur von ungefähr i2o° das restliche freie
Glycerin und eine kleine Menge Monoglycerid abd-estilliert werden.
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Der anfallende, im wesentlichen glycerinfreie Destillationsrückstand,
der immer noch den Katalysator in aktiver Form enthält, wird sofort einer dritten
Hochvakuumzentrifugaldestillation bei ungefähr 3 #t Druck und bei ungefähr 17o°
Rotortemperatur unterworfen, wobei ungefähr 3o Gewichtsprozent der zu destillierenden
Mischung als reines Monoglycerid, das im wesentlichen keinen Katalysator und weniger
als i °/o Glycerin enthält, abdestilliert und sofort kondensiert werden.
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Der Destillationsrückstand der dritten Destillation wird danach, vorzugsweise
molekular, bei ,einem Druck von ungefähr 3 #t und einer Temperatur von ungefähr
2io° destilliert, wobei das restliche Monoglycerid abgetrennt und wieder in das
System gebracht wird, um in der obengenannten dritten Destillation schließlich endgültig
abdestillie-rt zu werden. In aufeinanderfolgenden Destillationen wird die ganze
Destillationsserie leicht in weniger als 5 Minuten Gesamtdestillationszeit kontinuierlich
durchlaufen.
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Der endgültige Destillationsrückstand, der hauptsächlich aus Diglyceriden,
Triglyceriden und aktivem Katalysator besteht, wird dann mit den abgetrennten freien
Glycerinanteilen wieder vereinigt, mit entsprechenden' Mengen fetten Öls und Glycerin,
bezogen auf die Menge des abgetrennten Monoglycerids, ergänzt und von neuem in den
Kreislauf gebracht. Da der Katalysator während des ganzen Prozesses nicht verbraucht
wird, braucht er auch nicht ergänzt zu werden. Es ist jedoch zweckmäßig, aus dem
Destillationsrückstand kleine Mengen polymerisierten :Materials zu entfernen, das
sich sonst anreichern würde.
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Nach einem dreimaligen Kreislauf wird bereits ebensoviel Monoglycerid
durch Destillation gewonnen, wie fettes Öl jeweils dem Destillationsrückstand zur
Ergänzung desselben zugegeben werden muß, d. h., das Verfahren arbeitet kontinuierlich,
da das gesamte umzusetzende Fett in Form von Monoglycerid jeweils nach einem Kreislauf
gewonnen wird.
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Demgegenüber war es bisher mit den bekannten Verfahren nur möglich,
4o bis 5o % des eingebrachten Fettes in das gewünschte Monoglycerid, Diglycerid
oder den anderen Teilester umzusetzen. Weiterhin enthält das gewonnene Monoglycerid
weniger als i Gewichtsprozent Glycerin, während das nach den bekannten Verfahren
gewonnene Mono-0 a nehr Glycerin enthält. Das ycerid 7'/o oder
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gewonnene Monoglycerid ist sehr rein und im wesentlichen frei von Fettsäuren,
Diglyceriden und Triglyceriden, die bei den bekannten Verfahren dem :@Ionoglycerid
in beträchtlichen Mengen beigemischt sind.
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Der Destillationsrückstand kann sofort wieder in den Kreislauf eingebracht
werden, da er keine Stoffe enthält, die den Katalysator inaktiv machen könnten.
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Die Kosten des Katalysators, die bei den bekannten Verfahren eine
erhebliche Rolle spielen, können vollständig vernachlässigt werden, da er nicht
verbraucht wird. Es gibt kein Nebenprodukt, da im wesentlichen die gesamte Menge
Fett in den gewünschten Teilester übergeführt wird.
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Eine Rückbildung oder Umsetzung des in der Reaktion gebildeten Monoglycerids
wird verhindert, so daß kein unnötiger Kreislauf stattfindet. Das Verfahren ist
für die Großherstellung von Monogl:ycerid oder anderen Teilestern von hoher Reinheit
sehr gut geeignet.
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Obwohl das Verfahren in wesentlichen Einzelheiten nur in bezug auf
die Herstellung und Abtrennung eines Monogly cerids beschrieben wurde, ist es offensichtlich,
daß das Verfahren ebenso zur Herstellung und Abtrennung eines jeden Fettsäureteilesters
eines mehrwertigen Alkohols oder einer Mischung davon geeignet ist.