DE96045C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES A

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 13-: Chemische Verfahren und Apparate.

CESIDIO del PROPOSTO in LÜTTICH. Druckgefärs.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 21. Januar 1897 ab.

Um die Widerstandsfähigkeit von Behältern für comprimirtes Fluidum zu erhöhen, hat man bereits mit einem Stahldraht umwickelte Röhren benutzt (Patentschrift Nr. 56980, Kl. 12), aber die für die Construction dieser umwickelten Behälter gewählte Anordnung war mangelhaft.

Andererseits ist es oft wichtig, den inneren Zustand der Wandungen solcher Behälter prüfen zu können, und namentlich dann, wenn es

. sich um Flüssigkeiten handelt, die das Rosten der Wandungen veranlassen, um das Aufbringen einer Schutzschicht zu ermöglichen.

Aus diesem Grunde ist der vorliegende Behälter in drei Theile zerlegbar und so ausgeführt, dafs ein festes Sitzen des Wickelungs-

' drahtes ermöglicht ist, denn dieser kann nicht, wie bei der Umwickelung eines Geschützrohres, mit seinen Enden in Löchern befestigt werden,

, da hierfür die Metalldicke zu gering ist.

Der cylindrische Theil des Behälters wird von einem Rohre gebildet, dessen Wanddicke unter Berücksichtigung der Umwickelung be-

. rechnet ist. An seinen beiden Enden sind durch Löthung oder durch Anschmieden zwei Flantschringe B B¹ (Fig. 1) befestigt, in welchen zwei Ringnuthen sich befinden. Die Ringnuth D dient zur Aufnahme des Beginnes der Umwickelung C, und ihr innerer Durchmesser ist gleich dem ä'ufseren Durchmesser des

. Rohres A, derart, dafs die erste Wickelung des Drahtes, die man in die Ringnuth D einbringt, sich an das Rohr A passend anlegt.

Die Ringnuth D¹ in dem zweiten Flantschringe B¹ hat dagegen einen Durchmesser, der gröfser ist als der des ersteren Ringes, damit man, wenn man zur letzten Wickelung gelangt, den Draht auf diese auflegen kann, bevor man ihn in die Ringnuth D¹ einbringt.

Diese Anordnung der Flantschringe ermöglicht die Anordnung beweglicher Böden als Ersatz für die festen Böden bei Behältern für comprimirte Flüssigkeiten. Man kann die kappenförmigen Böden FF¹ auf die erwähnten Flantschringe aufschrauben, zu welchem Zwecke letztere mit Gewinde'versehen sind.

Um das Dichthalten des Behälters bei den hohen Drucken zu sichern, welche die Gase oder Flüssigkeiten haben, welche sie aufnehmen sollen, sind an die Innenränder der Rohre an jedem ihrer Enden dünne Kappen G G¹ angelöthet, die aus Kupfer, Blei oder einem anderen weichen Metall bestehen, eine äufsere Form haben, welche der Innenform der Böden entspricht, und über die Fugen hinausreichen, derart, dafs unter dem Druck des im Behälter, enthaltenen Fluidums das weiche Metall gegen die Innenfläche der Böden geprefst wird, was ,genügt, um eine vollkommene Abdichtung zu erzielen.

An der Stelle, wo das Ventil oder der Hahn des Behalters sich befinden soll, bringt man in den Boden ein konisches Loch ein, in welches der Hals HH der Kappe G sich einlegt. Von innen gegen diesen Hals legt sich der kegelförmige Kopf eines hohlen Schrauben-

bolzens /beim Anziehen der Mutter/, und dadurch wird der Hals der Kappe fest in die Oeffnung des Bodens F¹ gezogen. Der Hahn wird auf das Gewinde des Bolzens, das aus der Mutter vorragt, aufgeschraubt.

Für die Kappen GG¹ kann man an Stelle von weichem Metall auch Kautschuk oder ein anderes ähnliches Material verwenden.

,In manchen Fällen kann man auch mit nur einem beweglichen Boden F ausreichen, der entgegengesetzte Boden könnte nach dem gebräuchlichen Verfahren hergestellt werden.

Claims (1)

1. Pa te nt-Anspruch:

   Ein aus drei Theilen bestehendes Druckgefäfs, gekennzeichnet durch das cylindrische, drahtumwickelte Rohr (A), das an seinen Enden mit zwei Flantschringen (B B¹J versehen ist, in deren Ringnuthen (D D¹) die Enden des Umwickelungsdrahtes (C) gehalten werden und Gewinde zum Anschrauben der beiden kappenförmigen Böden (FF¹J tragen, die mit Kappen (G G¹) aus weichem Metall oder Kautschuk ausgelegt sind, welche über die Fugen hinausreichen und das Dichthalten sichern.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.