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Signal für Schachtförderanlagen Im Bergbau werden die mit dem Fördergut
gefüllten Förderwagen unter Tage in den Förderkorb geschoben, und dann wird mit
dem Korb die Fahrt zur Hängebank ausgeführt. Die Abfahrtsignale werden dabei über
die Schachtsignalanlage zum Fördermaschinenraum gegeben. Die Erfindung befaßt sich
nun mit einer solchen Anlage zurr Abgabe von Signalen von einer Anschlagstelle zum
Fördermaschinenraum.
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Die Förderkörbe sind zumeist nicht nur mit einer, sondern mit mehreren
Etagen ausgerüstet. Es sind Fördereinrichtungen bekannt, bei denen sämtliche Etagen
an Hängebank und Sohle gleichzeitig beschickt werden oder bei Seilfahrt gleichzeitig
betreten werden können. Die Abgabe des Abfahrtsignales zum Fördermaschinisten erfolgt
dabei auf die Art, daß an der Hängebank die einzelnen Etagen unabhängig voneinander
ihre Fertigmeldung zum Anschläger geben. In entsprechender Weise geben auch die
einzelnen Etagen auf der Sohle ihre Fertigmeldung zum dortigen Anschläger. Der Signalstromkreis
für das Ausführungssignal, das der Anschläger der Hängebank zur Fördermaschine zu
geben hat, .bleibt durch ein Blockierungsrelais so lange gesperrt, bis sämtliche
Etagen der Hängebank ihr Fertigzeichen abgegeben haben und außerdem auch das Verständigungssignal
vom Anschläger der Sohle eingetroffen ist. Wenn der
Fördermaschinist
das Abfahrtsignal erhalten hat, kann er die Fährt sofort ausführen.
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In den meisten Fällen ist es aber nicht möglich, wie bei der oben
beschriebenen Anordnung sämtliche Etagen gleichzeitig zu beschicken. Der Fördermaschinist
muß dann den Förderkorb so vorsetzen, daß erst die eine Etage beschickt werden kann.
Ist dies geschehen, so muß der Förderkorb umgesetzt werden,, d. h., der Fördermaschinist
erhält ein Signal, worauf er den Korb etwas höher zieht bzw. herunterläßt, so daß
an Hängebank und Sohle jeweils die nächste Etage zum Beschicken bereitsteht. Die
einzelnen Etagen werden also nacheinander beschickt. Hat ein Förderkorb beispielsweise
vier Etagen, so muß also dreimal umgesetzt werden, bevor nach dem Beschicken der
letzten Etage die eigentliche Fahrt ausgeführt wird. Jedesmal, ,,nenn der Beschickvorgang
einer Etage beendet ist, wird vom Anschläger der Hängebank zum Fördermaschinisten
dasselbe Signal übermittelt, z. B. zwei Schläge. Dieses Signal bedeutet also im
einen Fall die Aufforderung zum Umsetzen des Förderkorbes und im andern Fall zum
Abfahren.
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In dem letztgenannten Umstand liegen aber Gefahren begründet. Eine
eindeutige Signalgabe, die dem Fördermaschinisten klar zu erkennen gibt, ob »Umsetzen«
oder »Abfahren« gefordert wird, ist bei der bekannten Anordnung nicht gewährleistet.
Es sei angenommen, daß bei einem Förderkorb die vorletzte, z. B. die dritte Etage
beschickt worden ist und dem Maschinisten das Schlagsignal »Auf« gegeben wird. Es
kann nun vorkommen, daß der Fördermaschinist glaubt, das Umsetzen sei beendet und
auf das erhaltene Signal hin irrtümlicherweise eine Fahrt ausführt, anstatt nochmals
umzusetzen. Für gewöhnlich leitet der Anachläger beim Umsetzen den Beschickvorgang
bereits ein, bevor der Förderkorb noch richtig zum Stillstand gekommen ist. Da in
dem .angenommenen Fall der Korb ja nicht mehr vorsteht, sondern abgefahren ist,
würden nach Einleitung des B.eschickvorganges die Förderwagen in den Schacht gestoßen.
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Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, diesen Fehler zu vermeiden.
Dies; wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß Schaltmittel vorgesehen, sind,
die während des nacheinander erfolgenden Beschickens der einzelnen Etagen des Förderkorbes
in Abhängigkeit von der Stellung des Förderkorbes selbsttätig die Signaleinrichtung
derart umschalten, daß bei dem nach erfolgter Be-. schickung einer jeden Etage abzugebenden
Signal dusch Ausführen jeweils ein und derselben Maßnahme durch den Anschläger dem
Fördermaschinisten nach den ersten Beschickvorgängen ein Signal zum Umsetzen des
Förderkorbes und nach der Beschickung der letzten Korbetage das Abfahrtsigna1 gegeben
wird. Durch diese Anordnung wird mit einfachen Mitteln eine eindeutige Signalgabe
erreicht. Für den Pördermaschinis.ten ist eine Verwechslung ausgeschlossen, und
die Gefahr, daß infolge falsch verstandener Signale Förderwagen in den Schacht gestoßen
werden und beim Abstürzen schwere Schäden hervorrufen, ist beseitigt. Die Wirkungsweise
der Erfindung sei an Hand der Zeichnung näher erläutert.
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Die Fig. i zeigt andeutungsweise einen Förderkorb F 'mit vier Etagen
im Schacht S. Für jeden Förderkorb ist ein Korbschalter KS i bzw. KSa vorgesehen.
Diese Korbschalter sind als Magnetschalter ausgebildet und werden durch den am Förderkorb
angebrachten Magneten M betätigt. Der Förderkorb ist in seiner Aniangsstellung beim
Vorfahren gezeichnet, d. h., es wird zunächst die erste Etage beschickt bzw. entladen.
Die gestrichelt gezeichnete Stellung des Förderkorbes entspricht der Lage- nach
dem letzten Umsetzen, d. h. beim Beschicken der vierten Etage und unmittelbar vor
dem Ausführen der Fahrt.
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Die Fig. z, 3 und 4. zeigen drei_ verschiedene Ausführungsbeispiele
für die Umstzanzeige. Es sind nur die zum Verständnis der Wirkungsweise der Erfindung
notwendigen Stromkreise eingezeichnet.
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Im Beispiel der Fig. z ist angenommen, .däß der MagnetschalberKSi
bzw. KSa nach seiner Betätigung in der eingenommenen Schaltstellung verbleibt.
Fährt der Korb aus der Tiefe kommend an der Hängebank in die ausgezogen gezeichnete
Stellung vor, iso wird in dem Augenblick, -indem der an der vierten Etage des Korbes
angebrachte Magnet M am Korbschalter KS i vorbeifährt, dieser Schalter umgeschaltet.
Der Magnetschalter KS i verbleibt in der eingenommenen Schaltstellung Il. Wenn nun
über den Fertigsigna,lstromkreis ein Signal -im Fördermaschinenraum eintrifft, so
leuchtet die Lampe L 3 auf und zeigt dem Fördermaschinisten an, daß er auf das Signal
nur umzusetzen hat. Nach dem dritten Umsetzen hat der Förderkorb die gestrichelt
gezeichnete Lage eingenommen, und dabei wurde durch den Magneten M der Korbschalter
KS i erneut betätigt. KS i ist jetzt wieder in seine Schaltstellung I zurückgeführt.
Trifft jetzt ein Signal über den Fertigsignalstromkreis ein, @so leuchtet statt
der Lampe L 3 die Lampe L2 auf und kennzeichnet das Abfahrtsignal. Vom Ansch.lägcr
werden dabei das Ums-etz- bzw. Abfahrtsignal stets in derselben Weise gegeben, z.
B. durch Schließen des Fertigsignalstromkreises.
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In der Fig. 3 ist eine Anordnung gezeigt, bei der die Korbschalter
nach einer kurzzeitigen Betätigung wieder in ihre Ruhelage zurückkehren. Beim Vorfahren
des Förderkorbes wird wieder der SchalterKS i betätigt und dabei kurzzeitig in seine
Schaltstellung II umgelegt. Hierbei .spricht das Relais A an. Nachdem der Korbschalter
in seine Ausgangslage I zurückgekehrt äst, hält sich das Relais A über seinen Kontakt
aI weiter. Außerdem wird über diesen Kontakt das Relais B eingeschaltet. Der Kontakt
a II schaltet die Lampe L i ein, die z. B. als Leuchttableau ausgebildet
sein kann und dem Fördermaschinisten anzeigt, daß er auf das nächste eintreffende
Signal nur umzusetzen hat. Durch den Kontakt a III ist in den Fertigsignalstromkreis
die Lampe L3 eingeschaltet, die das Umsetzsignal anzeigt. Beim letzten Umsetzen
wird durch den, Magneten M der Korbschalter KS i
erneut kurzzeitig
betätigt. Solange der Korbschalter in. Schaltstellung II steht, hält sich das Relais
B über seinen Kontakt b I weiter, während das. Relais A durch Stramunternbrechung
abfällt. Wenn der Korbschalter in seine Ausgangsstellung zurückkehrt, fällt auch
das Relais B wieder ab. Das Leuchttableau »Umsetzen« (Lampe L i) erlischt, und im
Fertigsignalstromkreis leuchtet bei Abgabe eines "Signals die normale Abfahrtlampe
L 2 auf. In diesem Beispiel wird also durch den Korbschalter eine Taktschaltung
gesteuert, die die Anzeigevorrichtung im Fördermaschinenraum auf Betriebszustand
»Umsetzen« bzw. »Abfahren« periodisch umschaltet.
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In Fdg. 4 sind zwei Magnetschalter je Korb vorgesehen, die von einem
am Korb befindlichen Magneten M betätigt werden. Dabei werden die KorbschalterKSi
und KS3 zusammen durch den einen Förderkorb betätigt, Während die Korbschalter KS2
und KS4 zum Gegenkorb gehören. Die Korbschalter sind in solchem Abstand im Schacht
angebracht, daß der Magnet M beim Vorfahren des Förderkorbes in die ausgezogen gezeichnete
Stellung zunächst kurz den Korbschalter KS 3
und dann den Korbschalter KS
i betätigt. Der KorbschalterKS3 bleibt dabei wirkungslos, während durch den Schalter
KS i das Relais U erregt wird. Dieses Relais hält sich über seinen Kontakt
zsI und die Kontakte der Kerbschalter KS3 und- KSq: weiter, auch wenn der Korbschalter
KS i in seine Ruhelage zurückgekehrt ist. Der Kontakt u Il nimmt analog zum oben
beschriebenen Ausführungsbeispiel die Umschaltung des Fertigsignalstromkreises vor.
Beim letzten Umsetzen betätigt der Magnet M wieder den Korbschalter KS
3. Hierdurch wird der Haltestromkreis des Relais U unterbrochen und der Fertigsignalström=
kreis wieder auf die Abfahrtlampe L 2 umgeschaltet.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht nur auf die beschriebenen
Ausführungsbeispiele beschränkt. Es können an Stelle der Magnetschalter auch andere
Schaltelemente und in abgeänderter Anordnung verwendet werden, um dem Fördermaschinisten
die Signale zum Umsetzen bzw. zum Abfahren verschieden anzuzeigen, obgleich diese
Signale vom Arschläger stets in ein und derselben Weise abgegeben werden.