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Übertreibsicherung von elektrisch betriebenen Förderkörben, insbesondere
bei Förderhaspeln in Blindschächten Den Bestrebungen, die Köpfe der Blindschächte
nicht höher zu machen als eben möglich, steht die Sicherheitsforderung entgegen,
die freie Höhe so groß zu machen, daß der Förderkorb, falls die Fördervorrichtung
vom Bedienungspersonal nicht abgeschaltet wird, beim Passieren des Endausschalters
diesen zum Ansprechen bringt, die Bremsvorrichtung in Tätigkeit setzt und den Korb
vor Erreichen der Prellträger zum Stehen bringt.
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Da die freie Höhe bzw. Teufe nach den bergbaulichen Vorschriften mit
mindestens 2 bzw. 3 m bei Blindschächten mit einer maximalen Korbgeschwindigkeit
bis zu 2 m/sec bzw. bei Großblindschächten über 2 m/sec festgelegt ist, so kann
man die Korbgeschwindigkeit berechnen, die dieser in der Endausschalterhöhe im Höchstfalle
haben darf, um den Korb v or Erreichen der Prellträger noch zum Stehen zu bringen.
Nimmt man die Verzögerung mit 1 m/sec an und stellt eine Sekunde in Rechnung, ehe
die Bremse nach erfolgter Auslösung wirksam wird, so, dürfte die Geschwindigkeit
des Korbes beim Passieren des Endausschalters, dessen Auslöseseil angenommen o,25
bzw. o,5 m über dem höchsten Stand des Korbes sitzt, im Höchstfalle 1,12 bzw. 1,46
m/sec betragen, um den Stillstand des Korbes vor Erreichen der Prellträger sicherzustellen.
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Bei dem Gegenstand der Erfindung soll die Geschwindigkeitsverringerung
des Korbes bereits einsetzen, bevor der Korb den obersten Anschlag
oder
Füllört 'erreicht. Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, da3 ein die Geschwindigkeit
des Korbes überwachender Fliehkraftschälter und der Kontaktgeber eines. Relais,,.
das von der Selen.zelle einer Lichtschranke -für. ° den Förderkorb beeinflußt wird,
parallel in den Steuerstromkreis -der Fürdervorrichtung geschaltet sind. Die -Selenzelle
der Lichtschranke, durch die das Passieren des Korbes an einer bestimmten Stelle
immer genau angegeben wird, bringt das Relais zum Ab- -fallen, wenn der Korb die
Lichtschranke unterbricht. In diesem Falle öffnet das Relais einen Kontakt, der
parallel mit dem obenerwähnten Fliehkraftschalter geschaltet ist. Über diese Parallelschaltung
führt man den Sicherheitsstromkreis für die Bremse der Fördervorrichtung, z. B.
des Förderhaspels, wobei der Fliehkraftschalter auf .die -Geschwindigkeit eingestellt
ist, die der Korb im Höchstfalle beim Passieren des Endausschalters haben darf,
um ein Halten des Korbes vor Erreichen der Prellträger sicherzustellen.
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Abb. i zeigt die Gesamtanlage, Abb. 2 einen Teil des Steuerstromkieises.
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In Abb. i stellen 2 und 3 die Sende- und Empfangsanlage einer Lichtschranke
dar, die je nach -der Höchstgeschwindigkeit des. Haspels in der Höhenlage g bzw.
io des Schachtes angebracht sind. 6 bezeichnet das Auslöseseil des Endausschalters,
7 den Förderkorb und 8 den Prellträger.
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In der Abb. 2 stellt i den auf eine bestimmte Höchstgeschwindigkeit
eingestellten Fliehkraftschalter dar, der mit. dem Kontaktgeber 5 eines Relais 4
parallel geschaltet ist. Über diese Parallelschaltung wird der Steuer- oder Sicherheitsstromkreis
für die B.remsühg des Förderhaspels geführt. Das Relais 4 wird von einer Lichtschranke-
gesteuert, die aus dem Sender 2 und der Selenzelle als Empfänger 3 besteht.
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Die Wirkungsweise der anmeldungsgemäßen Endsicherung ist folgende
(vgl. Abb. i und 2)Durchfährt der Korb die Lichtschranke 2, 3 mit zu hoher Geschwindigkeit,
so- wird der Sicherheitsstromkreis des Förderhaspels, da sowohl der Kontaktgeber
5 des Relais 4 als auch der Fliehkraftschalter i öffnen, unterbrochen, wodurch der
Förderhaspel abgeschaltet und der Korb durch - das Wirksamwerden: der Bremsvorrichtung
vor Erreichen der Prellträger zum Stillstand gebracht wird. Die Lichtschranke .
ist so tief im Blindschacht anzubringen, da3: der Förderkorb. selbst bei der zulässigen
Maximalgeschwindigkeit durch Auslösen des Sicherheitsstromkreises.mit Sicherheit
var-Erreichen der Prellträger'züm Stehen gebracht"wird.
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Ist dagegen beim PassierenderLichtschranke die Geschwindigkeit kleiner
als vorgeschrieben, so. würde wohl das Relais abfallen und Kontakt 5 öffnen, nicht
aber der parallel geschaltete Fliehkraftschalter i. Der Förderzug kann daher störungsfrei
zu Ende geführt werden. Wird durch irgendeinen Umstand der Förderhaspel vom Haspelführer
nicht stillgesetzt, so, würde dies durch den Endausschalter 6 mit Sicherheit geschehen.
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Die Lichtschranke 2, 3 kann im Blindschacht nicht beliebig aufgestellt
werden; sie muß vielmehr so- ungeordnet .sein, daß beim Durchfahren des Korbes mit
höchster Geschwindigkeit dieser durch das Auslösen des Sicherheitsstromkreises mit
Sicherheit vor Erreichen der Prellträger 8 zum Stehen gebracht wird. Bei einer Haspelhöchstgeschwindigkeit
von 2 bzw. 3,2,5 m/sec, einer Verzögerung von i m/sec2 und bei der Annahme, daß
die Bremse eine Sekunde nach Abschalten des Sicherheitsstromkreises wirksam wird,
müßte z. B. die Lichtschranke 4 m bzw. 7,9m unterhalb der Prellträger eingebaut
sein.
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Bei Anwendung der Erfindung für Förderhaspel in Blindschächten, wird
auf einen Auslöseschalter am Teufenanzeiger verzichtet, weil diese Auslösevorrichtung
insbesondere bei Haspeln mit Köpescheiben nicht mit Sicherheit auslöst. Diese Schwierigkeiten
werden insbesondere durch den Seilrutsch bedingt, wodurch die Ausschaltstellungen
am Teufenanzeiger fortlaufend. verschoben werden. Diese dadurch notwendigen Korrekturen
der Einstellung am Teufenanzeiger kommen bei der erfindungsgemäßen Übertreibsicherung
durch Verwendung der an bestimmter Stelle eingebauten Lichtschranke in Fortfall.