DE959556C

DE959556C - Abhitze-Rauchroehren-Dampfkessel zur Beheizung durch stark korrodierende Industrieabgase mit mindestens einem Rauchrohr groesseren Durchmessers

Info

Publication number: DE959556C
Application number: DEH17542A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Rudolf Hingst
Original assignee: RUDOLF HINGST DIPL ING
Current assignee: RUDOLF HINGST DIPL ING
Priority date: 1953-08-30
Filing date: 1953-08-30
Publication date: 1957-03-07

Description

Abhitze-Rauchröhren-Dampfkessel zur Beheizung durch stark korrodierende Industrieabgase mit mindestens einem Rauchrohr größeren Durchmessers Die Erfindung bezieht sich auf einen Abhitze Rauchröhrem,Dampfkessel zur Beheizung durch stark korrodierende Industrieabgase mit mindestens einem Rauchrohr größeren Durchmessers., bei dem zur Regelung der Temperatur der Abgase, hinter diene Dampfkessel ein Regelorgan vorgesehen ist.
Bei der Ausnutzung des Wärmeinhaltes von. Industrieabgasen, insbesönderie stark schwefeldioxydhaltigen Abgasen:, wie sie z. B. beim Ab- rösten von Erzen oder beim Verbrennen, von Schwefel anfallen, für die Erzeugung von Dampf od. dgl, ist darauf Bedacht zu nehmen, daß die Temperatur der Abgase hinter dem Dampfkessel einen bestimmten Wert nicht unterschreitet. Dieses ist besonders wichtig, wenn, aus dem in den Abgasen mitgeführten Schwefeldioxyd schweflige Säure in nachgeschaltetien Aggregaten erzeugt werden soll. Wird ,hierbei der Taupunkt der schwefeldioxydhaltigen Gasia unterschritten, dann. sind infolge der einsetzenden Säurebildung starke Korrosionen an den nm allgemeinen aus Stahlblechen, hergestellten Abgasleitungen, zu: den nachgeschaferten Aggregaten nicht zu vermeiden.
Abhitze-Rauchröhren-Dampfkessel mit einem Rauchrohr größeren Durchmessers, bei dienen dieses durch ein Riegelorgan mehr oder minder abdleckbar ist, sind bekannt.
Durch entsprechende Freigabe eines Gasquerschnittes geringelten Widerstandes soll hierbei eine entsprechend; große Abgasmenge so hoher Tempiratur unter Umgehung der engeren Rauchrohre zum Austrittsende des Abhitzekessels abgeführt worden, die ausreichend ist, eine Taupunktsunüerschreitung der Abgase hinter dem Kessel zu verhindern. Diese Regelwirkung zur Verhinderung dies Absinkens der Abgastemperatur hinter. denn Kessel unter dem Taupunkt stellt sich aber bei derart geregelten Gasquerschnitten nicht mit Sicherheit in denn erforderlichen Ausmaß ein., da durch, die erhebliche Kühlwirkung dar Kühlfläche des Rauchrohres, größerer Abmessung die erwünschte verminderte Kühlwirkung der weniger beaufschlagten Rauchrohre des. Rauchrohrfeldes zum größten Teil wieder aufgehoben wird.
Die Erfindung besteht darin, daß durch das Regelorgan beim Freigeben des. oder der Rauchrohre größeren Durchmessers gleichzeitig eine mehr oder minder große Anzahl der Rauchrohre des. Rauchrohrfeldes abgedeckt wird. Die Folge isst, da,ß nunmehr mit Sicherheit ein Teil der' Kühlflächedes Rauch.rohrfaldes vollkommenausgeschaltet wird, so daß eins ausreichend große Abgasmenge mit sei hoher Temperatur hinter den Kessel durch das Rauchrohr größeren. Durchmessers. gelangt, die ein Absinken, der Abgastemperatur unter den Taupunkt verhindert.
Erfindungsgemäß besteht dies Regelorgan; aus einer vor dem Rauchrohrfeld angeordneten und um eine Drehachse in der Ebene des. Rauchrohrfeldes verschwenkbaren Abdeckscheibe oder -platte.
Um außerdem eine wirksame Verringerung der Kühlwirkung der Kühlfläche zu erreichen, ist es vorteilhaft, das. weite Rauchrohr ganz oder zu einem Teil mit einer wärmedämmenden Auskleidung zu versehen., die erfindungsgemäß auch. danih. bestehen kann, daß in das weite Rauchrohr ein Einsatzrohr in der Weise eingesetzt wird, d.aß zwischen der Innenwand des weiten Rauchrohres und der Außenwand des Einsatzrohres ein abgeschlossener gasdichter Zwischenraum entsteht, der mit Luft oder einem anderen Gas gefüllt oder auch evakuiert sein kann..
Die Zeichnung stellt eine beispielsweise Aus,-führungsform des Erfindwngsgegemstandes dar. Fig. i zeigt einen Rauchröhremkessel in einen senkrechten, Mittellängsschnitt; Fig. 2 ist ein; Querschnitt nach Linie II-II der Fig. i.
Der dargestellte Rauchröhrenkessel enthält eine größere Anzahl verhältnismäßig enger- Rauchrohre. i, etwa vom. dem üblichen Durchmesser, und beispielsweise im unteren Teile des Rohrfeldes ein. Rauchrohr 2 vom, größerem Durchmesser. Die z. B. von einem Erzrös.tofen (nicht- dargestellt) komme 1-den. Abgase treten. an. der linken Seite in die Rauchrohre des Kessels ein, geben, über die. Kesselheizfläche Wärme an den Wasserinhalt des Kessels ab und gelangen dann über die Gasaustrittskammer 3 zu der dem Kessel nachgeschalteten (nicht dargestellten) Apparatur zur Gewinnung schwefliger Säure od. dgl. Die Temperatur der Ab, gase soll hinter dem Kessel und vor dem Eiintreten in die nachgeschaltete Apparatur zwecks-. Vermendung von Säurebildung und Korrosionen an den im allgemeinen aus Stahl hergestellten Abgasleitungen eine bestimmte untere Grenze, nämlich den Taupunkt, nicht unterschreiten. Zur Durchführung einer entsprechendem. Temperaturregelung ist ein Regelorgan ¢ vorgesehen, das den Durchgang heißer Abgase durch das weite Rauchrohr 2 mehr oder weniger abschließt und gleichzeitig entsprechend seiner Einstellung eine mehr oder minder große Anzahl von Rauchrohren z des Rauchrohrfeldes- abdeckt. Man, hat eis also in der Hand, eine größere einstellbare Gasmenge durch das. weite Rauchrohr 2 unter Umgehung eines Teiles der normalen, engeren. Rauchrohre i zur Rauchkammer 3 abzuleiten und auf diese Weise das Absinken der Temperatur der Abgase hinter dem Kessel unter den Taupunkt zu verhindern.. Das Regelorgan. ¢ besteht aus einer hinter denn Rauchrohrfeld um. eine Drehachse 5 schwenkbaren Scheibe oder Platte, die z. B. mittels einer Handhabe 6 bewegt werden kann. Die Bewegung kann von Hand oder auch in Abhängigkeit von der Temperatur in der Gasaustrittskammer 3 durch einen Thermostaten: als Impulsgeber selbsttätig bewirkt werden. Um zu erreichen, -daß beim Durchzug der Abgase durch das Rauchroh: r-:2 eine erhebliche Abkühlung der Abgasei nicht eintritt, ist das weite Rauchrohr 2 ganz oder zu einem- Teil mit einem isolierenden Einsatzrohr 7 oder einer Isolierstoffauskleidung versehen. Wird! in: das Rauchrohr, 2 ein Einsatzrohr 7 eingesetzt, so erfolgt dieses z. B. in der Weise, d:aß zwischen der Innenwand des Rauchrohres 2 und der Außenwand dies Einsatzrohres. 7 ein Zwischenraum 8 entsteht, der gasdicht ausgebildet und mit Luft oder einem anderen Gm gefüllt oder, aber evakuiert ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Abhitze-Rauchröhren-Dampfkessel zur Be-heizung durch stark korrodierende Industrieabgase mit mindestens einem Rauchrohr größeren Durchmessers, bei dem zur Regelung der Temperatpr der Abgase hinter dlem. Dampfkessel ein Regelorgan vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß durch das Regelorgan beim Freigeben des oder der Rauchrohre größeren Durchmessers gleichzeitig eine mehr oder minder große Anzahl der Rauchrohre des Rauchrohrfeldes abgedeckt wird.
2. Abhntze-Rauchröhren-Dampfkossel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Regelorgan. (q.) aus einer vor dem Rauchrohrfeld angeordneten und; um eine Drehachse (5) in der Ebene des. Rauchrohrfeldes verschwenkbaren Ahdeckscheibe oder -platte besteht.
3. Abhnüze-Rauchröhren-Dampfkessel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das wevte Rauchrohr (2) in ganzer Länge oder zu einem Teil mit einer wärmedämmenden Auskleidung versehen. ist.
4. Abhitze-Rauchröhren@-Dampfkes.sel nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die wärmedämmende Auskleidung des weiten Rauchrohres (2) derart durch. ein in, das Rauchrohr eingesetztes Eirnsatzrohr, (7) gebildet wird, daß zwischen. der Innenwand des Rauchrohres (2) und der Außenwand; des. Einsatzrohres (7) ein, abgeschlossener gasdichter Zwischenraum (8) entsteht.
5. Abhitze-Rauchröhren-Dampfkessel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, da.B der Zwischenraum (8) mit Luft oder einem anderen, Gas gefüllt ist.
6. Abhitze-Raurhröhren-Dampfkessel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum (8) evakuiert ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 465:247; deutsche Patentschriften. Nr. 364o47, 69o676; USA.-Patentschriften Nr. i 9z8 966, 2,2217512.