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Einrichtung am Drehrohrofen zur 1Katerialzuführung Zur Beschickung
von Drehrohröfen werden bisher im allgemeinen Schurren, Rohre oder Förderrinnen
verwendet, die durch die Ofenabgasöffnun_gen treten. Durch eine solche Anordnung
entstehen 'verschiedene Nachteile: Durch die Zuführungsvorrichtung wird der Abzugskanal
für die Abgase teilweise versperrt, so daß die Abzugsöffnung im lichten Durchmesser
größer gehalten werden muß, als es sonst die Ofengröße erfordert, wodurch aber eine
geringere Höhe des üblichen Ofenstauringes an dieser Stelle hervorgerufen wird.
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Die durch die Zuleitung des Materials bedingte steile Stellung der
Zuführungsvorrichtung in Gestalt eines Rohres oder einer Schurre bestimmt und begrenzt
die Lage ihrer in den Ofen mündenden Auslaufstelle. Es kommt infolgedessen leicht
vor, daß im Zusammenhang mit der obengenannten Vergrößerung der Abzugsöffnung das
Material wieder aus dem Ofen zurückfällt, und zwar mehr oder weniger, je nach dem
Böschungswinkel des eingetragenen Materials..
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Wenn die Zuführungsvorrichtung im Bereich der abziehenden Gase Biegt,
treten diese zum Teil durch die Gutszwführung hindurch, was den Verlust von staubförmigem
Gut und Belästigung durch ausströmende Abgase zur Folge hat; außerdem sind die Teile
der Zuführungsvorrichtung durch die Hitze des Abgasstromes starkem Verschleiß ausgesetzt.
An den Überlaufkanten der Auslaßöffnungen des Zuführungsrohres oder der Rinne bilden
sich durch den, in den heißen Abgasen enthaltenen Wasserdampf Verkrustungen und
hemmen den Zulauf des Materials in den Ofen.. Außerdem setzen sich die mit den Abgasen
mitgerissenen Materialstaubteilchenund der von der Beheizung solcher Öfen stammende
Flugstaub an den als Prellstücke wirkenden Zuführungsteilen fest und verkrusten
dadurch mehr oder weniger die äußeren Flächen der Materialzuführungen, so däß hierdurch
der gewählte freie Gasabzug mit der Zeit verengt und der gleichmäßige Ofengang gestört
wird.
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Die Zuführungsvorrichtungen behindern die Ofenarbeit und insbesondere
den Durchstich. mit den Werkzeugen, die zur Zerstörung sich bildender Ansätze dienen.
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Bei gleichzeitiger Aufgabe von mehreren verschiedenartigen; Materialien
wird vom Verlassen der Materialzuführungsvorrichtung ab bis zum Eintritt in das
Ofeninnere durch den Ofengang selbst eine wirksame Vermischung dieser Materialien
nicht so erreicht werden, wie es für manche Ofenprozesse von sehr großer Bedeutung
ist. Eine solche Vermischung kann erst nach und nach mit fortschreitendem Durchgang
der Materialien
durch den Ofen erfolgen, und zwar nachdem diese
schon eine größere- Ofenlänge durchschritten haben.. Es geht somit diese Ofenlänge
für den auf eine innige Mischung der Materialien gegründeten Prozeß verloren.
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Das in den Ofen eingetragene Gut neigt leicht dazu, bei etwaigen vorübergehenden
Stockungen im Ofen .aus diesem zurückzulaufen. Das Vorhandensein einer solchen Stockung
läßt sich gewöhnlich aber erst dann feststellen, wenn. dies durch stärkeres Zurücklaufen
des kontinuierlich in den Ofen eingetragenen Materials in den feststehenden Aufgabeofenkopf
bemerkbar wird. Ein großer Teil der aufgegebenen Materialmengen wird dann so lange
weiter zurücklaufen und durch Wagenabzug oder Zurückheben aus dem feststehenden
Ofenkopf auf die Aufgabebühne des Ofens zurückgeführt werden müssen, bis die Stockung
im Ofen wieder behoben ist.
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Wenn durch verschiedene bekannte Einrichtungen der eine oder andere
Nachbeil vermieden werden kann, etwa der Zurückfall des Materials oder der Verlust
an Flugstaub durch Einbau eines Zellenrades in das Ofeninnere nahe am Abgasende,
so werden andere Nachteile, z. B. bei dieser Einrichtung die Versperrung der Abzugsöffnung,
wodurch die Sicht durch den Ofen behindert wird, nur noch vermehrt. Auch werden
bei dieser Anordnung die im Gasstrom liegenden Zellenkörper, welche wie Prellstücke
auf die abziehenden staubbeladenen Abgase wirken und Verkrustungen der Gasabzugsöffnuigen
mit sich bringen, den weiteren Nachteil haben, daß der Materialdurchtritt hierdurch
gehindert wird. Trotzdem treffen hierbei wiederum die Abgase auf die im endgültigen
Ofenabgasaustrittsquerschnitt liegenden Materialzuführungsteile, womit die schon
oben bei den direkten Materialzuführungen gekennzeichneten Nachteile noch hinzutreten.
Wieder nach einer anderen bekannten Bauart kann mittels eines Aufgaberinges zwar
das Material an beliebiger Stelle in, den Ofen eingeführt werden, was gleichfalls
wohl ein bedingtes Zurückfallen sowie Flugstaubverlust des Materials verhindern
kann. Hierbei ist aber die bauliche Anordnung zwischen dem Aufgabering und dem Drehrohrofen
eine wesentlich andere als beim Erfindungsgegenstand. Es ist nämlich der Aufgabering
nicht drehbar angeordnet, also vom Ofenrohr getrennt, welch letzteres mit Hubschaufeln
ausgestattet ist, die aus dem Aufgabering das Material schöpfen. Auch ragen diese
Hubschaufeln wieder in das Innere des Ofens hinein und sind @daher den Heizgasen
ausgesetzt und behindern stark eine gute Reinigung des Ofeninnern von Ansätzen.
Bei dieser Ausführung bleibt aber nach wie vor der Nachteil bestehen, daß bei eintretendem
Materialrücklauf dieser stets wieder aus dem feststehenden Ofenkopf durch eine besondere
Zwischenhebung zur Aufgabestelle des Materials zurückgeführt werden muß. Wegen der
bei dieser Anordnung durch die freien Hubschaufeln in die Aufgabekammer austretenden.
Gase sowie der Lage des aufzugebenden. Materials in der Materialaufgabekammer zum
sich drehenden Ofenrohr ist eine sehr gute. Abdichtung erforderlich. Auch die Vermischung
des Materials geschieht selbst bei der als bekannt vorerwähnten Anordnung eines
in das Ofeninnere eingebauten Zellenrades nicht, das eben nur die in den Ofen eingetragenen
Materialien so weitergibt, wie es durch die Materialzuführungsvorrichtung dem Ofen
übergeben wurde. Daraus ist ersichtlich, daß durch die bekannten Einrichtungen bei
Verhinderung eines Nachteils entweder die anderen bestehen bleiben oder gar neue
Nachteile ausgelöst werden.
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Alle die -genannten Mängel werden durch die den Erfindungsgegenstand
bildende Bauart beseitigt. Der Erfindungsgegenstand stellt aber nicht etwa eine
Zusammenfügung mehrerer bekannter Einrichtungen dar, um so alle Nachteile zu vermeiden,
was nur eine Summierung der Einzelwirkungen der bekannten Einrichtungen bedeuten
würde, sondern er besteht in einer besonderen Anordnung von Teilen, die in dieser
Anordnung und durch diese Anordnung alle genannten Mängel im ganzen aufhebt, ohne
daß neue Nachteile entstehen.
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Auf der Zeichnung ist die Einrichtung an einem Ausführungsbeispiel
in Abb. i zum Teil in. Ansicht und zum Teil im Schnitt dargestellt.
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Abb. a zeigt eine Stirnansicht in Richtung x gesehen, . Abb.3 eine
Abwicklung der ringförmigen Gutszufühning des Ofens.
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Der Drehrohrofen, i ist am Aufgabeende von einem mit ihm fest verbundenen,
also sich mit ihm drehenden Aufgabering z umgeben, der drei Kammern enthält, nämlich
die Zuführungskammer 3, die sich dem Umfang der Ofenabgasöffnung 4 unmittelbar peripher
anschließt, die Mischkammer 5 und die Abführungskammer 6. In die ringförmige Zuführungskammer
3, welche zur Aufnahme von rücklaufendem Material in geeigneter Weise ausgebildet
ist, ragt die z. B. als Schüttelrinne 7 ausgebildete Zutragsvorrichtungfür das Material
hinein, und zwar so, daß dieser Teil der Vorrichtung als unter- und außerhalb des
Abgasquerschnitts 4 liegend, vollkommen vor Angriffen durch die nach oben oder den
Seiten abziehenden Heizgase geschützt
ist. Der Abgasquerschnitt
wird hierbei durch keinen Teil der Zutragsvorrichtung verengt. An Stelle der Rinne
7 kann beispielsweise auch eine Schurre oder ein Rohr 8 treten (strichpunktiert
in Abb. i und 2 veranschaulicht). Auch eine solche Zuführung kann, wie veranschaulicht,
so angeordnet werden, daß bei der Eintragung des Materials ebenfalls der ganze Abgasquerschnitt
frei bleibt und sie selbst infolge Anordnung an der Gasabzugsgegenseite nicht unmittelbar
im Abgasstrom liegt. Das Gut gelangt von der Rinne 7 in die Aufgabekammer 3, fällt
dann durch eine Öffnung g dieser Kammer in die Mischkammer 5, wenn die Öffnung g
sich beim Drehen des Aufgaberinges im unteren Teil ihrer Laufbahn. befindet. In
der Mischkammer 5 sind gegeneinander schräg abfallende Zwischenwände io angeordnet.
Durch diese wird das eingeführte Material durchein.andergeschüttelt, innig gemischt
und dann z. B. mit Hilfe einer als Hubschaufel wirkenden Leitwand i i durch eine
Öffnung 12 in die Ableitkammer 6 übergeführt. Aus dieser wird es unmittelbar der
Auslauföffnung 13, die in beliebigem axialen Abstand von der Abgasöffnung, je nach
der gewählten axialen Länge des Aufgaberinges 2 vorgesehen ist, zum Ofeninnern so
geleitet, daß das« Material nach Möglichkeit eine Bewegung nach dem Ofenaustrag
zu erhält. Etwa in die Auslauföffnung 13 bei der Drehung des Ofens wieder zurückfallendes
Material, dessen Menge aber bei Anordnung von nur einer Auslauföffnung durch das
inzwischen infolge der Schräglage des Ofens weitergewanderte Material nur sehr gering
sein kann, wird dem Ofen durch die Hubschaufel sofort wieder zugeführt. Die oberhalb
der Zuführungsrinne, etwa in Richtung der Ofenachse, angebrachte Schauöffnung 14
ermöglicht eine unbeschränkte Übersicht über die Vorgänge im Ofen und auch die ungehinderte
Einführung von Reinigungswerkzeugen in das Ofeninnere. Die Reinigung des Aufgaberinges
2 kann durch Mannlöcher 15 leicht erfolgen, die durch Deckel 16, welche zwecks besserer
Reinigung und Auswechslung der Zwischenwände i o mit diesen fest oder abnehmbar
verbunden sind, abschließbar sind. Durch diese Zusammenstellung und Anordnung der
Vorrichtung am Ofen werden die eingangs aufgezählten Nachteile der bekannten Zuführungsvorrichtungen
vollkommen und im ganzen vermieden, nämlich Rückfall des Materials in den Ofenkopf
17, Zerstörung oder Verkrustung der Zuführungsteile, Verengung der Abgasöffnung,
ungenügende Vermischung verschiedenartiger Materialien, schlechte Ofendurchsicht,
Behinderung in der Entfernung von etwaigen Ansätzen und verhältnismäßige Vergrößerung
des Ofenumfanges selbst sowie der ganzen Ofenanlage. Daß die Zuführungsteile für
das Material von außen zum Aufgabering auch bauliche Abänderungen aufweisen können,
ohne das '\Vesen der Erfindung zu berühren, ergibt sich von selbst, da die angegebenen
Zuführungsvorrichtungen nur als Beispiel gewählt sind.