DE2022909B2 - Hochofenbeschickungsvorrichtung - Google Patents
HochofenbeschickungsvorrichtungInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21B—MANUFACTURE OF IRON OR STEEL
- C21B7/00—Blast furnaces
- C21B7/18—Bell-and-hopper arrangements
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beschikken eines Hochofens mit Rohmaterialien oder Erzen.
Hierbei ist zuunterst eine große Glocke zum Verteilen des Rohmaterials, darüber eine kleine mittlere Glocke
zum Abdichten und eine Glocke zum Verschließen des unteren Endes des Drehtrichters angeordnet, wobei
stets die eine dieser beiden Glocken geschlossen ist, wenn die andere offen ist. Der Druck im Raum über der
mittleren Glocke vor dem öffnen dieser Glocke ist dem Druck im Raum darunter angeglichen, d. h. im wesentlichen
dem Druck im Hochofen, und vor dem öffnen der Glocke darüber ist dieser dem Druck in der
freien Atmosphäre angeglichen.
Die meisten herkömmlichen Beschickungsvorrichtungen sind nach dem sogenannten »McKee-Typ« gekaut.
Diese McKee-Beschickungsvorrichtung ist eine Anordnung mit zwei Glocken, einer großen Glocke im
unteren Bereich und einer kleinen Glocke im oberen Bereich, die übereinander angeordnet sind und mit deren
Hilfe das Beschickungsgut in den Ofen gebracht wird. Da die Hochöfen immer größere Dimensionen
aufweisen, und da Verfahren mit hohem Druck im obefen Ofenbereich angewandt werden, kann ein Hoch-
©fen mit einer McKee-Vorrichtung die Betriebsbedingungen
nicht einhalten. Daraufhin wurden öfen kon-•triiiert,
bei denen z. B. eine doppelte kleine Glocke, um eine gleichmäßige Beschickung zu erreichen, verwendet
wird, oder — wie es in der japanischen Patentschrift 13 !2!/66 offenbart ist — bei denen der sich drehende
Trichter, der die Rohmaterialien auf die kleine Glocke bringt, fortgelassen ist Die sich drehende Rutsche
ist dabei in dem Glockentrichter ausgebildet, der ein festes, geschlossenes Gehäuse darstellt. Die drehbare
Rutsche wird durch eine äußere Antriebseinrichtung angetrieben. Ein gasdichtes Ventil ist zwischen der Öffnung,
durch die das Beschickungsgut nach unten gelangt, und dem Trichter, der das Rohmaterial aufnimmt,
vorgesehen, so daß die Vorrichtung absolut gasdicht schließt. Diese Hochöfen können daher den Druck im
oberen Ofenbereich und den Gasdruck im Ofen derart aufrechterhalten, daß der angestrebte Betrieb mit
Hochdruck im oberen Bereich ermöglicht wird. Bei diesen bekannten Verfahren betrug das Ofenvolumen
2000 bis 3000 mJ oder mehr, die große Glocke besaß einen Durchmesser von 7000 mm oder mehr und der
Druck b<:im Betrieb mit Hochdruck im Oberbereich betrug
mindestens 2 kg/cm2, und es ist schwierig, zufriedenstellende Ergebnisse in bezug auf Gasdichte, Abscheidungen
des Beschickungsmaterials oder Verschleiß der Teile der von oben beschickenden Vorrichtung
zu erzielen. Bei dem bekannten, oben erwähnten Aufbau wird im Falle eines großen Ofens bis zu
3000 m3 Volumen das eingebrachte Rohmaterial auf Grund des großen Durchmessers der unteren Glocke
weit verteilt, und Abscheidungen sind in deren Streubereich nicht zu vermeiden. Dies ist insbesondere der Fall,
wenn sich in dem Beschickungsguß geringe Anteile von Kalk, Mangan und anderen Materialien befinden.
Außerdem ist das Dichtungsventil für die sich drehende Rutsche an der Ladeöffnung angeordnet. Da sich jedoch
im Bereich des Dichtventils Staub niederschlägt, kann eine Dichtwirkung nicht erwartet werden. Weiterhin
verschleißt die bekannte Rutsche in dem Rutschensystem schnell, da das Rohmaterial unter Berührung
der Rutsche eingebracht wird, wobei solche Nachteile, wie ein Zerbrechen verschiedener Materialien,
nicht zu vermeiden sind.
Es ist besonders zu beachten, daß dann, wenn irgendwo an der Dichtung eine Undichtigkeit auftritt aul
Grund des hohen, 2 kg/cm2 überschreitenden Druckes im oberen Bereich, die Gase an dieser Stelle herausgeblasen
werden. Da diese herausströmenden Gase Staub mit sich führen, vergrößert sich die Undichtigkeit
schnell, so daß es zu Unfällen oder Verschleiß kommt Bei den erwähnten großen Hochöfen überschreitet die
Gichtgasmenge durchaus 5000 NmVrnin., und obwohl
ein Druck von 2 kg/cm2 im Vergleich zu anderen industriellen Verfahren gering isi, erreicht die Austrittsge
schwindigkeit bei Undichtigkeiten Überschallgeschwindigkeit, und eine kleine Undichtigkeit ruft erhebliche
Unfälle hervor. Kleine Fehler sind aber wegen dei Größe des Ofens leicht möglich.
Nach der Zeitschrift »Stahl und Eisen«, 1963, S. 942 ist eine Hochofenbeschickungsvorrichtung mit ober
halb des Hochofens angeordneten Glocken bekannt Hierbei ist zu unterst eine große Glocke zum Verteiler
des Rohmaterials, darüber eine kle;ne, mittlere Glock«
zum Abdichten und eine Glocke ebenfalls von kleinen Durchmesser zum Verschluß des unteren Endes de;
Drehtrichters angeordnet. Beim Betrieb des Hochofen; mit dieser bekannten Hochofenbeschickungsvorrich
tung ist stets die eine dieser beiden Glocken geschlos sen, wenn die andere offen ist. Der Druck im Raun
über der mittleren Glocke vor dem öffnen dieser Glok
te ist dem Druck des Raumes darunter, d. h. im wesentichen
dem Druck im Hochofen, angeglichen, und vor jem öffnen der Glocke darüber dem Druck in der
Freien Atmosphäre angeglichen, beim Betrieb einer solchen Beschickungsvorrichtung für einen Hochofen tre-[en
auf Grund des Verschleißes der Dichtung-teile immer
wieder Undichtigkeiten auf. Die Auswirkunger» solcher Undichtigkeiten wurden vorher beschrieben.
Bei dieser Vorrichtung wird der Raum unter der obersten Glocke wechselweise entspannt und wieder beaufschlagt.
Die Beschickungsvorrichtung, die in der oben zitierten Zeitschrift »Stahl und Eisen« beschrieben ist,
kann auf Grund ihrer Auslegung, d. h. insbesondere durch die Verwendung von Stopfbüchsen als Dichtungen
für große Hochöfen mit 2000 oder 300Om3 oder
mehr mit einem Überdruck von 2 kg/cm2 nicht verwendet werden.
Die Rohmaterialien weich einzubringen und zugleich den Druck aufrechtzuerhalten, bereitet immer Schwierigkeiten,
da zum Aufrechterhalten des Druckes der Gichtbereich des Ofens dicht verschlossen sein muß.
Wie oben erwähnt, wurden in Stufen angeordnete Glocken in der Beschickungsöffnung praktisch verwendet.
Dabei werden zu dem Zeitpunkt der Einbringung des Beschickungsgutes von einer Glocke aus die anderen
Glocken dicht geschlossen gehalten, und diese Vorgänge werden abwechselnd wiederholt. Ferner werden
Systeme mit besonderen sich drehenden Trichtern verwendet. Jedoch werden mit diesen Systemen bei großen
und Hochdruck-Hochöfen keine günstigen Ergebnisse erzielt. Bei dem Betrieb mit erhöhtem Gichtgasdruck
versucht das Gas unvermeidlich, bei jedem öffnen und Schließen der Glocken auszuströmen. Außerdem
führt dieses Gas einen beträchtlichen Staubanteil (z. B. mehr als 20 g/Nm3) mit sich, so daß die Dichtstellen
zwischen den Glocken und den Trichtern stets durch die Leckgase verschlissen werden, wodurch der
Gasaustritt beschleunigt anwächst. Weiterer Verschleiß folgt. Daher ist es nicht möglich, im Gichtbereich des
Ofens einen Druck aufrechtzuerhalten. Die eingebrachten Rohmaterialien bewegen sich in Berührung mit der
Glocke oder dem Trichter beim Eintritt und beim Herabfallen, und an dieser Stelle verschleißen diese Teile.
Ferner wird, da diese Teile hohen Temperaturen ausgesetzt sind, die Dichtwirkung an der sich drehenden Einrichtung
nicht verbessert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gleichmäßiges Einbringen der Rohmaterialien in den
Ofen zu gestatten, während gleichzeitig ein geeigneter Druck im oberen Bereich des großen Hochofens erhalten
bleibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Hochofenbeschickungsvorrichtung mit
oberhalb des Hochofens angeordneten Glocken, und zwar zuunterst einer großen Glocke zur.i Verteilen des
Rohmaterials, darüber einer kleinen mittleren Glocke zum Abdichten und einer Glocke ebenfalls von kleinem
Durchmesser zum Verschluß des unteren Endes des Drehtrichters, wobei stets die eine dieser beiden Glokken
geschlossen ist, wenn die andere offen ist und der Druck im Raum über der mittleren Glocke vor dem
öffnen dieser Glocke dem im Raum darunter, d. h. im wesentlichen dem Druck im Hochofen, angeglichen ist,
und vor dem öffnen der Glocke darüber dem Druck in der freien Atmosphäre, so ausgebildet wird, daß zwisehen
der obersten, mit dem Drehtrichter zusammenwirkenden Glocke und der mittleren Glocke eine weitere
Glocke vorgesehen ist, die mit dem Trichter, mit dem sie zusammenwirkt, einen gasdichten Verschluß
bilden kann, und die in Offenlage ist, wenn die oberste Glocke offen ist, wobei der Raum zwischen der Glocke
und der obersten Glocke ständig mit der freien Atmosphäre verbunden ist Weiterhin kann bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung die Verbindung des Raumes zwischen der weiteren Glocke und der obersten
Glocke mit der freien Atmosphäre von einem Spalt gebildet sein, der den unteren Rand des Drehtrichters umgibt.
Bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung kann das Volumen des Raumes zwischen der weiteren Glocke
und der obersten Glocke wesentlich kleiner sein als das Volumen des Raumes zwischen der unteren Glocke
und der darunterliegenden Glocke.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ermöglicht den Druck im oberen Bereich des Ofens aufrechtzuerhalten
und das Rohgut einzubringen, wobei die Glokken zum Teil an der Einbringung und Verteilung des
Rohmaterials und zum Teil an der Abdichtung teilnehmen. Auf diese Art und Weise übernimmt jede der
Glocken und jeder der Trichter jeweils das Einbringen, Verteilen und Abdichten. Die Glocken und die Trichter
für die Einbringung des Rohmaterials erfüllen diese Aufgabe auf geeignete Art, und die Glocken und Trichter
zum Verschließen erfüllen diese Aufgabe gleichfalls, ohne daß es zu gegenseitigen Störungen kommt, wodurch
es ermöglicht wird, über einen langen Zeitraum den Druck aufrechtzuerhalten und das Rohmaterial
einzubringen und zu verteilen.
Die Dreh-Trichter-Glockeneinrichtung wird als oberste Glocke oder Beschickungseinrichtung zur
gleichförmigen Verteilung des Rohmaterials vom Anfang der Beschickung im Gichtbereich des Ofens an
verwendet Diese Trichter-Glockeneinrichtung ist nur für die Beschickung gestaltet, so daß die technischen
Schwierigkeiten entfallen, diesen Teil zugleich zu drehen und als Dichtung zu verwenden, wie es bei bekannten
Konstruktionen der Fall war, so daß das Beschicken mit einer einfachen Konstruktion ermöglicht wird.
Selbst wenn das Rohgut zwischen den Trichter und die Glocke fällt, kann die nur zur Beschickung bestimmte
Trichterglocke wunschgemäß arbeiten, so daß die Rohmaterialien in den Drehtrichter über ein kontinuierliches
Förderband gebracht werden und keine besonderen Einrichtungen mehr erforderlich sind, die eine intermittierende
Aufbringung der Rohmaterialien auf das Förderband oder einen intermittierenden Antrieb des
Bandes bewirken, damit verhindert wird, daß die Rohmaterialien zwischen den Trichter und die Glocke fallen.
Außerdem war es bisher unmöglich, die Rohmaterialien kontinuierlich und wirksam mit dem Bandförderer
einzubringen und so den Betrieb eines großen Hochofens zu verbessern.
Die erfindungsgemäße Beschickungsvorrichtung ist — ungeachtet der Mehrfach-Glocken-Anordnung —
auch für verhältnismäßig niedrigere Konstruktionen verwendbar. Die vier Glocken sind oberhalb des Ofens
angeordnet, wodurch eine höhere Bauweise unvermeidlich ist. Der höhere Ofen erfordert mehr Konstruktionsmaterialien
und -kosten und folglich eine große Fördereinrichtung und Antriebseinrichtungen. Jedoch
bei der erfindungsgemäßen Glocke mit ausschließlicher Dichtungsfunktion ist es nicht erforderlich,
den Trichter für die Aufnahme von Rohmaterial auszubilden, vielmehr ist es möglich, einen Teil des
Trichters wegzulassen. Daher nimmt die Höhe des Ofens trotz der Vier-Glockenanordnung nicht zu sehr
zu, und die Konstruktionskosten sind wirtschaftlich vertretbar.
Im folgenden werden beispielsweise bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung an Hand der Zeichnung näher erläutert
F i g. 1 ist ein Querschnitt durch die gesamte Beschickungsvorrichtung;
F i g. 2 ist ein vergrößerter Querschnitt der Glockenabschnitte;
F i g. 3 ist ein vergrößerter Querschnitt des Drehtrichterbereiches.
F i g. 1 zeigt in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung den oberen Bereich des Ofens 10 und das
Vier-Glocken-System, bestehend aus der großen Glokke 1, der mittleren Glocke 2, der kleinen Glocke 3 und
der Dreh-Trichterglocke 4. Die große Glocke 1 und die Dreh-Trichterglocke 4 dienen zum Einbringen der
Rohmaterialien und die mittlere Glocke 2 und die kleine Glocke 3 zwischen ihnen als Gasdichtung. Mit anderen
Worten, bei der vorliegenden Erfindung werden die Funktionen der großen Glocke und der kleinen Glocke
des obengenannten McKee-Systems getrennt durchgeführt. Die Beschickungsfunktion und die Dichtungsfunktion werden von unabhängigen Glocken erfüllt,
und dadurch werden die Fehler unterbunden, die bei einer Glocke auftreten, die zugleich der Beschickung
und der Dichtung dient, wie bei den herkömmlichen Konstruktionen, und eine ausgezeichnete Beschickung
und Abdichtung wird sichergestellt. Der Ofen 10 ist an seiner offenen Seite mit einem großen Glockentrichter
la versehen, in dessen Mittelachse eine Stange 11 angeordnet ist. Die große Glocke 1 ist zur flachen Anpassung
mit einer Kugelverbindung 15 am Ende der Mittelstange U versehen. Die Stange 11 wird durch einen
großen Glockenhebel 7 vertikal bewegt, der auf der oberen Plattform 16 oberhalb des oberen Drehtrichters
5 angeordnet ist. Der große Glockentrichter la ist an seiner Oberseite mit einer Ringwand Ic versehen, die
im Inneren einen mittleren Glockentrichter 2a aufnimmt, für den die mittlere Glocke 2 vorgesehen ist.
Die mittlere Glocke 2 wird durch einen mittleren Glokkenhebel 6 geöffnet und geschlossen, der dem Betätigungshebel
7 für die große Glocke gegenüberliegt. Das obere Ende des Einstellrohres 12 für die mittlere Glokke,
das konzentrisch mit der Mittelstange 11 zusammengefügt ist, ist mit den unteren Enden der Stangen
6b. 6b. die von einem Arm 6a des Hebels 6 der mittleren Glocke herabhängen, verbunden. Die mittlere
Glocke 2 ist am unteren Ende des Einstellrohres 12 für die mittlere Glocke vorgesehen. Der mittlere Glockentrichter
2a ist im oberen Bereich ringförmig mit einem kleinen Glockentrichter 3a der kleinen Glocke 3 versehen.
Die kleine Glocke 3 wird senkrecht durch eine Antriebseinheit 8, wie z. B. eine Zylinderanordnung auf
der mittleren Plattform 17, die unterhalb der die Hebel
6 und 7 tragenden Plattform 16 angeordnet ist, bewegt.
Oberhalb des kleinen Glockenzylinders 3a ist der drehbare Trichter 5 vorgesehen, an dessert unterer öffnung
die Dreh-Trichterglocke 4 angeordnet ist Der drehbare Trichter 5 befindet sich zusammen mit dem Antrieb
18 auf der Plattform 20. Die Dreh-Trichterglocke 4 wird senkrecht über die Stange 14 mit Hilfe eines weiteren
Antriebs 9 bewegt, der kreuzweise mit der Antriebseinheit
8 auf der mittleren Plattform 17 angeordnet ist. Eine Rutsche oder Rinne, die in F i g. 3 gezeigt
ist, verläuft auf den drehbaren Trichter 5 zu, in den die Rohmaterialien eingebracht werden. Eine Sondeneinheit
19 ist auf der unteren Plattform 20 vorgesehen.
Zwischen der großen Glocke 1 und der mittleren Glokke
2 und zwischen der mittleren Glocke 2 und der kleinen Glocke 3 werden Rohmaterialkammern 1OJ, 102
gebildet. Zwischen der kleinen Glocke 3 und der Dreh· trichterglocke 4 ist jedoch keine Kammer vorgesehen,
da sie nah aneinander angeordnet sind. Der Bereich zwischen dem kleinen Glockentrichter 3a und dem
drehbaren Trichter 5 wird gegebenenfalls dem Atmosphärendruck ausgesetzt, und deshalb ist die kleine
Glocke 3 auf den Atmosphärendruck eingerichtet. Mit 21 wird ein Abgas- und Staubrohr bezeichnet.
F i g. 2 zeigt die Glockenteile in vergrößertem Maßstab. Die große Glocke 1 trägt auf der Oberseite einen
Schutzmantel Id, der Verschleiß auf Grund des Herabfallens verschiedener Materialien verhindert. Gegenüber
dem unteren Umfang der Glocke 1 befindet sich zur Abdichtung gegen Gasaustritt ein erweitertes Teil
\b am unteren Ende des großen Glockentrichters la. Die große Glocke 1 und das erweiterte Teil \b sind
jedoch vor allem für die Verteilung der Rohmaterialien gestaltet. Diese Teile sind den hohen Ofentemperaturen
ausgesetzt, so daß sie aus Gußmetallen, wie hitzebeständigem Stahl, ausreichender Dicke und Verschleißfestigkeit
bestehen.
Die mittlere Glocke 2 oberhalb der großen Glocke 1 ist zum Abdichten vorgesehen. Dementsprechend ist an
dem mittleren Glockentrichter 2a auf der unteren Seite ein erweiterter Ring 22 mit C-förmigem Querschnitt
befestigt. Der erweiterte Ring 22 ist auf seiner unteren Seite mit einem ringförmigen Dichtmaterial 23 aus beispielsweise
hitzebeständigem Kautschuk mit einer Halteplatte 26 versehen. Das ringförmige Dichtmaterial 23
erstreckt sich vorteilhafterweise über die innere Schrägseite des Ringes 22 hinaus. Dementsprechend
wird, wenn sich die mittlere Glocke 2 in der dargestellten Dichtstellung befindet, zwischen dem Dichtmaterial
23 und dem unteren Umfang der mittleren Glocke 2 automatisch eine Dichtung hergestellt. Ein trompetenförmiges
Schutzrohr 24 deckt die mittlere Glocke 2 von oben und ein Schutzring 25 das Einstellrohr 12 für die
mittlere Glocke in erforderlicher Höhe oberhalb des Schutzrohres 24 zur Vermeidung von Beschädigunger
durch verschiedene herabfallende Materialien ab.
Die kleine Glocke 3 ist ebenfalls zum Abdichten vor gesehen. Der kleine Glockentrichter 3a ist auf der Un
terseite mit einem erweiterten Ring 32 mit C-förmigerr Querschnitt, ähnlich dem der mittleren Glocke, verse
hen. Das Dichtmaterial 33 ist mit Hilfe einer Halteplat te 36 an der Unterseite des erweiterten Ringes 32 befe
stigt Da jedoch die kleine Glocke 3 stets von der Dreh Trichterglocke 4 bedeckt wird, ist ihre Oberseite nu
mit einer einfachen Deckschicht 34 versehen. Eii Schutzrohr oder -ring, wie bei der mittleren Glocke 2
ist nicht erforderlich.
Der drehbare Trichter 5 der drehbaren Trichterglok ke 4 wird innerhalb der unteren Plattform 20 geführ
Aus F i g. 2 ist ersichtlich, daß in bezug auf das Trich terteil 37 auf dem kleinen Glockentrichter 3a ein Spal
38 als Verbindung zur Atmosphäre vorgesehen ist Di untere Plattform 20 ist mit einem Antriebsmotor 1
und einem von diesem Motor 18 angetriebenen Getrie be 46 versehen, das mit einem ringförmigen, an de
Außenseite des drehbaren Trichters 5 angebrachte Zahnrad 47 zusammenwirkt. Das ringförmige Zahnra
47 wird in Rollen 48 der unteren Plattform 20 geführ und der drehbare Trichter 5 wird durch den Motor 1
angetrieben. Wie bei der mittleren Glocke sind ei Schutzrohr 14 und Schutzringe 42 stufenweise übereir
ander auf der oberen Seite der Dreh-Trichterglocke 4 angebracht.
Die Rohmaterialien werden in den Drehtrichter 5 mit Hilfe einer Rutsche 50, die auf dtr mittleren Plattform
17 befestigt ist, eingebracht. Die Rohmaterialien gelangen kontinuierlich über ein Förterband 51 auf die
Rutsche 50. Der untere Teil der Rutsche 50 ist verzweigt, wobei beide Arme um das Rohr 14 herumgreifen
(vgl. F-" i g. 1). Die verzweigten Öffnungen 54 sind jeweils mit Schiebern 55 zum zeitweiligen Verschließen
versehen.
Ein geeignetes Schuhteil 52 ist auf der Innenseite der Rutsche 50 vorgesehen. Dadurch werden Stöße
vermieden, die durch das Einleiten der verschiedenen Materialien entstehen.
Die große Glocke 1 ist die größte der Glocken. Sie ist über das Kugelgelenk 15 aufgehängt, so daß eine
geeignete Berührung mit dem erweiterten Teil \b zustandekommt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet wie folgt:
Der Diehtrichter 5 wird gedreht und die vorbestimmten
Rohmaterialien werden in den Drehtrichter 5 eingebracht. Wenn die innere Kammer 102 oberhalb
der mittleren Glocke 2 die Bedingungen des Atmo-Sphärendruckes angenommen hat, wird die kleine
Glocke 3 geöffnet. Weiterhin wird, wenn die Kammer 102 oberhalb der mittleren Glocke 2 die Bedingungen
des Atmosphärendruckes angenommen hat, die Drehtrichterglocke 4 geöffnet, und das Rohmaterial in dem
Drehtrichter 5 wird auf die mittlere Glocke 2 gebracht. Sodann werden, wenn sich die Rohmaterialien oberhalb
der mittleren Glocke 2 befinder, zuerst die kleine Glocke 3 und dann die Dreh-Trichterglocke 4 geschlossen.
In diesem Falle können die kleine Glocke 3 und die Dreh-Trichterglocke 4 auch gleichzeitig geöffnet und
geschlossen werden. Wenn sich die Materialien oberhalb der mittleren Glocke 2 befinden, und die kleine
Glocke 3 und die Dreh-Trichterglocke 4 geschlossen sind, wird die Kammer 102 auf dieselben Atmosphärendruck-Bedingungen
gebracht, wie die Kammer 101 oberhalb der großen Glocke 1, und die mittlere Glocke
2 wird geöffnet, worauf die Rohmaterialien auf die große Glocke 1 fallen. Nachdem die mittlere (»locke 2 geschlossen
worden ist, wird die große Glocke I geöffnet, so daß das Beschickungsgut in den Ofen eingebracht
und verteilt wird. In der Zwischenzeit befinden sich die
nächsten Rohmaterialien oberhalb der Schieber 55 in dem Trichter !>. Dieser Vorgang wird wiederholt, und
der Ofen so mit Rohmaterialien beschickt.
Da die Rohmaterialien von dem Drehtrichter 5 aus in
den Ofen über das Glockensystem eingebracht werden, bewirkt das Herabfallen der Rohmaterialien eine Reinigung,
und die Rohmaterialien oder Staub haften nicht auf den Dichtflächen an. Ein Gasblasen zum Entfernen
des Staubes ist daher nicht notwendig. Die Gasdichte der großen Glocke geh! nicht sehr weit, da sie einen
großen Durchmesser aufweist, und hitze- und verschleißfest sein muß. Die mittlere Glocke 2 und die
kleine Glocke 3 dagegen dienen in zwei Stufen als Gasdichtung und bewirken einen vollkommenen Gasverschluß
und ein genaues Aufrechterhalten des Hochdruckes. Insbesondere, da die Dichtfläche der kleinen
Glocke 3 zu keinem Zeitpunkt dem Gichtgas hoher Temperatur und hohen Druckes ausgesetzt ;st. ist es
möglich, eine gute Dichtwirkung unter Verwendung beispielsweise eines Kautschukmateriales zu erzielen.
Der Drehtrichter und die Drehtrichterglocke können unter Atmosphärendruck ohne diejenigen Schwierigkeiten
betrieben werden, die sich aus der Abdichtung drehender Teil: und dem Verschleiß der Teile ergeben,
die mit den staubhaltigen Gichtgasen hoher Temperatur und hohen Druckes in Berührung stehen. Trotz des
Vier-Glocken-Systems ist keine hohe Drehrutsche erforderlich und die Drehtrichterglocke und die kleine
Glocke sind nahe aneinander zur Reduzierung der Höhe angeordnet.
Insbesondere die Drehtrichterglocke und die kleine Glocke sind Atmosphärendruckbedingungen ausgesetzt,
so daß der Anteil der Teile, die der Gichtgasatmosphäre
mit hoher Temperatur und hohem Druck ausgesetzt sin^ vermindert wird. Die Arbeitsweise isi
einfach und kann ohne Schwierigkeiten mit einem hohen Durchsatz betrieben werden. Sie ist für ein Hoch
drucksystem geeignet.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen $09 586/25
Claims (3)
1. Hochofenbeschickungsvorrichtung mit oberhalb des Hochofens angeordneten Glocken und
zwar zu unterst einer großen Glocke zum Verteilen de« Rohmaterials, darüber einer kleinen mittleren
Glocke zum Abdichten und einer Glocke ebenfalls von kleinem Durchmesser zum Verschluß des unteren
Endes des Drehtrichters, wobei stets die eine dieser beiden Glocken geschlossen ist, wenn die andere
offen ist, und der Druck im Raum über der mittleren Glocke vor dem öffnen dieser Glocke
dem im Raum darunter, d. h. im wesentlichen dem Druck im Hochofen angeglichen ist und vor dem
öffnen der Glocke darüber dem Druck in der freien Atmosphäre, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der obersten, mit dem Drehtrichter (5) zusammenwirkenden Glocke (4) und der mittleren
Glocke (2) eine weitere Glocke (3) vorgesehen ist, die mit dem Trichter (3a), mit dem sie zusammenwirkt,
einen gasdichten Verschluß bilden kann und die in Offenlage ist, wenn die oberste Glocke
(4) offen ist, wobei der Raum zwischen der Glocke
(3) und der obersten Glocke (4) ständig mit der freien Atmosphäre verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung des Raumes zwischen
der weiteren Glocke (3) und der obersten Glocke
(4) mit der freien Atmosphäre von einem Spalt (38) gebildet ist, der den unteren Rand des Drehtrichters
(5) umgibt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Volumen des Raumes zwischen
der weiteren Glocke (3) und der obersten Glocke (4) wesentlich kleiner ist als das Volumen
des Raumes (102) zwischen der Glocke (3) und der darunter liegenden Glocke (2).
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Date | Code | Title | Description |
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