DE959190C - Verfahren zur Herstellung von 2, 4-Dibromallopregnanen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 2, 4-DibromallopregnanenInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 28. FEBRUAR 1957
PATENTSCHRIFT
KLASSE 120 GRUPPE 25o5 INTERNAT. KLASSE C 07c
G 14488IVb112 ο
Alan Gibson Long, Greenford, Middlesex, und John Selwyn Hunt, South Ruislip, Middlesex (Großbritannien)
sind als Erfinder genannt worden
G. N. R. D. Patent Holdings Limited, London
Verfahren zur Herstellung von 2,4-Dibromallopregnanen
Patentiert im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vom 22. Mai 1954 an
Patentanmeldung bekanntgemacht am 6. September 1956
Patenterteilung bekanntgemacht am 7. Februar 1957
Die Priorität der Anmeldung in Großbritannien vom 21. Mai.1953 und 7. Mai 1954
ist in Anspruch genommen
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel
CH2OR
OH
15 worin R eine Acylgruppe, beispielsweise eine Acetylgruppe
oder eine Benzoylgruppe, bedeutet.
Rosenkranz, Mancera, Gatica und Djerassi (Journ. Amer. Chem. Soc, Bd. 72, 1950, S. 4077)
zeigten, daß Verbindungen ähnlich der oben angegebenen in die entsprechenden in 4-Stellung unge- ao
sättigten 2-Jod-3-ketone durch Behandlung mit Natriumjodid umgewandelt werden können und daß
diese; Verbindungen mit Chrom-II-chlorid u. ä. Reagentien
zu in 4-Stellung ungesättigten 3-Ketosteroiden reduziert werden können. Vor kurzem
haben Rosenkranz, Djerassi, Yashin und Pataki (Nature, Bd. 168, 1950, S. 28) diese Reaktionen verwendet,
um 4, S-Dihydroallocortison-ai-acetat in Cortison-21-acetat
unter Verwendung einer 2, 4-Dibromzwischenverbindung umzuwandeln. Die Herstellung
derartiger 2, 4-Dibromverbindungen aus 3-Ketoallosteroiden
wurde in früheren Veröffentlichungen von
Djerassi und seinen Mitarbeitern beschrieben und soll weiter unten ausführlicher behandelt werden. Im
Hinblick auf das obenerwähnte Verfahren zur Umwandlung von 2, 4-Dibrom-4, 5-dihydroallocortison-21-acetat
in Cortison-21-acetat ist es offensichtlich, daß erstere Verbindung eine wertvolle Zwischenverbindung
bei der Synthese von Cortison ist und daher ein verbessertes Verfahren zu deren Herstellung
ebenfalls wertvoll bei Cortisonsynthesen ist. Djerassi und Mitarbeiter haben in einer Reihe
von Veröffentlichungen gezeigt, daß die Umsetzung eines 3-Ketoallosteroids mit 2 Moläquivalenten Brom
die Bildung eines 2, 2-Dibromderivats bewirkt, welches sich unter der Einwirkung von Bromwasserstoff zu
dem entsprechenden 2,4-Dibromisomeren umlagert (siehe z. B. Djerassi und Scholz, Journ. Amer.
Chem. Soc, Bd. 69,1947, S. 2410 und Rosenkranz, Pataki, St. Kaufmann, Berlin und Djerassi,
Journ. Amer. Chem. Soc, Bd. 72, 1950, S. 4081). Das ao Verfahren bestand in allen Fällen darin, die Bromierung
in Eisessig, dem eine kleine Menge Bromwasserstoff zugefügt war, durchzuführen. Nach der Zugabe des
Broms wurde die Mischung über Nacht bei Zimmertemperatur stehengelassen. In dieser Zeit fand die
as Umlagerung der 2, 2-Dibromzwischenverbindung statt.
In der obenerwähnten Veröffentlichung, in der die Herstellung von Cortison-21-acetat aus 4, 5-Dihydroallocortison-21-acetat
über eine 2, 4-Dibromzwischenverbindung beschrieben wird (Rosenkranz, Djerassi, Yashin und Pataki, Nature, Bd. 168,
1950, S. 28), werden keine Ausbeuten für die Herstellung der 2, 4-Dibromzwischenverbindung angegeben,
die in unreinem Zustand isoliert wurde, noch für die aufeinanderfolgenden Stufen, die zu Cortison-21-acetat
führen. Wenn man nach den Verfahren der obenerwähnten Autoren, wie sie in der Literatur beschrieben
sind, arbeitet, kann man nur Ausbeuten von 10 bis 12 % bei der Umwandlung von 4, 5-DihydroaUocortison-21-acetat
zu Cortison-21-acetat erhalten.
Es wurde nun ein verbessertes Verfahren zur Herstellung der 21-Ester des 2, 4-Dibrom-4, 5-dihydroallocortisons
gefunden, wobei beträchtlich höhere Ausbeuten erhalten werden können, als nach dem von
Djerassi und Mitarbeitern beschriebenen Verfahren. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Zeit
zur Umlagerung der 2, 2-Dibromzwischenverbindung in die erforderliche 2>
4-Dibromverbindung von annähernd 16 Stunden, wie sie von Djerassi und Mitarbeitern
benötigt wird, auf annähernd 180 bis 3 Minuten herabgesetzt, je nach der angewandten
Temperatur, welche zwischen —20 bis +50° liegen kann. Es wurde weiterhin gefunden, daß das Volumen
des Lösungsmittels gewünschtenfalls herabgesetzt werden kann, so daß die Bromierung in Suspension,
statt in einer Lösung, wie in dem vorher beschriebenen Verfahren durchgeführt wird.
Offensichtlich werden während der Einwirkung von 2 Mol Brom auf ein 4, 5-DihydroalIocortison-2i-aeylat
die 2, 2-Dibromisomeren gebildet, und da während der Bromierung Bromwasserstoff frei wird, wird gewöhnlich
die 2, 2-Dibromverbindung in situ isomerisiert; die 2, 2-Dibromverbindung kann jedoch auch durch
Bromierung eines 4, S-Dihydroallocortison-ai-acylats
mit ι Mol Brom zu dem 2-Bromderivat und anschließende weitere Bromierung des letzteren mit
ι Mol Brom unter basischen Bedingungen, beispielsweise in Gegenwart von Kaliumacetat, hergestellt
und isoliert werden. Bei der erfindungsgemäß durchgeführten Dibromierung eines 4,5-Dihydroallocortison-21-acylats
unter nicht basischen Bedingungen wird die Zeit für die Umlagerung von der ersten
Bromzugabe an gerechnet. In solchen Fällen ist es auch erwünscht, weiteren Bromwasserstoff zuzugeben,
da der durch die Bromierungsstufe gebildete für eine tatsächlich wirksame Umlagerung nicht ausreicht.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden 21-Ester des 4,5-Dihydroallocortisons mit etwa
1,9 bis 2,3 Moläquivalenten Brom in Gegenwart eines inerten organischen Lösungsmittels bromiert und die
gebildeten 2,2-Dibromverbindungen in Gegenwart
einer Bromwasserstoffkonzentration von 0,1 bis 5 n, gegebenenfalls unter Zusatz von Bromwasserstoff,
innerhalb von etwa 3 bis 180 Minuten von der ersten Bromzugabe ab gerechnet, umgelagert. Zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens kann man die Bromierung mit einer Suspension des Ausgangsmaterials
in dem inerten organischen Lösungsmittel vornehmen.
Es wurde gefunden, daß das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene 2, 4-Dibrom-4, 5-dihydroallocortison-21-acetat
viel reiner als dasjenige nach dem Verfahren von Djerassi und Mitarbeitern erhaltene
Produkt ist und in kristalliner Form durch Umkristallisieren aus einem geeigneten Lösungsmittel,
beispielsweise Äthylacetat/n-Hexan, in Ausbeuten bis zu 72% erhalten werden kann. Eine beträchtliche
Menge des Ausgangsmaterials kann aus der Mutterlauge durch Reduktion, beispielsweise mit Chrom-II-chlorid,
wiedergewonnen werden, so daß die Gesamtausbeute auf 82 °/0 erhöht wird. Das inerte organische
Lösungsmittel kann eine aliphatische Carbonsäure mit ι bis 4 Kohlenstoffatomen, beispielsweise
Essigsäure oder eine Mischung von mehreren derartigen Säuren mit oder ohne Zusatz eines chlorierten Kohlen-Wasserstoffs,
beispielsweise Chloroform, sein.
Halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform und Methylenchlorid, können ebenfalls als Lösungsmittel
verwendet werden, vorteilhaft in Mischung mit anderen Lösungsmitteln. So ist beispielsweise Methylenchlorid,
das 10 % Diäthyläther oder 2 % Äthanol enthält, ein geeignetes Lösungsmittel. Es ist nicht
möglich, allgemeine Richtlinien aufzustellen, nach denen das Lösungsmittel ausgewählt werden soll;
die Eignung eines speziellen Lösungsmittels oder Lösungsmittelgemisches kann lediglich durch Vorversuche.
bestimmt werden. Der Feuchtigkeitsgehalt des Mediums soll 0,5% nicht übersteigen.
Die Bromierung kann in homogener Lösung durchgeführt werden; es kann jedoch auch eine Suspension iao
des Steroidausgangsmaterials in feinverteilter Form verwendet werden. Es war bisher nicht bekannt, daß
Suspensionen bei derartigen Reaktionen verwendet werden können, und es wurde nun gefunden, daß es
oft zweckmäßig ist, Suspensionen zu verwenden, um iss
dadurch große Reaktionsvolumina zu vermeiden.
Die bevorzugte Durchführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, nämlich die gleichzeitige Bromierung
und Umlagerung, kann bei Temperaturen von —20 bis +50° ausgeführt werden, vorzugsweise
bei Temperaturen von 15 bis 200. Die untere Temperaturgrenze
kann je nach der Art des Lösungsmittels variieren, da einige der angegebenen Lösungsmittel
schon bei höheren Temperaturen als —20° fest werden. Wie oben angegeben, soll die Umlagerung innerhalb
von etwa 3 bis 180 Minuten beendet sein, bei einer kombinierten Bromierung und Umlagerung wird die
Reaktionszeit von der Bromzugabe an gerechnet. Die untere Zeitgrenze entspricht der oberen Temperaturgrenze.
Es wurde gefunden, daß die optimale Zeit entsprechend der Temperatur, bei der die Reaktion
ausgeführt wird, dem verwendeten Lösungsmittel und der zugesetzten Bromwasserstoffmenge
variiert. Dementsprechend soll die optimale Zeit, während der man die Reaktionsmischung nach Beendigung
der Bromzugabe stehenläßt, durch Vorversuche unter Berücksichtigung der jeweiligen Reaktionsbedingungen
bestimmt werden. Es wurde beispielsweise gefunden, daß bei Verwendung des bevorzugten
Temperaturbereichs von 15 bis 200 die optimale
as Zeit zwischen 3 und 15 Minuten liegt. Nach dieser
Zeit soll die Reaktion, beispielsweise durch Eingießen der Reaktionsmischung in ein großes Volumen Wasser,
beendet werden.
Bei dem kombinierten Bromierungs- und Umlagerungsverfahren sollen zwischen 1,9 und 2,3 Moläquivalente, vorzugsweise 2,1 Moläquivalente, verwendet
werden. Das Brom soll so rasch wie möglich zugesetzt werden, wobei darauf zu achten ist, daß
niemals ein großer Überschuß von nicht umgesetztem Brom vorhanden ist. Bei Verwendung einer aliphatischen
Säure als Lösungsmittel kann die Geschwindigkeit der Bromzugabe, beispielsweise durch portionsweise
Zugabe, gesteuert werden, wobei die Entfärbung nach jeder Zugabe vor der nächsten Zugabe abzuwarten
ist. Bei Verwendung eines halogenierten Kohlenwasserstoffs als Lösungsmittel verläuft die
Bromierungsstuf e zu rasch, um diese Art der Steuerung durchzuführen, und die günstigste Geschwindigkeit
kann nur durch Versuch bestimmt werden. Bei Versuchen in verhältnismäßig kleinem Maßstab ist es im
allgemeinen zweckmäßig, das Brom während 10 bis J.5.. Minuten zuzufügen. Wie oben festgestellt, wird
das Verfahren in Gegenwart von Bromwasserstoff durchgeführt, dieser ist ein spezifischer Katalysator
für die Umlagerung der 2, 2-Dibromzwischenverbindungen zu den gewünschten 2, 4-Dibromverbindungen.
Vorzugsweise wird daher das Reaktionsgemisch vor der Bromzugabe durch Zusatz von Bromwasserstoff
auf eine Bromwasserstoffkonzentration von 0,1 bis 5 η gebracht.
Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße
Verfahren.
Zu einer feinverteilten Suspension von 80 g AlIopregnan-17
a, 2i-diol-3,11, 2O-trion-2i-acetat in 900ml
Essigsäure (0,1% Feuchtigkeit) wurde eine 5,6 η-Lösung
von Bromwasserstoff in Essigsäure (70 ml, 2 Moläquivalente, 0,1 °/0 Feuchtigkeit) zugesetzt. Die
Suspension wurde kräftig gerührt, wobei eine Bromlösung (64,8 g, 2,05 Moläquivalente) in 200 ml Essigsäure
innerhalb 31Z4 Minuten zugesetzt wurde. Die
Reaktionsmischung wurde währenddessen auf etwa i6° mittels eines Eiswasserbades gekühlt. Nach Zugabe
des gesamten Broms wurde das umgebende Eiswasser entfernt und die Lösung weitere 6" Minuten gerührt.
Dann wurde sie in 3 1 Wasser gegossen und mit Methylenchlorid extrahiert. Die Methylenchloridextrakte
wurden abgetrennt, mit Wasser, 0,25 n-Natriumbicarbonatlösung, nochmals mit Wasser gewaschen
und über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Die Lösung wurde unter vermindertem
Druck auf eine kleine Menge eingedampft, mit 250 ml Äthylacetat versetzt und dann weiter destilliert. Der
Rückstand (120 g) wurde zu einer siedenden Mischung aus 50 ml Äthylacetat und 60 ml Cyclohexan gegeben.
Beim Erwärmen und Rühren fiel 2,4-Dibromallopregnan-i7a,
2i-diol-3,11, 2O-trion-2i-acetat aus. Die
Mischung wurde auf Zimmertemperatur abgekühlt mit 80 ml Benzol verdünnt, die Dibromverbindung
gesammelt, zweimal mit Benzol und schließlich mit η-Hexan gewaschen. Die Ausbeute betrug 72,3 g
(65%); F. = 172 bis 1740 (Zers.) [α]£=+8ΐβ
(c = 1,04, in Chloroform).
Analyse C23H30O6Br2
berechnet: Br 28,4; gefunden: Br 28,0.
5 g feinverteiltes Allopregnan-i7a, 2i-diol-3, n,
2O-trion-2i-acetat wurden in einer Mischung von Essigsäure (56 ml, 0,1 °/0 Feuchtigkeit) und 14 ml
trockenem alkoholfreiem Chloroform, die auf o° gekühlt worden war, suspendiert. Es wurde eine 4,2 n-Lösung
von Bromwasserstoff in Essigsäure (6 ml, 2 Moläquivalente) zugesetzt und dann unter Rühren
eine Lösung von Brom (4 g, 2 Moläquivalente) tropfenweise während 27 Minuten zugegeben. Die Lösung
wurde weitere 70 Minuten bei 0° stehengelassen, dann wurde sie mit Wasser verdünnt und mit Chloroform
extrahiert. Die organische Schicht wurde abgetrennt, mit Wasser neutral gewaschen, über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet und das Chloroform bei vermindertem Druck abdestilliert. Der Rückstand
wurde zu 4 ml heißem Äthylacetat gegeben und gerührt, bis sich die Dibromverbindung abgeschieden
hatte. Das Produkt wurde gesammelt und mit Benzol und η-Hexan gewaschen. Es wurden 3,3 g (47,5%)
2, 4-Dibromallopregnan-i7a, 21-OÜ0I-3,11, 20-trion-21-acetat
erhalten; F. = 174 bis 1760 (Zers.);
[a]D = -f 8i° (Chloroform).
5 g einer feinverteilten Suspension von Allopregnan-17a,
2i-diol-3,11, 2O-trion-2i-acetat in einer Mischung iao
von 60 ml Essigsäure (0,1 % Feuchtigkeit) und 65 ml trockenem alkoholfreiem Chloroform wurde auf —120
abgekühlt und mit einer 4,2 η-Lösung von Bromwasserstoff in Essigsäure (12 ml, 4 Moläquivalente)
unter gleichzeitigem Rühren der Suspension versetzt, ias
dann wurde eine Lösung von 4 g (2 Moläquivalente)
Brom in 14 ml Essigsäure während 15 Minuten zugesetzt.
Die Lösung wurde weitere 60 Minuten bei —12° stehengelassen. Dann ließ man sie sich während
100 Minuten auf Zimmertemperatur erwärmen. Dann wurde Wasser zugesetzt und die Chloroformschicht
abgetrennt, mit Wasser neutral gewaschen und über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel
wurde unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand mit 4 ml heißem Äthylacetat
gerührt, worauf sich die Dibromverbindung abschied. Das Produkt wurde gesammelt, mit Benzol und
η-Hexan gewaschen. Es wurden 2,4 g (34,4%) 2,4-Dibromallopregnan-i7a, 2i-diol-3,11, 20-trion-21-acetat
erhalten; F. = 175 bis 1760 (Zers.); [ab = + 78,5° (Chloroform).
Eine feinverteilte Suspension von 20 g Allopregnan-17a,
2i-diol-3,11, 2O-trion-2i-acetat in einer Mischung
von 70 ml Essigsäure und 120 ml Ameisensäure (98 bis
ioo%ig, durch Zugabe von Essigsäureanhydrid entwässert)
wurde mit einer 5,6 η-Lösung von Bromwasserstoff in Essigsäure (9 ml, 1 Moläquivalent) und anschließend
mit einer Lösung von Brom (16,2 g,
as 2,25 Moläquivalente) in 50 ml Essigsäure behandelt.
Die Bromlösung wurde während 2 Minuten bei gleichzeitigem kräftigem Rühren der Reaktionsmischung
zugesetzt. Nach weiterem 5 minütigem Rühren wurde die Lösung in 1200 ml Wasser gegossen
und mit Methylenchlorid extrahiert. Der Extrakt wurde mit Wasser, verdünnter Natriumbicarbonatlösung
und wiederum mit Wasser gewaschen und über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel
wurde unter vermindertem Druck abge-
dampft und der Rückstand unter Rühren zu einer siedenden Mischung von 15 ml Äthylacetat und 18 ml
Cyclohexan gegeben, was die Abscheidung der Dibromverbindung bewirkte. Nach Abkühlen auf
Zimmertemperatur wurde die Mischung mit Benzol verdünnt und das Produkt gesammelt, zweimal mit
Benzol und schließlich mit η-Hexan gewaschen. Es wurden 14 g (50,5 %) 2,4-Dibromallopregnan-i7a,
2i-diol-3,11, 2O-trion-2i-acetat erhalten; F. = 166 bis
1670 (Zers.); [a]B = + 930 (Chloroform).
a) Herstellung von 2, 2-Dibromallopregnan-i7 a,
2i-diol-3,11, 2O-trion-2i-acetat. 10 g 2-Bromallopregnan-i7a,
2i-diol-3,11, 2o-trion-2i-acetat wurden
in 0,5 n-Kaliumacetat in Essigsäure (600 ml; Feuchtigkeit
0,1%) bei 8o° gelöst. Eine Lösung von Brom (1,25 ml; 1,15 Mol) in 100 ml 0,5 n-Kaliumacetat in
Essigsäure wurde so rasch zugegeben, wie das Halogen aufgenommen wurde. Die Zugabe dauerte etwa
15 Minuten; danach wurde die Lösung in 6 1 Kochsalzlösung gegossen. Der weiße Niederschlag wurde
abfiltriert, mit io%iger Essigsäurelösung gewaschen und über P2O5 getrocknet. Auf diese Weise wurden
10 g einer rohen Dibromverbindung, [a]a = -+- 1350
(Chloroform), erhalten, die aus Äthylacetat-n-Hexan umkristallisiert wurde. Es wurden 4,25 g (Ausbeute
36%) 2, 2-Dibromallopregnan-i7a, 2i-diol-3, 11,
20-trion-2i-acetat als Nadeln erhalten. F. = i6o bis 1640
(Zers.); [α]£ = + 1520 Chloroform).
Analyse: C23H30O6Br2 berechnet: Br 28,4;
gefunden: Br 28,3.
b) Herstellung von 2, 4-Dibromallopregnan-i7a,
2i-diol-3,11, 2O-trion-2i-acetat. 3,35 g 2, 2-Dibromallopregnan-i7a,
2i-diol-3,11, 2O-trion-2i-acetat wurden
in 100 ml Essigsäure (0,1 °/0 Feuchtigkeit) suspendiert;
zu dieser Suspension wurde eine 3,4n-Lösung Bromwasserstoff in 6,7 ml Essigsäure gegeben. Nach
10 Minuten war der feste Stoff in Lösung gegangen, und der weitere Reaktionsverlauf wurde in einer
Polarimeterröhre verfolgt. Nach 10 Minuten betrug die spezifische Drehung + 80,5°, nach 15 Minuten war
sie auf + 780 gefallen und blieb dann konstant. Nach 20 Minuten wurde die Lösung mit 4 I Kochsalzlösung
verdünnt und das gefällte Material gesammelt, mit Wasser gewaschen und im Vakuum über Phosphorpentoxyd
getrocknet. 3,05 g Rohprodukt wurden in 50 ml Benzol gelöst, und zu der erwärmten Lösung
wurden 40 ml η-Hexan zugesetzt. Dies bewirkte die Fällung eines schmierigen festen Körpers. Man ließ
die Mischung auf o° abkühlen, dann wurde die überstehende Flüssigkeit abdekantiert und die Substanz
in 10 ml Benzol gelöst. Diese Lösung wurde erwärmt und gerührt, worauf sich 2, 4-Dibromallopregnan-i7a,
2i-diol-3,11, 2O-trion-2i-acetat abschied. Das Produkt
wurde gesammelt, mit Benzol und dann mit η-Hexan gewaschen. Es wurden 1,62 g (48,5%)
vom F. = 172 bis 1740 (Zers.); [o]d = + 91,5°
(Chloroform) erhalten. Umkristallisieren aus einem Gemisch von 30 ml Äthylacetat und 68 ml n-Hexan
ergab 1,16 g farblose. Nadeln vom F. = 172 bis 1730
(Zers.); [α]Λ = + 870 (c = 1,01%, in CHCl3).
Analyse: C23H30O6Br2 berechnet: Br 28,4;
gefunden: Br 27,5.
Bromierung des Dihydroallocortisonacetats in Methylenchlorid
a) In Methylenchlorid allein. Eine Lösung von Brom in trockenem Methylenchlorid (1,02 n; 16,0 ml;
1,1 Mol) wurde auf einmal unter Rühren zu einer
Lösung von 3 g Dihydroallocortisonacetat in 87 ml trockenem Methylenchlorid, das 1 Mol Bromwasserstoff
enthielt, zugegeben. Eine weitere Bromlösung (1,02η; i6,o ml; 1,1 Mol) wurde unter Rühren während
Y2 Stunde zugegeben. Das Produkt wurde wie unter
a) vorstehend beschrieben isoliert. Es wurde eine glasartige Masse erhalten, die in einer siedenden
Mischung von 3 ml Cyclohexan und 3 g Äthylacetat gelöst wurde. Nach Abkühlen und Zugabe von 3 ml
Benzol schied sich 2,4-Dibromdihydroallocortisonacetat
langsam ab. Die feste Substanz wurde gesammelt und mit 3 ml Benzol und 3 ml Äther gewaschen. iao
Es wurden 0,98 g; [o]d = + 850 (c = 1,0, in Chloroform)
vom F. = 1750 (Zers.); Br = 28,0°/0, erhalten.
b) In Methylenchlorid, das Äthyläther enthält. Eine Lösung von Brom in trockenem Methylenchlorid
(1,05 n; 32,5 ml; 2,3 Mol) wurde während 15 Minuten 1*5
unter Rühren zu einer Lösung von 3 g Dihydroallo-
cortisonacetat in einer Mischung von 75 ml Methylenchlorid
und 12 ml Äthyläther, der 1 Mol Bromwasserstoff
enthielt, zugegeben. 2,4-Dibromdihydroallocortisonacetat
wurde isoliert und wie vorstehend unter b) angegeben, umkristalHsiert. Ausbeute: 1,26 g
feste Substanz; [d\D = + 86° (c = 1,0, in CHCl3),
F. = 173° (Zers.); Br = 28,8%.
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur Herstellung von 2, 4-Dibromallopregnanen der allgemeinen FormelCH2OROHworin R eine Acylgruppe, insbesondere eine Acetyl-gruppe, bedeutet, durch Bromierung eines 4, 5-D1-hydroallocortison-21-acylats mit Brom und Umlagerung der gebildeten 2, 2-Dibromverbindung in Gegenwart von Bromwasserstoff in einem inerten Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bromierung und die Umlagerung in Gegenwart einer'Bro-nwasserstoffkonzentration von 0,1 bis 5 η durchführt und die 2,2-Dibromverbindung zur Umlagerung etwa 3 bis 180 Minuten mit dem Bromwasserstoff in Berührung läßt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umlagerung ohne Isolierung der 2, 2-Dibromverbindung durchführt, wobei die Reaktion etwa 3 bis 180 Minuten nach der ersten Bromzugabe beendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bromierung in Gegenwart von zusätzlich zugefügtem Bromwasserstoff durchführt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bromierung in einer Suspension des Ausgangssteroids in einem inerten Lösungsmittel ausführt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel eine aliphatische Carbonsäure mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen halogenierten Kohlenwasserstoff, der andere inerte Lösungsmittel enthalten kann, insbesondere Essigsäure, Chloroform oder Methylenchlorid, das Äthanol oder Diäthyläther enthalten kann, verwendet.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur, bei der die Reaktion ausgeführt wird, im Bereich von 15 bis 20° und die Reaktionszeit im Bereich von 3 bis 15 Minuten liegt.In Betracht gezogene Druckschriften:
Journ. Amer. Chem. Soc, Bd. 69,1947, S. 2404ο.,— Bd. 72, 1950, S. 4o8iff.© 609 617/501 8.56 (609 809 2. 57)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB959190X | 1953-05-21 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE959190C true DE959190C (de) | 1957-02-28 |
Family
ID=10786489
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG14488A Expired DE959190C (de) | 1953-05-21 | 1954-05-22 | Verfahren zur Herstellung von 2, 4-Dibromallopregnanen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE959190C (de) |
-
1954
- 1954-05-22 DE DEG14488A patent/DE959190C/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
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