DE1232138B - Verfahren zur Herstellung von delta 5-6-Methylsteroiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von delta 5-6-MethylsteroidenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C07c
Deutsche KL: 12 ο-25/02
Nummer: 1232138
Aktenzeichen: F 43305IV b/12 ο
Anmeldetag: 30. Juni 1964
Auslegetag: 12. Januar 1967
Es ist bereits bekannt, daß man Oxogruppen in verschiedenen Steroidverbindungen nach G. W i 11 i g
(Chem. Ber., 87, [1954] S. 1318) mit Triphenylphosphinmethylen in die entsprechenden Methylensteroidverbindungen
überführen kann (F. Sondheimer und R. Mechoulam, J. Amer. ehem. Soc., 79,
[1957] S. 5029).
Es wurde nun pefunden, daß man ids-6-Methylsteroide
herstellen kann, indem man ein 3,5-Cyclo-6-oxosteroid mit Triphenylphosphinmethylen in an
sich bekannter Weise umsetzt und das so erhaltene 3,5-Cyclo-6-methylensteroid mit einer Halogenwasserstoffsäure
oder einer organischen Carbonsäure oder mit Wasser in Gegenwart einer Säure behandelt.
Unter Ausbildung einer 5-ständigen Doppelbindung erhält man die entsprechenden 3/3-Halogen-, 3/3-Acyloxy-
und 3/S-Hydroxy-z4s-6-methylsteroide.
Die 3,5-Cyclo-6-oxo-steroidverbindungen werden erfindimgsgemäß mit Triphenylphosphinmethylen, das
man entweder nach dem klassischen Verfahren von G. Wittig (Chem. Ber., 87 [1954], S. 1318) oder
einem kürzlich von E. J. Corey (J. org. Chem., 28 [1963], S. 1128) modifizierten Verfahren darstellt, zu
den entsprechenden SjS-Cyclo-o-methylen-steroidverbindungen
umgesetzt, ohne daß dabei der sonst labile 3,5-Cyclopropanring des Steroids eine Veränderung
erleidet.
Die so hergestellten S^-Cyclo-ö-methylensteroide
lagern in sehr leichter und glatter Reaktion Halogenwasserstoffsäuren,
organische Carbonsäuren und Wasser an das S^-Cyclo-ö-methylensystem an. Dabei
addieren sich die Anionen, wie
Br9, Cl®, F0,
Θ il Θ Il Θ
■Ο —C-H, —Ο —C-CH3, —OH,
an das C(3)-Atom. Die verbliebenen Protonen addieren
sich jedoch nicht an das C(5)-Atom, sondern überraschenderweise
an das C-Atom der 6-Methylengruppe. Unter Ausbildung einer 5-ständigen Doppelbindung
tritt somit eine Umlagerung ein, wobei die entsprechenden 3/3-Halogen-, 3/J-Acyloxy- und 3/J-Hydroxy-/l5-6-methylsteroidverbindungen
in sehr guten Ausbeuten entstehen.
Verfahren zur Herstellung
von ^5-6-Methylsteroiden
von ^5-6-Methylsteroiden
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius &Brüning, Frankfurt/M.
Als Erfinder benannt:
Dr. Werner Fritsch, Neuenhain (Taunus);
Dr. Ulrich Stäche, Hofheim (Taunus)
Die Reaktionsstufen des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung von Δ s-6-Methylsteroiden verlaufen
nach folgendem allgemeinen Reaktionsschema:
+ Η®ΧΘ
CH3
wobei X = F3 Cl, Br, J, — O—Acyl oder -OH bedeutet.
Die Herstellung der als Ausgangsstoffe für das Verfahren gemäß der Erfindung benötigten 3,5-Cyclo-6-oxo-steroide
erfolgt nach bereits bekannten Verfahren. An anderen Stellen des Steroidgerüstes befindliche
Carbonylfunktionen müssen vor der Durchfüh-
609 757/434
rung des erfindungsgemäßen Verfahrens durch Ketalisierung geschützt werden. Hydroxyl- und Äthergruppen
beeinträchtigen unter Beachtung bestimmter Reaktionsbedingungen die Olefinierungsreaktion nicht
(J. Amer. ehem. Soc, 79 [1957], S. 5029). Als Ausgangsstoffe
kommen insbesondere 3,5-CyCIo-O-OXO-androstane und 3,5-Cyclo-3-oxo-pregnane in Frage.
Beispielsweise seien genannt:
S^-Cyclo-ö-oxo-n-äthylendioxy-androstan,
S^-Cyclo-o-oxo-na-methyl-androstan-^-ol,
S^-Cyclo-o-oxo-na-vinyl-androstan-^-ol,
S^-Cyclo-ö-oxo-na-äthinyl-androstan-n-ol,
3,5-Cyclo-6-oxo-19-nor-17-äthylendioxy-
androstan,
S^-Cyclo-ö-oxo-W-nor-^-a-methyl-androstan-
S^-Cyclo-ö-oxo-W-nor-^-a-methyl-androstan-
IO
3,5-Cyclo-6-oxo-19-nor-17-«-äthinyl-androstan-17-O1,
S^-Cyclo-ö-oxo-pregnan^O-on-äthylenketal,
3,5-Cyclo-6-oxo-zJle-pregnen-20-on-äthylenketal,
3,5-Cyclo-6-oxo-zJle-pregnen-20-on-äthylenketal,
3,5-Cyclo-6-oxo-17ίv-hydroxy-pregnan-20-onäthylenketal,
äthylenketal,
3,5-Cyclo-6-oxo-9«-halogen-pregnan-lljS,17«-diol-20-on-äthylenketal.
An Stelle der Äthylenketale können auch andere Ketale, beispielsweise die Neopentylketale, der genannten
Steroidderivate verwendet werden. Die Herstellung des in den Beispielen als Ausgangsstoff verwendeten
3,5-Cyclo-6-oxo-17-äthylendioxy-androstans ist bereits in früheren Patenten bzw. Patentanmeldungen
beschrieben worden (Patent 1 214 222 und deutsche Auslegeschrift 1219 023.
Zur Durchführung des Verfahrens wird in der ersten Reaktionsstufe aus 1 bis 3 Moläquivalenten Methyltriphenylphosphoniumbromid
entweder nach G. W i ttig (Chem. Ber., 87 [1954], S. 1318) mit einer äquimolaren
Menge Lithiumbutyl oder Lithiumphenyl als Base in Äther oder nach E. J. C ο r e y (J. org. Chem.,
28 [1963], S. 1128) mit einer äquimolaren Menge Natriummethylsulfinylrnethylid als Base in Dimethylsulfoxyd
oder auch Tetrahydrofuran das Triphenylphosphinmethylen hergestellt, das mit 1 Moläquivalent
des eingesetzten 3,5 - Cyclo - 6 - oxo - steroids zum S^-Cyclo-ö-methylensteroid-derivat reagiert. Dabei
kocht man im ersteren Fall die Carbonyl- und Ylenkomponente 2 bis 10 Stunden in Äther bzw. Tetrahydrofuran
als Lösungsmittel, im letzteren Fall rührt man die Komponenten V4 bis 10 Stunden zwischen
0 und 1000C in Dimethylsulfoxyd oder Tetrahydrofuran als Lösungsmittel, vorzugsweise 5 Stunden bei
60° C Badtemperatur. In beiden Fällen werden die Reaktionsprodukte durch chromatographische Auftrennung
in reiner Form isoliert. Die Ausbeuten betragen nach dem Verfahren von W i 11 i g meist 30 bis
40 %> nach dem von Corey liegen sie bei etwa 70 %
der Theorie.
In der zweiten Reaktionsstufe wird das erhaltene S.S-Cyclo-ö-methylensteroid mit Halogenwasserstoffsäuren,
insbesondere mit wäßrigen Lösungen von Halogenwasserstoffsäuren, gegebenenfalls in Gegen
wart von indifferenten, vorzugsweise mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln, je nach Art der eingesetzten
Halogenwasserstoffsäuren 1 bis 300 Minuten bei Temperaturen zwischen 0 und 100° C, vorzugsweise bei der
Siedetemperatur des eventuell verwendeten Lösungsmittels oder bei Raumtemperatur, behandelt. Als
Lösungsmittel kommen beispielsweise in Frage: Aceton, Diäthylketon, Dioxan oder Tetrahydrofuran.
Die Ausbeuten an den erhaltenen Reaktionsprodukten liegen zwischen 80 und 100% der Theorie. Die Umsetzung
mit organischen Carbonsäuren führt man zweckmäßigerweise durch Erhitzen (10 bis 60 Minuten)
des 6-Methylensteroids in konzentrierten organischen Carbonsäuren, vorzugsweise Ameisensäure, durch.
Es können auch Essigsäure oder höhergliedrige organische Carbonsäuren, wie Propionsäure oder Buttersäure,
verwendet werden. Auch hier erhält man die Reaktionsprodukte in fast quantitativer Ausbeute.
Die Anlagerung von Wasser an das 3,5-Cyclo-6-methylensteroid erreicht man durch 1- bis 5stündiges Erhitzen
bzw. Kochen einer Lösung des Steroids, vorzugsweise in einem geeigneten, mit Wasser mischbaren
Lösungsmittel unter dem katalytischen Einfluß einer wäßrigen Lösung einer Mineralsäure, beispielsweise
Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salzsäure, oder einer organischen Säure, wie Benzol- oder Toluolsulfosäure.
Bei Verwendung einer Mineralsäure wie Salzsäure, die nach dem vorher Gesagten auch unter Chloranlagerung
in 3-Stellung reagieren kann, ist zwecks Anlagerung von Hydroxygruppen für starke Verdünnung zu
sorgen. Als Lösungsmittel kommen die für die Halogenwasserstoffanlagerung genannten wasserlöslichen
Lösungsmittel bevorzugt in Frage. Die Ausbeuten liegen hier etwa bei 60 % der Theorie. In den Fällen, in
denen im Reaktionsgemisch Wasser zugegen ist, findet bei den Anlagerungsreaktionen gleichzeitig Spaltung
einer vorhandenen Ketalgruppe zur Ketogruppe statt. 6-Methylsteroidverbindungen zeigen bekanntlich gegenüber
den ihnen zugrundeliegenden Steroiden ohne 6-Methylgruppe eine stark gesteigerte physiologische
Wirksamkeit. Die nach dem erfindungsmäßigen Verfahren hergestellten Δ 5-6-Methylsteroide stellen entweder
selbst physiologisch wirksame Verbindungen dar oder dienen als Ausgangsmaterialien für andere chemisch
abgewandelte, physiologisch wirksame 6-Methylsteroide.
3,5-Cyclo-6-methylen-17-äthylendioxy-androstan
a) nach der Methode von »Wittig«
a) nach der Methode von »Wittig«
Eine Lösung von 0,013 Moläquivalenten Lithiumbutyl in 35 ml absolutem Äther wird unter Eiskühlung
und Rühren in Stickstoffatmosphäre portionsweise mit 7,6 g Triphenylmethylphosphoniumbromid
(= 0,021 Moläquivalente) versetzt. Man rührt das Ylen 12 Stunden bei Zimmertemperatur und läßt
anschließend unter Eiskühlung eine Lösung von 2,1 g 3,5 - Cyclo - 6 - oxo - 17 - äthylendioxy - androstan
(=0,0066 Moläquivalente) in 30 ml absolutem Äther hinzutropfen. Man rührt 2 Stunden bei Zimmertemperatur,
kocht 4 Stunden am Rückfluß, läßt über Nacht bei Raumtemperatur stehen (= 15 Stunden),
destilliert danach den Äther ab und ersetzt ihn durch die gleiche Menge absolutes Tetrahydrofuran und
kocht nochmals 41J2 Stunden am Rückfluß. Nach dem
Abkühlen verdünnt man das Reaktionsgemisch mit 400 ml Äther, filtriert den ausgefallenen Niederschlag
5 6
ab, wäscht diesen dreimal mit Äther nach, wäscht die Aceton. Man erhält 55 mg 3/3-Jod-zl 5-6-methyl-17-oxo-
vereinigten ätherischen Filtrate dreimal mit gesättigter androstan vom Schmelzpunkt 151 bis 152° C.
wäßriger Kochsalzlösung, trocknet mit Natriumsulfat
und destilliert die organischen Lösungsmittel ab. Es R--Io
resultiert ein gelbes, teilweise kristallisierendes Öl, das 5 B e ι s ρ ι e 1 2
a" Aluminiumoxyd (nach B τ ο c k m a η η von 3β~ΟΛοτ-Α «-ö-methyl-H-oxo-androstan
»Merck«; Saulenmaße: h = 55, Durchmesser = 3 cm)
»Merck«; Saulenmaße: h = 55, Durchmesser = 3 cm)
chromatographisch aufgetrennt wird. Man zieht mit Eine Lösung von 300 mg 3,
Petroläther auf und eluiert zunächst mit 400 ml Petrol- 17-äthylendioxy-androstan, hergestellt nach Beispiel 1,
äther. Danach eluiert man mit 800 ml Benzol und io in 10 ml absolutem Aceton wird mit 0,3 ml einer wäßerhält
nach dem Abdestillieren des Benzols ein durch- rigen 36%igen Salzsäure versetzt und 4 Stunden am
kristallisierendes Öl, das aus wenig Petroläther um- Rückfluß gekocht. Nach dem Abkühlen setzt man
kristallisiert wird. Man erhält 680 mg 3,5-Cyclo- 15 ml Wasser zu, filtriert die ausgefallenen Kristall-6-methylen-17-äthylendioxy-androstan
vom Schmelz- nadeln ab, wäscht sie mit Wasser neutral und trocknet punkt 98° C. 15 sie im Vakuum.
Man erhält 284 mg 3/S-Chlor-zl5-6-methyl-17-oxo-
b) nach der Methode von »Corey« androstan. Umkristallisiert wird aus Aceton—Metha
nol. Schmelzpunkt 177 bis 179°C.
Man stellt sich zunächst eine Lösung von 0,012 Mol- Die gleiche Verbindung wird erhalten, wenn man an
äquivalenten Natriummethylsulfinylmethylid in Dirne- 20 Stelle des 4stündigen Rückflußkochens das Reaktionsthylsulfoxyd
dar, indem man unter Feuchtigkeitsaus- gemisch 20 Stunden bei Zimmertemperatur stehenläßt.
Schluß und in Stickstoffatmosphäre 10 ml absolutes
Dimethylsulfoxyd mit 280 mg reinstem Natriumhydrid . .
(0,012 Moläquivalente) versetzt und das Gemisch B e ι s ρ 1 e 1 3
40 Minuten bei einer Ölbadtemperatur bei 70 bis 8O0C 25 S^-Forrnoxy-^-methyl-^-oxo-androstan
bis zum Aufhören der Wasserstoffentwicklung rührt.
Anschließend tropft man zu dem abgekühlten Reak- 250 mg 3,5-Cyclo-6-methylen-17-äthylendioxy-än-
tionsgemisch eine lauwarme Lösung von 4,5 g Triphe- drostan, hergestellt nach Beispiel 1, werden in 1,25 ml
nylmethylphosphoniumbromid (= 0,013 Moläquiva- 98 bis 100°/0iger Ameisensäure (Merck) gelöst und in
lente) in 15 ml absolutem Dimethylsulfoxyd zu und 30 Stickstoffatmosphäre 40 Minuten auf dem Dampfbad
rührt die Lösung 25 Minuten bei Zimmertemperatur. erhitzt. Nach dem Abkühlen gießt man auf 20 ml
Zu der rotbraunen Ylenlösung tropft man anschließend Wasser, spült mit etwas Aceton nach, filtriert den auseine
Lösung von 2,98 g 3,5-Cyclo-6-oxo-17-äthylendi- gefallenen kristallinen Niederschlag ab, wäscht ihn mit
oxy-androstan (= 0,0091 Moläquivalente) in 20 ml ab- Wasser neutral und trocknet ihn im Vakuum,
solutem Tetrahydrofuran hinzu, rührt 15 Minuten bis 35 Man erhält 222 mg3/S-Formoxy-/d5-6-methyl-17-oxozum Abklingen der zunächst entstehenden positiven. androstan in feinen weißen Kristallen, die aus wenig Wärmetönung und danach noch 41J2 Stunden bei einer Aceton—Methanol umkristallisiert werden. Schmelz-Ölbadtemperatur von 60°C in einer Stickstoffatmo- punkt 159 bis 160°C.
Sphäre. Man kühlt das Reaktionsgemisch ab, gießt es
solutem Tetrahydrofuran hinzu, rührt 15 Minuten bis 35 Man erhält 222 mg3/S-Formoxy-/d5-6-methyl-17-oxozum Abklingen der zunächst entstehenden positiven. androstan in feinen weißen Kristallen, die aus wenig Wärmetönung und danach noch 41J2 Stunden bei einer Aceton—Methanol umkristallisiert werden. Schmelz-Ölbadtemperatur von 60°C in einer Stickstoffatmo- punkt 159 bis 160°C.
Sphäre. Man kühlt das Reaktionsgemisch ab, gießt es
auf Wasser, extrahiert es mehrmals mit Essigester und 40 Beispiel4
wäscht die vereinigten organischen Auszüge mit ver- „otTJ it, .,,.,- ■,
dünnter wäßriger Natriumhydrogencarbonatlösung 3^-Hydroxy-J«-6-methyl-17-oxo-androstan
und Wasser. Nach dem Abziehen des Lösungsmittels Eine Lösung von 300 mg SjS-Cyclo-ö-methylen-
hinterbleibt ein kristalliner Rückstand, der an Alumi- 17-äthylendioxyandrostan, hergestellt nach Beispiel 1,
niumoxyd (nach Brockmann der Fa. »Merck«; 45 in 10 ml absolutem Aceton wird mit 1,25 ml einer wäß-
Säulenmaße:h = 53, Durchmesser = 3 cm) chromato- rigen 35%igen Schwefelsäure versetzt und in einer
graphisch aufgetrennt wird. Man zieht mit Petrol- Stickstoffatmosphäre 3 Stunden am Rückfluß gekocht,
äther—Benzol (1:1) auf und eluiert zunächst mit Danach gießt man das Reaktionsgemisch auf Wasser,
1300 ml Petroläther, danach mit 300 ml Benzol. Nach nitriert den ausgefallenen, kristallinen weißen Nieder-
dem Abdestillieren des Lösungsmittels des benzolischen 50 schlag ab, wäscht ihn mit Wasser neutral und trocknet
Eluats erhält man ein klares Öl, das beim Erkalten ihn im Vakuum.
vollkommen durchkristallisiert. Man erhält 2 g Man erhält 230 mg 3/3-Hydroxy-/l 5-6-methyl-17-oxo-
3,5-Cyclo-6-methylen-17-äthylendioxy-androstan in androstan, das durch Umkristallisieren aus Aceton—.,
feinen weißen Kristallen, die aus wenig Petroläther Petroläther in feinen weißen Nadeln anfällt. Schmelz-
umkristallisiert werden. Schmelzpunkt 98°C. 55 punkt 140 bis 141°C.
3/S-Jod-zl B-6-methyl-17-oxo-androstan Beispiel 5
55 mg ^-Cyclo-o-methylen-n-äthylendioxy-andro- a*> S.S-Cyclo-e-methylen-n.c-hydroxysten werden in 4 ml absolutem Aceton gelöst und mit 60 20-athylendxoxy-pregnan
0,1 ml einer wäßrigen, 57°/0igen Jodwasserstofflösung Zu einer aus 470 mg Natriumhydrid (0,0195 MoI-(»Merck«) versetzt. Nach einigen Minuten Stehen bei äquivalente) in 15 ml absolutem Dimethylsulfoxyd in Raumtemperatur fällt ein Kristallbrei aus, der durch einer Stickstoffatmosphäre bereiteten Natriummethyl-Erwärmen wieder weitgehendst in Lösung gebracht sulfinylmethylidlösung tropft man eine Lösung von wird. Man läßt 10 Minuten bei Raumtemperatur stehen 65 8 g Triphenylmethylphosphoniumbromid (= etwa und stellt das Reaktionsgefäß anschließend IV2 Stun- 0,025 Moläquivalente) in 22 ml absolutem Dimethylden in einen Eisschrank. Danach filtriert man den aus- sulf oxyd, rührt 30 Minuten bei 30° C Ölbadtemperatur gefallenen Niederschlag ab und wäscht ihn mit kaltem und tropft anschließend eine Lösung von 3,4 g
55 mg ^-Cyclo-o-methylen-n-äthylendioxy-andro- a*> S.S-Cyclo-e-methylen-n.c-hydroxysten werden in 4 ml absolutem Aceton gelöst und mit 60 20-athylendxoxy-pregnan
0,1 ml einer wäßrigen, 57°/0igen Jodwasserstofflösung Zu einer aus 470 mg Natriumhydrid (0,0195 MoI-(»Merck«) versetzt. Nach einigen Minuten Stehen bei äquivalente) in 15 ml absolutem Dimethylsulfoxyd in Raumtemperatur fällt ein Kristallbrei aus, der durch einer Stickstoffatmosphäre bereiteten Natriummethyl-Erwärmen wieder weitgehendst in Lösung gebracht sulfinylmethylidlösung tropft man eine Lösung von wird. Man läßt 10 Minuten bei Raumtemperatur stehen 65 8 g Triphenylmethylphosphoniumbromid (= etwa und stellt das Reaktionsgefäß anschließend IV2 Stun- 0,025 Moläquivalente) in 22 ml absolutem Dimethylden in einen Eisschrank. Danach filtriert man den aus- sulf oxyd, rührt 30 Minuten bei 30° C Ölbadtemperatur gefallenen Niederschlag ab und wäscht ihn mit kaltem und tropft anschließend eine Lösung von 3,4 g
7 8
S^-Cyclo-ö-oxo-na-hydroxy^O-äthylendioxy-pre- Beispiel 6
gnan (= 0,0091 Moläquivalente) in 35 ml absolutem ... .. . ,,.,„ ,
Tetrahydrofuran zu. Man rührt in einer Stickstoff- SMcetoxy-^-ö-methyl-U-oxo-androstan
atmosphäre A1I2 Stunden bei einer Ölbadtemperatur a) 200 mg S^-Cyclo-ö-methylen-lT-äthylendioxyvon
600C. Danach gießt man das Reaktionsgemisch 5 androstan, hergestellt nach Beispiel 1, werden in 5 ml
auf Wasser, extrahiert mehrmals mit Essigester und wasserfreiem Eisessig, dem man 1 Tropfen konzen-
wäscht die vereinigten organischen Auszüge mit ver- trierte Schwefelsäure zugesetzt hat, unter Feuchtig-
dünnter wäßriger Natriumhydrogencarbonatlösung keitsausschluß 1 Stunde auf dem Dampfbad erhitzt,
und Wasser. Nach dem Abziehen des Lösungsmittels Anschließend setzt man zum Reaktionsgemisch (zum
hinterbleibt ein kristalliner Rückstand, der an Alumi- io Zwecke der Spaltung der 17-Äthylendioxygruppe)
niumoxyd (Woelm, neutral, Akt.-St. II; Säulen- 0,1 ml Wasser hinzu, erhitzt weitere 5 Minuten auf
maße: h = 28, Durchmesser = 3 cm) chromatogra- dem Dampfbad, gießt das Reaktionsgemisch auf wäß-
phisch aufgetrennt wird. Man zieht mit Benzol— rige gesättigte Natriumhydrogencarbonatlösung, fil-
Petroläther (1:1) auf und eluiert nacheinander mit 11 triert den ausgefallenen kristallinen Niederschlag ab,
Benzol sowie zweimal mit je 350 ml Äther—Petroläther 15 wäscht ihn mit Wasser neutral und trocknet ihn im
(3 : 7). Nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels des Vakuum.
letzten Eluats erhält man ein vollkommen durch- Man erhält 140 mg 3/?-Acetoxy-zI5-6-methyl-17-oxo-
kristallisierendes Öl. Man erhält 1,2 g 3,5-Cyclo- androstan in weißen Kristallen, die aus wenig Aceton—
6-methylen-17a-hydroxy-20-äthylendioxy-pregnan in Methanol umkristallisiert werden. Schmelzpunkt 145
feinen weißen Kristallen, die aus wenig Petroläther um- 20 bis 146° C.
kristallisiert werden. Schmelzpunkt 100 bis 1020C. b) 200 mg 3,5-Cyclo-6-methylen-17-äthylendioxyaa)
Eine Lösung von 0,0585 Mol Lithiumbutyl in androstan, hergestellt nach Beispiel 1, werden in 5 ml
125 ml absolutem Äther wird unter Eiskühlung und 99°/0igem Eisessig gelöst und mit 10 mg p-Toluolsulfon-Rühren
in einer Stickstoffatmosphäre portionsweise säure versetzt. Man läßt 38 Stunden bei Zimmertemmit
25 g Triphenylmethylphosphoniumbromid ver- 25 peratur stehen, gießt anschließend das Reaktionsgesetzt.
Man rührt l1/» Stunden bei 20°C und läßt an- misch auf Wasser, filtriert das ausgefallene Kristallisat
schließend unter Eiskühlung eine Lösung von 4,6 g ab und kristallisiert es aus wenig Aceton—Methanol
3,5-Cyclo-6-oxo-17«-hydroxy-20-äthylendioxy-pre- um.
gnan in 150 ml absolutem Tetrahydrofuran zutropfen. Man erhält 180 mg 3/J-Acetoxy-zl 5-6-methyl-17-oxo-
Nach lstündigem Rühren bei 200C destilliert man den 30 androsten. Schmelzpunkt 145 bis 146°C.
Diäthyläther ab und fügt weitere 150 ml absolutes
Diäthyläther ab und fügt weitere 150 ml absolutes
Tetrahydrofuran zum Reaktionsgemisch hinzu. Man Beispiel 7
erhitzt nun 9 Stunden unter Stickstoff zum Sieden, ver- -„,,,, A* ^ ι , Λ~, ,
dünnt danach nach dem Abkühlen die dunkelrote 3/?-Chlor-J5-6-methyl-17-oxo-androstan
Reaktionslösung mit 1,51 Äther, filtriert vom ausge- 35 In eine Lösung von 200 mg S^-Cyclo-o-methylen-
fallenen Niederschlag ab, wäscht ihn gut mit Äther 17-äthylendioxyandrostan, hergestellt nach Beispiel 1,
nach, wäscht die vereinigten ätherischen Filtrate mit in 10 ml wasserfreiem Chloroform leitet man unter
wäßriger Kochsalzlösung, trocknet mit Natriumsulfat Feuchtigkeitsausschluß und bei 0°C unter Rühren
und destilliert den Äther ab. Man erhält ein gelbes Öl, innerhalb 1 Stunde sorgfältig getrockneten Chlor-
das mehrmals mit η-Hexan ausgekocht wird, destilliert 40 wasserstoff ein. Man läßt dann das Reaktionsgemisch
das Hexan der Auszüge ab und trennt das erhaltene zunächst 2 Stunden bei 0°C und anschließend 16 Stun-
helle Öl an Aluminiumoxyd (Woelm, neutral, den bei 25°C unter Feuchtigkeitsausschluß stehen.
Akt.-St.II; Säulenmaße: Durchmesser=3, h=28cm) Danach destilliert man das Chloroform im Vakuum
chromatographisch auf. Aufgezogen und eluiert wird ab. Man erhält das 3/5-Chlor-/ls-6-methy]-17-äthylen-
mit Petroläther (Kp. 40 bis 60° C). In der ersten 45 dioxy-androstan als weißen kristallinen Rückstand, der
700-ml-Fraktion erhält man Triphenylphosphin-Ver- (zum Zwecke der Ketalspaltung) ohne weitere Isolie-
bindungen. Nach Durchsatz von weiteren 71 Petrol- rung in 10 ml Äthanol gelöst wird. Dazu gießt man
äther erhält man nach dem Abdestillieren des Lösungs- 7 ml Wasser, dem man 1 Tropfen konzentrierte
mittels 3,6 g kristallines S^-Cyclo-o-methylen-na-hy- Schwefelsäure zugesetzt hat, und kocht 3 Minuten am
droxy-20-äthylendioxy-pregnan, das aus η-Hexan um- 50 Rückfluß. Nach dem Abkühlen gießt man auf Wasser,
kristallisiert werden kann. Schmelzpunkt 100 bis filtriert den ausgefallenen Niederschlag ab, wäscht ihn
102°C. mit Wasser neutral und trocknet ihn.
Man erhält 145 mg 3/S-Chlor-J6-6-methyl-17-oxo-
b) 3/?-ChkHxd5-6-methyl-17a-hydroxy- androstan, das aus Aceton—Methanol umkristallisiert
20-oxo-pregnan 55 wird. Schmelzpunkt 177 bis 179° C.
Eine Lösung von 125mg S^-Cyclo-ö-methylen- Beispiel 8
^«-hydroxy^O-äthylendioxy-pregnan, hergestellt nach „„_, .. r ^, ,,„,, „„
Beispiel 6a, in 5 ml absolutem Aceton wird mit 0,15 ml 3^Brom-^-6-methyl-17«-hydroxy-20-oxo-pregnen
Beispiel 6a, in 5 ml absolutem Aceton wird mit 0,15 ml 3^Brom-^-6-methyl-17«-hydroxy-20-oxo-pregnen
einer wäßrigen 36%igen Salzsäure versetzt und 4 Stun- 60 Eine Lösung von 1,6 g 3,5-Cyclo-6-methylen-17<x-hyden
am Rückfluß gekocht. Nach dem Abkühlen setzt droxy-20-äthylendioxy-pregnan, hergestellt nach Beiman
15 ml Wasser hinzu, filtriert die ausgefallenen spiel 6 a, in 25 ml Aceton wird mit 1,1ml 33%iger
Kristalle ab, wäscht sie mit Wasser neutral und trock- wäßriger Bromwasserstoffsäure versetzt und 4 Stunden
net sie im Vakuum. am Rückfluß gekocht (oder 20 Stunden bei 20° C
Man erhält 125 mg 3/?-ChIor-zl5-6-methyl-17oc-hy- 65 stehengelassen. Die Aufarbeitung erfolgt wie unter
droxy-20-oxo-pregnan in feinen weißen Kristallen, die Beispiel 6 b). Man erhält 1,4 g kristallisiertes 3/?-Bromaus
Aceton umkristallisiert werden. Schmelzpunkt 184 Zl5-6-methyl-17«-hydroxy-20-oxo-pregnen, das aus
bis 186° C. Aceton umkristallisiert wird. Schmelzpunkt 170° C.
6-Methyl-/l5-3jS>17«-dihydroxy-20-oxo-pregnen
200 mg
lendioxy-pregnan, hergestellt nach Beispiel 6 a, werden in 8 ml Aceton gelöst und mit einer Lösung von
300 mg p-Toluolsulfonsäure in 0,7 ml Wasser (oder
0,8 ml einer wäßrigen 33%igen Schwefelsäure) versetzt. Man läßt 22 Stunden bei Zimmertemperatur
stehen (oder kocht 3 Stunden am Rückfluß), gießt dann auf Wasser, filtriert den feinkristallinen Niederschlag
ab, wäscht ihn und trocknet ihn über P2O5. Man
erhält 170 mg rohes feinkristallines 6-Methyl-zls-3/?,
17«-dihydroxy-20-oxo-pregnen, das aus Aceton— η-Hexan umkristallisiert wird. Schmelzpunkt 218 bis
2200C.
3^-Acetoxy-zd5-6-methyl-17öi-hydroxy-20-oxo-pregnen
20
350 mg Syyy lendioxy-pregnan, erhalten nach Beispiel 6 a, werden
in 10 ml Eisessig gelöst und mit 10 mg p-Toluolsulf onsäure versetzt. Man läßt 40 Stunden bei 20° C stehen,
gießt auf Wasser, filtriert das gebildete Kristallisat ab, wäscht und trocknet es. Man erhält 310 mg 3/?-Acetoxy-Zl
B-6-methyl-17«-hydroxy-20-oxopregnen, das aus
Aceton—Hexan umkristallisiert wird. Schmelzpunkt
137 bis 139°C.
10
3j8-Formoxy-zl5-6-methyl-17«-hydroxy-20-oxo-pregnen
350 mg S^-Cyclo-ö-methylen-na-hydroxy^O-äthylendioxy-pregnan,
erhalten nach Beispiel 6 a, werden in 10 ml Ameisensäure gelöst und mit 10 mg p-Toluolsulf
onsäure versetzt. Man läßt 40 Stunden bei 200C stehen, gießt auf Wasser, filtriert das ausgefallene
Kristallisat ab, wäscht und trocknet es. Man erhält mg 3/3-Formoxy-zl 5-6-methyl-17«-hydroxy-20-oxopregnen,
das aus Aceton—Hexan umkristallisiert wird. Schmelzpunkt 160 bis 1620C.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von -d5-6-Methylsteroiden,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein 3,5-Cyclo-6-oxosteroid mit Triphenylphosphinmethylen
in an sich bekannter Weise umsetzt und das erhaltene S^-Cyclo-o-methylensteroid
mit einer Halogenwasserstoffsäure oder einer organischen Carbonsäure oder mit Wasser in
Gegenwart einer Säure behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Anlagerung von Halogenwasserstoffsäuren,
organischen Carbonsäuren oder Wasser in Gegenwart eines indifferenten, vorzugsweise
mit Wasser mischbaren Lösungsmittels durchführt.
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