DE958384C - Antrieb fuer Zylinderschnellpressen - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 21. FEBRUAR 1957

Sch 1151p XII/i5d

Die Erfindung bezieht sich auf Zylinderschnellpressen mit einem oder mehreren in einer geschlossenen Bahn umgeführten Satzbetten. Bei diesen Maschinen erfolgt der Antrieb der Satzbetten durch Räder, die mit dem Triebstock des oder der Satzbetten im Eingriff stehen. Die Satzbetten sind hierbei mit seitlichen Führungsrollen in entsprechenden Nutenbahnen des Maschinengestells geführt, wobei in manchen Fällen vorgesehen ist, zur Entlastung dieser Rollen von dem beim Durchgang der Satzbetten unter dem Druckzylinder auf die Satzbetten einwirkenden Druck eine oder mehrere Stützwalzen anzuordnen, die im Grundgestell gelagert sind.

Bei diesen Maschinen treten sowohl an den Umlenkungsstellen für die Satzbetten als auch bei Einsatz und Ende des Druckvorganges Verzögerungs- und Beschleunigungskräfte auf. Diese führen zu Stoßen in dem Antrieb, die den gleichmäßigen Lauf der Maschine und damit die Druckabwicklung beeinträchtigen und die mögliche Druckgeschwindigkeit herabsetzen.

Die Erfindung betrifft eine neue Ausbildung des Antriebs dieser Zylinderschnellpressen, durch die

diese Schwierigkeiten vermieden werden und eine wesentlich höhere Druckgeschwindigkeit erreicht werden kann.

Erfindungsgemäß sind bei einem Antrieb für Zylinderschnellpressen mit einem oder mehreren in einer geschlossenen Bahn umgeführten Satzbetten und in dem von diesen umfahrenen Raum angeordneten Stützwalzen die Stützwalze bzw. Stützwalzen mit der Umfangsgeschwindigkeit des ίο Druckzylinders angetrieben. 'Die Satzbetten werden somit für den Druckvorgang zwischen mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit angetriebenen Zylindern in einem Abwälzvorgang hindurchgeführt, ohne daß Stöße oder Verzögerungen infolge des Zahnspiels od. dgl. auftreten können, die sich bei den bisherigen Ausführungen wegen der unterschiedlichen Reibungs- und Beschleunigungsarbeit zwischen den miteinander in Eingriff gelangenden Teilen einstellen. Diese 'angetriebenen ao Zylinder bilden gleichzeitig einen zusätzlichen Teil der Schwungmassen der Maschine, wodurch die Gleichmäßigkeit des Umlaufs weiter verbessert wird. Zweckmäßig steht der oder einer dieser Abstützzylinder in direktem Antriebseingriff mit as dem Druckzylinder. Die Antriebseinleitung erfolgt vorteilhaft über diesen angetriebenen Abstützzylinder, wobei dann zweckmäßigerweise die Antriebsscheibe auf dessen Achse angeordnet ist. Es ergibt sich hierdurch ein äußerst einfacher Aufbau des Gesamtantriebs.

In den Zeichnungen ist der Gegenstand der Erfindung in zwei Ausführungsformen beispielsweise dargestellt. Es zeigt

Abb. ι einen Längsschnitt einer Zylinderschnellpresse mit einem angetriebenen Abstützzylinder, Abb. 2 einen Teilschnitt nach Linie A-B der Abb. i,

Abb. 3 einen Teilschnitt nach Linie C-D der Abb. i,

Abb. 4 eine Ausführung mit drei Abstützzylindern in einem teilweisen Längsschnitt und

Abb. 5 einen Teilschnitt nach 'Linie B-F der Abb. 4. ■

Nach den Abb. 1 bis 3 sind vier Satzbetten 1, 2, 3 und 4 in an sich bekannter Weise durch eine" Triebstockverzahnung in einer Führungsbahn 5 des Maschinengestells 6 in zwei Ebenen umlaufend herumgeführt. Oberhalb der Satzbettführung und mit den Satzbetten bei deren Durchgang durch die obere Umlaufebene zusammenarbeitend ist der Druckzylinder 7 angeordnet, dem in bekannter Weise eine Bogenzuführungseinrichtung 8, Farbwerkgruppen 9 und 10 sowie eine Bogenausführungsvorrichtung 11 zugeordnet sind. Auf dem Wellenstummel der Antriebsseite des Druckzylinders 7 ist ein Zahnrad 12 befestigt, welches in direktem Zahneingriff mit einem Zahnrad 13 steht, das auf dem Wellenstummel eines Abstützzylinders 14 sitzt. Auf dem äußeren Ende dieses Wellenstummels sitzt noch eine Keilriemenscheibe 15, die über Keilriemen 16 von der Scheibe 17 eines Motors 18 angetrieben ist. Die Durchmesser des Abstützzylinders 14 und des Druckzylinders 7 j sowie, die Teilkreisdurchmesser der im Eingriff miteinander stehenden Zahnräder 12 und 13 stehen in einem solchen Verhältnis zueinander, daß die Umfangsgeschwindigkeiten des Abstützzylinders 14 und des Druckzylinders 7 genau übereinstimmen. Beim Abdruck der von den Satzbetten 1 bis 4 aufgenommenen Formen werden diese somit in einem Abwälzvorgang unter dem Druckzylinder 7 bzw. zwischen dem Druckzylinder 7 und dem Abstützzylinder 14 hindurchgeführt. Die dabei auf die Satzbetten 1 bis 4 wirkenden Druckkräfte werden vom Abstützzylinder 14 aufgenommen und auf das Maschinengestell 6 übertragen. Die Führungsbahnen 5, die an den beiden Innenseiten des Maschinengestells 6 befestigt sind und in denen die Satzbetten 1 bis 4 mit Führungsrollen 19 laufen, die jeweils auf den-Endzapfen der an den Satzbetten 1 bis 4 vorgesehenen Triebstockbolzen 20 sitzen, werden dadurch von den auftretenden Druckkräften entlastet.

Mit dem Zahnrad 13 auf dem Abstützzylinder 14 ist ein weiteres Zahnrad 21 verbunden, welches im Teilkreis genau mit dem Durchmesser des Abstützzylinders 14 übereinstimmt. Dieses Zahnrad 21 überträgt über Zwischenräder 22 und 23 die Umdrehung auf Zahnräder 24 und 25 bzw. 24_a und 25_a, die auf Wellen 27 und 28 angeordnet sind. Innerhalb des Maschinengestells sind auf den Wellen 27, 28 Triebstockräder 29 und 30 bzw. 29_a und 3o_e befestigt, die mit den Triebstockbolzen 20 der Satzbetten in bekannter Weise zusammenwirken. Über Zwischenräder 31 und 32 bzw. 3I₀ und 32_a wird die Umdrehung der Triebstockräder zu den äußeren Triebstockrädern 33 und 34 weitergeleitet (Abb. 1). Die Triebstockräder 33 und 34 sind auf kurzen Wellen befestigt, die in den Seitenwänden des Maschinengestells gelagert sind und auf den Außenseiten in bekannter Weise gleich große Zahnräder tragen, welche mit den Zwischenrädern 31 und 32 bzw.. 3i_a und 32_a im Eingriff stehen. Somit haben die "vier Triebstockräder auf jeder Maschinenseite in bekannter Weise gleiche Drehrichtung, gleiche Zahnstellung und gleiche Umfangsgeschwindigkeit für die Durchführung, der Umführbewegung der Satzbetten.

Bei der Ausführung nach den Abb. 4 und 5 sind neben dem mittleren Abstützzylinder 14 noch zwei beiderseits von ihm angeordnete Abstützzylinder 35 und 36 vorgesehen. Der mittlere Abstützzylinder ist hierbei in der vorbeschriebenen Weise unmittelbar durch den Motor 18 angetrieben. Der Antrieb der Abstützzylinder 35 und 36 erfolgt vom Zahnrad 21 aus durch Zwischenräder 37 und 38, so daß diese in der gleichen Drehrichtung und mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit des mittleren Abstützzylinders 14 umlaufen. Die Abstützung der Satzbetten beim Druckgang erfolgt hierbei nacheinander über die drei Abstützzylinder 35, 14, 36, wobei der Abstützzylinder 14 die IJauptlast übernimmt.

Da bei der Anordnung von drei Abstützzylindern die Triebstockräder einen unabhängigen Antrieb erhalten müssen, sind die Antriebe der Abstütz-

zylinder und die Antriebe der Triebstockräder voneinander getrennt. Über die bereits erwähnten Zwischenräder 37 und 38 wird die Drehbewegung auf die Zahnräder 39 und 40 weitergeleitet, die fest auf den Achsstummeln der Abstützzylinder 35 und 36 sitzen. Der Antrieb der Triebstockräder 29 und 30 bzw. 2Q_a und 30_ß erfolgt über die Räder 24 und 25 bzw. 24a und 25_a, die drehbar im Maschinengestell gelagert sind und keine feste Verbindung mit den Abstützzylindern 3 5 und 36 haben. Da die Umfangsgeschwindigkeit der Triebstockräder mit denen der Abstützzylinder übereinstimmen muß, drehen sich die Abstützzylinder 35 und 36 schneller als die Triebstockräder. Auch ist es bei der Ausführung mit drei Abstützzylindern erforderlich, den Antrieb der Triebstockräder auf der der Antriebsseite gegenüberliegenden Maschinenseite vom mittleren Abstützzylinder 14 abzuleiten. Es ist zu diesem Zweck das Zahnrad 2i_ß auf dem Wellenende des Abstützzylinders 14 befestigt. Die weitere Übertragung der Umdrehung bis zu den außenliegenden beiden Triebstockrädern 31 und 32 bzw. 3i_a und 32_a erfolgt dann über-Zwischenräder in der zuvor beschriebenen Weise. In den vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen erfolgt die Antriebseinleitung über den mittleren Abstützzylinder. Selbstverständlich kann die Antriebseinleitung auch an jeder anderen Stelle, z. B. auch unmittelbar über den Druckzylinder, erfolgen.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Antrieb für Zylinderschnellpressen mit einem oder mehreren in einer geschlossenen Bahn umgeführten Satzbetten und in dem von diesen umfahrenen Raum angeordneten Stützwalzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützwalze bzw. Stütz walzen mit der Umfangsgeschwindigkeit des Druckzylinders angetrieben werden.

2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der oder einer der Abstützzylinder in direkter Antriebsverbindung mit dem Druckzylinder steht.

3. Antrieb nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinleitung über den Abstützzylinder erfolgt, der mit dem Druckzylinder in Antriebsverbindung steht.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschrift Nr. 861 566;
USA.-Patentschrift Nr. 528 830.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

© «09579/22 T. (609 802 2. 57)