DE957670C - Elektronen Strahlrohre zur Aufnahme von Fernsehfarbbildern - Google Patents
Elektronen Strahlrohre zur Aufnahme von FernsehfarbbildernInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 7. FEBRUAR 1957 l
N'5849 Villa/21a1
Die Erfindung bezieht sich auf eine zur Aufnahme von Fernsehfarbbildern geeignete Elektronenstrahlröhre.
In der USA.-Patentschrift 2446791 ist eine Elektronenstrahlröhre der oben gegebenen Art beschrieben,
bei der die Entstehung des Bildes in besonderer Weise herbeigeführt wird.
Die Treffplatte dieser Röhre enthält parallel Längsstreifen von drei verschiedenfarbig, .z. B.
grün, rot und blau aufleuchtenden Lumineszenzstoffen. In einigem Abstand vor diesem Schirm befindet
sich ein Gittergefüge, das ausschließlich Drähte enthält, die mit den Streifen auf der Treffplatte
parallel sind. Alle Gitterdrähte liegen in einer Ebene, die mit der Treffplatte parallel ist.
Die Drähte des Gittergefüges sind elektrisch abwechselnd miteinander verbunden, und jeder Gitterteil
-ist mit einem Stromzuführungsdraht versehen. Die Anordnung des Gittergefüges und der Leuchtstreifen
auf der Treffplatte ist derart gewählt, daß bei Verwendung von drei Leuchtstoffen die Mitte
eines Streifens gegenüber der Mitte der Öffnung zwischen zwei benachbarten Drähten des Gittergefüges
liegt, und die Mitten der zwei neben dem letztgenannten Leuchtstreifen liegenden Leuchtstreifen
hinter der Mitte der betreffenden Gitterdrähte liegen. In der Patentschrift wird nun weiter
angegeben, daß durch Anlegen einer Wechselspan-
nung an die Gitterzuführungsleitungen, das Elektronenbündel abwechselnd auf die verschiedenen
Leuchtstreifen auf der Treffplatte gerichtet werden kann.
Mit der Anordnung gemäß der USA.-Patentschrift sind verschiedene Nachteile verbunden, die
zum größten Teil ihre Ursache darin haben, daß alle Gitterdrähte in einer Ebene liegen.
Die Erfindung bezweckt, eine Elektronenstrahl-
io. röhre· zur Aufnahme von Fernsehfarbbildern· zu
schaffen, die diese Nachteile in stark verringertem Maße zeigen.
Eine Elektronenstrahlröhre zur Aufnahme von Fernsehfarbbildern gemäß der Erfindung enthält
eine Elektronenspritze zur Erzeugung eines Elektronenstrahls, eine Treffplatte, auf der das Bild in
Farbzeilen zerlegt ist und zwei zwischen der Elektronenspritze und der Treffplatte angeordnete parallele
Farbwahlgitter mit ausschließlich parallelen Drähten und einer Feldelektrode an der von der
Kathode abgewendeten Seite der Gitter und ist dadurch gekennzeichnet, daß von dem Ablenkpunkt
aus gesehen die Drähte des zweiten Gitters in der Mitte'hinter den öffnungen zwischen zwei benachbarten
Drähten des ersten Gitters liegen.
Vorzugsweise bildet die Treffplatte mit der Feldelektrode ein Ganzes.
Gegenüber der Anordnung gemäß der USA.-Patentschrift 2446791 bietet die Anordnung gemaß
der Erfindung eine Reihe von Vorteilen.
Bei der Anordnung zweier Gitter in einer Ebene beeinflussen die Potentialfelder der Drähte einander
sehr stark. Bei zwei nicht in einer Ebene liegenden Gittern übt das der Kathode am nächsten
angeordnete Gitter praktisch keinen Einfluß aus auf die Form des Potentialfeldes des zweiten Gitters,
wenn sich wenigstens die Ebene des. zweiten Gitters in einem Abstand von der Fläche des ersten
Gitters befindet, der größer als die Steigung der Gitter, d. h. größer als der Abstand zwischen zwei
benachbarten Drähten eines Gitters ist. Dasselbe gilt für den Einfluß des zweiten Gitters auf das
Potentialfeld des ersten Gitters.
Beim Auftreten von Schwingungen, die praktisch nicht zu vermeiden sind, werden bei zwei in einer
Ebene angeordneten Gittern die Drähte der beiden Gitter in der Ebene der Gitter zu schwingen anfangen,
während bei einer Anordnung der beiden Gitter in verschiedenen Ebenen die Schwingungen
in der Ebene senkrecht zu den Gitterebenen stattfinden. Nun sind aber Schwingungen in der Ebene
einer Gitterfläche wesentlich störender als Schwingungen senkrecht dazu; im ersteren Fall nämlich
wird die Abbildung auf der Fangelektrode st.ärker deformiert als im zweiten Fall. Die Schwingungen
werden im allgemeinen auch eine kleinere Amplitude aufweisen. Die elektrischen Kräfte, die zum
größten Teil für die Schwingungen verantwortlich sind, nehmen in ihrer Größe quadratisch mit dem
Abstand ab.
Weil die Schwingungen bei der Anordnung nach der Erfindung weit weniger stören, können auch
bei der Anfertigung der Gitter die mechanischen Spannungen der Gitterdrähte geringer gewählt
werden. Daraus ergibt sich eine vereinfachte Fertigung der beiden Gitter und eine leichtere Konstruktion.
Außerdem kann man dünnere Drähte verwenden und dadurch das Schattenverhältnis der
Gittern verbessern, was bekanntlich eine höhere Lichtausbeute ergibt.
Es soll auch nicht unerwähnt bleiben, daß bei zwei nicht in einer Ebene liegenden Gittern das
Problem der Isolierung einfacher zu lösen ist als bei zwei Gittern, die sich in einer Ebene befinden,
denn hierbei ist es notwendig, zwei nebeneinanderliegende Drähte eines Gitters gegeneinander zu
isolieren.
Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, daß die technologischen Schwierigkeiten bei der Anordnung
und der Isolation von zwei in einer Ebene liegenden Gittern stark zunehmen mit dem Abstand
der Gitterfläche zur Treffplatte oder bei Vergrößerung der Treffplatte. Dann ist es nämlich notwendig,
die Gittersteigung viel kleiner zu wählen, und bei gleichbleibendem Schattenverhältnis muß
der Drahtdurchmesser kleiner werden. Auch hierbei ist die Konstruktion mit zwei nicht in einer Ebene
liegenden Gittern sehr viel günstiger.
Für die Wirkung der Einrichtung nach der Erfindung ist es erforderlich, daß an den Gittern vorbei
(d.h. in der Richtung der Fortpflanzung der Elektronen) ein elektrostatisches Feld erzeugt werden
kann. Dazu muß an den Gittern vorbei in der Röhre noch eine Elektrode vorgesehen werden, so
daß zwischen den Gittern und dieser Elektrode dieses elektrostatische Feld erzeugt werden kann.
Diese Elektrode wird die Feldelektrode genannt. In gewissen Fällen ist es möglichj die Auftreffplatte
als die Feldelektrode wirken zu lassen. In diesem Fall sind also die Auftreffplatte und die Feldelek- too
trode zu einem Ganzen vereint. In anderen Fällen kann die Feldelektrode gitterförmig sein und sich
zwischen der Auftreffplatte und den genannten Gittern befinden.
Die Wirkungsweise und die Bauart einer Einrichtung nach der Erfindung sowie die dadurch erzielbaren
besonderen Resultate werden nun an Hand einer Zeichnung beispielsweise näher erläutert,
in der eine Anzahl Ausführungsformen schematisch dargestellt ist.
In der Zeichnung dienen die
Fig. i, 2 und 3 zum Veranschaulichen des der Erfindung zugrunde liegenden Prinzips;
Fig. 4 stellt schematisch den Zusammenbau eines Teils des Elektrodensystems in einer Bildröhre zum
Aufnehmen von Fernsehfarbbildern dar, wobei drei Hauptfarben verwendet werden;
Fig. 5 zeigt eine Kennlinie der einem Gitter zugeführten Spannung;
Fig. 6 stellt eine Ausführungsform einer Einrichtung nach der Erfindung und der dabei angewendeten
Röhre mit einem Teil der erforderlichen Schaltung dar.
In F^g. ι bezeichnen 1 und 2 zwei hintereinanderliegende
Gitter, die ausschließlich ,parallele, zur Zeichenebene senkrechte Drähte enthalten;
3 bezeichnet eine mit der Feldelektrode zu einem Ganzen vereinte Auf trennplatte. Das erste Gitter ι
wird von einem Elektronenbündel getroffen, das mit Hilfe eines hier nicht dargestellten Elektroden-Systems
gebildet ist, das unter anderem eine Sauganode enthält. Der Elektronenbündelquerschnitt hat
in der Zeichenebene eine solche Abmessung, daß mehrere Maschen des Gitters ι vom Bündel erfaßt
werden. Zum Vereinfachen der Erläuterung der
ίο Wirkungsweise des dargestellten Elektrodensystems
wird angenommen, daß die Abmessung des Bündelquerschnitts senkrecht zur Zeichenebene sehr
gering ist. In der Praxis wird dies meistens nicht der Fall sein.
Das Elektronenbündel wird von den beiden Gittern 1 und 2 in eine Anzahl kleiner Bündel geteilt,
die gleich der Anzahl halber Maschen desjenigen Teils des ersten Gitters ist, den das Elektronenbündel
passiert; wie aus der Figur ersichtlicht ist, bilden die Bündel sich gleichsam zwischen
einem Draht des ersten Gitters und einem Draht des zweiten Gitters.
Wie vorstehend bemerkt, müssen die von den Gittern gebildeten Bündel konvergent sein. Zum
Erzielen dieser Konvergenz müssen die Gitterspannungen auf richtige Weise eingestellt werden. Vorstehend
wurde bereits die Anforderung gestellt, daß die Spannung des Gitters mit der niedrigeren
Spannung maximal gleich der Spannung der FeIdelektrode ist und daß beide Gitter eine Spannung
führen, die die Kathodenspannung überschreitet. Das Erfüllen dieser Anforderung ist jedoch noch
keine Gewähr dafür, daß konvergente Bündel erzielt werden, da es zu diesem Zweck erforderlich
ist, daß in folgender Gleichung / größer als Null wird:
Ti
In dieser Gleichung ist
2V
al
> — va
V„
(ι)
(2)
und
2V1,
*al
(3)
Dabei bedeutet Vk die Spannung der Elektrode,
die dem ersten Gitter unmittelbar vorangeht; Vg1 die Spannung des ersten Gitters, Vg2 die Span-
nung des zweiten Gitters, Vs die Spannung der
Feldelektrode, I1 der Abstand zwischen der dem
ersten Gitter vorangehenden Elektrode und dem ersten Gitter, I2 der Abstand zwischen dem ersten
und dem zweiten Gitter, /3 der Abstand zwischen dem zweiten Gitter und der Feldelektrode. /x ist
die Brennweite der vom ersten Gitter gebildeten Linsen und f2 die Brennweite der vom zweiten
Gitter gebildeten Linsen.
In der Praxis wird es nicht stets erforderlich sein, die Abstände und die Spannungen zu messen,
um festzustellen, ob / größer als Null wird und somit die Bündel hinter dem zweiten. Gitter konvergent
sind, da häufig auf einfache Weise festgestellt werden kann, ob hinter dem zweiten Gitter
ein Brennpunkt gebildet wird.
Aus den vorstehend angebenen Gleichungen (1),
(2) und (3) ergibt es sich, daß die Brennweite der Bündel von den Spannungen, an den Gittern der
Feldelektrode und der dem ersten Gitter unmittelbar vorangehenden Elektrode abhängig ist; dabei
sind jedoch, wie bei jedem elektronenoptischen System, nicht die absoluten Spannungen maßgebend, sondern nur die Spannungsverhältnisse.
Zum Vereinfachen der Erläuterung der Wirkungsweise einer Einrichtung nach der Erfindung wird
daher in nachstehender Beschreibung angenommen, daß die Spannungen der Feldelektrode und der dem
ersten Gitter unmittelbar vorangehenden Elektrode (im allgemeinen der Sauganode) konstant sind und
daß nur die Spannungen der Gitter geändert werden. In der Praxis ist dies auch meist der Fall.
Wenn die Spannungen der Gitter geändert werden (innerhalb der vorstehend angegebenen Anforderungen),
tritt im allgemeinen außer einer Änderung der Brennweite auch eine Verschiebung der Brennpunkte
ein, derart, daß die Brennpunkte zweier auf verschiedenen Seiten eines Drahtes des zweiten
Gitters liegender Bündel sich in entgegengesetztem Sinne bewegen. Diese Verschiebung # kann bei
nicht allzu großen Änderungen von Vgl und Vg.2
durch nachfolgende Gleichung wiedergegeben werden:
(4)
wobei d der Abstand zwischen zwei benachbarten Drähten eines Gitters ist.
Die Brennpunkte liegen selbstverständlich vor, auf oder hinter der Auftreffpla.tte. Zum Vereinfachen
wird weiterhin angenommen, daß die Brennpunkte auf der Auftreffplatte liegen. Sind die
Spannungen der Gitter einmal, derart eingestellt worden, so wird selbstverständlich eine auf eine
oder auf beide Gitterspannungen überlagerte Wechselspannung im allgemeinen eine Änderung sowohl
der Brennweite als auch der Stelle des Brennpunkts hervorrufen. Aus den vorstehend angegebenen Gleichungen (1), (2), (3) und (4) kann nun
abgeleitet werden, daß durch die Zuführungen der Wechselspannungen in Gegenphase zu beiden
Gittern größere Steuerspannungen zulässig und somit große Verschiebungen der Aufprallpunkte
erzielbar sind ohne nennenswerte Änderung der Brennweite. Die vorstehend angegebenen Formeln,
Gleichungen und Resultate gelten selbstverständlich nur näherungsweise. Eine Forderung ist nur,
daß die Gitter konvergente Bündel bilden. Es sei noch bemerkt, daß die Forderung, daß die Drähte
des zweiten Gitters in der Mitte hinter den öffnungen des ersten Gitters liegen müssen, so verstanden
werden soll, daß diese Drähte auf einer Linie liegen müssen, die durch den Drehpunkt des abgelenkten
Bündels und die Mitte der öffnungen des ersten Gitters gezogen werden kann.
Aus der vorstehenden Beschreibung und den Gleichungen ist ersichtlich, daß die Abstände der
Gitter voneinander und von der Feldelektrode' bzw. der dem ersten Gitter vorangehenden Elektrode sowohl
die Brennweite als auch die Verschiebung der Aufprallpunkte beeinflussen. Im allgemeinen wird
der Abstand zwischen der dem ersten Gitter vorangehenden Elektrode und der Feldelektrode gegenüber
dem Abstand zwischen den Gittern groß sein; vorzugsweise wird er größer als das Fünffache
dieses Abstandes gewählt.
Das in Fig. 1 dargestellte Bündel entsteht, wenn
■A ^3
ist. Die Verschiebung ν, die durch die Gleichung (4) angegeben wird, ist dabei Null. Infolge der Zuführung
der Wechselspannung zu einem oder zu beiden Gittern 1 und 2 können die Aufprallpunkte
auf der Elektrode 3 verschoben werden. Fig. 2 veranschaulicht eine Lage, in der die Aufprallpunkte
sich verschoben haben, ohne daß die Brennweite praktisch geändert wird. Die dargestellte Lage ist
eine besondere, da die Verschiebung der Bündel gerade derart ist, daß stets zwei Aufprallpunkte
sich hinter einem Draht des Gitters 2 decken.
Fig. 3 stellt eine andere, besondere Lage dar>
in der auch zwei Bündel in einem einzigen Punkt zusammentreffen, der jedoch hinter einem Draht des
Gitters 1 liegt.
Die Fig. 1 bis 3 stellen selbstverständlich eine idealisierte Form der Bündel dar. In der Praxis
werden sie nicht von geraden Linien oder Ebenen begrenzt sein. Es hat sich jedoch ergeben, daß
scharfe Aufprallpunkte erhalten werden können.
Bei den Fig. 1 bis 3 hat das das Gitter passierende Bündel eine solche Abmessung, daß mehrere
Gittermaschen umfaßt werden. Grundsätzlich bleibt die Wirkungsweise jedoch vollkommen die gleiche,
wenn der Bündelquerschnitt in der Zeichenebene kleiner ist als der Abstand zwischen zwei Gitterdrähten.
Ist die Auf treffplatte der Fig. 1, 2 und 3 in einer Bildröhre untergebracht, so können die auf
dieser Platte entstandenen Ladungen abgetastet werden. Sind die Ladungen auf der Auftreffplatte
durch Photoelektronen entstanden, die aus einer Photokathode frei gemacht worden sind, vor der
sich ein Farbfilter befindet, das aus Streifen verschiedener Farbdurchlässigkeit zusammengebaut
ist, so sind diese Ladungen also von der Intensität der durchgelassenen Lichtfarbe abhängig. Auf der
Auftreffplatte sind also die Ladungen gleichsam farblinienmäßig geordnet; in der nachfolgenden
Beschreibung wird also von einer grünen Linie auf der Auftreffplatte die Rede sein, wenn die Ladungen
infolge des Lichtes entstanden sind, das einen grünen Streifen des Filters passiert hat. Auf ähnliche
Weise ist von blauen, roten oder anderen Farblinien die Rede. Bei konstanten Spannungen
an den Gittern werden bei Ablenkung des Bündels vor dem Gitter 1 in einer Richtung quer zur Richtung
der Gitterdrähte auf der Auftreffplatte nur Streifen gleicher Farbe getroffen werden. Nur
durch Änderung der Gitterspannurigen können die anderen Streifen getroffen werden.
Fig. 4 stellt sehr vereinfacht einen Teil eines Ikonoskops dar, das sich zum Aussenden von Fernsehfarbbildern
eignet. Die Zeichenebene stellt einen Schnitt senkrecht zur Richtung der Drähte der
Gitter 4 und 5 dar, die den Gittern 1 bzw. 2 der Fig. i, 2 und 3 entsprechen. Mit 6 ist der Träger
der Auftreffplatte bezeichnet, die auf der dem Gitter zugewendeten Seite mit einem Photomosaik
7 überdeckt ist und auf der anderen Seite eine Signalplatte trägt, die hier gleichzeitig als
Feldelektrode wirksam ist. Da das Photomosaik von Licht getroffen werden muß, das von den
Optiken 9 und 10 durch die Glaswand 11 hindurch
auf die Auftreffplatte geworfen wird, sind sowohl der. Träger 6 als auch die Signalelektrode 8 durchsichtig.
Zwischen den Optiken 9 und 10 ist ein Filter 12 angebracht, das aus Streifen verschiedener
Farbdurchlässigkeit parallel zu den Gitterdrähten besteht. Infolgedessen entsteht auf dem
Photomosaik 7 eine Abbildung, die in Farbzeilen unterteilt ist. Durch Zuführung angemessener
Steuerspannungen zu einem oder zu beiden Gittern können die Bündel, die aus dem Elektronenstrahl
abgetrennt sind, bestimmte Zeilen treffen. Wie vorstehend erläutert wurde, liegen die Aufprallstellen
auf der Auftreffplatte bei bestimmten Gitterspannungen fest. Befinden sich an dieser Stelle also
Zeilen gleicher Farbe, so wird durch die Signalplatte 8 ein Signal ausgesandt, das sowohl die
Farbe als auch die Größe der Ladung des vom Elektronenstrahl getroffenen Punkts wiedergibt.
Die Ladung dieses Punkts ist von der Intensität des entsprechenden Punkts des Lichtbildes, das von
den Optiken 9 und 10 von der auszusendenden Szene gemacht wird, und von der Farbe des Filter-Streifens
abhängig, der passiert wurde.
Ist die Teilung des Elektronenstrahls wie in Fig. ι dargestellt, so werden ausschließlich Färb zeilen
auf dem Photomosaik getroffen, die von den geraden Filterfarbstreifen 14 bis 28 gebildet werden.
Bei einer Teilung, wie in Fig. 2 dargestellt, werden nur Farbzeilen getroffen, die den Filterstreifen
13, 17, 21, '25 entsprechen und bei einer
Teilung nach Fig. 3 nur diejenigen Farbzeilen, die den Filterstreifen 15, 19, 23, 27 entsprechen.
Bei Fig. 4 ist angenommen, daß drei Reihen von Filterstreifen in Übereinstimmung mit der Praxis
zur Verfügung stehen, wobei meistens drei Farben, Rot, Grün und Blau, verwendet werden. Dies ist
jedoch nicht wesentlich. Man kann auch die Anzahl von (n) Reihen gleich 2 oder größer als 3 wählen.
Die in den Fig. 1, 2 und 3 dargestellten drei Lagen, deren kombinierte Wirkung bei einer Fernsehfarbbildröhre
an Hand der Fig. 4 erläutert wird, ergeben sich, wie vorstehend bemerkt; mittels bestimm.ter
Spannungen an den Gittern 4 und 5. Beim
Aussenden von Fernsehfarbbildern müssen diese Spannungen einander regelmäßig folgen. Dies kann
z. B. dadurch erreicht werden, daß einem Gitter die Spannung zugeführt wird, die die in Fig. 5 dargestellte
Gestalt hat. In dieser Figur ist als Abszisse der graphischen Darstellung die Zeit und als
Ordinate die Spannung des Gitters aufgetragen. In diesem Fall sinkt die» Spannung in bestimmten
Augenblicken auf Null herab. Dies ist jedoch nicht erforderlich, und in den meisten Fällen wird ein
konstanter Spannungspegel, der sich von Null unterscheidet, als untere Grenze angenommen
werden.
Die Beziehung zwischen der Spannungsänderung der Gitter und der Ablenkung des Bündels
für die Zeilen- und Bildabtastung kann sehr verschieden gewählt werden.
Man unterscheidet dabei zwei Fälle, da die Zeilenablenkrichtung sich mit der Richtung der Gitterdrähte
decken oder mit dieser einen Winkel einschließen kann. Vorzugsweise wird die Zeilenablenkrichtung
senkrecht zur Richtung der Gitterdrähte gewählt.
An Hand der Fig. 4 \vird zunächst der Fall beschrieben
werden, in dem die Zeilenablenkrichtung parallel zu den Gitterdrähten liegt. Die Beziehung
zwischen der Spannungsänderung an den Gittern 4 und 5 der Ablenkung des Bündels vor dem Gitter
kann nun derart gewählt werden, daß zunächst alle grünen Zeilen abgetastet werden, wodurch also ein
grünes Bild aufgenommen wird; darauf werden alle roten Zeilen und darauf alle blauen Zeilen abgetastet.
In der englischen und amerikanischen Literatur wird dieses Abtastverfahren als »field
sequential« bezeichnet. Die Beziehung kann jedoch auch so gewählt werden, daß nacheinander alle Zeilen
abgetastet werden; dies wird als »line sequential« bezeichnet. Bei beiden Abtastverfahren werden
also volle Farbzeilen erhalten. Es gibt noch eine dritte Möglichkeit, die in der englischen und der
amerikanischen Literatur als »dot sequential« bezeichnet wird. Dieses Abtastverfahren besteht darin,
(laß das Bündel nicht eine einzige Zeile vollkommen abtastet, sondern von der einen Zeile auf die andere
überspringt. Dabei werden also stets nacheinander Punkte verschiedener Farbe getroffen.
Auch' wenn die Zeilenablenkrichtung senkrecht zur Richtung der Gitterdrähte ist, können die drei
vorerwähnten Abtastverfahren durchgeführt werden.
Bei dem Abtastverfahren nach dem »Fieldsequential«-System
wird hintereinander jeein Punkt z. B. aller grünen Zeilen getroffen, wenn das Bündel
eine einzige Zeile beschreibt. Diese Zeile ist also nicht A1OlI, sondern besteht aus einer Anzahl von
Punkten. Am Ende einer Zeile springt das Bündel zurück und fängt wieder an, eine Zeile abzutasten.
Die Spannung an den Gittern bleibt jedoch gleich, so daß wieder nur grüne Punkte getroffen werden.
und wieder eine grüne punktierte Zeile geschrieben wird. Erst nach dein Abtasten des ganzen Bildes
ändert sich die Spannung eines oder beider Gitter und dann werden ausschließlich ■/.. B. rote Punktlinien
geschrieben. Das Resultat ist also, daß nacheinander drei Bilder in den drei Farben geschrieben
werden.
Eine Abtastung nach dem »Line-sequential«- Sy'stem wird erhalten, wenn die Spannung eines
oder beider Gitter sich am Ende jeder Zeile ändert. In diesem Falle werden also nacheinander punktierte
Linien verschiedener Farbe geschrieben.
Eine Abtastung nach dem »Dot-sequential«- System ergibt sich, wenn die Spannung eines oder
beider Gitter sich derart ändert, daß ein einziges Bündel hintereinander auf die drei Farbzeilen gerichtet
wird. Auf diese Weise wird also eine Linie aus einer Reihe verschiedenfarbiger Punkte geschrieben.
Es ist selbstverständlich auch möglich, verschiedene der vorerwähnten Abtastverfahren zu kombi- 8a
nieren.
Fig. 6 stellt schematisch eine Einrichtung nach der Erfindung mit einem Ikonoskop dar. Außerdem
sind einige wesentliche Einzelteile der Schaltung dargestellt. Die Röhre besteht aus einer Hülle 50,
in der unter anderem ein Elektrodensystem zum Erzeugen eines Elektronenstrahls untergebracht ist;
dieses Elektrodensystem besteht aus einer durch einen Heizfaden 51 erhitzten Kathode 52 und aus
einer Sauganode 53 und einer Intensitätssteuerelektrode 54. A'Veiter ist die Röhre von einem Satz
von Ablenkspulen 55 umgeben, die es ermöglichen, das Bündel in zwei zueinander senkrechten Richtungen
abzulenken. Mit 56 und 57 sind zwei hintereinander angeordnete Gitter bezeichnet, deren
Drähte parallel verlaufen und zur Zeichenebene senkrecht sind. Auf der Vorderseite der Röhre ist
das Farbfilter 58 angebracht, das ein in Zeilen unterteiltes Farbbild·auf die Auftreffplatte 59 entwirft.
Letztere besteht aus einer für Licht durchlässigen Unterlage, auf der sich auf der der Kathode
zugewendeten Seite ein Photomosaik befindet. Auf der Filterseite der Auftreffplatte ist eine Signalplatte
A'orgesehen, die mit einem Widerstand 60 verbunden, ist, dem die Signalspannungen über den
Kondensator 65 entnommen werden. Mit 61 ist die bei einem Ikonoskop übliche ringförmige Sammelelektrode
bezeichnet und mit 62 eine Gleichspannungsquelle, die mit einem Spannungsteiler 63 verbunden
ist, dem die Spannungen für die verschiedenen Elektroden entnommen werden. Mit 64 ist
ein Transformator bezeichnet, durch den veränderliche Spannungen den Gittern 56 und 57 gegenphasig
zugeführt werden.
Die Erfindung bezieht sich nur auf die besondere Weise der Steuerung des die Auftreffplatte in einer
Bildröhre abtastenden Elektronenstrahls mittels der zwei Gitter. Sie kann also auch bei einem .anderen
als bei dem dargestellten Ikonoskop durchgeführt werden, z. B. bei einem Orthikon, einem Bildorthikon
oder einem .Vidikon.
Eine Möglichkeit, auf die in der vorstehenden Beschreibung noch nicht hingewiesen wurde, ist die,
daß eine Einrichtung nach der Erfindung sich zum Aufnehmen stereoskopischer Bilder eignet. Dabei
können Filter in zwei Knmolementärfarben oder
Polarisationsfilter benutzt werden, die die in den Fig. 4 und 6 dargestellten Farbfilter ersetzen.
Aus vorstehendem ergibt sich, daß die Erfindung sich durchaus nicht auf die in den Figuren der
Zeichnung dargestellten Ausführungsformen beschränkt. .
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE:I. Elektronenstrahlröhre zur Aufnahme von Fernsehfarbbildern mit einer Elektronenspritze zur Erzeugung eines Elektronenstrahles, einer Treffplatte und zwei zwischen der Elektronenspritze und der Treffplatte angeordneten parallelen Farbwahlgittern mit ausschließlich parallelen Drähten und einer Feldelektrode an der von der Kathode abgewendeten Seite der Gitter, dadurch gekennzeichnet, daß von dem Ablenkpunkt aus gesehen die Drähte des zweiten Gitters in der Mitte hinter den Öffnungen zwischen zwei benachbarten Drähten des ersten Gitters liegen.
- 2. Elektronenstrahlröhre gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Treffplatte und die Feldelektrode ein Ganzes bilden.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2446791.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 609 579/173 8.56 (609 782 1. 57)
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