-
Vorrichtung zum Messen des Anzugs-Drehmomentes von Elektromotoren
Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Messen des Anzugs-Drehmomentes von
Elektromotoren, bei der ein mit der Motorwelle verbundenes Zwischenglied ein Gewicht
um einen dem Anzugs-Drehmoment entsprechenden Winkel verschwenkt.
-
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art wird die Motorwelle mit
dem Zwischenglied der Meßvorrichtung verbunden. An diesem Zwischenglied ist über
einen Hebelarm ein Gewicht und ein Zeiger befestigt. Beim Anziehen des Motors wird
das Gewicht dem Anzugsmoment des Motors entsprechend verschwenkt. Auf einer Skala
am Gehäuse der Meßvorrichtung wird das Drehmoment angezeigt.
-
Diese Meßvorrichtung hat jedoch den Nachteil, daß die Messung des
Anzugs-Drehmomentes in verschiedenen Relativlagen zwischen Motorwelle und Ständer
des Elektromotors nicht vorgesehen und praktisch auch kaum möglich ist.
-
Demgegenüber bezweckt die Erfindung, die Größe des Anzugs-Drehmomentes
in allen Relativlagen der Motorwelle zum Ständer festzustellen.
-
Sie erreicht dieses Ziel, indem das Zwischenglied in einem im Gestell
der Vorrichtung drehbar angeordneten, mit dem Ständer des Elektromotors verbundenen
Hohlzylinder gelagert ist, so daß das Anzugs - Drehmoment in allen Relativlagen
zwischen Motorwelle und Ständer bestimmbar ist.
-
Durch Verdrehen des Ständers wird ermöglicht, Wicklungsfehler, Windungskurzschlüsse
u. dgl. oder auch eine Exzentrizität der Motorwelle im Ständer festzustellen.
-
Zur Herstellung einer einfachen Verbindung mit der Motorwelle ist
das ZwischengiiQd vorteilhaft als eine in dem Hohlzylinder gelagerte Spannzange
zur Aufnahme der Motorwelle ausgebildet, während der Hohlzylinder mit einem Befestigungsflansch
für den Elektromotor versehen ist. Diese
Flanschverbindung kann
ebenfalls leicht lösbar sein, so daß sich die zu prüfenden Motoren schnell auswechseln
lassen.
-
Um bestimmte Winkelstellungen zwischen der Motorwelle und dem Ständer
auf einfache Weise eindeutig wiederholbar feststellen zu können, ist die Verdrehung
des Befestigungsflansches gegenüber dem Gestell mittels Zeiger und Gradeinteilung
ablesbar.
-
Die Zeichnung veranschaulicht den Gegenstand der Erfindung an einem
Ausführungsbeispiel. Es zeigt Fig. I eine schaubildliche Darstellung des Prüfgerätes,
Fig. 2 einen Querschnitt durch das Prüfgerät.
-
Im einem Gehäuse I ist ein zylindrischer Hohlkörper 2 mit einem außen
hervorstehenden Flansch 3 drehbar gelagert. Er kann auch fest im Gehäuse angebracht
sein. An diesem Flansch wird der zu prüfende Motor durch leicht zu handhabende Befestigungsmittel,
beispielsweise auch durch Spannbolzen, befestigt. Das Abtriebsende seiner Ankerwelle
ragt dabei in das Innere des Hohlkörpers 2, in dem sich eine Spannzange befindet,
die aus den Klauen 4 und einem über deren konisches Ende greifenden, axial verschiebbaren
Rohr 5 besteht.
-
Die Einspannklauen 4 werden von einer Achse 6 getragen, die an ihrem
Gewindeende mit einer Kordelmutter 7 versehen ist. Auf dem Rohr 5 befindet sich
ebenfalls eine verschraubbare Kordelmutter 8. Durch Verdrehen der beiden Muttern
gegeneinander wird das Rohr 5 über der Spannzange 4 verschoben und gegen den Konus
gedrückt, wodurch sich das eingeführte Wellenende fest mit der Spannzange verbindet.
-
Das Rohr 5 der Spannzange ist am einen Ende mittels eines Kugellagers
g im zylindrischen Körper 2 gelagert. Bei eingespannter Motorwelle ergibt sich durch
das Lager des Motors, nachdem dieser am Flansch 3 befestigt ist, eine vollkommen
zentrale Lagerung der Spannzange in der Mittelachse, so daß ein Schiefstellen der
Spannzange oder ein Verklemmen der Welle nicht eintreten kann.
-
An dem Rohr 5 der Spannzange ist ferner ein Arm IO mit einem Gewicht
II sowie ein Zeiger I2 befestigt. Der Zeiger spielt über einer Skala I3, die fest
auf dem Gehäuse I angebracht ist. Gewichtsarm IO und Zeiger I2 stehen in einem solchen
Winkel zueinander, daß bei senkrechtem Herabhängen des Gewichts I I in der Ruhelage
die Zeigerspitze über dem Nullpunkt der Skala steht. Dabei liegt der Arm 10 an einem
Anschlag 14 an. Ein weiterer Anschlag 15 begrenzt den Ausschlag des Gewichtarmes
IO in seiner waagerechten Lage, da diese das Maximum des meßbaren Drehmoments angibt.
-
Ist einMotor zugprüfung seines Anzugsmoments am Flansch 3 befestigt
und seine Ankerwelle mittels der Spannzange 4, 5 festgeklemmt, so kann die Prüfung
des Motors vorgenommen werden, indem man ihn an Spannung legt. Durch das hierbei
erzeugte Drehmoment wird sein Anker und damit die Spannzange so weit gedreht, bis
das vom Gewicht II erzeugte Gegenmoment gleich dem erzeugten Drehmoment ist. Nach
kurzem Pendeln gelangt der Anker zur Ruhe, und der Zeiger I2 gibt auf der Skala
13 das Anzugsmoment in Grammzentimetern an. Da das Drehmoment infolge der Ankernutung
und wegen eventueller Exzentrizitäten von der Stellung des Ankers in bezug auf die
Pole des Ständers abhängig ist, wird es sich als zweckmäßig erweisen, den Ständer
gegen den Läufer zu drehen, wobei der Hohlkörper 2 sich ebenfalls innerhalb des
Gehäuses I dreht. Dadurch nimmt der Ständer gegenüber dem Läufer jeweils eine schrittweise
wechselnde Stellung ein, in der je nach den genannten Verhältnissen an den verschiedenen
Stellen des Ankerumfanges ein anderes Anzugsmoment erzeugt werden- kann. Wird also
der Ständer mit dem Hohlkörper 2' langsam um 3600 gedreht, so ist an der Skala das
Anzugsmoment in Abhängigkeit von der Ankerstellung bezogen auf den Ständer ablesbar.
Windungsschlüsse sowie Drahtbrüche im Anker oder auch Wicklungsfehler machen sich
durch einen starken Abfall des Anzugsmoments an der betreffenden Stelle bemerkbar.
Es ist zweckmäßig, zur Reproduzierbarkeit bestimmter Winkelstellungen des Motorgehäuses
am Umfang des Flansches 3 eine Gradeinteilung und am Gehäuse I einen festen Zeiger
anzubringen.
-
PATENTANSPRÜCEIE: I. Vorrichtung zum Messen des Anzugs-Drehmomentes
von Elektromotoren, bei der ein mit der Motorwelle verbundenes Zwischenglied ein
Gewicht um einen dem Anzugs-Drehmoment entsprechenden Winkel verschwenkt, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zwischenglied (4 bis 8) in einem im Gestell (I) der Vorrichtung
drehbar angeordneten, mit dem Ständer des Elektromotors verbundenen Hohlzylinder
(2) gelagert ist, so daß das Anzugs-Drehmoment in allen Relativlagen zwischen Motorwelle
und Ständer bestimmbar ist.