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Einrichtung an kontinuierlich arbeitenden Siebschleudern Es ist bekannt,
Siebschleudern so auszubilden, daß sie kontinuierlich arbeiten. Dies geschieht beispielsweise
in der Art, daß die Siebtrommel eine schräg zur Drehachse verlaufende Wandung aufweist,
wodurch das Arbeitsgut unter dem Einfluß der Zentrifugalkraft allmählich gegen den
größten Trommeldurchmesser hin wandert und über diesen ausgetragen wird. Bei.anderen
Eüirichtungen ist die Siebtrommel zylindrisch ausgebildet. Das Austragen des Trockengutes
erfolgt hier entweder durch eine Austragschnecke oder mittels eines Schubkolbens.
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Durch die hohen Drehzahlen ,solcher Siebschleudern wird das die Siebtrommel
verlassende Arbeitsgut mit großer Heftigkeit abgeschleudert, so daß das Trockengut
gegen die Wand des stillstehenden Auffangraumes prallt. Hierbei tritt, soweit das
Arbeitsgut, z. B. Zucker, Chemikalien usw., kristallinischen Charakter enthält,
unvermeidlich,ein sogenannter Kristallabrieb ein, der unerwünscht ist.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung, mit welcher sich dieser
Abrieb vermeiden läßt. Die Einrichtung besteht darin, daß durch außerhalb der Siebtrommel
im Bereich ihrer Austragkante ortsfest .angeordnete Leitungen dem von der Trommel
ab;geschleuderten Trommelgut entgegengesetzt zu seiner Austragrichtung Druckluft
entgegengeschickt wird.
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An sich ist es bekannt, in den Austrag- bzw. Auffangraum einer -Siebschleuder
der genannten Art Druckluft einzuführen. Indessen ist dies nicht zu dem Zweck geschehen,
den abgeschleuderten VIaterialstro2n. zu bremsen, sondern dazu, den an der Siebtrommel
von oben nach unten laufenden Luftstrom. so abzulenken, daß er nicht in den unteren
Auffangraum
des getrockneten .Schleudergutes hineingelangen kann, was eine Anreich @erung dieses
Auffangraumes mit Feuchtigkeit zur Folge hätte. Die Art, wie bei der bekannten Einrichtung
der Luftstrom abgelenkt wird, ;hat zur Folge, daß gerade in demjenigen Bereich,
in welchem der Materialstrom bremsend aufgefangen werden soll., .Geschwindigkeit
und Druck der eingeführten Luft erheblich geschwächt werden und außerdem eine erhebliche
Wirbelbildung stattfindet.
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Demgegenüber wird durch die Anordnung gemäß der Erfindung in gewünschter
Richtung eine Luftbnemsie geschaffen, welche die kinetische Energie des Schleudergutes
vernichtet oder doch wesentlich herabsetzt und daher den Aufprall dieses Gutes auf
die Wandung des Sammelgehäuses unterbindet. Die Luftbremse, die sich sehr einfach
gestalten läßt, gewährt außerdem zugleich den Vorteil, daß mit ihr eine zusätzliche
Resttrocknung des Arbeitsgutes erreicht wird. Indem man Vorkehrungen trifft, um
die Druckluft temperierbax zu machen, und indem man den Druck bzw. die Geschwindigkeit
der Druckluft regulierbar gestaltet, läßt sich der Grad der zusätzlichen Trocknung
:ebenso wie die Stärke der Brems-,virkung von Fall zu Fall beeinflussen.
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Hinsichtlich der Lenkung der Druckluft wird man im Regelfall so vorgehen,
daß der Luftstrom sich tangential zur Austragkante der Siebtremmel und entgegen
der Drehrichtung der Smebtrommel bewegt. Da aber die Leitungen, aus denen die Druckluft
abströmt, nicht unmittelbar in der Ebene des Streutellers liegen sollten (in der
sie als Prallflächen wirken würden), ist es zweckmäßig, sie gegenüber dem Streuteller
etwas zurückzusetzen und die Druckluft aus ihnen leicht schräg gegen das Trockengut
hin strömen zu lassen, so daß dieses von der Wandung- der Auffangkammer abgelenkt
wird. In Sonderfällen kann der Druckluftstrom auch anders dirigiert werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Fig. i zeigt einen Längsschnitt durch eine Siebschleuder, während
Fig.2 .eine Teilansicht der Siebtrommel und benachbarter Teile von unten veranschaulicht.
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Mit i ist eine Siebtrommel bezeichnet, die innerhalb der von einem
Gehäuse 2 ,gebildeten Schleuderkammer 3 umläuft und von einem Motor 4 mit lotrechter
Welle 5 angetrieben wird. Das auszusohleudernde Arbeitsgut wird durch eine Leitung
6 zugeführt, in die ein Regelorgan 7 eingebaut ist. Unterhalb der Siebtrommel i
ist ein mit ihr verbunden,er Füllteller 8 angeordnet, .durch dessen Abstand von
der 'Siebtrommel i die Dicke des Füllringes g bestimmt werden kann. Der Teller 8
ist mittels einer Nabe io auf der Motorwelle 5 aufgesetzt.
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An der Trommel i, die in üblicher Weise aus einer stärkeren gelochten
Außenwand i i und einer inneren Siebeinlage 12 besteht, wird das Arbeitsgut in eine
flüssige lind eine feste Phase getrennt, deren erstere durch die Siebtrommel i hindurch
in die Kammer 3 und von dort durch die Leitung 13 abfließt, während das Trockengut
auf eine noch zu beschreibende Weise in den Auffangbehälter 1 4. gelangt, aus dem
es dann durch einen Schacht 15 austritt.
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Wie aus der Zeichnung zu ersehen, besteht die Siebtrommel i aus zwei
Abschnitten 16 und 17 mit verschiedener Neigung. Die Neigung des Absehnittes 16
ist so gewählt, daß hier der Neigungswinkel größer als der Reibungs«znkel des Arbeitsgutes
gegenüber der Siebfläche 12 ist. Dies hat zur Folge, daß die Flichkraftkomporiente,
die im Abschnitt 16 parallel zur 'Siebfläche wirkt, in der Lage ist, das Material
im Füllring g fortzubewegen, d. @h. also, es in Richtung auf die Austrittkante i
8 der Siebtrommel i wandern zu lassen. Im Gegensatz hierzu ist der Neigungswinkel
des Siebabschnittes 17 kleiner als der Reibungswinkel des Arbeitsgutes gewählt,
so daß in diesem Bereich kein selbständiges Abwandern des Arbeitsgutes stattfindet.
Der Vorgang spielt sich viehmehr so ab, daß der Füllring g im Bereich des Abschnittes
16 das Bestreben. hat, die Trockenmasse, die im Abschnitt 17 am Sieb haftet, vor
sich herzuschieben.
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Auf diese Weise hat man es in der Hand, teils durch die Wahl der Neigungswinkel,
teils durch die Menge des über die Leitung 6 zuströmenden Materials, teils auch
durch andere Maßnahmen, z. B. durch Drehzahländerung bzw. durch Wahl der Abmessungen,
den Austrag aus der Siebtrommel über die Kante i 8 zu regulieren.
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Sobald das Trockengut die Kante 18 der Siebtrommel i verläßt, wird
es tangential zu dieser Kante nach außen geschleudert und würde demgemäß mit erheblicher
Geschwindigkeit auf die Wandung des Behälters 14 aufprallen. Um dies zu verhüten,
ist die Kante i 8 im Zeichnungsbeispiel von einem ringförmigen Kanal25 umgeben,
der um einen solchen Betrag gegenüber der Kante zurückgesetzt ist, daß das Trockengut
über diese Kante frei nach außen fliegen kann.
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Der Ringkanal25 wird mit Druckluft beschickt, deren Druck und Temperatur
regelbar sind. An der Unterkante des Ringkanals sind D'üs,enöffnungen 26 vorgesehen,
die so angeordnet sind, daß der aus ihnen dringende Luftstrahl jeweils tangential
zur Austrittkante 18 verläuft, und zwar entgegengesetzt zu der Richtung,
in welcher das Trockengut abgeschleudert wird. In Fig.2 ist das schematisch angedeutet.
Die Pfeile 27 veranschaulichen einerseits die Richtung, in welclher das Trockengut
nach außen abgeschleudert wird, und andererseits die entgegengesetzte Richtung,
in welche die Druckluft strömt. Indem man eine genügend große Zahl solcher Düsen
anordnet, wird das gesamte von der Kante 18 abgeschleuderte Trockengut der entgege#nges#etzten
Wirkung der Druckluft unterworfen und damit so abgebremst, daß ein Kristallabrieb
an der Wandung des Gehäuses 14 nicht mehr eintreten kann.
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Wie aus Fig. i .ersichtlich und bereits erwähnt, ist der Kanal 25
gegenüber der Kante 18 etwas zurückgesetzt. Dies bedeutet, daß die aus den Düsen
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strömende Druckluft nicht direkt in der Ebene des gestreuten Tro.ckengutes wirkt,
sondern leicht schräg auf dieses auftrifft und damit zugleich aus seiner gegen die
Wandung des Gehäuses 14 gerichteten Bahn ablenkt.
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Es bedarf keiner besonderen Erläuterung dafür, daß der aus den Düsen
26 kommende Luftstrom das 'Schleudergut zusätzlich trocknet, zumal dann, wenn die
Druckluft erhitzt wird.
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Zahl, Form undAusbildung der Düsen 26 richten sich nach dem Einzelfall.
Es kann sich dabei entweder nur um Bohrungen der Ringkanalwand handeln oder auch.
um besonders eingesetzte Düsen, deren Richtung sich gegebenenfalls variieren läßt.