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Vergaser mit Hilfsstartvorrichtung Die Erfindung betrifft Vergaser
mit einer Hilfsstartvorrichtung, welche unter der Einwirkung des in der Ansaugeleitung
des Vergasers hinter dem Drosselorgan desselben herrschenden Unterdrucks die Bildung
und die Förderung eines reichen Gemisches bewirkt, welches aus Brennstoff, welchem
im allgemeinen Luft zugesetzt ist, und Zusatzluft besteht, deren Menge für das Anlassen
und das Arbeiten des Motors in kaltem Zustand hinreichend ist, wobei diese Menge
größer als die für den Langsamlauf erforderliche ist.
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Es sind bereits Vergaser bekannt, bei denen diese Hilfsstartvorrichtung
mit einem Thermostaten verbunden ist, der auf die Temperatur des Motors anspricht.
jedoch konnte man bei diesen Vergasern feststellen,. daß die Hilfsstartvorrichtung
beim Stillsetzen des heißen Motors infolge der Abkühlung des Bimetallstreifens nach
einer verhältnismäßig kurzen Zeit wieder in Betrieb gesetzt wird, z. B. nach I/4
Stunde oder 2o Minuten. Diese kurze Zeit erfordert jedoch noch keine neuerliche
Inbetriebnahme der Hilfsstartvorrichtung.
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Dieser oben beschriebene Nachteil wird durch die erfindungsgemäße
Ausbildung des Vergasers beseitigt, der einen von einem Thermostaten verstellbaren
Verteiler zur Regelung der Brennstoffförderung in die Hilfsstartvorrichtung besitzt
und der gemäß der Erfindung so ausgebildet ist, daß der Verteiler mit einem Verriegelungsorgan
versehen ist, welches ihn in der Schließungsstellung blockieren kann, d. h. in der
Stellung, in welcher er die Brennstofförderung in die Hilfsstartvorrichtung
verhindert.
Dieses Verriegelungsorgan ist dabei so ausgebildet, daß die Verriegelung nur durch
eine Bewegung der Drosselklappe aus der Langsamlaufstellung heraus unterbrochen
werden kann.
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Die Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung beispielshalber
erläutert.
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Fig. i zeigt schematisch zum Teil in Seitenansicht und zum Teil im
Schnitteinen, erfindungsgemäßen Vergaser; Fig. 2, 3 und q. zeigen schematisch verschiedene
Teile des Vergasers iil drei verschiedenen Betriebsstellungen.
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Der eigentliche Vergaser ist in seiner Gesamtheit auf beliebige geeignete
Weise ausgebildet, z. B. in der schematisch in Fig. i dargestellten Weise.
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Bei dieser Ausführungsform besitzt der Vergaser im wesentlichen einen
Körper i mit einer Ansaugeleitung 2 mit einem Venturirohr 3, einem HauptspritzsYstem
4. und einer Drosselklappe 5.
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Der Schwimmerbehälter 6 des Vergasers wird durch einen vorzugsweise
mit dem Hauptlufteinlaß 8 des Vergasers in Verbindung stehenden Kanal 7 belüftet.
Der Schwimmerbehälter 6 speist einerseits das Hauptspritzsystem .4 durch eine mit
einer kalibrierten Öffnung io versehene Leitung 9, sowie andererseits das Spritzsystem
für den Langsamlauf durch eine mit einer kalibrierten Öffnung 12 versehene Leitung
i i. Die Öffnung 12 mündet in einen Kanal 13, in welchem der Brennstoff mit Luft
gemischt wird, welche über eine kalibrierte Öffnung 1q. aus dem Hauptlufteinlaß
8 kommt. Das so gebildete Gemisch wird durch den Kanal 13 zu vor und hinter
der Drosselklappe 5 mündenden Öffnungen geführt, wobei die .Fördermenge wenigstens
teilweise durch eine Regelschraube 15 geregelt werden kann.
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Der Vergaser ist an einer Einlaßleitung 16 angebracht, welche zweckmäßig
mit einer Auspuffleitung 17 des Motors ein Stück bildet. .
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Außerdem ist der Vergaser mit einer Hilfsstartvorrichtung versehen,
welche zweckmäßig aus einem Schacht 18 besteht, welcher mit dem unteren Teil des
Schwimmerbehälters durch eine kalibrierte Öffnung ig in Verbindung steht. Der obere
Teil des Schachts steht mit der Außenluft über eine Öffnung 2o, den oberen Teil
des Schwimmerbehälters und den Kanal ? in Verbindung. Ein mit dem Schacht 18 über
eine oder mehrere Öffnungen 22 in Verbindung stehender aufsteigender Kanal 21 gestattet
die Entnahme von Brennstoff in dem Schacht und die Förderung desselben durch einen
absteigenden Kanal 23 und einen Querkanal 2q. bis zu einem Verteiler zur Steuerung
der Brennstoffzufuhr zu der Hilfsstartvorrichtung. Die Kanäle 2i, 23 besitzen eine
über dem Spiegel des Schwimmerbehälters liegende Stelle zur Vermeidung eines dauernden
Brennstoffzustroms zu dem Verteiler, ferner ist an dieser hochgelegenen Stelle ein
Belüftungsloch 25 zur Verhinderung einer Heberwirkung angeordnet.
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Der Verteiler besteht zweckmäßig aus einer Scheibe 26, welche durch
ein weiter unten beschriebenes thermostatisches Glied so verstellt werden kann,
daß sie entweder den Kanal 24 verschließt, oder ihn nur mit einem Kanal
27 in Verbindung setzt, w clcher in die Ansaugeleitung hinter der Drosselklappe
5 durch eine Öffnung 28 mündet, oder den Kanal 24 nicht nur mit dem Kanal
27,
sondern auch mit einem Kanal 29 in Verbindung setzt, welcher in die Ansaugeleitung
vor der Drosselklappe 5 mündet, z. B. in das Venturirohr 3, und zwar an der engsten
Stelle desselben oder hinter dieser. Hierfür wirkt die.Scheibe 26 mit einer Anlagefläche
30 zusammen, welche in den Fig. 2 bis q. dargestellt ist, die drei verschiedenen
Betriebsstellungen des Verteilers entsprechen.
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Jede dieser Figuren zeigt teilweise im Schnitt und teilweise in Seitenansicht
die Scheibe 26 und ihre Anlagefläche 30 sowie die Drosselklappe 5 und einen
Teil der Betätigungsvorrichtung derselben. Ferner ist der Verteiler umgeklappt dargestellt,
wobei die voll ausgezogenen Teile der Scheibe 26 und die gestrichelten Teile der
Anlagefläche 30 und den in diese mündenden Kanälen 2q., 27 und 29 angehören.
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In die Anlagefläche 3,0 münden der Speisekanal 2.4 durch eine
Nut 31; der den Brennstoff hinter die Drosselklappe leitende Kanal 27 durch
mehrere hintereinandergeschaltete Öffnungen zunehmender Größe 32, 33; der den Brennstoff
vor die Drosselklappe leitende Kanal 29 durch eine Öffnung 3.4.
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In der Scheibe 26 sind zwei voneinander isolierte Nuten 35 und 36
angebracht.
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Die Drosselklappe 5 wird durch eine Betätigungsvorrichtung betätigt,
welche an einem Hebel 37
endigt, welcher mit der Drosselklappe sowie mit einem
Teil 38 fest verbunden ist, welcher einen Anschlag zur Begrenzung der Schließung
der Drosselklappe bildet.
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Aus Konstruktionsgründen werden die Achsen der Drosselklappe 5 und
der Scheibe 26 des Verteilers zweckmäßig in zueinander senkrechten Ebenen angeordnet,
wobei sie zweckmäßig auf folgende Weise miteinander verbunden werden.
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Die Scheibe 26 des Verteilers sitzt auf einem Stift 39, auf welchem
auch ein Nocken .Io befestigt ist. Zwischen dem Nocken .4o und der Scheibe 26 ist
eine Feder 41 angeordnet, welche den dichten Abschluß des Verteilers bewirkt, wobei
sich der Nocken auf dem Gehäuse 42 des Verteilers abstützt.
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Gegen den Nocken 40 legt sich eine Rolle 43, welche am Ende eines
um eine Achse 4.5 schwenkbaren Hebels 44 sitzt, welcher z. B. die Form eines Winkelhebels
hat. Dieser Hebel 44 besitzt an seinem anderen Ende eine regelbare Anschlagschraube
4.6, welche sich gegen den mit der Drosselklappe starr verbundenen Teil 38 legt.
Zur Verhinderung des Kippens des Hebels 44 um etwa go° bei der vollen Öffnung der
Drosselklappe 5 wird entweder ein regelbarer Anschlag 4.7 zur Begrenzung des Winkelhubs
dieses Hebels oder eine kleine Feder 48 (Fig. 2) vorgesehen, welche nur den Zweck
hat, den Hebel 44 teilweise im Gleichgewicht zu halten, wobei jedoch der Einfluß
des Gewichts desselben zu Beginn seines Hubes größer als der der Feder 48 ist.
Die
Scheibe 26 des Verteilers ist durch ihren Stift 39 mit einem thermostatischen Glied
gekuppelt, welches durch .einen spiralförmigen Bimetallstreifen 49 gebildet wird,
welcher in: einem thermisch gegen den Außenraum isolierten Gehäuse eingeschlossen
ist. Das mittlere Ende des Bimetallstreifens ist an dem Stift 39 befestigt, während
die äußerste Windung durch eine Lasche 5o an einer Trommel 51 befestigt ist, welche
zwischen dem Gehäuse 42 des Verteilers und einem Deckel 52 z. B: mit Hilfe von Schrauben
53 eingespannt ist. Nach Lösen der Schrauben kann die Trommel 5 i und mit ihr die
Lasche 5o verdreht werden, wodurch die durch den Bimetallstreifen 49, seinen Stift
39 und die Scheibe 26 des Verteilers gebildete Anordnung zur Regelung der Vorrichtung
verschwenkt werden. kann.
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Der Bimetallstreifen kann z. B. der Temperatur der Auspuffgase ausgesetzt
werden, und zwar zweckmäßig mittels eines von den Auspuffgasen geheizten Luftstromes.
Die Erwärmung des Bimetallstreifens 49 erfolgt durch Luft, welche in einem z. B.
aus rostfreiem Stahl bestehenden Rohr 54 strömt, welches innerhalb der Leitung 17
von den Auspuffgasen umspült wird und bei 55 gegenüber dem Bimetallstreifen mündet.
Diese Luftströmung wird durch einen Kanal 56 erzeugt, welcher unter der Einwirkung
des Unterdrucks in der Einlaßleitung steht und diesen auf das den Bimetallstreifen
49 enthaltende Gehäuse überträgt, wodurch ein Luftstrom durch das Rohr 54 und die
Öffnung 55 entsteht. Die in das Rohr 54 eintretende Luftmenge wird durch eine Öffnung
57 bestimmt und entweder außen entnommen, wie voll ausgezogen dargestellt, oder
durch eine Leitung 58 in dem Hauptlufteinlaß 8 des Vergasers, wie strichpunktiert
dargestellt, oder auch in dem Luftfilter, mit dem dieser im allgemeinen versehen
ist.
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Gemäß der Erfindung wird der Verteiler bei seiner Betätigung durch
ein thermostatisches Glied mit einem Verriegelungsorgan versehen, welches ihn blockiert,
wenn er die Stellung einnimmt, in welcher er die Brennstofförderung in die Hilfsstartvorrichtung
abstellt, wodurch das thermostatische Glied außer Betrieb gesetzt wird, wobei dieses
Verriegelungsorgan so ausgebildet ist, daß es durch die Vorrichtung zur Betätigung
der Drosselklappe außer Betrieb gesetzt wird, wenn diese in der Öffnungsrichtung
betätigt wird, wodurch das thermöstatische Glied wieder in Betrieb gesetzt wird.
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Hierfür wird in dem Profil des Nockens 4o eine Aussparung 64 an einer
solchen Stelle vorgesehen, daß die Rolle 43 in diese eintritt, wenn der Verteiler
geschlossen ist (Fig. 2). Da die Rolle in die Aussparung 64 durch eine nicht vernachlässigbare
Kraft gedrückt wird, welche von dem ganzen Mechanismus zur Rückführung des Betätigungsgestänges
der Drosselklappe 5 ausgeübt wird, welcher auf den Hebel 37 und somit auf die Schraube
46 und den Hebel 44 über den Hebel 38 wirkt, ist die Kraft des Bimetallstreifens
49 nicht ausreichend, um die Rolle 43 aus ihrer Aussparung 64 herauszuheben und
die Drehbewegung des die Scheibe 26 des Verteilers betätigenden Stiftes 39 einzuleiten.
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Der obige Vergaser arbeitet folgendermaßen: Wenn sich der Motor im
normalen Betrieb befindet, d. h. wenn er warm ist und die Hilfsistartvorrichtung
für das Anlassen und für den Betrieb in kaltem Zustand nicht erforderlich ist, nehmen
die verschiedenen Teile die Stellungen der Fig. 2 ein. Die Aussparung 64 des Nockens
40 liegt vor der Rolle 43. Diese nimmt daher ihre oberste Lage auf der Figur ein,
so daß die Scheibe 26 des Verteilers verriegelt wird und die Schraube 46 die in
der Figur am weitesten links liegende Stellung einnehmen und sich die Drosselklappe
5 am weitesten schließen kann, was dem Langsamlauf entspricht. In dem Verteiler
ist der Kanal 27 vollständig isoliert, da die Öffnungen 32 und 33 vor einem
vollen Teil des Verteilers münden. Der Kanal 29 liegt der Nut 35 gegenüber, welche
mit keinem anderen Teil in Verbindung steht, und der Kanal 24 steht mit. der Nut
36 in Verbindung, welche ebenfalls mit keinem anderen Teil in Verbindung steht.
Die Hilfsstartvorrichtung kann daher keinen Brennstoff liefern, und der Vergaser
befindet sich in seinem Zustand für normalen Betrieb.
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Bei Stillsetzung des heißen Motors bleibt die Scheibe verriegelt.
Der Motor kann daher in der Stellung für Langsamlauf angelassen werden, obwohl der
Bimetallstreifen fast erkaltet ist, und man kann ihn kurze Zeit im Langsamlauf arbeiten
lassen, bis sich der Bimetallstreifen erwärmt hat.
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Zum Anlassen des Motors in kaltem Zustand braucht nur die Drosselklappe
5 im Öffnungssinn betätigt zu werden, um die Einwirkung der Vorrichtung zur Rückführung
des Gestänges auf den Hebel 38 aufzuheben, wodurch die .die Rolle 43 in die Aussparung
64 des Nockens 4ö drückende Kraft aufgehoben wird (wofür die etwa vorgesehene Abgleichfeder
48 zu schwach ist), so daß der Bimetallstreifen und somit die Scheibe 26 des Verteilers
und der Nocken 40 unmittelbar die der Temperatur des Bimetallstreifens entsprechende
Stellung einnehmen. Das Gleiche gilt für den Hebel 44.
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Bei Loslassen der Betätigung der Drosselklappe 5 wird der Hebel
38 durch Anstoßen in der durch die Verformung des Bimetallstreifens 49 bestimmten
Stellung (Fig.3) festgehalten. Hierbei wirkt der Nocken auf die Rolle 43 so, daß
er sie auf der Figur nach unten verstellt. Diese Verstellung bewirkt die Verstellung
der Schraube 46 nach rechts und somit eine geringe Öffnung der Drosselklappe 5.
Die Nut 36 bringt die Öffnung 32 und den Kanal 27 mit dem Kanal24 in Verbindung.
Die Hilfsstartvorrichtung kann so eine sehr geringe Brennstoffmenge hinter der Drosselklappe
5 liefern, wobei diese Menge durch den Durchmesser der Öffnung 32 begrenzt ist.
Gleichzeitig mit dieser Vergrößerung der Brennstoffmenge nimmt die Luftzufuhr durch
die zusätzliche Öffnung zu, welche der Drosselklappe 5 durch die Verstellung des
Hebels 44 erteilt wurde.
Wenn schließlich der Motor vollständig
kalt ist und die volle Wirkung der Hilfsstartvorrichtung zu seiner Inbetriebsetzung
und für- seinen Betrieb in kaltem Zustand erfordert, nehmen die Teile die in Fig.
4 angegebenen Stellungen ein. Die Nut 35 setzt den Kanal 24 mit dem Kanal 29 in.
Verbindung, welcher vor der Drosselklappe mündet. Die Nut 36 setzt den Kanal 24
zur Brennstoffzufuhr mit den beiden Öffnungen 32 und 33 inVerbindung, so daß eine
große von der Hilfsstartvorrichtung kommende Brennstoffmenge hinter -die= Drosselklappe
gelangen kann. Diese Brennstoffmenge wird noch durch den Verschluß der Öffnung 2o
vergrößert, wenn der in der Einlaßleitung herrschende Unterdruck nicht ausreichend
ist, was beim Antrieb des Motors durch den Anlasser der Fall ist.
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Bei zunehmender Erwärmung des angesprungenen Motors bestreicht die
warme Luft den Bimetallstreifen 49, welcher sich so verformt, daß die Anordnung
allmählich aus der Stellung der Fig. 4 in die Stellung der Fig. 3 und 2 kommt, d.
h., die Anordnung geht allmählich in die Stellung für Langsamlauf zurück, wenn die
Temperatur des Bimetallstreifens 49 einen im voraus festgelegten Wert erreicht.
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Der Motor kann dank des Vorhandenseins der Aussparung 64 in dem Nocken
40 in warmem Zustand einzig und allein mittels der Spritzvorrichtung für Langsamlauf
ohne Zuhilfenahme der Hilfsstartvorrichtung in Gang gesetzt werden.