DE954725C - Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Sulfonamidpraeparaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Sulfonamidpraeparaten

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DE954725C
DE954725C DEO3362A DEO0003362A DE954725C DE 954725 C DE954725 C DE 954725C DE O3362 A DEO3362 A DE O3362A DE O0003362 A DEO0003362 A DE O0003362A DE 954725 C DE954725 C DE 954725C
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DE
Germany
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water
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hexamethylenetetramine
urea
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DEO3362A
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English (en)
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Dr Josef Matzke
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Patheon Austria GmbH and Co KG
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Chemie Linz AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C303/00Preparation of esters or amides of sulfuric acids; Preparation of sulfonic acids or of their esters, halides, anhydrides or amides
    • C07C303/42Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C303/44Separation; Purification

Description

  • Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Sulfonamidpräparaten Es ist bekannt, daB die antibakterielle Wirkung von Sulfonamiden durch Zugabe von Harnstoff verstärkt werden kann (s. S. Pfleger, Knobloch, Schrau.fstätter, »Chemotherapie« in »Die Pharmazie«, 5 [195o], S. 149, sowie F. Kayser und J. J. Hadot, Bull. Soc. Chim. Biol., 33 [i9511 S. 1591).
  • Auch die Ausscheidungs- und Löslichkeitsverhältnisse werden hierdurch günstig beeinflußt (s. polnische Patentschrift 25 888). Leider gelingt es nicht, Harnstoff allein als Lösungsvermittler zu verwenden, da sein lösungsvermittelnder Effekt zu gering ist. Seine Verwendung erstreckte sich daher besonders als Streupuderzusatz auf lokal anwendbare Mischungen mit Sulfonamiden (s. Kemkes; Med. Klinik38 [r942], S.1163, München, med. M'schr. [r943], S.345. und Mützel, med. Welt 17, S. 255). Andererseits ist die Anwendung von Hexamethylentetramin in Mischung mit Sulfonamiden schon bekannt. So wurde zum Beispiel Hexamethylentetramin zusammen mit Zucker bzw. Hexiten als Lösungsvermittler bei der Bereitung von Lösungen von Sulfonamid verwendet (deutsche Patentschriften 683 866 und 695 o34). Sulfonamid und Hexamethylentetramin in Form einer Molekülverbindung ist Gegenstand der österreichischen Patentschrift 156 368. Nach der deutschen Patentschrift 836 079 muß Hexamethylentetramin als Lösungsvermittler für Sulfonamide erst wiederholt und länger mit de-i Komponenten der Lösung erhitzt werden, bevor das Sulfonamid in Lösung geht.
  • Während bei Harnstoff allein ebenso wie beten Hexamethylentetramin der lösungsvermittelnde Effekt nicht ausreicht, gelingt es in überraschender Weise durch eine kombinierte Anwendung dieser beiden Stoffe, und zwar durch bloßes Mischen und Lösen der Bestandteile beispielsweise in warmem Wasser, leicht, eine klare, mit Wasser unbegrenzt mischbare Lösung zu erhalten, deren pH-Wert je nach der Art des verwendeten Sulfonamides innerhalb des physiologisch günstigen Bereiches zwischen 6,5 bis 8,8 liegt. Als erfindungsgemäßes Beispiel sei Sulfacetamid angeführt, das weder mit Harnstoff allein noch mit Hexamethylentetramin allein in eine stabile Lösung übergeführt werden kann, während beide Komponenten zusammen leicht eine klare und haltbare Lösung ergeben. Der lösungsvermittelnde Effekt beschränkt sich nicht nur auf N1- und N4 acylierte Sulfonamide, sondern ist unter anderem auch bei den in der Praxis so wichtigen Ni heterocyclisch substituierten Sulfonamiden der Literatur vorhanden.
  • Das Verhältnis beider lösungsvermittelnden Komponenten Harnstoff und Hexamethylentetramin zueinander kann in weiten Grenzen variieren, wobei das optimal lösungsvermittelnde Verhältnis vom jeweils angewendeten Sulfonamid abhängig ist. Beispielsweise werden auf i Mol Sulfonamid z bis io Mol Hexamethylentetramin und 0,5 bis 30 Mol Harnstoff angewendet.
  • Vorteilhaft bei Ni heterocyclisch substituierten Sulfonamiden ist der günstigere pH-Wert der erfindungsgemäß hergestellten Lösung gegenüber dem pH-Wert von Lösungen der entsprechenden Natriumsalze.
  • Eine Pufferung dieser erfindungsgemäß erhaltenen Lösungen durch Zusatz anorganischer Säuren bzw. saurer Salze oder organischer Carbonsäuren bzw. deren saurer Salze ist ohne Beeinträchtigung der Löslichkeit der Sulfonamide gegebenenfalls möglich; man erhält hierbei eine Verminderung des p$ bis auf 7, wodurch die Anwendbarkeit vieler Sulfonamide eine Erweiterung erfährt. Für diese Pufferung kommen vorzugsweise in Frage Salicylsäure, Weinsäure, Citronensäure und Phosphorsäure bzw. deren saure Salze.
  • Es können j e nach der Art des verwendeten Sulfonamides bis zu 3o°/oige Lösi,ngen, unter Umständen auch noch höhere Konzentrationen, erhalten werden. Die so erhaltenen Lösungen sind stabil, ohne Ausfällung mit Wasser beliebig verdünnbar, und manche dieser Lösungen ergeben sogar mit Essigsäure im Überschuß keine Fällung. Durch Eindampfen dieser Lösungen im Vakuum werden amorphe oder kristalline Rückstände erhalten, die lagerfähig und leicht in Wasser wieder löslich sind.
  • Wie die pharmakologische Prüfung ergeben hat, zeigen darüber hinaus die so erhaltenen Lösungen teilweise eine Erhöhung der Verträglichkeit und eine ganz bedeutende Verstärkung der Wirkung auf das Vielfache im Vergleich zu denselben Mengen der entsprechenden Natriumsalzlösungen. Auch eine Verbreiterung des antibakteriellen Spektrums ließ sich eindeutig nachweisen.
  • Beim Verdünnungstest auf bakteriostatische Wirkung zeigt die nachfolgende Tabelle das Verhältnis der Wirkungen von zwei beispielsmäßig angeführten Lösungen (Beispiel ii und Beispiel 4) im Vergleich zu den entsprechenden Natriumsalzlösungen gleichen Sulfonamidgehaltes. Der Verdünnungsfaktor gibt an, um das Wievielfache des Anfangsvolumens die nach Beispiel ii bzw. Beispiel 4 bereitete, zu testende, (mit Harnstoff-Hexamethylentetramin hergestellte) Lösung verdünnt werden kann, bis die gleiche Wirksamkeit wie die einer Natriumsalzlösung gleichen Sulfonamidgehaltes erreicht wird.
  • Die Zahlen der Tabelle geben den Verdünnungsfaktor an.
    Sulfonamidlösungen
    mit Harnstoff-Hexamethylentetramin
    Mikrobenart Bereitet nach
    _
    Beispiel xi I Beispiel q.
    Staphylococcus aureus ... 40 40
    Escherichia coli . . . . . . . . . 40 20
    Pseudomonas aeruginosa . 20 io
    Klebsiella .............. 40 40
    Enterococcus ........... 2 4
    Streptococcus haemoly-
    ticus ................. 128o 640
    Corynebact. diphtheriae . . 16o 320
    Die Vereinigung der Komponenten erfolgt zweckmäßig bei etwas erhöhter Temperatur von rund 5o bis 8o° C mit wenig Wasser, wobei die Lösung in wenigen Sekunden bis Minuten klar wird. Die so erhaltenen Lösungen sind geeignet für Injektionszwecke und zur Bereitung von Spülflüssigkeiten für Desinfektionszwecke, in wasserfreier Form als Streupuderzusatz usw.
  • Die im folgenden angeführten Ausführungsbeispiele sollen vor allem das Verhältnis der beiden Lösungsvermittler zueinander beispielsweise darlegen. Beispiel i a) 2i4 g Sulfacetamid, Smp. 18i° C, 6o g Harnstoff allein, 500 cm3 Wasser. Löst sich auch bei längerem Anwärmen nicht. Nach sechsmaligem Anwärmen auf 75° C und abwechselndem Abkühlen auf io° C blieben 211,24 g Substanz ungelöst.
  • b) 214 g Sulfacetamid, 140 g Hexamethylentetramin allein, 5oo cm3 Wasser ergeben auch bei wiederholtem Anwärmen keine stabile Lösung; es bildet sich ein Kristallbrei. Unlöslicher Rückstand 163,72 g.
  • c) 214 g Sulfacetamid, 6o g Harnstoff, 140 g Hexamethylentetramin, 500 cm3 Wasser liefern nach kurzem Anwärmen eine klare und stabile Lösung, die mit Wasser beliebig verdünnbar ist. p$ rund 6,8 bis 6,9. Gehalt an Sulfonamid 23,4 °,/o. Beispiel 2 2049 Sulfathiazol (2-p-Aminobenzolsulfonamidothiazol), Smp. 2o2 bis 2o3° C, 128o g Harnstoff, 224 g Hexamethylentetramin, auf 25oo cm3 mit destilliertem Wasser aufgefüllt, ergeben nach kurzem Anwärmen auf ungefähr 7o bis 8o° C eine klare, stabile Lösung, die mit Wasser in jedem Verhältnis mischbar ist. Gehalt der Lösung 8,16 g Sulfathiazol in ioo cm3. pA 8,8. Zur Einstellung des pH auf 7 ist Salicylsäure geeignet. Der pH-Wert einer an Sulfonamid äquivalenten Menge des Natriumsalzes im gleichen Volumen gelöst beträgt etwas mehr als g.
  • Lösungsversuch bei sonst gleichen Mengen mit Harnstoff allein und mit Hexamethylentetramin allein ergab hier einen ungelösten Rückstand von 215 bzw. 183,25 g. Beispiel 3 289,6 g Phthalylsulfacetamid, Smp. etwa 2oo° C (Zers.)> 192 g Harnstoff, 7,24 g Hexamethylentetramin, auf 250o cm3 mit destilliertem Wasser aufgefüllt, ergeben eine klare, stabile Lösung vom pH-Wert 6,6. Gehalt an Phthalylsulfacetamid 8,58 g in ioo cm3. Die Lösung ist beliebig mit Wasser mischbar und gibt auch mit 5o°/oiger Essigsäure im Überschuß keine Fällung. Die entsprechende Natriumsalzlösung hat ein pH von rund 7.
  • Beispiel 4 171,2 g Sulfacetamid, Smp. 181° C, 96 g Harnstoff, 22q. g Hexamethylentetramin, auf 2500 cm3 mit destilliertem Wasser aufgefüllt, ergeben nach kurzem Erwärmen auf ungefähr 6o bis 7o° C eine mit Wasser beliebig klar mischbare, stabile Lösung vom pH 6,9. Gehalt der Lösung an Sulfacetamid 6,84 g in ioo cm3. p$ der Natriumsalzlösung rund 7.
  • Beispiel 5 211,2 g 2-(p-Aminobenzolsulfonamido)-3-methylpyrimidin-(i, 3), Smp. 235*bis 236° C, 144o g Harnstoff, 224 g Hexamethylentetramin, auf 2500 cm3 mit destilliertem Wasser aufgefüllt, ergeben nach Anwärmen eine mit Wasser unbegrenzt-mischbare Lösung, die auch mit Essigsäure keine Fällung gibt (erst nach einigen Stunden tritt Trübung auf). p$ = 8,8. Zur Einstellung des p$ auf 7 sind geeignet Sahcylsäure; Weinsäure, Citronensäure oder Phosphorsäure. Gehalt der Lösung an Wirkstoff 8,45 g in Zoo cm3. pH. der Natriumsalzlösung etwas über g.
  • Beispiel 6 222,49 4-(p-Aminobenzolsulfonamido)-2, 6-dimethyl-pyrimidin-(i, 3), Smp. 244 bis 245°C, 2809 Harnstoff, 224 g Hexamethylentetramin, auf 25oo cm3 mit destilliertem Wasser aufgefüllt, ergeben durch Anwärmen eine klare, stabile, mit Wasser mischbare Lösung vom pg 8,8: Zur Einstellung des p$ auf 7 eignen sich Salicyl-, Wein-, Citronen- und Phosphorsäure. Gehalt der Lösung an Wirkstoff 8,88 g in ioo cm3. p. der Natriumsalzlösung etwas über g.
  • Lösungsversuch bei sonst gleichen Mengen mit Harnstoff allein und mit Hexamethylentetramin allein ergab nach wiederholtem Anwärmen einen ungelösten Rückstand- von 238 bzw. 177,4 g.
  • Beispiel 7 137,6 g Sulfanilamid, Smp. i65° C, 24 g Harnstoff, 672 g Hexamethylentetramin, auf 25oo cm3 mit destilliertem Wasser aufgefüllt, ergeben eine mit Wasser unbegrenzt mischbare Lösung vom pH 8,6. 5o°/oige Essigsäure ruft erst nach Stunden Trübung hervor. Gehalt der Lösung an Wirkstoff 5,5 g in ioo cm3 PR der Natriumsalzlösung rund io.
  • Beispiel 8 184,8 g p-Aminobenzolsulfonamido-thioharnstoff, Smp. 185 bis 187° C, 192 g Harnstoff, 224 g Hexamethylentetramin, auf 2,500 cm3 mit destilliertem Wasser aufgefüllt, ergeben eine mit Wasser unbegrenzt mischbare Lösung vom p$ 7,2. p$ der Natriumsalzlösung 7. Gehalt der Lösung an Wirkstoff 7,4 g in Zoo cm3.
  • Beispiel 9 213,76g 5-(Aminobenzolsulforiamido)-3, 4-dimethyl-isoxazol, Smp. 193° C, 48o g Harnstoff, 2249 Hexamethylentetramin, auf 2500 cm3 mit destilliertem Wasser aufgefüllt, ergeben durch Anwärmen eine mit Wasser unbegrenzt mischbare Lösung vom PR 7,4. p$ der Natriumsalzlösung rund 8,6. Gehalt an Wirkstoff 8,5 g in ioo cm3. Beispiel io 22o,8 g Sulfabenzamid (Ni Benzoylsulfanilamid), Smp. i81° C, 192 g Haxnstoff, 224 g Hexamethylentetramin, auf 25oo cm3 mit destilliertem Wasser aufgefüllt, ergeben durch Anwärmen eine mit Wasser beliebig mischbare Lösung vom PH 7 mit einem Gehalt von 8,8 g in ioo cm3. Die Natriumsalzlösung hat einpH von rund 7. Beispiel ii 248 g 4-(p-Aminobenzolsulfonamido)-2, 6-dünethoxy-pyrimidin-(i, 3), Smp. toi bis 2o3° C, 96o g Harnstoff, 224 g Hexamethylentetramin, auf 2500 cm3 mit destilliertem Wasser aufgefüllt, ergeben nach Anwärmen eine Lösung vom p$ 8,8. Zur Einstellung des p" auf 7 eignet sich hier Sahcylsäure. Die Lösung ist mit Wasser klar mischbar. Gehalt an Wirkstoff 9,9 g in ioo cm3. p$ der Natriumsalzlösung etwas über g.
  • Beispiel 12 248,8 g 2-(p-Aminobenzolsulfonamido)-4, 6-dimethöxy-triazin-(i, 3, 5), Smp. 168 bis 169,5° C, 96o g Harnstoff, 224 g Hexamethylentetramin, auf 25oo cm3 mit destilliertem Wasser aufgefüllt, ergeben durch Erwärmen eine mit Wasser klar mischbare Lösung vom p$ 8,8. Zur Einstellung des p$ auf 7 eignen sich Salicyl-, Wein-, Citronen- und Phosphorsäure. Gehalt der Lösung 9,95 g in Zoo cm3. 5o°/Qige Essigsäure ruft erst nach 6 Stunden Trübung hervor. p$ der Natriumsalzlösüng rund.9,7. Beispiel 13 Sulfaguanidinhydrochlorid 171,2 g Sulfaguanidin, Smp. 190 ° C, 700 cm3 n/i-Salzsäure, 96o g Harnstoff, 2249 l-Texamethylentetramin, auf 25oo cm3 mit destilliertem Wasser aufgefüllt, ergeben nach Anwärmen eine Lösung mit einem pH von 8,2. Die Lösung des Hydrochlorides allein dagegen hat ein p$ unter i und scheidet beim Abkühlen 59,78 g Kristalle des Hydrochlorides aus. Die Lösung mit Harnstoff und Hexamethylentetramin bleibt auch in der Kälte klar und ist ohne Trübung mit Wasser mischbar. Auch mit Essigsäure entsteht erst nach Tagen schwache Trübung.
  • Beispiel 14 Die nach den Beispielen 5 und 9, 5 und 6, 4 uli.ü 13, 6 und 9 usw. zum Beispiel hergestellten Lösungen sind miteinander klar misch- und verdünnbar und bleiben auch bei Wasserzusatz ungetrübt.
  • Statt fertige Lösungen der entsprechenden Sulfonamide zu mischen, können auch zwei, drei oder mehrere solcher Sulfonamide gemeinsam mit Hexamethylentetramin und Harnstoff in `Lösung gebracht werden. Die so erhaltenen Lösungen sind unverändert haltbar und zeigen die gleichen Eigenschaften wie die Lösungen der Einzelkomponenten.
  • Die Wirkung der Löslichmachung von Sulfonamiden mit Harnstoff und Hexamethylentetramin tritt aber auch dann auf, wenn an Stelle von Wasser organische Lösungsmittel angewendet werden. Auch in diesem Falle ergibt der im Vakuum erhaltene Eindampfrückstand solcher Lösungen ein jederzeit auch in Wasser wieder lösliches Trockenpräparat. Das Arbeiten mit organischen Lösungsmitteln, wie Alkohol oder Äther, hat dabei den Vorteil, daß das Eindampfen solcher Lösungen bedeutend rascher und daher leichter vor sich geht als das wäßriger Lösungen.
  • Solche Lösungen in organischen Lösungsmitteln können aber auch für sich, beispielsweise zu Sterilisierungszwecken, etwa für Catgut oder die Lösung in Glycerin bei der Zubereitung von Ohrentropfen oder als Syrup zur peroralen Medikation, Verwendung finden. Ebenso kann der Eindampfrückstand solcher Lösungen für sich oder als Bestandteil von Streupudern in Salben, Dragees u. dgl. mit Vorteil Verwendung finden. Beispiel 15 34,24 g Sulfacetamid, 19,2 g Harnstoff, 44,8 g Hexamethylentetramin, 250 Cm3 Methanol ergeben bei einmaligem, leichtem Anwärmen eine klare Lösung. Beim Eindampfen erhält man einen in Wasser klar löslichen Rückstand von gleichen Eigenschaften wie im Beispiel 4. Statt Methanol kann auch Äthanol oder Glycerin verwendet werden. Außerdem sind auch Glykoläthyl- und Glykolbutyläther zum gleichen Zwecke verwendbar. Die Lösungen in Glycerin schmecken süß und haben nicht den stark bitteren Geschmack wie die wäßrigen Lösungen; sie eignen sich daher besonders zur peroralen Medikation; zum Beispiel Beispiel 16 13,696g Sulfacetamid, 7,68g Harnstoff, i7,92 g Hexamethylentetramin + Glycerin ad ioo cm3 ergeben einen klaren, süß schmeckenden und beständigen Syrup, der mit Wasser in jedem Verhältnis mischbar ist.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Sulfonamidpräparaten aus Sulfonamiden oder deren Salzen bzw. aus Gemischen von Sulfonamiden oder Sulfonamidsalzen mit Hilfe von Lösungsvermittlern, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsvermittler ein Gemisch von Harnstoff und Hexamethylentetramin angewendet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als gemeinsames Lösungsmittel für das Gemisch aus Sulfonamid mit Harnstoff und Hexamethylentetramin Wasser bzw. ein- oder mehrwertige Alkohole oder deren Äther einzeln oder in Mischung miteinander angewendet werden.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß gegebenenfalls der Lösungsvorgang des Gemisches aus Sulfonamid, Harnstoff und Hexamethylentetramin im Lösungsmittel durch einmalige Erwärmung auf ungefähr 5o bis 8o° C begünstigt wird.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösungen der Sulfonamide beziehungsweise deren Verbindungen, des Harnstoffs und des Hexamethylentetramins im gemeinsamen Lösungsmittel zur Trockne gebracht werden.
DEO3362A 1953-01-21 1954-01-12 Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Sulfonamidpraeparaten Expired DE954725C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0037501A1 (de) * 1980-03-25 1981-10-14 F. HOFFMANN-LA ROCHE & CO. Aktiengesellschaft Pharmazeutische Präparate und deren Herstellung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0037501A1 (de) * 1980-03-25 1981-10-14 F. HOFFMANN-LA ROCHE & CO. Aktiengesellschaft Pharmazeutische Präparate und deren Herstellung

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