DE95471C

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Info

Publication number: DE95471C
Application number: DENDAT95471D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 42: Instrumente.

Die vorliegende Erfindung bezweckt, die Herstellung von Zirkelgelenken mit nachstellbarem Körnergang, bei denen die Regelung des Ganges ohne Beanspruchung der Elasticität des Kopfbügels mittelst einer durchgehenden Schraube bewirkt wird, erheblich zu vereinfachen, ohne zugleich einen der mit dieser Art von Zirkelgelenken verbundenen Vortheile aufzugeben. <.-

Dies wird durch folgende in Fig. 1 bis 3 der Zeichnung dargestellte neue Einrichtung erreicht.

Auf den Innenseiten U₁ a.₂ des Kopf bügeis a (Fig. 1) oder aber auf den Aufsenseiten der Gelenkplatten b c (Fig. 3) des Zirkels sind kurze Hülsen d durch Einschlagen befestigt. Deren vorspringende Theile bilden abgestumpfte Kegel b_x C₁, welche in entsprechende hohlkegelige Vertiefungen der gegenüberliegenden Flächen eingreifen. Quer durch den ganzen Zirkelkopf ist die Befestigungsschraube e geführt, durch deren stärkeres oder schwächeres Anziehen der Gang des Gelenkes nach Belieben geregelt wird. Die vorspringenden Theile der Körnerhülsen d können natürlich auch kugelförmig gestaltet sein und in entsprechende kugelförmige Vertiefungen der gegenüberliegenden Flächen eingreifen.

Da bei dem beschriebenen Zirkelgelenk durch Anziehen der Regulirschraube e die Gleitflächen unmittelbar auf einander geprefst werden, so brauchen die Körnerhülsen d nicht mit Gewinde versehen zu sein und sie bedürfen daher, nachdem sie von einem Rohrstück abgestochen sind, keiner weiteren Bearbeitung als des Einschlagens in die Gelenkplatten bezw. in den Kopfbügel. Derartige Zirkelgelenke lassen sich also sehr leicht und billig herstellen und bieten aufserdem den Vortheil, dafs die Regelung des Ganges ohne erhebliche Beanspruchung der Elasticität des Kopfbügels erfolgt.

Beim Aufbringen des Kopfbügels wird in der Weise verfahren, dafs zunächst dessen beide Schenkel etwas aus einander gedrückt werden, so dafs der Abstand zwischen ihnen etwas gröfser ist als bei der Normalstellung. Hierauf legt man erst den einen und dann den anderen Zirkeltheil so ein, dafs der vorspringende Theil der Körnerhülse in die zugehörige Pfanne eingreift, steckt die Mutterschraube durch den Bügel und die Kopftheile des Zirkels, drückt den Bügel wieder zusammen und zieht ihn mittelst der Stellmutter nach Bedarf fest.

Zum Zwecke des Auseinandernehmens zieht man zunächst die Verbindungsschraube aus dem Bügel, öffnet den letzteren etwas durch Aufbiegen und nimmt dann nach einander die beiden freigelegten Zirkeltheile aus dem Bügel.

Das Patent Nr. 38677 betrifft ein ähnliches Gelenk. Dort handelt es sich jedoch um Zirkelgelenke mit durchbohrten Körnerschrauben, während hier die Körnerschrauben durch einfache Hülsen d ersetzt sind. Dieser Unterschied der beiden Zirkelgelenkarten ist nun keineswegs unwesentlich, sondern er bedeutet einen nicht unerheblichen Fortschritt. Denn da die beiden auf die Körner c (Fig. 4 der Patentschrift Nr. 38677) geschnittenen Gewinde hier wegfallen und die von einem Rohrstück abgestochenen Körner keiner weiteren Be-

arbeitung als des Einschiagens in die Zirkelschenkel bedürfen, so gestaltet sich bei Erreichung der gleichen technischen Wirkung die Herstellung des neuen Zirkelgelenkes wesentlich einfacher und billiger als bei dem unter Nr. 38677 patentirten Gelenk. Dieser Umstand ist von um so gröfserer Bedeutung, als es sich um einen Massenartikel handelt, bei dem solche Fabrikationsvortheile schwer ins Gewicht fallen.

Claims

Patent-Ansproch:

Zirkelgelenk mit nachstellbarem Körnergang, dadurch gekennzeichnet, dafs die Drehung über kegel - oder kugelförmigen Endflächen von Hülsen (d) stattfindet, welche entweder am Kopf bügel (a) oder an den Gelenkplatten (b c) durch Einschlagen befestigt sind, wobei die Regelung des Ganges in bekannter Art durch Zusammenpressen der Gelenkflächen mittelst der Befestigungsschraube (e) erfolgt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.