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Nähmaschinennadel für Hohlsäume Die Erfindung bezieht sich auf die
in Haushaltnähmaschinen gebräuchlichen Nadeln, die einen einseitig abgeflachten
zylindrischen Kolben mit einem Durchmesser von etwa z mm bei einer Länge des Kolbens
von 9,5 bis 1,4,5 mm und durch einen Abstand zwischen Anschlagende und Öhr
von etwa 34 mm besitzen und bei denen die Kolbenabflachung auf der Seite der kurzen
Rinne des Nadelschaftes liegt. Derartige Nadeln werden in der ganzen Welt gebraucht
und sind zur Verwendung in Nähmaschinen verschiedenster Herkunft geeignet.
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Mit der Erfindung wird der Zweck verfolgt, eine Nadel, die diese ihre
Verwendbarkeit in handelsüblichen Haushaltnähmaschinen bestimmenden Abmessungen
besitzt, im übrigen so auszugestalten, daB sie zum, Herstellen von Hohlsäumen und
ähnlichen Näharbeiten geeignet ist. In der Industrie werden Hohlsäume und ähnliche
Näharbeiten auf besonders dazu geschaffenen Nähmaschinen hergestellt, bei denen
zur Bildung der Stichlöcher durchweg Vorstecher verwendet werden. Derartige Vorstecher
sind an Haushaltnähmaschinen jedoch nicht vorhanden und können an ihnen auch nicht
angebracht werden. Es ist deshalb schon der Versuch gemacht worden, auf modernen
Haushaltnähmaschinen mit Zick-Zack-Einrichtungeri Hohlsäume auf die Weise herzustellen,
daß man übertrieben starke Nadeln verwendete, die weitere als beim Nähen einfacher
Nähte übliche Löcher stechen, deren Zwischenräume dann mit der gleichen Nadel jeweils
durch mehrere Stiche zusammengezogen wurden. Diese Verwendung dicker Nadeln führt
aber zu einer unsicheren Schlingen-und Stichbildung, weil der notwendig zu verwendende
dünne
Faden in der Fadenrinne der für wesentlich stärkere Nähfäden bestimmten dicken Nadel
keine zuverlässige Führung hat. Außerdem ergibt sich beim Gebrauch von Nadeln mit
übermäßig dickem Schaft eine außerordentlich stärke Reibung zwischen Nähgut und
Nadel, die nicht nur den Kraftbedarf für den Antrieb der Nähmaschine wesentlich
erhöht, -sondern auch eine starke Erwärmung der Nadel zur Folge hat, die nur geringe
Nähgeschwindigkeiten zuläßt. Diese Schwierigkeiten würden auch bestehenbleiben,
wenn man eine zum Nähen von Hohlsäumen bestimmte Nadel so ausbilden würde, daß sie
in dem der gewünschten Lochweite entsprechenden dicken Schaft eine schmale, dem
Nähfaden angepaßte Fadenrinne besäße.
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Demgegenüber ;ist Gegenstand der Erfindung eine Nadel, bei deren Gebrauch
die beabsichtigte Aufweitung des Nähgutes zur Bildung eines Hohlsaumes nicht durch
den Nadelschaft, sondern durch den konischen Übergang zwischen Nadelschaft und Nadelkolben
bewirkt wird. Zu diesem Zweck äst der Kolben der Nadel erfindungsgemäß länger gehalten
als bei den üblichen Nähmaschinen, und zwar so lang, daß bei der tiefsten Stellung
der Nadel der konische Übergang innerhalb der Stichplatte und damit auch innerhalb
des Nähgutes liegt. Dabei hat es sich als zweckmäßig erwiesen, dem Kolben eine solche
Länge zu geben, daß der konische Übergang zwischen Schaft und Kolben das auf der
Stichplatte und dem Transporteur aufliegende Nähgut gegenüber der Schaftdicke der
Nadel nm 50 bis 2000/0 aufweitet. Dies wird erreicht, wenn der dieser Aufweitung
entsprechende Querschnitt des Übergangskegels 21,5 mm unterhalb des Anschlagendes
des Nadelkolbens liegt.
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Ein besonderer Vorteil dieser erfindungsgemäßen neuen Form der Nadel,
die durch eine entsprechende Verlängerung des Kolbens und eine durch sie bedingte
Verlagerung des konischen Überganges zwischen Kolben und Schaft gehennzeichriet
ist, besteht darin, daß die Aufweitung des Nähgutes im Augenblick der geringsten
Nadelgeschwindigkeit und an einer Stelle erfolgt, an der die durch die Reibung erzeugte
Wärme durch den dicken Nadelkolbenquerschnitt leicht in die Nähmaschine abgeführt
werden kann, so daß außer der Vermeidung größerer Schafterwärmung auch die Gefahr
der Zersprengung des Nähgutes vermindert wird. Ein weiterer Vorteil der Nadel nach
der Erfindung ist ihre leichte Herstellbarkeit, da lediglich der Kolben länger gehalten
zu werden braucht als bei üblichen Nadeln. Diese Maßnahme verursacht aber keine
besonderen Kosten bei. der Herstellung dieser Sonderform. Die Kolbenabflachung der
neuen Nadel braucht nicht länger zu sein'als bei normalen Nadeln.
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Will man das Nähgut in einer Richtung stärker aufweiten, als in einer
anderen oder Nähfüße mit schmalen Schlitzen für den Nadeldurchgang verwenden, so
kann die Kolbenabflachung, die sich auf der gleichen Seite des Schaftes befindet,
wie die kurze Rinne- über die gesamte Kolbenlänge bis in den konischen Übergang
verlängert und auf der ihr gegenüberliegenden Seite gleichfalls eine Abflachung
am konischen Übergang zwischen Schaft und Kolben angebracht werden, die sich jedoch
nur so weit .in den Kolben erstrecken darf, daß die auf dieser Seite vorhandene
zylindrische Form des Kolbens in der bisher üblichen Länge erhalten bleibt.
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Die Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand an zwei Ausführungsbeispielen.
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Fig. i zeigt eine Haushaltnadel üblicher Ausführung. Die Nadel besitzt
einen Kolben i mit der angeschliffenen Fläche 2, einen Schaft 3 und einen konischen
Übergang 4 zwischen Schaft 3 und Kolben i. Der Kolben i besitzt im zylindrischen
Teil einen Durchmesser ca von 2 mm und eine Länge b von 9,5 bis 14,5 mm. Der Abstand
c 4es Ohrs 5 vom Anschlagende beträgt 34 mm. Die Abmessungen sind so getroffen,
daß auch bei tiefster Stellung der Nadel der konische Übergang 4 nicht in das Nähgut
eindringt.
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Fig. 2 zeigt eine der Erfindung. entsprechend ausgestaltete Nadel.
Sie unterscheidet sich von der Nadel nach Fig. i lediglich durch die größere Länge
des Kolbens 6 und die durch sie bedingte Verlagerung des konischen Übergangs 7 nach
dem Öhr 5 zu. In Fig. 2 ist zugleich die Stichplatte 8 der Nähmaschine angedeutet,
und zwar in der Lage, die sich bei tiefster Stellung der Nadel ergibt. Der konische
Übergang 7 liegt innerhalb der Stichplatte, so daß er das auf dieser aufliegende
Nähgut völlig oder nahezu völlig durchdringt. In dieser Lage beträgt der Abstand
zwischen Anschlagende des Nadelkolbens und Stichplattenoberfläche bei allen üblichen
modernen Haushaltnähmaschinen, mit denen Hohlsäume überhaupt hergestellt werden
können, etwa 2i,5 mm.
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Fig. 3 zeigt den Kolbenteil der Nadel nach Fig. 2, um 9o° nach links
verdreht, um die Form der Kolbenabflachung zu zeigen, die nicht länger ist als an
der Nadel nach Fig. i.
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Fig. 4. zeigt eine andere Ausführungsform der den Gegenstand der Erfindung
bildenden Nadel, und zwar in einer um 9o° gegenüber der Darstellung in Fig. 2 verdrehten
Lage. Die Kolbenabflachung io erstreckt sich über den gesamten verlängerten Nadelkolben
hinweg, bis in den konischen Übergang 7, während ihr gegenüber eine weitere Kolbenabflachung
i i angebracht ist, die sich nur so weit in den Kolben erstreckt, daß der ursprüngliche
Einspannquerschnitt auf einer Länge, die der Kolbenlänge einer normalen Nähmaschinennadel
entspricht, erhalten bleibt.
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Fig. 5 zeigt die Nadel der Fig. 4 in einem Querschnitt durch den beiderseits
abgeflachten Kolbenteil im Zuge der Pfeillinie der Fig. 4.