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Kombiniertes Hubschrauber-Drachenflugzeug mit in ihrer Steigung verstellbaren
Luftschraubenblättern Es sind kombinierte Hubschrauber-Drachenflugzeuge bekannt,
bei denen bei Umwandlung des Flugzeuges vom Hubschrauber in den Zustand für schnellen
Vorwärtsflug und umgekehrt die mit verstellbaren Blättern ausgerüsteten Luftschrauben
um eine sowohl quer zur Mittelachse der Schraubenwellen als auch quer zur Längsachse
des Flugzeuges stehende Achse geschwenkt werden müssen. Zugleich mit dieser Umwandlung
müssen die Vierstellvorrichtungen der Schraubenblätter gesteuert werden, und zwar
im Sinne einer Zunahme der Blattsteigung bei Übergang in den Zustand für schnellen
Vorwärtsflug und. im Sinne einer Abnahme der Blattsteigung bei Schwenken der Luftschrauben
in ihre Hubschrauberstellung. Die einwandfreie und gleichzeitige Durchführung der
mit der Umwandlung des Flugzeuges von einem Zustand in- den anderen verbundenen
Handlungen stellt an die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen des Flugzeugführers
hohe Anforderungen. Aus diesem Grunde hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt,
den Flugzeugführer von einem Teil dieser Aufgaben zu entlasten.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daB die Steigungsänderung
der Schraubenblätter in eine selbsttätig wirkende Abhängigkeit von der
Schwenkbewegung
der Luftschrauben gebracht wird. Dies geschieht dadurch, daß das Steuerorgan jeder
Blattverstellungsvorrichtung der Luftschrauben mit einem Festteil des Flugzeuges
derart gekuppelt ist, daß das Steuerorgan während des Schwenkens der Luftschraube
die Blattsteigung im jeweils richtigen Sinne verstellt.
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Weitere Merkmale der Erfindung und Einzelheiten der durch dieselbe
erzielten Vorteile ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung einer in den
Zeichnungen dargestellten beispielsweisen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes.
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Fig. I zeigt eine schematische Seitenansicht mit einem Teilschnitt
durch das Motorgehäuse eines Flugzeuges gemäß der Erfindung, und zwar im Zustand
für schnellen Vorwärtsflug; in Fig. 2 ist in schaubildlicher Darstellung eine der
Tragflächen des Flugzeuges dargestellt. Sie zeigt insonderheit die Mittel, die dazu
dienen, die Abhängigkeit der Blattverstellung von der Schwenkbewegung der Schraubenwelle
bei Umwandlung des Flugzeuges vom einen in den anderen Zustand sicherzustellen;
Fig. 3 zeigt, teilweise im Schnitt, die Blattverstellungsvorrichtung in etwas größerem
Maßstab. Bei der Ausführungsform nach Fig. I sind die Tragflächen I des Flugzeuges
zusammen mit den Motorgehäusen 2 und den Luftschrauben 3 um einen festen, sich quer
zur Mittellinie der Schraubenwellenachsen und quer zur Längsachse des Flugzeugrumpfes
5 erstreckenden rohrförmigen Holm 4 zur Umwandlung des Flugzeuges von dem einen
in den anderen Flugzustand schwenkbar.
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Wie schematisch für eine der Luftschrauben 3 angedeutet, ist ein Hebel
6 der üblichen Vorrichtung zum Verstellen der Schraubenblätter über eine Stange
7 gelenkig mit einem Festpunkt des Flugzeuges außerhalb des schwenkbaren Systems,
in diesem Fall mit einem Punkt 8 des Holmes 4 verbunden. Beim Schwenken des Systems
um die durch den Holm 4 gebildete Achse entsteht eine relative Bewegung zwischen
dem Punkt 8 und dem Befestigungspunkt der Stange 7 am Hebel 6. Durch entsprechende
Übersetzung dieser relativen Bewegung werden die Luftschraubenblätter gemäß der
notwendigen Steigerungsänderung verstellt.
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In den Fig. 2 und 3 ist ein dargestellter Teil einer Tragfläche üblicher
Konstruktion mit g bezeichnet, die Spanten Io und Holme II aufweist. An der Tragfläche
ist ein den Motorblock I3 umgebendes Gehäuse I2 angeordnet. Die Umrisse der Tragfläche
und des Motorgehäuses sind gestrichelt wiedergegeben, um eine klare Wiedergabe der
Einzelheiten der in diesen untergebrachten Konstruktion zu ermöglichen.
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Wie sich aus Fig. 2 ergibt, ist der rohrförmige Holm I4, der sich
im rechten Winkel zur Längsachse des Flugzeuges erstreckt, fest und nicht drehbar
im Flugzeugrumpf angeord et, und zwar mittels Ansätzen I5, die auf den Holm aufgeschweißt
sind und die mit Bolzen I6 auf Unterstützungen I7 befestigt sind. Auf dem Holm I4
ist zu beiden Seiten des Flugzeugrumpfes eine Tragfläche befestigt. Zu diesem Zweck
ist auf die Enden des Holmes I4 je eine Büchse I8 drehbar aufgeschoben, die mit
einem Spant Io der Tragfläche verschweißt ist, während eine zweite Büchse I9 ebenfalls
drehbar nahe dem Flugzeugrumpf auf dem Holm I4 angeordnet ist, die mit zwei aufeinanderfolgenden
Spanten Io der Tragfläche verschweißt ist.
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Auf diese Art und Weise sind die Tragflächen mit Motorblock und Luftschrauben
um den Holm I4 schwenkbar, der seinerseits, wie bereits gesagt, fest und nicht drehbar
mit dem Flugzeugrumpf verbunden ist.
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Die Schwenkbewegung wird durch einen auf das freie Ende der Büchse
I9 aufgesetzten Hebel 2o eingeleitet, dessen Endteil 2I etwas seitlich abgekröpft
ist, um die Verbindung mit dem gabelförmigen Kopf 22 eines Kolbens 23 einer hydraulischen
Druckvorrichtung zu ermöglichen, die im Innern des Flugzeugrumpfes angeordnet ist
und deren Zylinder 25 bei 26 mit einer festen Stütze 27 gelenkig verbunden ist.
Der Zylinder 25 wird in üblicher Weise über Ölleitungen 28, 29 mit Druckflüssigkeit
versehen. Bewegungen des Kolbens 24 haben Schwenkbewegungen der Tragfläche 9 mit
den Büchsen I8 und I9 um den Holm I4 zur Folge.
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Wie bereits ausgeführt, ist an der Tragfläche 9 das den Motorblock
I3 umschließende Gehäuse I2 angeordnet. Der Motorblock I3 ist mittels vier Zapfen
3o an zwei parallelen Auslegern 3I aufgehängt, die als Verlängerung je eines Spantes
Io ausgebildet sind. Der Motorblock I3 ist an seinem vorderen Ende mit einer rohrförmigen
Verlängerung 32 zur Lagerung der Schraubenwelle 33 ausgerüstet. Auf der Schraubenwelle
33 sitzt eine Nabe 34 mit drei Luftschraubenblättern 35, Von diesen ist nur eine
zeichnerisch dargestellt. Die Luftschraubenblätter 35 sind um ihre jeweiligen Mittellinien
zur Verstellung der Steigung der Schraubenblätter drehbar.
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Zur Übertragung der die Steigungsverstellung der Schraubenblätter
zur Folge habenden Winkelverdrehung um deren Mittellinie weisen die Wurzeln 37 jedes
Schraubenblattes 35, aus einem Stück mit dieser gebildet, einen Kragen 36 auf, der
zwei senkrecht auf seinem Umfang angeordnete Laschen 38 trägt, dit sich parallel
zueinander in radialer Richtung erstrecken. Durch die Durchbrüche der Laschen 38
ist ein Bolzen 39 geschoben, der als Gelenkachse für den Kopf 4o einer Verbindungsstange
41 dient, die an ihrem anderen Ende einen zweiten Kopf 42 trägt, mit dem sie gelenkig
mit einem radial von einem zylindrischen Gehäuse 44 ausgehenden Zapfen 43 verbunden
ist. Das zylindrische Gehäuse 44 ist mit drei solcher radialer Zapfen, je einen
für jedes Luftschraubenblatt, versehen.
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Das Gehäuse 44 ist auf der Luftschraubenwelle 33 in deren Längsrichtung
verschiebbar aufgesetzt, durch Gleitstücke 45, die in Nuten 46 des Gehäuses 44 eingreifen,
jedoch gegen Verdrehung auf der Schraubenwelle gesichert. In dem Gehäuse 44 j ist
ein Ring 47 angeordnet, der mittels eines Kugel-
Lagers 48 drehbar
auf einem inneren, rohrförmigen Ansatz des Gehäuses 44 gelagert ist. Der Ring 47
wird axial von zwei weiteren Kugellagern 49, 50 abgestützt, die zu beiden Seiten
eines Flansches 51 des Ringes 47 angeordnet sind und von denen das eine an der inneren
Wandfläche des Gehäuses 44 anliegt und das andere durch einen in das Gehäuse eingepaßten
Ring 52 gehalten wird, der mittels einer auf die offene Seite des Gehäuses 44 aufgeschraubten
Überwurfmutter 53 gehalten wird. An zwei sich diametral gegenüberliegenden Punkten
seines Innenrandes ist der Ring 47 mit zwei sich in axialer Richtung der Luftschraubenwelle
erstreckenden Armen 54 versehen, -die mit dem Ring 47 aus einem Stück erstellt
sind und deren gabelförmige Enden mittels je eines Bolzens 55 gelenkig mit einem
ringförmig ausgebildeten Hebel 56 verbunden sind, der mit zwei radial gerichteten,
gegabelten Ansätzen 57 und 58 versehen ist, von denen der untere Ansatz 58 über
eine Kupplungsstange 59 schwenkbar am vorderen Ende des Motorblockes 13 in dort
angeordneten Laschen 6o gelagert ist. Mit einem Bolzen 61 ist der obere Ansatz 57
mit einer sich über dem Motorblock 13
nach hinten erstreckenden Stange 62
gelenkig verbunden, deren anderes Ende mit einem Bolzen 63 an Laschen 64 angelenkt
ist, die auf dem rohrförmigen Holm 14 zwischen den Büchsen I8 und I9 aufgeschweißt
sind.
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Bei Bedienen des Drucksystems und damit dem Ausüben einer Kraft auf
den Kolben 24 dieses Drucksystems durch den Flugzeugführer wird das Tragflächen-Motorsystem
um den Holm 14 geschwenkt und so das Flugzeug von einem. Flugzustand in den anderen
umgewandelt. Bei dieser Drehung des Tragflächen-Motorsystems entsteht eine relative
Bewegung zwischen den beiden Befestigungspunkten der Stange 62. Dadurch wird der
ringförmige Hebel 56 gezwungen, sich nach vorn bzw. nach rückwärts zu bewegen. Durch
diese Bewegung werden die Arme 54 und damit der Ring 51 aus seiner Stellung auf
der Luftschraubenwelle 33 axial verschoben, ebenso das Gehäuse 44. Damit wird über
die Stangen 4I und die Kragen 36 den einzelnen Luftschraubenblättern 35 ein die
Schraubensteigung verstellenden Winkelverdrehung erteilt.