DE952515C

DE952515C - Vorrichtung zur Abstuetzung freistehender keramischer Koerper im Brennofen

Info

Publication number: DE952515C
Application number: DEW13511A
Authority: DE
Inventors: Josef Mueller
Original assignee: Wistra Ofenbau GmbH
Current assignee: Wistra Ofenbau GmbH
Priority date: 1954-03-17
Filing date: 1954-03-17
Publication date: 1956-11-15

Description

Vorrichtung zur Abstützung freistehender keramischer Körper im Brennofen Die. Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Abstützung frei stehender, langgestreckter und mit einer Längsöffnung versehener Körper, z. B. Hochspannungsisolatoren, während des Brandes in Brennöfen.
Lang¢estrecktes keramisches Gut, beispielsweise Hochspannungsisolatoren, läßt sich in Kammeröfen frei stehend ohne Abstützung nicht einwandfrei brennen, da insbesondere Hochspannungsisolatoren großer Höhe infolge des beim Brennvorgang erfolgenden Erweichens sich im oberen Teil ausbiegen. Bei einem auch nur leichten Ausbiegen ist jedoch schon ein Hochspannungsisolator nicht brauchbar. Man ist daher dazu übergegangen, die zu brennenden langgestreckten keramischen Körper in einen muffelartig umbauten Raum innerhalb des Kammerofens einzusetzen bzw. den Brennkörper zu umbauen und den keramischen Körper durch am oberen Ende der Muffel angebrachte Abstützungen zu stützen.
Eine solche Stützmuffel ist jedoch nicht nur in der Herstellung kostspielig, sondern auch wärmeunwirtschaftlich, da die Muffel jeweils mit aufgeheizt werden muß. Außerdem ist der freie Brand heim Brennen von Porzellan, wo oxydierend und reduzierend gebrannt werden muß, bekanntlich vorteilhaft.
Die Erfindung löst nun die Aufgabe, eine Abstützung für in senkrechten Brennöfen zu brennendes langgestrecktes Gut zu schaffen, durch Anordnung eines durch die Ofendecke hindurch einsetzbaren und in die Längsöffnung, des Körpers ragenden, von innen beheizbaren Haltestiftes aus keramischem Gut.
Durch die Beheizung des die Ofendecke durchsetzenden Teiles des Haltestiftes derart, daß dieser die gleiche oder annähernd gleiche Temperatur hat, wie der untere Teil des Haltestiftes, wird verhindert, daß infolge größeren Temperaturunterschiedes und infolge der durch die Neigung zum Abbiegen des oberen Teiles des Brenngutes verursachten Beanspruchung der Haltestift bricht.
Die Haltestifte werden vorteilhaft durch eine auf das Brenngut aufgelegte Abdeckplatte aus der gleichen keramischen Masse geführt, die sich beim Schwinden während des Brennvorganges passend an den Haltestift anlegt. Hierdurch wird das Brenngut genau zentrisch gehalten und eine Ausbiegung des-Brenngutes mit Sicherheit verhindert.
Weiter ist Gegenstand der Erfindung, die Haltestifte miÜ einem verbreiterten Kopf auf einen Absatz der oben verschließbaren Deckenöffnung aufzulegen, so daß der Haltestift in der Aussparung des Brenngutes frei hängt.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem senkrechten Schnitt durch einen Kammerofen dargestellt.
Der aus feuerfestem Mauerwerk bestehende senkrechte Brennofen i ist oben von einer feuerfesten Decke :2 abgeschlossen. Die Beheizung des Ofens erfolgt mittels in der Zeichnung nicht dargestellter, auf der ganzen Höhe angeordneter Brenner. Die Abgase gelangen durch am Boden des Ofens angeordnete Kanäle 3 zu dem in der Zeichnung nicht dargestellten Abgaskanal. Der Ofen hat vorzugsweise einen kreisrunden Querschnitt, der auch vieleckig sein kann. In der Zeichnung sind zwei langgestreckte zu brennende keramische Körper 4 dargestellt, die eine durchgehende Längsöffnung i i haben. Je nach dem Querschnitt derselben können mehrere solcher Brennkörper in dem Ofenraum gebrannt werden. Bei größerem Querschnitt des Brennkörpers kann der Ofen auch zum Brennen nur eines einzigen Brennkörpers benutzt werden.
Entsprechend der möglichen Anzahl zu brennender Körper sind in der Decke 2 des Ofens Durchbrechungen 5 angeordnet, die einen sich verbreiternden Absatz 6 haben. Der dadurch gebildete freie Raum 7 ist während des Betriebes von einer Platte 8 abgedeckt.
Durch die Deckendurchbr-mhungen 5 werden nun aus keramischem Material bestehende Haltestifte g von oben eingeschoben, die einen verbreiterten Kopf io haben, mit dem sie auf dem Absatz 6 der Ofendecke aufliegen. Die Haltestifte g haben eine solche Länge, daß sie eine bestimmte Strecke in die Längsöffnungen i i der zu brennenden Körper 4 hineinragen. Auf das Brenngut wird oben eine Abdeckplatte 15 vom gleichen Material wie das Brenngut aufgelegt, die in der Längsöffnung i z des Brennkörpers 4 zentrisch geführt ist und einen solchen Durchmesser hat, daß sie bei dem während des- Brennens erfolgenden Schwinden des Brennkörpers passend in der Öffnung der Abdeckplatte liegt. Auf diese Weise ist der Brennkörper 4 genau senkrecht geführt, ohne_daß die Möglichkeit eines Ausbiegens desselben besteht. Andererseits ist der Querschnitt der Haltestifte g so bemessen, daß die Haltestifte nach erfolgtem Brennen aus den Längsöffnungen i i der Brennkörper 4 leicht herausgezogen werden können.
Die Haltestifte g sind rohrförmig ausgebildet. Der einen Ringraum bildende Deckenraum 7 ist mittels waagerechter Kanäle io und eines mittleren senkrechten Kanals 14 mit dem Ofenraum verbunden. Ein Teil der im Ofenraum aufsteigenden heißen Abgase gelangt nun durch den senkrechten Kanal 14 in die waagerechten Kanäle 13 und wird aus diesen durch den Ringraum 7, die rohrförmigen Haltestifte 9 und die Längsöffnung i i der Isolatoren 4 in die unterhalb derselben im Boden angeordneten Abgaskanäle 3 abgezogen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zur Abstützung frei stehender, langgestreckter und mit einerLängsöffnung versehener Körper, z. B. Hochspannungsisolatoren, während des Brandes in Brennöfen, gekennzeichnet durch einen durch die Ofendecke (2) hindurch einsetzbaren und in die Längsöffnung (ii) des Körpers ragenden, von innen beheizbaren Haltestiftes aus keramischem Gut.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine auf das Brenngut (4) aufgelegte Abdeckplatte (i5) gleichen Materials wie das Brenngut mit einer in die Längsöffnung (i i) des Brenngutes ragenden Führung und einer Öffnung für den Haltestift (9).
3. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltestifte (9) mit einem verbreiterten Kopf (io) auf einem Absatz (6) der oben verschließbaren Deckenöffnung (7) aufliegen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltestifte (9) rohrförmig ausgebildet sind und oben in einen oder mehrere durch Deckenkanäle (i3, 14) mit dem Ofenraum derart verbundene Kanäle (7) münden, daß durch die unten mit dem Abgaskanal (3) verbundene Längsöffnung (i i) des Brenngutes (4) ein Teil der Ofenabgase abgezogen wird.