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Verfahren zur Herstellung von Senfölen in 1-, 2- und 3-Stellung substituierter
Pyrazolone Senföle der Pyrazolonreihe sind bisher nicht bekanntgeworden. Es wurde
nun gefunden, daB man Senföle von in z-, z- und 3-Stellung substituierten Pyrazolonen
herstellen kann, indem man zunächst durch Einwirkung von gasförmigem Ammoniak und
Schwefelkohlenstoff auf Lösungen der entsprechendenAminopyrazolone in hydxoxylfreien
Lösungsmirtteln die dithiocarbaminsauren Ammoniumsalze der Pyrazolone herstellt
öder die gleichen Verbindungen erhält, indem man Aminopyrazolone in alkoholischer
Lösung mit alkoholischer Ammoniaklösung und Schwefelkohlenstoff umsetzt, die dithiocarbaminsaurenAmmoniumsalze
als trockene Pulver isoliert und in einem hydroxylfreien Lösungsmittel, z. B. Benzol
oder Toluol, suspendiert und in zweiter Phase die auf beiden Wegern, erhaltenen
Suspensionen von pyrazolondithiocarbi,minsauren Ammoniumsalzen mit Halogenkohlensäurederivaten,
vorzugsweise Phosgen umsetzt. Hierbei findet folgende Reaktion statt:
R-NH#CS#SNH4+COC12 |
HCl+NH4CI+COS+R.N=C=S |
(R = Pyrazolonrest) |
Es bilden sich nach dem vorliegenden Verfahren in guter Ausbeute
Pyrazolonsenföle, von denen z. B. der i-Phenyl-2, 3-dime-thylpyrazolon-(5)-4-isothiocyanester
einen kristallinischen, gelbgefärbten, nahezu geruchlosen Körper darstellt, der
bei
138 bis I42° schmilzt und alle typischen Reaktionen eingeht, wie sie
von den Arylsenfölen bekannt sind.
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Die Verfahrensprodukte sollen z. B. zur Herstellung von Antituberkulosemitteln
und Anästhetica dienen. Beispiel i 51 Gewichtsteile i-Phenyl-2, 3-dimethyl-4-aminopyrazolon-(5)
werden unter gelindem Erwärmen in 45o Gewichtsteilen Benzol gelöst. -Nach -dem Abkühlen
auf 15° wird unter Rühren io Minuten lang Ammoniakgas eingeleitet. Hierauf läßt
man unter ständigem Einleiten von Ammoniak in etwa 25 Minuten 2o Gewichtsteile Schwefelkohlenstoff
einlaufen, wobei unter Entstehung einer kristallinen Suspension die Temperatur auf
über 30' ansteigt. Zur Entfernung überschüssigen Ammoniaks wird nun Stickstoff
durchgeleitet, worauf unter Rühren und Kühlen mit Eis bei 5 bis io° allmählich i5o
Valumteile einer 2o°/oigen Lösung von Phosgen und Benzol zugefügt werden. Das Reaktionsprodukt
bleibt als kristallinischer Niederschlag, der zum überwiegenden Teil ein Additionsprodukt
von Senföl und i-Phenyl-2, 3-dimethyl-4-aminopyrazolon-(5) darstellt, suspendiert,
wird abgesaugt und mit 5oo Gewichtsteilen Wasser und 225 Gewichtsteilen Benzol bei
5o- bis 6o° verrührt. Die dabei entstehenden Schichten werden getrennt, und die
wäßrige, stark saure Lösung wird einmal mit Benzol nachgerührt. Die vereinten Benzollösungen
werden mit wasserfreiem Natriumsulfat geklärt; dann wird das Benzol abdestilliert,
zuletzt im Vakuum. Das kristallinische Rohprodukt, das mit einer Ausbeute von 25
Gewichtsteilen anfällt, kann mit Benzol oder Äthylacetat umkristallisiert werden.
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Der gelbgefärbte i-Phenyl-2, 3-dimethylpyrazolon-(5)-4-isothiocyanester
schmilzt bei 138 bis 142'.
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Die saure wäßrige Lösung wird mit überschüssiger Natronlauge versetzt
und mit Benzol ausgerührt. Die so erhaltene benzolische Lösung wird mit wasserfreiem
Natriumsulfat geklärt und zur Trockne eingeengt. Der Rückstand aus i-Phenye 2, 3-dimefhyl-4-aminopyrazolon-(5)
in einer Menge' von 18 Gewichtsteilen: Die Ausbeute an i-Phenyl-z, 3-dimethylpyrazolon-(5)-4-isothiocyanester
beträgt somit, bezogen auf das zur Umsetzung gelangte i-Phenyl-2, 3-dimethyl-4-aminopyrazolon-(5),
6a,811/o der Theorie. Beispiele 4o,6 Gewichtsteile i - Pheny 1- 2, 3 - dimethyl-4-aminopyrazolon-(5)
werden in 33 Gewichtsteilen absolutem Alkohol unter Erwärmen gelöst. Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur werden unter Rühren 16o Volumteile einer io°/oigen alkoholischen
Ammoniaklösung und 30,4 Gewichtsteile Schwefelkohlenstoff zugegeben, wobei bald
Selbsterwärmung auf nahezu 5o° erfolgt. Nach mehrstündigem Stehen erfolgt Kristallisation,
die durch Kühlen vervollständigt wird. Die Kristallmasse wird abgesaugt und getrocknet.
Das so erhaltene i-Phenyl-2, 3-dimethylpyrazolon-(5)-4-dithiocarbaminsaure Ammonium
ist eine kristallinische, gelbgefärbte, in Wasser leichtlösliche Substanz.
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Das getrocknete Produkt wird in 36o Gewichtsteilen Benzol suspendiert,
und unter Rühren und Kühlen mit Eis läßt man bei 5 bis 1o° 120 Volnmteile einer
2oo/oigen Lösung von Phosgen in Benzol zulaufen. Das Umwandlungsprodukt wird nach
einigem Stehen abgesaugt. Dann suspendiert man es in Zoo Gewichtsteilen Wasser und
i8o Gewichtsteilen Benzol und rührt bei 5o bis 6o°. Die weitere Aufarbeitung entspricht
der in Beispiel i angegebenen, und man erhält die gleiche prozentuale Ausbeute.
Beispiel 3 In eine Lösung von 26,1 Gewichtsteilen i-(p-Isopropylphenyläther)-2,
3-dimethyl-4-amino-pyrazolon-(5) in Zoo Gewichtsteilen Benzol wird unter Rühren
bei 2o bis 25° io Mixnuten lang Ammoniakgas eingeleitet. Hierauf läßt man unter
ständigem Durchleiten von Ammoniak in etwa 25 Minuten 8 Gewichtsteile Schwefelkohlenstoff
einlaufen, wobei unter Entstehung einer sirupösen Abscheidung die Temperatur auf
über 3o° ansteigt. Zur Entfernung überschüssigen Ammoniaks wird nun Stickstoff durchgeleitet.
Dann wird die benzolische Lösung abgehebert und der zurückbleibende Sirup mit Cyclohexan
angeteigt, wobei er in eine kristalline Suspension übergeht. In diese läßt man bei
5 bis io° allmählich unter Rühren und Kühlen mit Eis 6o Volumteile einer 2o°/oigen
Lösung von Phosgen in Benzol zulaufen. Das Reaktionsprodukt bleibt a.ls kristallinischer
Niederschlag suspendiert, wird abgesaugt und mit ioo Gewichtsteilen Wasser und ioo
Gewichtsteilen Benzol bei 5o bis 6o° verrührt. Die dabei entstehenden Schichten
werden getrennt, und die starksaure wäßrige Lösung wird mit Benzol nachgerührt.
Die vereinten Benzollösungen werden, mit wasserfreiem Natriumsulfat geklärt. Dann
wird das Benzol abdestilliert, zuletzt im Vakuum. Der sirupöse Rückstand wird beim
Verreiben mit Cyclohexan kristallinisch. Es wird abgesaugt, und man erhält eine
Ausbeute von 18,3 Gewichtsteilen Rohsenföl, das mit Äthylacetat umkristallisiert
werden kann.
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Der i-(p-Isopropylphenyläther)-2, 3-dimethylpyrazolon-(5)-4-isothiocyanes.ter
ist nahezu weiß gefärbt und schmilzt bei 145 bis 146°.
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Die saure wäßrige Lösung wird mit überschüssiger Natronlauge versetzt
und mit Benzol ausgerührt. Die benzolische Lösung wird mit wasserfreiem Natriumsulfat
geklärt und zur Trockne eingeengt. Der Rückstand besteht aus i-(p-Isopropylphenyläther)-2,
3-dimethyl-4-aminopyrazolon-(5) in einer Menge von 5 Gewichtsteilen.
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Die Ausbeute an i-(p-Isopropylphenyläther)-2, 3-dimethylpyrazolon-(5)-4-isothiocyanester
beträgt
somit, bezogen auf das zur Umsetzung gelangende r-(p-Isopropylphenyläther)-2,
3-dimethyl-4.-aminopyrazolon-(5), 74,7% der Theorie.