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Zum vornehmlichen Einsatz auf Flugplätzen bestimmtes Gerät zur Errichtung
von Tarnanlagen für insbesondere in Splitterboxen abgestellte Flugzeuge Um Flugzeuge
gegen die Einwirkung von Bombensplittern zu schützen, werden sie. bekanntlich in.
sogenannten Splitterboxen am Rande oder in der Nähe des Flugplatzes abgestellt.
Diese Splitterboxen bestehen in der Regel aus einer betonierten Bodenfläche und
einem um die Betonfläche herumgeführten etwa bis zu 4,5 m hohen Splitterwall aus
vornehmlich Erdreich mit einer der Größe der abzustellenden Flugzeuge entsprechenden
Einfahrtöffnung. Zur Tarnung der Splitterboxen oder, falls solche nicht vorhanden
sind, zur Tarnung der lediglich auf einer Betonfläche abgestellten Flugzeuge werden
Tarnnetze oder -zelte verwendet.
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Bi5her hat man für die Errichtung dieser Zelte oder Netze Holzma ten
benutzt, deren Transport, Aufrichtung und Verankerung sowie deren Abbau infolge
ihrer Größe und ihres Gewichtes sehl schwierig, umständlich und zeitraubend ist.
Bei Sturm sind die Tarnzelte oder Netze stark gefährdet. Es war daher bei der Verwendung
von Holzmasten nicht möglich, innerhalb kurzer Zeit die Zelte vom Kopf des Mastes
zu lösen, um so dem Sturm möglichst wenig Angriffsfläche zu
geben.
Ebensowenig ließ die bekannte Tarnzeltbauweise eine schnelle Beseitigung starker
Schneelasten auf der Zeltfläche zu.
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Die aufgezeigten Nachteile zu vermeiden, ist Aufgabe der Erfindung.
Erfindungsgemäß ist für die Errichtung der Flugzeugtarnanlage--ein auf einer Grundplatte
befestigter, vornehmlich hydraulisch ausfahrbarer Teleskopmast mit einer an seinem
Kopf angebrachten Vorrichtung zur Aufnahme des Zeltes oder Netzes vorgesehen. Dieser
Teleskopmast weist ein Fahrwerk von mindestens drei, vorzugsweise aber vier Rädern
auf, die es gestatten, den Mast in eingefahrenem und umgelegtem Zustand als Anhänger
an eine Zugmaschine anzuschließen und schnell und bequem zu transportieren. Die
Laufräder können lösbar am Mast angebracht sein, gegebenenfalls aber auch am aufgerichteten
Mast verbleiben, da sie nur wenig Raum beanspruchen; sie können aber auch fest am
Mast angeordnet werden.
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Teleskopmaste sind an sich bekannt, neu aber ist ihre Verwendung für
die Errichtung von Tarnanlagen für abgestellte Flugzeuge, weil dadurch, abgesehen
von der leichten Transportfähigkeit des Mastes, auf Grund seiner erfindungsgemäßen
Ausstattung mit einem Fahrwerk wesentliche Vorteile erreicht werden, die mit den
bisher üblichen Holzmasten niemals erzielt werden konnten. Durch die Erfindung ist
ein Tarnzeltmast geschaffen, der leicht aufzurichten und ebenso leicht und schnell
einzuziehen ist und der zur Errichtung des Tarnzeltes mir wenig Arbeitskräfte notwendig
macht, da das ausgelegte Zelt oder Netz gleich am Boden an dem am Kopf des Mastes
angeordneten Tragring mittels Karabiüerhaken angebracht werden kann, während bei
den bisher gebräuchlichen Holzmasten erst ein Mann mit Steigeisen den Mast erklettern
mußte, um an dessen Spitze den Scheitel des Zeltes zu befestigen. Der Mast nach
der Erfindung gewährleistet eine gute Standfestigkeit auf der Betonfläche, was mit
einem Holzmast nicht zu erreichen ist. Außerdem ist er gegen den Einfluß von Wind
und Sturm unempfindlich, er kann je nach den örtlichen Verhältnissen und ErfGrdernissen
in jeder etwa in Betracht kommenden Höhe eingestellt werden und gestattet leicht
ein oft notwendig werdendes Nachspannen des Zeltdaches.
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An Hand der Zeichnung ist das erfindungsgemäße Gerät näher erläutert.
Es zeigt Fig. i den ausgefahrenen Mast in Seitenansicht, Fig. 2 eine Draufsicht
auf den Mast, Fig.3 eine Seitenansicht auf den eingefahrenen Mast mit in, Richtung
seiner Längsachse seitlich angeordnetem Fahrwerk und Fig.4 einen Schnitt durch eine
Splitterboxe mit ausgefahrenem Tarnzeltmast.
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Auf einer massiven Grundplatte i ist der hydraulisch betriebene Mast
mit seinen z. B. vier Teleskoprohren 2, 3, 4 und 5 angeordnet. jedes
der Teleskoprohre hat vornehmlich eine Höhe von 2 ni, so daß der Mast in völlig
ausgefahrenem Zustand bei den dargestellten Ausführungsbeispielen eine Höhe von
8 m einnimmt. Auf der Grundplatte ist an einer Seite der Druckmittelbehälter
6, an der anderen Seite die Pumpe 7, welche mittels Handhebel
8 be-
tätigt wird, angeordnet. Die Grundplatte ist an ihren vier Ecken mit
je einem Loch c) versehen. Diese vier Löcher stimmen hinsichtlich ihrer Lage
und Größe mit ebenfalls vier Löchern in der Mitte der Betonfläche überein, so daß
durch Einstecken von Bolzen io in diese Löcher ein seitliches Verschieben des ganzen
Mastes verhindert wird. Für den Fall, daß der Mast ausnahmsweise auf nicht vorbereitetem,
etwa nicht betoniertem Boden aufgestellt werden soll, können an Stelle der Bolzen
i o auch Erdanker oder sogenannte Spreizheringe eingesetzt werden. An dem Kopf des
Mastes ist ein Tragring i i angeordnet, des§en Karabinerhaken 12 mit den an der
zentralen öffnung des Zeltes oder Netzes eingelassenen Osen od. dgl. in Eingriff
gebracht werden .
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Um den Transport des eingefahrenen Mastes leicht und schnell durchführen
zu können, ist erfindungsgemäß seitlich an dem Teleskoprohr 2 ein schalenförmiger
Körper 13 mittels Schellen 17 angebracht, an dem sich über die seitliche
Begrenzung der Grundplatte i hinausragende Laufräderpaare 14 befinden. Statt des
Radpaares an der der Grundplatte abg'ewendeten Seite kann auch nur ein einziges
Laufrad angeordnet sein. Eine Deichsel 15 mit Kupplungsvorrichtung bekannter
Art gestattet das Anhängen des umgelegten Mastes an eine Zugmaschine od. dgl. Wie
aus der Fig- 3 ersichtlich ist, kann der Mast in die Bereitschaftsstellung
gebracht werden, ohne daß das Fahrwerk von ihm gelöst zu werden braucht. Die Laufräder
können auch seitlich am Mast durch geeignete Mittel fest angebracht sein, wobei
dann der schalenförnüge Körper 13 und die Befestigungsschellen 17 in Fortfall
kommen.
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In der Zeichnung ist nur ein Ausführungsbeispiel des Gerätes dargestellt.
Es sind selbstverständlich Abwandlungen möglich, ohne den Rahmen des Erfindungsgedankens
zu verlassen. So kann z. B. an Stelle der Grundplatte eine Spreizlafette od. dgl.
angeordnet sein, die natürlich so ausgebildet sein muß, daß die Standfestigkeit
des Mastes gewährleistet ist.
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Der Einsatz des Gerätes geht folgendermaßen vor sich: Der von einer
Zugmaschine an die Splitterboxe heranggefahrene Mast wird am Eingang der Boxe abgekuppelt,
dann bis zur Mitte der Betonbodenfläche gerollt und um eine Seitenkante seiner Grundplatte
hochgekippt, derart, daß sich die in der Grundplatte angeordneten Löcher mit den
in den Betonboden eingelassenen Löchern decken, worauf durch Einstecken der Bolzen
in diese Löcher der * Mast gegen - seitliches Verschieben gesichert
wird. Alsdann wird das Tarrmetz mit seinen Trag-und Halteseilen um den Mast herum
ausgebreitet. Sobald die ösen od. dgl. der Trag- und Halteseile in die Karabinerhaken
des Tragringes eingehängt sind, werden die Seile am äußeren- Rand der Splitterboxe
mit den hier eingeschlagenen Pflöcken verbunden. Daraufhiii wird der Mast in die
-ewünschte Höhe ausgefahren, und die Tarnanlage ist
errichtet. Während
die Errichtung einer Tarnanlage für Splitterboxen mit den bisher gebräuchlichen
Mitteln zeitraubend war und viele Axbeitskräfte beanspruchte, ist. es, wie die bereits
gemachten Erfahrungen gezeigt haben, mit dem Gerät nach der Erfindung möglich, mit
etwa sechs Mann innerhalb weniger Minuten die gesamte Tarnanlage in den Bereitschaftszustand
zu bringen.