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Einrichtung zur Veränderung der Ausgleichswirkung der Gegengeweichte
von Hubbrücken, Wehrverschlüssen, Schleusentoren und ähnlichen Bauwerken Die Erfindung
bezieht sich auf eine Einrichtung zur Veränderung der Ausgleichswirkung der Gegengewichte
von Hubbrücken, Wehrverschlüssen, Schleusentoren und ähnlichen Bauwerken.
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Bei Hubbrücken, Wehrverschlüssen, Schleusentoren und ähnlichen Bauwerken
ist es üblich, das Gewicht der auf- und abwärts zu bewegender Konstruktion durch
die Anordnung eines Gegengewichts auszugleichen. Dabei ergibt sich oft die Notwendigkeit,
die Ausgleichswirkung des Gegengewichts zu verringern, um z. B. bei Hubbrücken in
geschlossener Lage durch einen genügend großen Auf lagerdruck die sichere Verkehrslage
zu gewährleisten oder bei Wehrverschlüssen und ähnlichen Wasserbauten den für die
Sohlendichtung erforderlichen Auflagerdruck - den Schließdruck - zu erreichen. Das
erreichte man bisher dadurch, daß das Gegengewicht nach Erreichen der Schließlage,
durch die Hubvorrichtung -des gesamten: Bauwerkes oder durch besonders-arigeordnete
Hubmittel, z. B. Spindeln, die in der Hochlage des Gegengewichts dieses an besonderen
Vorrichtungen ergreifen, noch etwas angehoben wurde, so daß das Eigengewicht des
Bauwerkes einen erhöhten Auflagerdruck bewirkte.
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Um bei Wehr- und Schleusenverschlüssen den Schliehdruck, der für die
Dichtung an der Sohle erforderlich ist, von vornherein bestimmen zu können,, hat
man vorgeschlagen, ein geteiltes Gegengewicht, d. h. also zwei Gegengewichte verschiedenen
Gewichts, anzuordnen und dann nach Erreichen der Schließlage nur eines der beiden
Gegengewichte noch etwas anzuheben, wodurch nur der diesem Gegengewicht entsprechende
Anteil des
Eigengewichts des Schützkörpers den Schließdruck an der
Sohle bewirkt.
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Diese Anordnung hat aber folgende Nachteile: Für jedes Gegengewicht
sind besondere Führungen und bei Ausführung als Kastengewichte zwei Gegengewichtskasten
erforderlich, wodurch sich erhöhte Kosten ergeben. Ferner ist durch die Abmessungen
der Gegengewichte ein bestimmter Abstand der Gegengewichtsaufhängungen gegeben,
die in der Regel in den Mitten der Gegengewichte angreifen, so daß dadurch die Lage
der Umlenkrollen oder Antriebsritzel für die Aufhängemittel (Ketten oder Seile)
in den Hubwerken festgelegt ist und die Konstruktion des Hubwerkes unter Umständen
ungünstig beeinflußt wird.
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Sowohl bei ungeteilten als auch bei geteilten Gegengewichten ist es
ferner bekannt, einen Waagebalken zur Befestigung der Aufhängeseile zu benutzen.
Dieser Waagebalken hatte jedoch bisher immer nur gleiche Hebelarme, womit erreicht
wurde, daß beide Aufhängemittel gleich belastet wurden. Bei dieser Anordnung besteht
der Nachteil, daß man, um bei einer Wehranlage einen kontrollierten Schließdruck
zu bekommen, mindestens das halbe Gegengewicht anheben muß. Dadurch wird das Hubwerk
des gesamten Bauwerkes sehr schwer. Andererseits kann in manchen Fällen die Notwendigkeit
bestehen, daß man einen größeren Schließdruck als dem halben Gegengewicht entspricht
benötigt. In diesem Fall müßte man bei den bisherigen Anordnungen sogar- das ganze
Gegengewicht anheben, wodurch das Hubwerk ebenfalls bedeutend schwerer als unbedingt
erforderlich wird.
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Um diese Nachteile zu vermeiden, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
nur ein ungeteiltes Gegengewicht anzuordnen, das an einem Waagebalken mit verschiedenen
Hebelarmlängen aufgehängt ist. Diese Hebelarme ,#verden derartig verschieden lang
gemacht, daß die Belastung der beiden an den Enden des Waagebalkens angreifenden
Aufhängemittel in dem Verhältnis der beiden Hebelarmlängen verschieden ist. Nach
Erreichen der Schließlage des Bauwerkes, beispielsweise eines Wehrschützes, wird
nun das Gegergewicht an einem der beiden Aufhängemittel weiter angehoben, wodurch
die Ausgleichswirkung des Gegengewichts entsprechend dem Anteil des weiter angehobenen
Aufhängemittels aufgehoben und das dem aufgehobenen Gegengewichtsanteil entsprechende
Eigengewicht des Wehrschützes als Schließdruck an der Sohle wirksam wird.
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Der Abstand der Aufhängemittel kann bei Anordnung des erfindungsgemäßen
Waagebalkens so gewählt werden, wie der Aufbau des Hubwerkes es zweckmäßig erscheinen
läßt, indem die Gesamtlänge des Joches dem Abstand der Umlenkrollen bzw. Antriebsritzel
entspricht, wobei das für den Schließdruck erforderliche Verhältnis der Hebellängen
des Waagebalkens gewählt wird.
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In der Zeichnung ist ein Anwendungsbeispiel der Erfindung für den
Antrieb eines Schützkörpers schematisch in Parallelperspektive dargestellt. Bei
diesem Beispiel ist nur das eine Aufhängemittel angetrieben. Die Aufhängemittel
greifen an der Schmalseite des Schützkörpers an.
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Die Ziffern in der Abbildung bezeichnen: r = Gegengewicht (an jeder
Schmalseite des Bauwerkes), 2 = Ende des zu hebenden Bauwerkes, z. B. Schützkörper
od. dgl., 3a und 3b = die Hebelarme des Waagebalkens, 4 = Aufhängemittel, das von
dem Hubwerk angetrieben wird, 5 = nicht angetriebene Aufhängemittel an dem anderen
Ende des Waagebalkens, 6 = Antriebsritzel, 7 = Umlenkrollen, 8 = Antriebswelle,
9 = Wehrsohle, auf die sich der Schützkörper 2 aufsetzt.
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Die Längen der Hebelarme sind bei dem gezeichneten Beispiel derart,
daß der Hebelarm 3a, an welchem das angetriebene Aufhängemittel 4 angreift. länger
ist als der Hebelarm 3b, an welchem das nicht angetriebene Aufhängemittel s befestigt
ist. Dementsprechend ist die Kraft in dem Aufhänge mittel 4 kleiner als in dem Aufhängemittel
5. Infolgedessen ist der zusätzliche Schließdruck, den man nach dem Aufsetzen des
Schützkörpers 2 auf der Wehrsohle 9: durch Weiterdrehung der Antriebswelle 8 erzeugen
kann, kleiner als die Last des halben Gegengewichts, und dementsprechend braucht
auch das Hubwerk nur für eine kleinere Kraft, als dem halben Gegengewicht entspricht,
bemessen zu werden.
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Nach der Erzeugung des zusätzlichen Schließdrucks ist das Aufhängemittel
4 vom Antriebsritzel 6 bis zum Schützkörper 2 schlaff, während das Aufhängemittel
s auch in der Schließstellung auf seiner ganzen Länge straff gespannt ist.
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Bei jeder Projektierung der Anlage kann man nun durch die Wahl eines
bestimmten Hebelarmverhältnisses beim Waagebalken einen bestimmten Schließdruck
und eine bestimmte Hubkraft des Hubwerkes vorausbestimmen.
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Schafft man außerdem, z. B. durch Anordnung von verschiedenen Löchern
für die Befestigung der Aufhängemittel an den Waagebalken, die Möglichkeit, am fertigen
Bauwerk das Längenverhältnis der Hebelarme zu ändern, so erhält man dadurch die
Möglichkeit, auch beim fertigen Bauwerk den Schließdruck noch zu regulieren. Das
kann eventuell erforderlich sein, wenn sich die Wasserdruck verhältnisse im Laufe
der Zeit geändert haben, z. B. durch Vergrößerung der Stauhöhe.
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Die Veränderlichkeit der Längenverhältnisse kann auf verschiedene
Art und Weise erreicht werden, z. B. -durch Anordnung mehrerer nebeneinanderliegender
Löcher für die Befestigung der Aufhängemittel am Waagebalken bzw. die Befestigung
des Waagebalkens am Gegengewicht. In diesem Fall würden sich z. B. die als Seile
ausgebildeten Aufhängemittel einfach etwas schräg stellen. Selbstverständlich kann
man aber auch die Umlenkrollen und das oder die Äntriebsritzel verschieblich lagern.
Desgleichen kann die Befestigung der Aufhängemittel am Schützkörper verschieblich
angeordnet sein.
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Für die Erfindung ist es ohne Belang, welcher Art die Aufhängemittel
sind. Es können z. B. Ketten
oder Seile verwendet werden. Auch
kann jedes Aufhängemittel aus einem oder mehreren Strängen bestehen.
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Statt der in der Zeichnung dargestellten Anordnung, bei der nur ein
Aufhängemittel angetrieben wird, kann man auch eine Anordnung treffen, bei der sowohl
das Aufhängemittel q. als auch das Aufhängemittel s angetrieben sind. Die Antriebe
müssen dabei nur so ausgebildet sein, daß jeder unabhängig von dem anderen wirken
kann.